Hitzeentwicklung bei der OF1400

tract

ww-robinie
Registriert
25. Oktober 2010
Beiträge
1.770
Jetz stellt sich die Frage: welche Lager baut der Hersteller ein? Sind das nicht Standardlager mit erhöhter Lagerluft für die hohen Drehzahlen?

ja, aber auch da braucht es eine Einlaufphase.
War mal in der Industrie u.a. im Versuch beschäftigt - d.h. erst Lager eingebaut (in diesem Fall per Hand geschmiert) und dann später Temperaturen und Schwingungen abgenommen. Die Lager müssen immer erst das Fett aus den Laufbahnen verdrängen.

Es kommen aber viele weitere Dinge dazu - das ist eine Wissenschaft für sich.
Kann man auch alles nachlesen (Auszüge aus dem FAG-Katalog):
Durch die Vielzahl der Einflussgrößen, wie Dynamik in Drehzahl und Last, Verkippung und Verschränkung in Folge Einbau, können reale Reibungsleistungen deutlich von den berechneten Größen abweichen.
[...]
Die Leerlaufreibung hängt ab von der Schmierstoffmenge, der Drehzahl, der Betriebsviskosität des Schmierstoffs, den Dichtungen und dem Einlaufzustand des Lagers
[...]
Lagerbeiwerte: ... sie gelten für eingelaufene Lager mit gleichmäßig verteiltem Schmierstoff. Im frisch befettetem Zustand kann der Lagerbeiwert f₀ zwei- bis fünffach höher sein

(f₀ = Lagerbeiwert für drehzahlabhängiges Reibungsmoment)
oder SKF-Katalog:
Mit der erforderlichen Menge Schmierfett frisch befüllte Lager weisen anfänglich ein Reibungsmoment auf, das deutlich über dem ermittelten Wert liegt. Dies zeigt sich in erhöhten Betriebstemperaturen. Die Ursache hierfür liegt in der drehzahlabhängigen Zeit, die erforderlich ist, bis das im Lager vorhandene überschüssige Fett weitgehend aus dem umlaufenden Wälzkörperbereich verdrängt ist.
[...]
Vor der endgültigen Inbetriebnahme einer Maschine sollte sich während einer Einlaufphase das in den Lagern vorhandene überschüssige Fett in der Lagerung verteilen oder daraus austreten können. Am Ende der Einlaufphase hat sich das Schmierfett gleichmäßig in der Lagerung verteilt und es stellt sich eine deutlich niedrigere Beharrungstemperatur ein.


Aber wie ich bereits geschrieben hatte: das kann an ungünstigen Ist-Maßen liegen.
Natürlich ebenso auch an Fertigungs-/Montagefehlern.
In jedem Falle braucht es eine gewisse Einlaufphase, denn die Drehzahlen von Oberfräsen sind in Bezug auf die verwendeten Lagergrößen schon sehr hoch:
bei meiner aus China stammenden großen Oberfräse ist z.B. ein doppelt abgedichtetes 6005 verbaut. Lt. Katalog Grenzdrehzahl 10.000/min (so niedrig wegen der Dichtungen; das Lager selbst verträgt 36.000/min) .... die Fräse dreht allerdings max. 23.000/min - und das ist bei Markenherstellern nicht anders.
Funktioniert alles auch - aber da kann es schon eben auch mal 'Ausreisser' geben.
 

guydelombard

ww-fichte
Registriert
20. Februar 2015
Beiträge
17
Ort
Breisgau
Hallo zusammen,


die Maschine ging "damals" zurück, die Firma hat ihr Wort gehalten und mir eine neue Maschine zugesandt. Was den Austausch angeht, ist alles reibungslos und höchst anständig verlaufen.

Die neue Maschine läuft nicht eiskalt, jedoch sind die Temperaturen vom Gefühl deutlich ausgewogener. Nachgemessen habe ich sie nicht, jedoch kann ich wieder die Spannzangen anfassen - das reicht mir :emoji_slight_smile: Der Fall ist somit für mich erledigt. Fehler wurden gemacht, nach sachlichen und ruhigen Gesprächen eingesehen und behoben, mit solch einem Vorgehen kann ich durchaus leben.

Nochmals vielen Dank für eure Hilfe und den "Beistand"!


Gruß Guyde


Kleiner Nachtrag: Falls ich mich nochmal für eine Oberfräse entscheiden sollte, würde ich es vielleicht anders machen. Anstatt einer möglichst eierlegenden Wollsau würde ich wohl eine kleine handliche Oberfräse und zusätzlich eine Oberfräse rein für den Frästisch wählen. Zwar ist die OF1400 für meine Hände noch nicht zu groß und schwer, aber etwas kompakter wäre bei der Kantenbearbeitung auch nicht verkehrt :emoji_slight_smile:
 

moto4631

ww-robinie
Registriert
28. Dezember 2014
Beiträge
2.442
Ort
Upper Austria
Fürs Kantenfräsen ist die OF1400 auch nicht die perfekte Wahl.
Hab damals meine OF1010 gegen die OF1400 getauscht und schnell bereut.
Zwar ist die OF1400 mindestens dreimal soviel Fräse wie die kleine Schwester und ein paar absolute geniale Details hat sie auch aber für Kleinigkeiten ist sie definitiv zu klobig.

Daher: Eine Makita RJ07irgendwas für die ganz kleinen Sachen und ein Casals-Monster im MFT als Tischfräse. :emoji_grin:
 

CineRaptor

ww-birnbaum
Registriert
3. Oktober 2012
Beiträge
215
Ort
Viersen
Schön zu lesen das es zu einem guten Ende für den Kunden gekommen ist, dann ist der höhere Anschaffungspreis etwas gerechtfertigter, wenn man doch weiß, dass dort im Falle eines Falles Service dahinter steckt und nicht nur bla bla.

Gruß
Olli
 

CineRaptor

ww-birnbaum
Registriert
3. Oktober 2012
Beiträge
215
Ort
Viersen
Du hast dir aber schon das Thema von Anfang an durchgelesen?
Es ist schön, dass die Geschichte ein gutes Ende genommen hat, zu einem solchen Kommentar würde ich mich aber nicht hinreißen lassen.

Rafikus

Ja natürlich von Anfang an :confused:
Anfänglich gab es kommunikationsprobleme, aber dann war es doch ok, er sollte es noch ein wenig mit einlaufen lassen probieren und wenn es dann nicht funktioniert dann bekommt er eine neue Maschine. Daran wurde sich gehalten.

Was habe ich vergessen?
 

tomcam

ww-robinie
Registriert
2. August 2013
Beiträge
1.748
Ort
Lengenfeld
Genau der Kommentar von CineRaptor ist ok, denn bei der genannten, von allen schlecht gemachten Firma ist es so der normale Alltag, dass man als Kunde ernst genommen wird. Ich kann das nur aus eigener Erfahrung heraus sagen.

Alles andere ist Jammern auf hohem Niveau und infantil............
 

rafikus

ww-robinie
Registriert
26. Juni 2007
Beiträge
3.986
Ort
Ruhrgebiet
Mit der Maschine wurde schon gefräst, dann wurde die hohe Temperatur bemerkt, der Themenstarter hat dann sogar die Maschine im Leerlauf fünf minuten laufen lassen, mit gleichem Ergebnis. Alles nachzulesen auf der ersten Seite des Themas.
Danach kam der ganze Rest, mit den unglücklichen ersten Kontaktversuchen mit der Firma.
Dann kam edlich mal ein vernünftiges Gespräch zustande, aber immer noch der Hinweis, dass sich die Maschine erst einlaufen soll. Ja, wie lange soll sie denn einlaufen, wenn es tatsächlich um das Verdrängen des Fettes aus der Laufbahn der Wälzkörper gehen soll?
Dann wird die Maschine endlich zur Ansicht angenommen, beim Hersteller wurde sie bestimmt auch eingeschaltet (vielleicht wollten sie die auch einlaufen lassen), und welch ein Wunder, auf einmal ist die Welle doch zu heiß (warum würde sonst ein neues Gerät geschickt?).
Es geht nicht darum, dass der Hersteller die Maschine schlußendlich doch ersetzt hat, es geht darum, dass man den Kunden fast schon als einen Deppen abgestempelt hat, dessen Fingerchen zu empfindlich seien und er die normal erwärmte Mutter nicht anfassen wollte. Selbst nach der langen Zeit, in der die Maschine schon gelaufen hat, wurde immer noch darauf hingewiesen, dass sie sich einlaufen muss.
Ich sehe das so, dass es erst mal doch "bla bla" gegeben hat und der Hersteller wahrlich keinen Lob für sein Verhalten verdient hat.

Jammern auf hohem Niveau? Das wäre der Fall, wenn man keine Neue Maschine geschickt hätte mit dem Hinweis, dass diese Erwärmung ganz normal sei. Dann hätte ich auch gesagt, dass man sich nicht so anstellen soll.
Und den Hinweis auf Infantilismus, sollte er sich auf meinen Beitrag beziehen, möchte ich lieber überlesen haben.

Rafikus
 

moto4631

ww-robinie
Registriert
28. Dezember 2014
Beiträge
2.442
Ort
Upper Austria
Ganz wichtig finde ich auch das man diese eine Thema wo es mal Grund zur Berichterstattung bei Festool gab alle Monate wieder aufwärmt damit man auch mal auf diesen Hersteller hinhauen kann wo es doch sonst immer nur um die anderen geht.

Was für ein Glück für manche Leute die sonst keine Probleme haben das es diesen einzigen Thread dazu gibt.

:rolleyes:
 
Oben Unten