Hobeln oder Schleifen

mruni

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Hallo zusammen,

"Mal eben etwas aus Holz bauen" kann wohl auch etwas länger dauern... :emoji_slight_smile:

Ich möchte Beine für einen Couchtisch herstellen, jedes Bein besteht aus 4 Brettern (45x10x1,8 cm, Buche stabverleimt) welche miteinander "auf Stoß" verleimt werden. Also innen quasi hohl.

Nun habe ich die Bretter mit einer Kreissäge auf die richtige Breite zugeschnitten. Trotzdem sind sie nicht alle perfekt gleich breit, auch die Sägekannte ist nicht gut genug dass man den Stoß nicht sehen würde nach dem Verleimen.

Daher möchte ich sie untereinander "angleichen", also auf eine plane Oberfläche stellen und mit Schraubzwingen verbinden. Die Oberseite des Bretterbündels ist ja dann leicht unterschiedlich und muss bearbeitet werden, unterschied in der Höhe max. einen Millimeter.

Wie bekomme ich die jetzt vernünftig glattgeschliffen? Bandschleifer könnte klappen, nur muss ja schon etwas mehr abtragen werden. Müsste man das evtl. hobeln? Hatte noch nie einen Hobel in der Hand und weiß nicht genau ob ein Hobel da das Richtige Werkzeug ist (was würde ein günstiger Hobel kosten?). Aber auf eins von beiden müsste es ja hinauslaufen...

Möchte die Oberfläche möglichst gleichmäßig bekommen damit man später die verleimte Fläche verständlicherweise nicht als solche erkennt.

Danke schonmal im Voraus für die Tipps!
 

gepi

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Hallo,

auch als Laie:

entweder Hobeln, oder aber nach dem Verleimen mit der Oberfräse und dem Bündigfräser die Kanten beiarbeiten und schleifen.
 

michaelhild

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Moin,

mit der Hand schleifen, egal ab manuell oder elektrisch, wirst Du vergessen können, meiner Meinung nach. Mit einem großen stationären Bandschleifer ging das vielleicht.

Ich würde aber zu Hobeln greifen, die wären für so eine Aufgabe das Werkzeug Deiner Wahl und wenn man den Dreh mal raus hat, macht von Hand hobeln richtig Spaß.

Bei Hobeln muß man erstmal noch die europäischen Hobeln aus Holz und die amerikanischen und englischen aus Metall trennen. Ich benutzte letztere. Bei denen würde ich eher die Finger von ganz günstigen lassen, bis die vernünftig arbeiten brauchen die einiges an Nacharbeit. Ich bin völlig begeistert, von den Juuma Hobeln, die gibts bei Feinewerkzeuge.de. Preislich absolut erschwinglich und trotzdem 1a verarbeitet, Hobeleisen schärfen und hobeln.
Mehr zu diesem Thema findest Du auf der Internetseite von Heiko Rech, dort gibts reichlich Input.
 

welaloba

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Moin, ich würde, wenn ich mit dem Ergebnis meiner Kreissägearbeit unzufrieden wäre, entweder die Bretter etwas kleiner schneiden (wenn das Design das aushält) und dabei darauf achten, dass ich dieses Mal richtig am Längsanschlag bin, oder aber neue ordentlich parallele schneiden. Mit dem Handhobel an Buche - Leimholz rumgurken macht doch auch keinen Spass.
Gruß Werner
 

Fraggle

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Hm, vielleicht hab ich die Aufgabe nicht richtig verstanden, aber ich würd's einfach krumm und schief zusammenleimen und alle Übergänge danach solange planschleifen, bis man nix mehr sieht. Fertich. Das Auge merkt's später eh nicht mehr.

Gruß
Dirk
 

WinfriedM

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Unterschätzt aber den Aufwand nicht, bis man es drauf hat, präzise zu hobeln...

Bis man mit dem Hobeln anfängt, muss man aber erst tagelang üben, das Eisen zu schärfen.

Handhobel sorgen in den Händen von Anfängern erstmal lange Zeit für Frust. Das ist ähnlich, wie mit einem Musikinstrument, wenn man es nicht spielen kann.
 

mruni

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Ich hab die Frage so verstanden, dass es sich um die Fugen dreht und nicht nur um die Überstände.

Hi, genau darum geht es. Die Überstände sind erstmal nicht wichtig, sondern es geht darum dass die Fugen gut werden.

Also so richtig weiter bin ich bis jetzt auch nicht. Die Bretter sind schon parallel, allerdings hat die Kreissäge keine 1000€ gekostet, das Blatt ist nicht nagelneu, daher liegt das Ergebnis in der Preisklasse :emoji_wink:
 

WinfriedM

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Wie wäre es denn mit Oberfräse im Tisch an einem Parallelanschlag durchgeschoben und vielleicht 0,5mm mit einem Nutfräser abgenommen. Im Gegenlauf versteht sich, sonst hast du ein Geschoss...
 

creinig

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Unterschätzt aber den Aufwand nicht, bis man es drauf hat, präzise zu hobeln...

Bis man mit dem Hobeln anfängt, muss man aber erst tagelang üben, das Eisen zu schärfen.

Handhobel sorgen in den Händen von Anfängern erstmal lange Zeit für Frust. Das ist ähnlich, wie mit einem Musikinstrument, wenn man es nicht spielen kann.

Andererseits -- wenn man es dann mal kann macht es einen Heidenspaß :emoji_slight_smile:
 

Friesenbengel

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Es gibt zwei Möglichkeiten.

1. Eine Rauhbank auftreiben und dass Werkstück winkelig hobeln ( Natürlich Materialverlust einkalulieren

2. Hast du eine winkelige Kante, könntest du die Oberfräse als Hobel missbrauchen, indem Du den Paralellanschlag an die winkelige Kante hälst und die Runde Seite geradefräst.

Diese Methode ist aber mehr als diletantisch. Würde ich das in der Firma machen, würde mich alle für bkloppt halten und der Ärger wäre sowieso gewiss.

Von daher istMethodeeins die bessere.

Du bekommst ein StückHolz gerade, in dem du zwei Fluchthölzer ( Nichts anderes als zwei stabile Leisten) nimmst und damit überprüfst ob die auf dem Werkstück aufgelegten Hölzer miteinander fluchten. Den Winkel bestimmst du mit einem Tischlerwinkel.

Ansonsten mal Schreinerseiten.de anwählen.
 

rafikus

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Hallo,

den Beiträgen zum Handhobel stimme ich zu, und zwar allen. Handhobeln ist schon eine feine Sache, aber erstens wird es ohne eine stabile Werkbank nichts richtiges (Hobelbank wäre besser, aber man kann sich behelfen) und zweitens dauert es seine Zeit bis man befriedigende Ergebnisse erzielen kann. Dann kommt noch das Schärfen hinzu.
Wenn @mruni im Ruhrgebiet unterwegs ist, dann ist er herzlich zum Probehobeln eingeladen.

Sollte eine Oberfräse vorhanden sein, dann eine gerade Leiste als Führung oben auf das Brett montieren und mit einem Nutfräser die Kante "gerade bügeln".
Mit einer Oberfäse im Tisch bekommst Du keine gerade Kante in nur einem Durchgang.
Die Methode von Friesenbengel habe ich nicht verstanden.

Rafikus
 

Friesenbengel

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Die Methode von Friesenbengel habe ich nicht verstanden.

Rafikus

Wenn Du eine gerade Kante hast wäre es therotisch möglich, an dieser Seite den Parallelanschlag laufen zu lassen.

Praktisch gesehen ist das Unfug, weil man niemals in einem Zug die Komplette Fläche bearbeiten kann. Und gerade darauf kommt es an.
 
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