Hocker: Bein gebrochen - was lief da falsch?

Erbsensuppe

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Hallo zusammen,

ich habe mir für die Werkstatt einen Hocker aus Fichte gebaut.
Jetzt ist mir leider eines der Beine am Zapfen abgebrochen und ich bin mir nicht sicher, was ich da falsch gemacht habe.

Konstruktion: Fichte, selbst verleimt, Sitz 35 mm dick, Zapfenlöcher 19 mm (habe keinen anderen Forstnerbohrer), Winkel Beine 78°, Zapfen längs in voller Länge angesägt (mit Bohrung quer am Ende zum Verhindern des Reissens), Keil und Zapfen mit Weisleim eingeleimt

Auf den Fotos sieht man, dass eines der Beine gebrochen ist. Beim darauf sitzen hat es recht ordentlich geknackt und dann war das Bein ab. Der Hocker war davor bereits mehrere Stunden, an verschiedenen Tagen im Einsatz ohne Probleme zu zeigen.

Was habe ich da falsch gemacht?
 

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Mathis

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Also ich halte 19 mm Durchmesser für den Zapfen ein Beins, das durch seinen Winkel von 78 Grad immer biegebelastet ist, zu schwach.

Ist das ganze Bein 19 mm dick oder hast du den Zapfen oben auf Bohrungsdurchmessser abgesetzt?
 

Erbsensuppe

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das Bein ist etwa 35 mm dick und quadratisch, den Zapfen habe ich von Hand abgesetzt.
Die 19 mm haben mir auch schon Sorgen gemacht. Ich hatte bei einem anderen Forumsmitglied Fotos von einem schönen Hocker mit 25 mm Zapfen an den Beinen gesehen.
Ich hatte gehofft, dass es mit 19 mm auch klappt.
 

Mathis

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Ich meine, da hast du die Sollbruchstelle: von 35 mm auf 19 mm abgesetzt- daran haperte es.
Ich würd mir einen 30er oder gar 35er Bohrer kaufen und alle Beine in dieser Stärke in den Sitz einzapfen, das müsste halten.
 

uli2003

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19 mm, Weichholz, und beim Verkeilen mit Sicherheit schon angebrochen.. So wird das nix.
Ein Hartholz als Fuß könnte das sicher ab, aber auch nicht so brachial verkeilt.
Bei Weichholz einen größeren Durchmesser wählen, einen feinen Schnitt einbringen und mit einem schlanken Keil gefühlvoll verkeilen.

Grüße
Uli
 

derdad

Moderator
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Ein Gutes Neues Jahr!
19mm ist bei Fichte absolut zu wenig. Durch das schräg Stellen des Beines (ich nehme an die Bohrung im Sitz ist im rechten Winkel zur Oberfläche) ist der Faserverlauf des Zapfens auch nicht gerade fortlaufend. Beim Absetzen kann es auch passiert sein, dass der Zapfen noch etwas angeschnitten wurde. Deshalb wurde eine Sollbruchstelle erzeugt, wie Mathis bereits erwähnt hat.
Möglichkeit der Verbesserung: Zapfen dicker. Auch ein durchgestemmter, eckiger, Zapfen ist möglich. Oder statt des angeschnittenen Zapfens, einen Dübel aus Hartholz durchbohren. Dicke mindestens 20mm. Länge im Fuss ca doppelte Sitzdicke.

Thonet hat bei seinen Sesselvorderfüssen Zapfendicken von 20mm bis ca 22mm. Die Füsse stehen jedoch rechtwinkelig zum Sitzrahmen und biegen sich erst in der unteren Hälfte. Holzart großteils Buche.

LG Gerhard
 

Daniboy

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25mm Durchmesser hält ca das 2.3-fache (!) wie 19mm aus.
(30mm das 4-fache und 35mm das 6-fache)

Mein Vorschlag ist die Beine nochmals mit 30 oder 35mm Bohrungen einzusetzen.
Also an Unterseite abschneiden und neu aufbohren.
Es wird halt der Hocker um die Sitzdicke niedriger.
Einen Satz Forstnernbohrer gibt es schon um EUR 6.50
für 4 Bohrungen reichen die sicher auch.
https://www.amazon.de/tlg-Forstnerb...coding=UTF8&psc=1&refRID=6F67Z4ATHNT3WGSAHPEK
 

IngoS

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Hallo,

bei 19 mm Zapfen hätte es nur gehalten, wenn du unten noch eine Verstrebung
zwischen den Beinen angebracht hättest.
Macht die Sache natürlich etwas komplizierter.

Gruß

Ingo
 

Erbsensuppe

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Herzlichen Dank an euch alle für die Ratschläge!
Wieder was gelernt :emoji_slight_smile:

Es ist schön ein Forum zu haben, wo man auch mal Hilfe bekommt.

Dann werde ich die Beine mit dickeren Zapfen einsetzen.
An Querverstrebungen wollte ich mich für den ersten Hocker noch nicht heranwagen. Das kommt das als Nächstes :emoji_wink:
 

Erbsensuppe

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Danke für den Link.
So in der Art war es gedacht :emoji_wink: allerdings ist es bei mir erst mal nur ein Werkstatt Hocker zum üben.
Naja, und Übung habe ich noch nötig... :emoji_slight_smile:
 
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