Holz-Muttern brechen bei der Herstellung

fragnix

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Moin,

ich versuche, Holz-Schrauben und Muttern aus Buche herzustellen. Als Werkzeug kommen die Gewindeschneider 13 mm aus dem Dictum Sortiment zum Einsatz.
Die Gewindestangen lassen sich hervorragend herstellen. Ich nehme dazu Buchenstäbe, lege sie einen Tag in Öl ein, schneide dann Gewinde in den ganzen Meter, und schneide Längen nach Bedarf runter.

Die Mutter zerbrechen bisher bei allen Ansätzen... Rechteckstange Buche 20 x 20 mm:
- Alle 2 cm ein Loch quer zur Faser gebohrt, Gewinde geschnitten, je 2 cm runtergeschnitten. Knackt entweder schon beim Sägen, oder beim Benutzen.
- Loch längs gebohrt, also mit der Faser. Gewinde geschnitten. Je 1 cm runter gesägt: Knackt entweder schon beim Sägen, oder beim Benutzen. Ist aufgrund der Faserverlaufs auch kaum anders zu erwarten.
- Je 2cm runtergeschnitten, dann Loch gebohrt, dann Gewinde geschnitten. Elendige Fummelei, und noch mehr Bruch.

Was mir jetzt noch einfällt: 1) Holz Mist? 2) Zu klein, 25 oder 30 mm nehmen?

Was meint Ihr dazu, wo liegt der Fehler?

Zusatzfrage: Im Moment nehme ich die wenigen überlebenden Muttern und klebe sie als Schraubenkopf ein. Alternative wäre, die Rechteckstange bis auf den Kopf rund zu drehen, und dann das Gewinde so dicht an den Kopf zu schneiden wie das Werkzeug es erlaubt. Das wäre ein recht grosser Aufwand. Fällt Euch etwas besseres für den Schraubenkopf ein?

Ansonsten bestelle ich mir Holzschrauben, wobei das eine Art Aufgabe wäre...
 

GertG

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Beim Gewindeschneiden von Stangen drückt das Schneideisen nach innen; auf die Faser.
Beim Gewindebohren drückt der Gewindebohrer die Fasern nach außen auseinander.

Ich hab das noch nie gemacht, aber ich würde einen Rechteckstab, in den ich Gewindelöcher zwecks Mutternherstellung bohren möchte, stramm in einen Schraubstock spannen und dort unter dessen Druck das Gewinde schneiden.
Wenns einmal drin ist, knackts auch nicht mehr beim Aufdrehen des Schraubstocks
Die spätere Form der Mutter (Sechskant/Flügel/etc.) würde ich erst danach formen, weil das sonst mit dem Spannen nicht gut funktioniert.

Aber im Gegensatz zum Gewindestab bleibt eine Mutter in Massivholz immer anfällig.
Wenn Dich die Optik nicht stört, nimm doch dafür mal Multiplex.
Das platzt nicht durch Spleißung auf und damit kannst Du wesentlich größere Anzugsmomente erreichen.
Die Kräfte beim Anziehen sind ja ähnlich gelagert wie beim Gewindebohren.
 

IngoS

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Hallo,

Spann die Klötze beim Gewindeschneiden kräftig in einen Schraubstock, oder Hinterzange ein, Faser parallel zu den Backen.
Die Gewindestange muss sich nach dem Gewindeschneiden leicht durch das Mutterngewinde drehen lassen.

Gruß

Ingo
 

Martin Graf

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Für ein 13mm Gewinde sind 20mm x 20mm mE viel zu wenig. Eine Sechskantmutter M12 hat ja schon 19mm Schlüselweite und M14 liegt bei SW 22, wenn ich mich nicht irre.
Selbst wenn Du durch gutes Einspannen das Gewinde schneiden kannst, wird es Dir beim Gebrauch früher oder später kaputt gehen.
Wichtig ist auch das Vorbohren mit dem richtigen Durchmesser.

Gruß
Martin
 

fragnix

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Danke für die Infos! Ich ahne, warum Muttern und Schraubenköpfe fast immer lackiert sind: Dann sieht man das nicht-Vollholz nicht :emoji_wink:

Ich versuche es mal mit den Leistenresten in der Vorderzange, und dann mit MPX Resten. Die sollten in der Tat besser zusammen halten. Aus der Platte kann ich auch auf 22mm schneiden, dann passt es mit Standard-Schraubenschlüsseln, auch wenn der Kleine keinen aus Metall bekommt.
 

KalterBach

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Danke für die Infos! Ich ahne, warum Muttern und Schraubenköpfe fast immer lackiert sind: Dann sieht man das nicht-Vollholz nicht :emoji_wink:

Ich versuche es mal mit den Leistenresten in der Vorderzange, und dann mit MPX Resten. Die sollten in der Tat besser zusammen halten. Aus der Platte kann ich auch auf 22mm schneiden, dann passt es mit Standard-Schraubenschlüsseln, auch wenn der Kleine keinen aus Metall bekommt.

Die Muttern von Baufix sind Vollholz.
 

Dietrich

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Hallo,

13mm Gewinde in Holz sind schon sehr klein, zudem braucht es rundrum mehr Holz.
Hier Beispiel meiner ersten Versuche in der Richtung als Nußknacker mit 22mm Holzgewinde-Set (18mm Kernbohrung) aus heimischer Fertigung bezogen bei feine Werkzeuge Dieter Schmid.
Die Gewinde herzustellen im kräftig geölten Holz ging sehr gut. So gut das ich Pressrahmen mit deutlich größeren Gewinden in Betracht ziehe...:emoji_slight_smile:
Die Mutterteile sind aus Birne, Vaterteile aus Kirsche und Zwetschge.

Gruß Dietrich
 

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Johannes

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Hallo,
wenn es Massivholz Muttern werden sollen, dann probier mal Ahorn. Beim Gewindeschneiden würde ich aber trotzdem das Holz in einen Schraubstock einspannen und eher etwas größer bohren.

Es grüßt Johannes
 
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