Holz-Schindeln

joh.t.

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Ich wollte auch mal Schindeln selbst machen.
Hab mir auch son Eisen zugelegt.
Aber das passende Holz aufzutreiben ist das Problem.
Diese kleinen Schindeln sind ja irgendwie industriell gefertigt.
Bei den Massen die da im Schwarzwald verarbeitet sind, gibt's sie bestimmt noch, so Richtung Denkmalpflege etc.
 

Manohara

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bin grad' im Schwarzwald.
Da habe ich schnell mal ein Bild geknipst für Euch:
IMG_9483.JPG
Und das ist nicht das einzige Haus, das so aussieht ...
 

Fichtenelch

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Das wäre dann aber nicht schummeln sondern gängige Praxis.
Eine zweite wasserführende Ebene ist heutzutage normal.
Entweder in Form von Unterspannbahn, oder falls Mindestdachneigung nicht gegeben Schalung und KSU Bahn als regenfestes Unterdach.
Ist aber natürlich aufwendig weil diese wasserführende Ebene ja auch in die Traufe eingebunden werden muß.
Ist also nicht so schnell gemacht.
 

Tilia

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Und das ist nicht das einzige Haus, das so aussieht ...
Ja, wie ich weiter oben schon schrieb: die Schindeln sind in der senkrechten Fläche.
Im Startposting hattest Du unter Anderem ein Bild gepostet. Da ist mir was aufgefallen. Dieses da:

Schöne farbige Schindeln. Aber schau mal genau hin: wie die Schindeln aussehen in dem Bereich (etwa mitte des Bildes) wo sich die Fläche in eine 45° Fläche nach außen hin neigt... da ist teilweise nichts mehr übrig von der Farbe... Alles was man dort noch sieht ist vergrautes Holz...

bin grad' im Schwarzwald.
Sehr schön. Da wünsche ich Dir eine schöne Zeit hier im Schwarzwald. Zu Füßen des Schwarzwaldes, hier im Reebland und der Ortenau, ist gerade die Apfel- und Kirschblüte in vollem Gange.

Ich habe hier übrigens sehr wohl viele schindelverkleidete Häuser, aber noch nie-niemals ein farbig gestrichenes Schindeldach gesehen. Wenn dann hätte ich es übersehen, aber ich bin für sowas eigentlich nicht blind.

Ich sehe es eigentlich, hatte es schon angedeutet, ähnlich wie Johannes. Die Keramik-Bieberschwänze die Du selbst hergestellt hast sind sehr, sehr schön. Und da steckt auch viel Mühe und Arbeit drin. Ich würde erstmal alles abklopfen ob es eine Möglichkeit gibt die Deckung mit diesen Unikaten zu optimieren und dicht zu bekommen... Wenn sich rausstellt dass das wirklich nicht geht, gibt es sicher noch anderweitige Lösungen.

LG, Tilia
 
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Manohara

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ich würde ja einfach schummeln.

Der (Arbeits-)Urlaub ist ja noch nicht rum ... und dementsprechend sind meine "Schindelabwägungen" auch noch nicht durch (hat ja grad' erst angefangen).
Grundsätzlich bin ich gegen "Schummeln", aber das heißt nicht, dass das nicht auch bei mir "seinen Platz" hätte. :emoji_wink:

Bei diesem ersten Bieberschindel-Dach gab es eine zweite, wasserführende Ebene. Die war aus melaminbeschichteten Betonschalungsplatten und völlig verrottet.

Dass die Keramik-Schindeln hier so gut ankommen, freut mich :emoji_slight_smile:

Bei meiner möglichen Planung für die Holz-Schindel-Variante hatte ich vor, eine Dachpappe einzuziehen, aber bei meinen jetzigen Recherchen bin ich über eine Anmerkung gestolpert, man solle blos nicht den Fehler machen, Dachpappe unter den Schindeln anzubringen.

Es bleibt spannend für mich ...
 

teluke

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Deine Schindeln sehen aus wie die Glasurmusterplättchen eines Glasurlieferanten.


Auch die Glasur scheint mir sehr bekannt.
Kannst Du sagen wie die heißt und dazu wie die sich auf dem Dach gehalten hat (Winterfestigkeit).
 

Uranus

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Biberschwanzziegle habe ich letztens erst bei mir fotografiert
Keine Traufziegel?
Ich hab zwar auch ein Einlaufblech, aber Traufziegel hab ich gesetzt. Oder hast du eine Traufbohle?

@Manohara Auch ich fänd die Wiederbelebung der alten Ziegel mittels regensicheren Unterdachs für attraktiv. Der Aufwand hält sich in Grenzen.
 

Manohara

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Kannst Du sagen wie die heißt und dazu wie die sich auf dem Dach gehalten hat
Wie die Glasur hieß weiß ich nicht mehr. Bei Glasuren gibt es Tausende von ausgefuchsten Rezepten.
Was ich gemacht habe ist, in den Keramikbedarfsladen zu gehen und nach winterfestem Ton zu fragen. Da muss man den Richtigen nehmen, weil er sonst durch Frost kaputtgehen kann.
Bei den Glasuren gibt es das Winterproblem - so weit ich weiß - nicht.
Jedenfalls sieht die Oberfläche noch aus wie immer.
Soweit ich weiß gehören Glasuren zu den Materialien, die auch tausende von Jahren ohne jede Veränderung überstehen - es sei denn, sie werden mechanisch zerstört.

Das Regensichere Unterdach ist nicht ganz einfach, weil die Dachsparren am Untergrund festgeschraubt werden und damit bereits Löcher in der Fläche sind. Außerdem brauchen die Sparren einen Abstand zum Unterbau, weil sonst das Wasser an ihnen stehen bleibt.
(das sind aber alles Probleme, die ich irgendwie schon lösen werde)
 

teluke

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Wir produzieren doch Keramik, deswegen ist mir das aufgefallen.
Meine Frau ist Keramikerin und Keramikmalerin (Meister).

Mit welcher Temperatur sind die Biberschwänze gebrannt?
 

Andreas W.

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Nein keine Traufziegel, es ist ein altes Gebäude und vor 90 Jahren gab es die meines Wissens nicht.

Tatsächlich gibt es Traufziegel/-platten noch keine 90 Jahre, ebenso die Firstplatten.
Deswegen hat man sich "damals" mit einem sog. `Kronengebinde´ an der Traufe bzw. am First beholfen, d.h. daß dort jeweils ein Ziegel auf einen anderen gehängt worden ist. Also nicht auf eine Latte, sondern mit der Nase direkt auf die Oberkante des unteren Ziegels.

An der Traufe hängt also die zweite Ziegelreihe von unten direkt auf der ersten Ziegelreihe. Diese hängt natürlich an einer Latte bzw. der/dem Traufbohle/-brett.

Hatte bis vor zwei Wochen eine Dachsanierung im Haus meiner Mutter, da ist das auch so ausgeführt worden.

https://www.creaton.de/_Resources/P..._ZEI_KLA_DQD_DQD-3_#SALL_#AIN_#V1-800x554.jpg

Dieses Kronengebinde braucht es unbedingt, weil das Dach sonnst nicht dicht ist bzw. die Dachfläche nicht eben wird.

Gruß, Andreas
 

Lorenzo

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Beispiel aus dem Nachbardorf:
PXL_20250412_121455032.jpg
Die Farbe ist jetzt nicht taufrisch, also ne Zeit hält das schon. Aber das unvermeidliche setzt sich auch schon durch, und ich persönlich finds schöner ohne Farbe.

Außen geschindelt ist hier nicht so typisch, ursprünglich gab's hier viel Sichtfachwerk, und bei repräsentativen Gebäuden auch Sandstein, teilweise Backstein.
Geschiefert gibt's auch relativ häufig
PXL_20250412_122720225.jpg

Und dann die Sünden der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Asbestplatten und fürs Auge sogar noch schlimmer: kackbraun gefliest. Da muss mindestens einen großen Betrieb gegeben haben der jahrelang nix anderes gemacht hat. Bilder erspar ich euch.. :emoji_wink:
 
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Tilia

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...also ne Zeit hält das schon. Aber das unvermeidliche setzt sich auch schon durch,...
Ich denke, dass die Farbe an den verkleideten Häusern (die ich persönlich auch oft schön finde), vor allem auch wegen dem >Dachüberstand< so lange hält, der ja auch die Funktion hat die Fassade vor Witterung zu schützen. Ansonsten ist es ja auch in deinem geposteten Beispiel so, dass das Dach und auch das kleine Vordach des Hauses in anderen, haltbareren Materialien ausgeführt sind.

Farbe, egal welche, auf Holz in voller Bewitterung (z.B. auf einer Dachschräge) kann und wird nicht auf zufriedenstellend längere Zeit halten.
 

andama

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Tatsächlich gibt es Traufziegel/-platten noch keine 90 Jahre, ebenso die Firstplatten.
Deswegen hat man sich "damals" mit einem sog. `Kronengebinde´ an der Traufe bzw. am First beholfen, d.h. daß dort jeweils ein Ziegel auf einen anderen gehängt worden ist. Also nicht auf eine Latte, sondern mit der Nase direkt auf die Oberkante des unteren Ziegels.

An der Traufe hängt also die zweite Ziegelreihe von unten direkt auf der ersten Ziegelreihe. Diese hängt natürlich an einer Latte bzw. der/dem Traufbohle/-brett.

Hatte bis vor zwei Wochen eine Dachsanierung im Haus meiner Mutter, da ist das auch so ausgeführt worden.

https://www.creaton.de/_Resources/Persistent/5/0/e/4/50e45fd3d38f132942f916f7aa2d1ba8e279cd2b/PRO_ZEI_KLA_DQD_DQD-3_#SALL_#AIN_#V1-800x554.jpg

Dieses Kronengebinde braucht es unbedingt, weil das Dach sonnst nicht dicht ist bzw. die Dachfläche nicht eben wird.

Gruß, Andreas
Danke für deine Erläuterung und tatsächlich gefällt mir das Kronengebinde besser als Trauf- und Firstziegel, da es auf alte Gebäude besser passt. Das andere sieht mir zu sehr nach Lego aus.
 
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