Holz und die Kosten - welches Übungsmaterial und woher?

[Stamm-Hirn]

Servus!
Ich hatte kürzlich hier im Forum eine Frage zu den Eigenschaften und der Qualität von Kiefernsperrholz gestellt, da das deutlich günstiger ist als Pappel. Die ganze Preisthematik habe ich seitdem etwas intensiver gewälzt, denn ich empfinde das als ein generelles Problem: ich betreibe Holzarbeiten in meiner raren Freizeit als Hobby, bin auch etwas besser geworden im Lauf der Zeit, aber weeeeiiiiiiit davon entfernt, irgendwie kompetent zu sein. Demnach: viel weiter üben, klar. Problem ist nur: Holz ist nicht billig, zumindest wenn man über ausrangierte Paletten hinausgeht, gleichzeitig ist die Fehlerquote hoch - gerade, wenn man sich an neue und größere Sachen ranwagt. Mit Haus, Frau und zwei Kindern will man aber nicht unbedingt ständig Brennholz im Wert von hunderten von Euro produzieren, gerade in der momentanen Lage nicht... Daher wollte ich mal ins Blaue hinein fragen, ob ihr Tipps habt. Wie habt ihr, sofern ihr keine entspr. Ausbildung gemacht habt, euer "Übungsmaterial" bezogen bzw. was habt ihr benutzt? Klar, gewisse Investitionen müssen sein, aber ich muss eben doch ein bisserl auf die Kosten achten und da bin ich für jeden Tipp, wie man auch (mal) günstig(er) an qualitativ ordentliches Holz rankommt, dankbar.

Bene (der in der Umgebung von München wohnt, falls das für Tipps relevant ist)

PS: ach so, vielleicht solle ich sagen, was ich hauptsächlich so benutze bzw. mache. Meistens kleinere Dinge wie Kasterl, mal ein verziertes Willkommensschild, mal eine kleine Kommode usw. Würde mich gerne mal an einer kleinen Kommode oder so versuchen. Also in erster Linie Platten/Bretter.

 

[dsdommi]

Hi.
Wenn ich Probeholz brauche warte ich auf den Sperrmüll, fahre bisserl rum. Da findet sich immer was.
Wenn du was genaueres suchst, ebay ka. Da wird oft ein Schrank, Kommode etc verschenkt oder für kleines Geld angeboten. Bei Küchen findet man auch öfter mal vollholz.
Gruß dsdommi

 

[Leibhaftiger]

Ahoi,

ich hab mein "Übungsholz" bisher immer über eBay Kleinanzeigen bezogen, das meiste war/ist aus Schreinerei- oder Werkstattauflösungen. Da bekommt man mit etwas suchen schon einiges. Alte Vollholzmöbel (z.B. vom Sperrmüll oder auch EbKA) sind auch eine gute Quelle, da oft dann umsonst.
Ansonsten kann ich immer empfehlen, beim nächstgelegenen Holzhändler oder Sägewerk freundlich nach Resten fragen. Gerade halbe Bohlen, Abschnitte o.ä., gibt's dort immer mal wieder für nen Taschengeld. Halt all das, was kein Profi mehr verwendet.

Aber auch sonst ist Blockware (sägerauh) jetzt nicht so unglaublich teuer. Ich zahl im Sägewerk für ne 3+ m Eschenbohle in 52mm Stärke (A/B, Möbelqualität, KD) und 30-40cm Breite ca 60 Euro. Da kann man schon ein paar Kasterl, Schilder oder Schneidbretter draus machen. Und auch ne Kommode sollte mit Auftrennen drin sein.
Viel Erfolg und viel Spaß beim Werkeln!

 

[magmog]

Guuden,

Um was geht es, Holzwerkstoffe oder Massivholz?
Unter Übungsholz verstehe ich kleinere Stücke,
die bekommt man für kleines Geld beim Tischler oder sogar im Baumarkt.
Mit einer kleinen Kommode sind wir schon beim Möbelbau,
Da wäre entsprechendes Material eine Frage des Geschmacks.

 

[rafikus]

Ich habe kurz bei den Kleinanzeigen in München nachgeschaut (10km um Zentrum herum) und folgendes gefunden:
Leimholz
https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/badezimmer-schrank/2432154585-91-16374
https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/schrankbett/2431403285-81-16921
https://www.kleinanzeigen.de/s-anze...oder-unterschrank-vollholz/2430643865-93-5589
https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/schrank-echtholz/2429996296-88-6447
und hier dürften einige Stücke Tischlerlpatte zu enthehmen sein (Rückwand dürfte Sperrholz sein): https://www.kleinanzeigen.de/s-anze...en-60igern-zu-verschenken-/2431883337-81-6415
Alles zu Verschenken.

Vielleicht hat der Forianer mit "Guuden" tatsächlich einen Baumarkt in der Nähe, wo noch Reste für "kleines Geld" verkauft werden, im Ruhrgebiet z.B. ist die Zeit längst vorbei. Vor mittlerweile vielen Jahren wurden noch kleinere Reststücke verschenkt, das gibt es nicht mehr.

 

[Stamm-Hirn]

Danke, Leute, für die Anregungen! Sperrmüll ist in unserer Gemeinde (und auch den Nachbargemeinden) ein Thema, das exklusiv über den Wertstoffhof abgehandelt wird. Dort hatte ich mal nachgefragt, die meinten aber, dass sie aus Sicherheitsgründen mich kein Zeug aus dem Container fischen lassen dürfen. Das fand ich sogar nachvollziehbar, zudem ist es nicht ohne, da in mit Nägeln und was weiß ich was bedachtem Zeug rumzukramen... Früher, als es noch eine Sperrmüllabholung gab, wäre das aber ne Option gewesen.

Vielleicht hat der Forianer mit "Guuden" tatsächlich einen Baumarkt in der Nähe, wo noch Reste für "kleines Geld" verkauft werden, im Ruhrgebiet z.B. ist die Zeit längst vorbei. Vor mittlerweile vielen Jahren wurden noch kleinere Reststücke verschenkt, das gibt es nicht mehr.

Dem kann ich mich leider nur anschließen. Die Baumärkte und Holzhändler, die ich in der Nähe kenne, verlangen mittlerweile auch für sog. "Verschnittreste" Märchenpreise oder haben nur höchst selten Verwertbares als Rest da.
Die Tipps mit EBK, die immer wieder kamen sind aber top - vielen Dank! Ich hatte da natürlich schon geschaut, aber offenbar falsch gesucht. Ich hab immer nach "Altholz", "Latten", "Bretter" usw. gesucht, da kam aber herzlich wenig. Irgendwie bin ich nie auf die Idee gekommen, nach alten Möbeln zu suchen. Klar, das ist fast immer lakiert, aber dann hab ich ein Argument, mir neben Band- und Winkelschleifer mal nen Exzenterschleifer anzuschaffen. Wird halt bei sehr flächigen Möbeln mühsam, dann ich hab keine Abrichte (und kann die auch platztechnisch nicht unterbringen).
Aus demselben Grund wäre

ne 3+ m Eschenbohle in 52mm Stärke (A/B, Möbelqualität, KD) und 30-40cm Breite

zwar preislich absolut im guten Rahmen, aber für mich kaum verwertbar. Ich hab "nur" eine Bosch GTS 10 XC und eine kleinere Bandsäge von Metabo, damit steig ich bei den Maßen aus
Trotzdem guter Stoff, den Rafikus da verlinkt hat!

 

[Ed-o-mat]

zwar preislich absolut im guten Rahmen, aber für mich kaum verwertbar. Ich hab "nur" eine Bosch GTS 10 XC und eine kleinere Bandsäge von Metabo, damit steig ich bei den Maßen aus
Trotzdem guter Stoff, den Rafikus da verlinkt hat!

Naja, aus einer großen Bohle kann man ja mit der GTS 10 X und der Bandsäge durchaus auch kleiner Stücke machen. Ich nutze häufig Ebay Kleinanzeigen. Da findet man auch hin und wieder mal richtige Schätze.

 

[FredT]

Tja, aber wie kommt das zeuch zum Wertstoffhof; nur selbst anliefern kann es wohl nicht sein. Also schauen, wo die Entsorger ihre Runden drehen... Und dann dort abgreifen, machen nicht nur die Mitbürger aus RO so

 

[Martin45]

Im Bauhaus bei uns gibt es z.B. eine Restekiste, da gibt es größere Stücke (so 50x60 bis 80x100) für meist 3 Euro.
Das Plattenmaterial (oft MDF und Span, teils auch Sperrholz), was die meiner schweren Vermutung nach selber als "Verpackungsmaterial" mit Palettenlieferungen bekommen haben. Neulich z.B. aber auch 20mm Weichfaser 20x120cm für 1 Euro. Das ist natürlich irgendwie ein "aus Müll Geld machen", finde ich aber recht fair bepreist und man kann aus den Stücken oft noch was zaubern.

 

[elchimore]

Diese Restekiste gibt es in unserem Bauhaus schon seit Jahren nicht mehr Hier hatte ich früher auch Multiplexreste oder Siebdruckreste "günstig" gekauft. Jetzt gehen die Reste laut einem MA wohl gesammelt an einen "Verwerter".
Grüssle Micha

 

[Martin45]

Zusätzlich gibt es noch die Arbeitsplattenrestabschnitte und die Zuschnittreste und am Eingang die "zu verschenken" Reste, das ist aber dann wirklich ziemlicher Kleinkram sind.

 

[FredT]

Meist steht im Sägebereich ein Container, wo die ganzen Abschnitte reingeworfen werden. Mal fragen zum Stöbern hilft oftmals...

 

[zaunpfahl]

Ich hab "nur" eine Bosch GTS 10 XC und eine kleinere Bandsäge von Metabo, damit steig ich bei den Maßen aus

Wie wäre es denn mit grobem Ablängen mit der Handkreissäge?

 

[odul]

Die Preise aus der Restekiste sind oft teurer wie die gleiche Maßen als Zuschnitt.

 

[Holzsinn]

Bei unserem Containerplatz stehen abgelieferte Möbel noch bis abends vor den Containern. Erst wenn die im Laufe des Tages nicht von anderen Interessenten mitgenommen werden, werden sie endgültig "entsorgt". Frag doch mal bei deinem Containerplatz, ob so eine Praxis nicht denkbar wäre.
Ausserdem sind die Mitarbeiter/innen dort oft recht hilfsbereit. Wenn man fragt, ob sie nach etwas Ausschau halten (gegen einen kleine Aufmerksamkeit) sammeln sie auch, wenn man die Sachen dann zeitnah abholt.

Melanie
www.holz-sinn.de

 

[Pringles87]

Man kann bei ebay Kleinanzeigen auch nach Treppen o. ä. schauen. Oft wird da ziemlich viel Holz gegen Abbau verschenkt. Ich habe letztes Jahr z.B. ca. 12 Stufen einer Treppe aus den 80ern für 90 Euro bekommen. Alles lackierte Stufen aus Meranti oder etwas ähnlichem.

 

[rafikus]

Ich habe letztes Jahr z.B. ca. 12 Stufen einer Treppe aus den 80ern für 90 Euro bekommen. Alles lackierte Stufen aus Meranti oder etwas ähnlichem.

Da hast du aber viel zu viel bezahlt.
Ich habe 17 Stufen für lau bekommen.


Gestern habe ich einige abgebaute Terassendielen abgeholt. Gefunden unter "Zu Verschenken" in Kleinanzeigen. Es war sogar tatsächlich Bangkirai, wie in der Anzeige beschrieben (oft schreiben die Leute irgendwas da rein).

Die Preise aus der Restekiste sind oft teurer wie die gleiche Maßen als Zuschnitt.

Die Preise sind teurer oder die Reststücke sind teurer?

- Der musste jetzt sein.

 

[agnoeo]

Was ich vom Handwerkzeug her kommend empfehlen kann ist: Latten, Glattkantbretter oder Dielen, vielleicht sogar Leimholz, aus dem Baumarkt zu nehmen, dann aber gut um Äste und dgl herumzuschneiden. Beim Holzhändler gibt es schon auch mal Fichte in bessere Qualität, so eine Diele reicht dann für ein paar Projekte.

Gruß, David

 

[Stamm-Hirn]

Frag doch mal bei deinem Containerplatz, ob so eine Praxis nicht denkbar wäre.

Fragen kostet nix => ich probier's mal.
Generell scheint Ebay eine hervorragende Quelle zu sein, wenn man weiß, wonach man suchen muss. Treppen sind ein gutes Stichwort, Terassenbohlen hatte ich mir auch schon überlegt, aber meine Annahme war, dass man die i.d.R. abrichten/hobeln muss, was ich nicht kann. (Anm. am Rande: ich hab einen Satz solide alte Handhobel (Ulmia etc.) von meinem Ur-Schwiegervater, der Zimmermann war. Leider fliegen bei mir damit zwar die Fetzen, aber das Holz sieht furchtbar aus. Wenn ich sauber von Hand hobeln könnte, wäre ich bei den Brettern deutlich flexibler). Bei Möbeln dürfte meistens abschleifen reichen, weil die weniger Wind und Wetter ausgesetzt sind und daher weniger verzogen. Aber evtl. sind das auch Hirngespinste... Man kann sich die Terrassenbohlen ja jeweils anschauen und dann einschätzen.

Wie wäre es denn mit grobem Ablängen mit der Handkreissäge?

Hmm, stimmt. Der Schwiegervater hat glaub ich eine alte rumliegen, den könnt ich anpumpen

 

[agnoeo]

Die erwähnte Fichte habe ich heute ausgehobelt, auch von Hand. Kein Vergleich zu Baudielen.

Gruß, David

 

[Blamaili]

Ich bin im Westen von Berlin und habe all mein Holz von der Straße oder von Ebay-Kleinanzeigen zu verschenken. Auf den Straße v.a. in der Nähe von Containern findet man häufig alte Möbel, teilweise bereits zerlegt/kaputt/etc. Alte Schränke sind oft aus Tischlerplatte, aber man findet auch Sperrholz und Multiplex. Nachteil: Man muss das ganze lagern und man findet nie, was man gerade sucht .

 

[FredT]

Ja, es ist ein Graus, man muß einen Tod sterben. Aber bis dahin hat man, meistens, noch einige Alternativen...
Und für fehlende Kellerräume: Storebox ...