Holz verbogen und verzogen...

Rainsch

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Hallo, neulich hab ich mir sog. Möbelbauplatten (keilgezinkt, Buche) gekauft um mir daraus einen Untertisch für mein Terrarium zu bauen.
Leider haben sich jetzt alle noch nicht verbauten Platten total verbogen und das bereits verbaute Holz ist verbogen und gespalten... toll! Außerdem ist mir aufgefallen, dass das Holz einiges an Länge gewonnen (?) hat?
An was kann das liegen? Falsche Lagerung oder schlechte Qualität?
Wer kennt sich damit aus, wäre echt gut wenn mir jemand helfen könnte?!

MfG
Rainsch
 

Dingsda42

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Hm, also wenn du sagst, sie sind länger geworden, dann tippe ich auf eine flasche Lagerung.
Dieser Längenzuwachs kann eigentlich nur durch die Aufnahme von Wasser aus der Raumluft kommen.
Dadurch kann sich auch das Holz verformt haben und Risse können durch Spannungen im Holz entstehen.
 

dascello

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Krumme Buche ist ein Dauerthema in der Hobbywerkstatt, beim Schreiner und auch hier im Forum.

Im Allgemeinen schwindet und dehnt sich Holz nur quer zur Faser. Ausnahme: Biegeholz. Dieses wird bewusst in der Länge gestaucht, damit die "ineinandergeschobenen" Fasern ein Biegen des Werkstücks (z.B. Treppengeländer) erlauben. Buche ist hierfür sehr beliebt. Ich habe selbst noch nicht damit gearbeitet, war nur einmal versucht dies zu tun. Aber ein befreundeter Schreiner sagte mir, dass die Maßhaltigkeit in der Länge hier nicht gegeben ist.
Ich kann mit gut vorstellen, dass diese keilverzinkten Platten beim Verleimen längs mit viel Druck zusammengestaucht werden. Das kann dann dazu führen dass die bei Feuchtigkeitsaufnahme wieder wachsen.

Aber krumm wird Buche ganz oft, auch ohne Stauchen.


Gruß vom kalten, aber sonnigen Rhein


Michael
 

Heiner

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Hallo Rainsch! Leider werden bei diesen Platten oftmals liegende und stehende Jahresringe im frölichen Wechsel verleimt. Habe vor Jahren bei Carl Götz Eichenplatten gekauft. Jede einzelne Leiste hatte stehende Jahresringe. Die Platten waren so gut wie ein dänisches Möbel. Buche kann nur durch Dämpfen halbwegs beruhigt werden. Gruss Heiner
 

WinfriedM

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Verbautes Holz verbogen? Eigentlich baut man ja so, dass sich nichts mehr verbiegen kann, weil z.B. ein Rahmen, Gratleisten oder ein Holz im Verbund ist, was 90 Grad zum anderen steht. Die Konstruktion sorgt also dafür, dass sich nichts mehr sonderlich verbiegen kann.

Verbautes Holz gerissen: Vielleicht längs mit quer verleimt? Das geht schief. Ansonsten schlecht verleimtes Material, bei Baumarktware nicht unüblich.

Unverbautes verbogen: Völlig normal, wenn du Luftfeuchteschwankungen hast. Ich hab hier eine Baumarktplatte 40cm breit, die ist bei 80% Luftfeuchte in der Mitte 10-20mm höher gebogen. Vielleicht musst du nur aklimatisieren und einen gewissen Rest kannst du beim Verleimen wieder geradeziehen.

Buche: Wird fast ausschließlich gedämpft verkauft, trotzdem arbeitet die noch mehr als viele anderen Hölzer.
 

Heiner

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Hallo Rainsch! Gerissene Teile mußt du aufschneiden und neu verleimen. Eine einfache Heimwerkermethode geht so: Nimm eine Alu Baulatte und klemm sie mit zwei Schraubzwingen fest. Jetzt kannst du mit einer Handkreissäge entlang der Alulatte fahren und einen schönen geraden Schnitt machen. Die gerissenen Teile steckst du am besten in den Ofen. Bevor man verleimt muß die Fläche noch gehobelt werden. Weil nicht jeder eine Rauhbank und eine schöne Hobelbank hat probier mal die Oberfräse. Billigprodukt vom Aldi tuts auch. Nimm einen Spiralnutfräser und benutze in als Hobel. Fahr mit der Oberfräse am Alulineal entlang und du erhälst eine gute Leimfuge. Gegen seitliches Verrutschen beim verleimen hilft der Lammello. Hast du keinen so setze ein paar Dübel. Am besten baust du aus Ablällen eine kleine Schablone dann haben deine Dübellöcher auch alle den gleichen Abstand. Gruß Heiner
 
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