Holzarbeiten mit teils stark verhinderten Menschen

steigerwälder

ww-robinie
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erstmal respekt für deinen einsatz.
da ich selbst in der familie einen cousin habe, der bei der lebenshilfe arbeitet, weiss ich, daß dein einsatz vollen respekt verdient.
dir wird vielleicht viel abverlangt, andererseits aber auch viel gegeben.

allerdings ist auch das weiter oben genannte argument nicht von der hand zu weisen, daß dadurch firmen aufträge und vertragspartnerschaften weggenommen werden, da hier halt auch staatlich untersützt wird und somit preise für arbeitsleistungen angeboten werden können, die eine firma am freien markt nie halten kann.
erleb ich gerade selbst, und ich sitz auf der auftraggebenden seite. und die kassenprüfung versteht da auch keinen spass.
 

Bombaer

ww-nussbaum
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Um nochmal die möglichen Leistungen hervorzuheben: In Südschweden besuchten wir zu meiner Kindheit öfters einen Drechsler, der war damals bekannt für recht filigrane und grosse Schalen, Teller Schüsseln und was nicht alles. Da war er schon weit über 70, hat seit seiner Jugend gearbeitet und war vollkommen Blind, aber auch noch im Vollbesitz aller 10 Finger.

Mein Vater (ebenfalls gelernter Drechsler) ist immer noch schwer beeindruckt.
 

vor-werk

ww-pappel
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ich habe mal ein Praktikum in der Schreinerei einer anthroposophischen
Einrichtung für seelenpflege-bedürftige Menschen (Schreinerei - Lebensgemeinschaft Bingenheim ) gemacht.

Dort waren Menschen mit sehr unterschiedlichem Leistungsvermögen angestellt
und jeder wurde individuell gefordert und gefördert. Diese Schreinerei produziert
sehr hochwertige und schöne Dinge für den täglichen Gebrauch, u.a. Stapelboxen, Bienenkästen oder Eiche-Hirnholz-Schneidbretter. Viele Arbeitsabläufe sind dort stark standartisiert und mit möglichst vielen Schablonen eingerichtet, damit unterschiedliche Mitarbeiter die gleiche Tätigkeit ausführen können, allerdings gab es auch Mitarbeiter die selbstständig an der Dickte stehen konnten ohne gleich hineinzuklettern.

Für deinen Fall ist es denke ich wichtig und sinnvoll, dass die Jugendlichen dort
einerseits das Erlebnis bekommen, durch ihrer eigene Hände Arbeit etwas zu schaffen, was man benutzen kann und andererseits etwas gemeinsam zu produzieren, was sie nachher auch gemeinsam nutzen. Den Grad der Mitarbeit kannst Du gut selbst steuern - beim Schleifen, Ölen, Wachsen kann nicht viel schiefgehen, manch einer kann evntl. auch mal den Hobel schwingen oder was absetzen. Vielleicht irgendwas für den Klassenraum...

Gruß,
V-W
 

Bombaer

ww-nussbaum
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Ich habe da gerade noch eine Idee:

Bei uns tauchte ein recht schöner Adventskalender auf, der aus 24 kleinen Schubladenkästen besteht - alle aus gelasertem Sperrholz.

Das wäre vielleicht ein Ansatz? mit dem Autodesk 123d make (ist, glaube ich, kostenlos(?)) Lassen sich wohl die entsprechenden Konstruktionen leicht erstellen, ein freundlicher Laserschneiderservice macht Dir dann eine gute Stückzahl Bausätze, die konstruktiv schon so ausgelegt sind, dass alles sich selber positioniert, wenn man es zusammensteckt.

Mit denen kannst Du am Anfang vollkommen ungefährlich nur mit Sandpapier, Leim und Farbe erste Erfolgserlebnisse erzeugen und dann vielleicht auch schon sehen, wer z.B. besser kein scharfes Werkzeug in die Hand bekommt.
 
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