Holzdiele zerstört :-(

pedder

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Indurstrieöle für Parkett sind natürlich ausgereift. Die haben nur nicht viel mit dem Holzöl zu tun.
1. Wenn du ein leinölbasiertes Holzöl aufbringst, braucht das zum Aushärten mehrere Wochen bei Luft und Licht.
Das ist mit dem indurstirellen Fertigungsprozess nicht zu vereinbaren.
Also verwendet man da Produkte, die schneller härten. zB unter UV-Licht
2. Sog. Hartwachsöle enthalten Stoffe, die eine Schicht auf dem Holz bilden. Diese schickt ist deultich näher an einem Lack dran, als an polymersierten flüssigen Fetten.
3. Die verschiedenen System vertragen sich nicht besonders gut: Wenn auf dem Holz eine Sperrschicht aufgetragen ist, von so einem Industrieöl, kann ein leinölbasiertes Holzöl nicht einziehen. das zeiht dann nur bei kleinen Rissen oder abgeschabten Stellen ins Holz. Sieht das schön fleckig aus.
 

Jowe

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@pedder
Danke für die Erleuchtung. Das heißt im Umkehrschluss, das ich eben nicht mal so eben eine Stelle ausbesern kann, was ja eigentlich einer der Vorteile gegenüber konventionellem Lack wäre.
Wäre denn rein hypotethisch dann ein unbehandelter Parkett nicht "besser" wenn ich ihn mit einem Wachsöl selber behandele. Vorausgesetzt ich habe die Zeit das trocknen zu lassen.
Bzw. bei abgenutzen Stellen bei Industrieölparkett kann ich nicht einfach mal so etwas drüberölen zum auffrischen?
 

WinfriedM

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Wäre denn rein hypotethisch dann ein unbehandelter Parkett nicht "besser" wenn ich ihn mit einem Wachsöl selber behandele. Vorausgesetzt ich habe die Zeit das trocknen zu lassen.
Genau, das ist immer das beste, wenn du den großen Vorteil von Öl nutzen willst, dass du es problemlos immer wieder nachölen und auch nachschleifen kannst.

Industrielle Öle sind meist UV-Öle, die ganz schnell trocknen müssen und in der Regel auch stärker schichtbildend sind. Damit sind sie mehr bei einem Lack, als bei einem Öl. Die dringen auch nicht tief ins Holz ein. Enthalten auch Mattierungsmittel, damit sie als Lack nicht erkennbar sind. Und mitunter auch Pigmente zur Colorierung. Das alles ist für einen langlebigen Boden eher ungünstig bzw. erschwert die Nachpflege/Aufarbeitung.
 

rammler_b

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@all
Ob der Boden industriegeölt ist oder nicht weiß ich nimmer, der liegt 15 Jahre in der Wohnung. Jedenfalls wurde er nach dem verlegen komplett eingeölt. Der Boden macht auch keine Problem, 99% der Fläche ist super, egal im ob im Bad, Küche, Wohnzimmer oder auch in den beiden Kinderzimmern. Kleinere Verletzungen wurden immer schön weggeölt, oder mal verwachst – jedes Zimmer in der Wohnung ist mit dem Boden verlegt.

Wir haben auch schön unregelmäßig 2-3 Jahre die Bude durchgeholt, kritische Flächen öfters, unkritische (Schlafzimmer) weniger. Der Bereich von der Terrassentür wird halt extrem strapaziert.

- Als Reiniger kam der Faxe Intensivreiniger zum Einsatz, den wir auch für andere grobe kleine Flecken schon öfters verwendet haben
- Als Öl kommt schon immer das Faxe Pflege Öl Plus zu Einsatz
- Als Seife ebenfalls die von Faxe.

Ich lass die beiden besagten Bretter jetzt mal 2 Wochen in Ruhe und kuck wie sich die Oberfläche entwickelt.
Ob ich mit Schleifvlies oder sonstigen Werkzeug ran gehe bespreche ich natürlich mit dem Bodenleger (übrigens der der auch vor 15 Jahre verlegt hat).

Grundsätzlich wünsche ich mir das der Bereich vor der Tür wieder so geschmeidig wird wie der Rest der Bude – und dafür muss es doch eine Idee oder Lösung geben.

Letzter Notnagel wäre den Bereich austauschen mit dem Päckchen an Bretter welche ich seit 15 Jahre für den Notfall aufgehoben habe ;- )
Freu mich weiterhin auf regen Austausch, Bernd
 

brubu

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Hallo zusammen
Hat der Reiniger laut Fotos in #7 das Öl gelöst und nun stehen Reste davon auf, quellen aus den Poren oder stehen die Holzfasern auf?
Eiche wird wenn sie gewässert wird, bzw. der ev. wässerige Reiniger durch das Öl gedrungen ist, schön rauh. Wenn es die Holzfasern sind wird es heikel, sobald geschliffen wird ist die braune Farbe weg und dann gibt es einen hellen Fleck. So schön braun ist die Eiche in Natur nicht und auch sonst wäre sie eher gelb geworden.
Sollte der Boden wieder sein wie vorher würde ich die beiden Dielen auswechseln.
Gruss brubu
 

rammler_b

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Hallo zusammen
Hat der Reiniger laut Fotos in #7 das Öl gelöst und nun stehen Reste davon auf, quellen aus den Poren oder stehen die Holzfasern auf?
Eiche wird wenn sie gewässert wird, bzw. der ev. wässerige Reiniger durch das Öl gedrungen ist, schön rauh.

Neee Holzfaser sind das keine, da bin ich mir sicher. Du meinste es ist Rest-Öl ?
Wie werde ich dies los?
 

odul

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brubu

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Neee Holzfaser sind das keine, da bin ich mir sicher. Du meinste es ist Rest-Öl ?
Wie werde ich dies los?
Mit einer scharfen Ziehklinge sehr sorgfältig abziehen. Aber das macht besser ein Fachmann, sonst hast du ev. Kratzer oder kratzt zu viel weg.
Dann ein Lackzwischenschliff und nachölen. Es sieht wie nach ausgehärtetem, herausgequollenem Öl aus, so tröpfchenartig.
Gruss brubu
 

rammler_b

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...was wahrscheinlich weniger nachgedunkelt ist, als der Boden...

Wenn es ganz schlimm kommt, hätte ich noch einen anderen Vorschlag in petto:
https://www.woodworker.de/forum/threads/fußmatte-in-parkett-einlassen.119992/page-2#post-1090503
Anhang anzeigen 166687
Neeee das war für uns auch vor 15 jähre keine Alternative …

Die Bretter sind an der Stelle eher heller statt dunkler geworden. Ich denke das sich die neuen Bretter binnen eines Jahres an die anderen angleichen werden – naja steht aber noch nicht zur Debatte.
 

rammler_b

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Mit einer scharfen Ziehklinge sehr sorgfältig abziehen. Aber das macht besser ein Fachmann, sonst hast du ev. Kratzer oder kratzt zu viel weg.
Dann ein Lackzwischenschliff und nachölen. Es sieht wie nach ausgehärtetem, herausgequollenem Öl aus, so tröpfchenartig.
Gruss brubu

Das klingt interessant: Das Werkzeug kannte ich noch nicht und ist laut Artikel eine Alternative zum Schleifen – aber nicht ohne Vorkenntnisse zu verwenden. Grundsätzlich macht die Gedanke schon Sinn. Ich google mal weiter. Danke

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Johannes

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Hallo,
kannst du bitte noch ein Foto einstellen wo man die geschädigten Bretter und die Umgebung so aus ca. 1,5m Höhe sehen kann? Ich kann mir noch nicht vorstellen, dass die Dielen zerstört sind.

Es grüßt Johannes
 

rammler_b

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Hallo,
kannst du bitte noch ein Foto einstellen wo man die geschädigten Bretter und die Umgebung so aus ca. 1,5m Höhe sehen kann? Ich kann mir noch nicht vorstellen, dass die Dielen zerstört sind.

Es grüßt Johannes

Hi Johannes, das mach ich morgen wenn Licht ist. Das sieht man aber wenig von der "Zerstörung" – die fühlt an eher. Es ist deutlich rauer als der Rest der Bretter. Grundsätzlich ist der Bereich um die Terrasse verschmutz und die Sonne hat auch ihres dazu beigetragen. Erst als ich aber die Bretter säubern wollte ist die Oberfläche dadurch in Mitleidenschaft gezogen worden. Morgen siehst du evtl. mehr.

Gruß Bernd
 

WinfriedM

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Wenn die wirklich erst geölt wurden, als sie gelegt waren, ist es kein Industrieöl. Dann kannst du problemlos leicht schleifen. Erstmal mit Schleifvlies und wenn das nicht reicht, mit einem feinen Schleifpapier, z.B. Korn 320.

Warum man da möglichst nicht mit Korn 80-120 ran sollte: Die Oberfläche hat sich farblich verändert durch UV. Schleift man da zu viel runter, gibt es Farbveränderungen.

Theoretisch auch möglich, dass färbende Öle verwendet wurden, dann würde es durch schleifen auch zu Farbveränderungen kommen.

Ziehklinge geht auch, wie schon geschrieben wurde. Im einfachsten Fall nimmst du dafür eine Cutter-Klinge als Ziehklinge. Die hat zwar keinen Grat, aber funktioniert trotzdem, wenn man sie recht senkrecht hält.
 

rammler_b

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Wenn die wirklich erst geölt wurden, als sie gelegt waren, ist es kein Industrieöl. Dann kannst du problemlos leicht schleifen. Erstmal mit Schleifvlies und wenn das nicht reicht, mit einem feinen Schleifpapier, z.B. Korn 320.

Ganz sicher wurde der Boden nach dem Verlegen geölt. Ob die Bretter schon von Werk aus eine Ölschicht hatten weiß ich nicht.
Welches Schleifvlies (Körung) sollten man verwenden?

Die Farbe der Räucher-Eiche kam durch den Herstellungsprozess, nicht durch irgendwelche farbigen Öle, das wurde mir so "verkauft". Außerdem öle ich seit 15 Jahren mit farblosen Naturöl von Faxe.

Um den Bereich der Terrassentür hat sich die Farbe eh verändert, nimmer so satt braun wie die restlichen Bretter.
 
Zuletzt bearbeitet:

WinfriedM

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Welches Schleifvlies (Körung) sollten man verwenden?
Ich würde eine mittlere Körnung nehmen, hier z.B. ein 400er:
https://www.ebay.de/itm/310722542213

Bei Hornbach gibts das hier:
https://www.hornbach.de/p/proline-gold-profi-schleifvlies-p320-115x280-mm/6738221/

oder

https://www.hornbach.de/p/schleifvl...orn-sehr-fein-a-ungelocht-10-stueck/10451432/

Wichtig bei allen Schleifarbeiten von Hand: Immer in Maserrichtung schleifen, also der Länge nach.
 

rammler_b

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Hallo,
kannst du bitte noch ein Foto einstellen wo man die geschädigten Bretter und die Umgebung so aus ca. 1,5m Höhe sehen kann? Ich kann mir noch nicht vorstellen, dass die Dielen zerstört sind.

Es grüßt Johannes

Hallo @Johannes , es ist schwer den Boden zu fotografieren da in diesem Raum mehrere Lichtverhältnisse herrschen. Grundsätzlich ist der Farbunterschied zwischen "gut.jpg" und "schlecht.jpg" nicht vorhanden. Richtung Terrasse wird der Boden nur heller.

Hier siehst du die "zerstörte" Stelle. Bis vor meiner Behandlung waren die Bretter einfach nur schmutzig und ausgeblichen, nach meiner Behandlung (das mittlere mit dem Astloch hauptsächlich) wurde dies natürlich deutlich heller, aber auch rauer. Nach dem ölen hat dies am meisten Öl aufgesaugt.

schlecht.JPG


So geht der Boden im Raum weiter – relativ homogen.

gut.JPG



Und so sieht der Raum in Richtung Terrassentür aus.

fenster.JPG

Ich hoffe Ihr / Du @Johannes könnte Euch ein Bild von meinem Problem machen.
Grüße Bernd und Danke
 

Johannes

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Hallo Bernd,
danke für die Bilder. Es ist so wie ich vermutet habe, das sind keine"zerstörten" Dielen. Da sind ein paar Dielen etwas ausgeblichen. Und, wie du schreibst, gibt es raue Stellen. Um diese Stellen zu glätten, würde ich jetzt doch eher feines Schleifpapier empfehlen 320er oder 400er. Am besten auf ein Stück Holz geklebt und dann damit ohne Druck in Richtung der Dielen überschleifen. Das Stück Holz könnte ein Stück Spanplatte sein, so ca. 7-10cm Breit und 15-20 cm lang. Das Brett soll dafür sorgen, dass wirklich nur die hochstehenden Punkte abgeschliffen werden.

Es grüßt Johannes
 

rammler_b

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Hallo @Johannes, habe heute die zweite Ölung in dem Bereich durchgeführt und beobachte dies noch ne Zeit lang. Gerfühlt wird die Oberflächen schon besser — oder man gewöhnt sich daran. Jedenfalls habe ich innerlich aktuell noch Hemmungen mit dem Schleifpapier ran zu gehen. Ich werde weiter berichten. Danke für deine Antworten bisher.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd
 

rammler_b

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Hallo zusammen, hallo @Johannes und @WinfriedM
Ich habe die betroffenen Dielen in den letzten 6 Wochen 3 mal geölt und siehe da das Brett ist lange nimmer so rauh wie noch im Februar nach meiner Reinigung-Orgie. Jedoch soooo ganz glatt und schmeichelnd wie die anderen ist es nicht mehr geworden. Solls ich trotzdem schleifen? Grundsätzlich habe ich großen Respekt davor etwas kaputt zu reparieren. *mmhh
 

WinfriedM

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Wenn Schleifpapier für dich so "unkalkulierbares Teufelszeug" ist, dann taste dich doch vorsichtig ran. Nimm ein feines Korn 320 Papier und schleif damit einfach mal ein ganz kleine Fläche von vielleicht 3x3 cm. Schön in Maserrichtung. In einer Ecke, die nicht so auffällig ist. Und dann schaust und fühlst du das Ergebnis mal an. Wenn alles passt, kannst du dein Experiment erweitern. Und auch etappenweise, ein wenig schleifen und wieder kontrollieren.

Statt Schleifpapier kannst du auch feines Schleifviels nehmen, dass trägt noch weniger ab.
 
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