Holzfeuchte für Möbelbau

Eure_Dudeheit

ww-pappel
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Hallo zusammen,

kurz vorgestellt, männlich, 35 Jahre jung aus Niedersachsen .

Ich werkel schon länger in meiner Werkstatt an verschiedenen Projekten und jetzt möchte ich mich an Vollholzmöbel probieren.
Ein Problem dabei ist passendes Holz zu bekommen.
Ich habe jemanden der Lufttrockene Eiche verkauft.
Als erstes Projekt wollte ich mich an einem Couchtisch versuchen.
In meinem Jugendlichen Leichtsinn habe ich daraus ein Gestell gebaut, dieses wollte ich in einem leicht beheizten Raum in Sicherheit bringen ehe ich mit der Tischplatte weiter mache.
Jetzt haben sich nach ein paar Tagen schon leichte Trockenrisse gebildet.
Jetzt wäre die Frage wie ich mit der Tischplatte verfahren kann.
Holz grob zu hobeln und in der Wohnung lagern? Wenn ja, wie lange?
Wäre für Anregung, Erfahrungen und Vorschläge sehr dankbar.
 

schrauber-at-work

ww-robinie
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Nabend,
da ich recht viel mit selbst eingeschnittenem, Luftgetrocknetem Holz arbeite hier meine Erfahrungswerte:
Wenn das Holz zwischen 12 & 16% Restfeuchte hat grob auftrennen und mindestens eine Heizsaison bei Raumklima lagern lassen. Vorher hobeln bringt nichts.
Ich lagere mein Holz in der Werkstatt (beheizt, Raumklima sehr nahe an den anderen Wohnräumen) bevor ich es hoble und weiter verarbeite. Bisher hatte ich keine Probleme dass sich dann was geworfen hätte oder Rissig wurde.
Wichtig ist halt in jeder Richtung ein entsprechendes Aufmaß (beim grob auftrennnen) damit eventuelle Risse an den Enden oder Verzug noch entsprechend weggehobelt/ gesägt werden können.

Gruß SAW
 

Eure_Dudeheit

ww-pappel
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Hab vielen Dank. Ich habe es befürchtet das ich vorerst nicht weiter machen kann :emoji_expressionless:.
Dann hoffe ich mal das mein Gesell nicht allzu sehr reißt und ich es noch verwenden kann...
Werde mir dann wohl vom Holzhandel Kammergetrocknetes Holz kaufen müssen um den Tisch fertig zu kriegen.
 

Eure_Dudeheit

ww-pappel
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Klar kann ich mir jetzt weiteres Holz kaufen und es dann ein paar Jahre lagern um dann Geld zu sparen aber das hilft mir im Moment leider nicht weiter, will ja irgendwas machen :emoji_slight_smile:.
 

predatorklein

ww-robinie
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Moin

Meine Bohlen liegen so oder so mindestens 3 Jahre (Teils je nach Dicke auch länger) vor ich irgendwas damit mache

War früher auch bei den Schreinern so üblich .

Das Holzlager meines Großvaters war 15 m breit , 5 m tief und 4 m hoch .
Von 3 Seiten geschlossen , vorne ein schwerer Lamellenvorhang , damit es nicht direkt reinregnen kann .
Unten lagerte die Blockware , oben kamen Reste rein , die zu schade waren , um sie zu verfeuern .

Kann heute ( kaum ) mehr einer bezahlen .

Gruß
 

IngoS

ww-robinie
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Hallo,

ich säge mir die Teile grob zu und lagere sie dann im Haus noch eine Zeit lang, bis sie weiter verarbeitet werden.
Habe eigentlich nie kammergetrocknetes Holz gehabt. Auch technisch getrocknetes Holz kann wieder Feuchtigkeit aufgenommen haben, so dass man es auch nicht gleich verwenden kann.
Beachtet man die Regeln für die Massivholzverarbeitung, kann man auch Holz mit 10 bis 11% Feuchtigkeit zu Möbeln verarbeiten, ohne dass diese Schaden nehmen, so meine Erfahrung aus über 30 Jahren Möbelbau.

Gruß

Ingo
 

magmog

ww-robinie
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Guuden,

den Trennschnitt mitten durch die "Hasenohren", die die Maserung zeigt, schneiden.

In modernen Anlagen getrocknetes Holz arbeitet weniger als Holz aus Lufttrocknung.
Bei den aktuellen Verfahren wird das Holz nicht einfach kontrolliert von Außen mit Warmluft getrocknet,
es wird durch- man staune- durch intermittierende Feuchtigkeitszugabe möglichst schnell auch
der Bereich in der Mitte des Holzes kontrolliert erwärmt. So kann man schneller
und trotzdem gleichmäßiger trocknen und die inneren Spannungen werden reduziert.
Diese werden bei der Lufttrocknung,
durch das langsame von Außen nach Innen Trocknen,
teilweise sogar verstärkt.

Dieser Effekt ist ähnlich dem des Dämpfens von z.B. Buche,
die durch die nachfolgende moderne Trocknung, im Gegensatz zu früher,
zu einem wunderbaren Innenausbauholz geworden ist.
 
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