Holzrohre herstellen

fried.chycken

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Für die Rohrherstellung könnte es eventuell funktionieren, mit einem geschlitzten alurohr als Grundkörper zu arbeiten. Wenn man das nach dem aushärten verdreht, wird der Durchmesser kleiner und man kann es raus ziehen.


Noch zu meinen Bedenken:

Ich glaube nicht, dass der Hammertest irgendeine Aussagekraft hat. Die Belastungen am Fahrrad sind doch ganz anders...

Und welchen Vorteil bringt es, die Rohrbauweise eines Metallrahmens mit Holz kopieren? Das ist ja ein ganz anderer Werkstoff mit eigenen Eigenschaften...

Ich glaube der Trick bei Holzrahmen ist, eine Bauweise zu finden, die Stabile Verbindungen ermöglicht. Das sehe ich bei Röhren nicht.

Spontan würde mir einfallen, ein monocoque aus dickem Multiplex zu sägen/fräsen. Viel Verschnitt, könnte aber an den richtigen Stellen filigran gehalten werden. Problematisch wäre wohl die Ausrichtung der Maserrichtung.

Oder ein geschichteter Aufbau aus Furnierstreifen, die an den Verbindungsstellen wechselseitig Überblattet werden. Dann wäre der Faserverlauf frei zu wählen.
 

NiklasAG

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Viel besser: Du schneidest Ringe aus Plattenmaterial und klebst diese dann aufeinander. Dadurch benötigst du keinen konischen Stab, kein Zeitungspapier, du hast einen hohen Anteil Leim und das Rohr wird Druckstabil und bleibt auf Länge flexibel.
Das funktioniert echt wirklich.
Die Platten kannst du dir auch selber machen aus Buntstiften die du mit Epoxy übergiesst und dann in Platten schneidest. Habe ich bei yoututbe gesehen.
 

Ed-o-mat

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Nur mal so ne Frage... hast Du schon mal ein Fahrrad aus Holz gebaut OHNE hohlen Rahmen, sondern mit einem massiven Rahmen?
 

hobbybohrer

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Hallo,
warum will man unbedingt eine Materialform haben, für die Holz der ungeeignetste Werkstoff ist, neben Kaugummi.
Es ist, wie @fried.chycken schon andeutete, sinnfrei, Rohre aus Holz zu basteln, wenn man darauf nicht blasen will.
Analysiere die Kräfte, die bei einem Fahrradrahmen auftreten und setze das Holz dann so ein, dass es auf Zug und Druck in Faserrichtung belastet wird. Genau diese Analyse unterscheidet Ingenieursarbeit von Bastelei. Vielleicht kannst Du Deinen Hammertest mal als YT-Video veröffentlichen, das würde sicher bestimmten Leuten gefallen.
Historisch war Holz ja die erste Materialwahl von Forstrat Drais, eben eine Stellmacherarbeit.
Grüße Richard
 

derdad

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Hallo, ich bin grad wieder dabei Holzrohre herzustellen. Ich hab dieses mal 1mm dicke Furniere in einer Dampfkammer gedaempft, damit sie sich leichter biegen lassen und dann mit der Faser nur in Laengsrichtung um einen Holzstab gebogen, verleimt und dann mit Gelenbolzenschellen miteinander verpresst.

Jetzt weiss ich allerdings nicht, wie ich das Holzrohr von dem Rundstab loesen soll. Und ich hab den Rundstab vorher mit Papier umwickelt, dass das Rohr nicht festkleben
Dass das verleimt Rohr nicht mehr vom Kern heruntergeht hat sicherlich nicht nur mit dem Leim zu tun. Durchs Dämpfen wird die Furnier durch und durch befeuchtet. Wie wir wissen wird Holz durch Befeuchtung grösser. Beim Trocknen schwindet die Furnier wieder und zieht sich zusammen. Es entsteht also so etwas, das man in der Metallverarbeitung "Verbindung durch schrumpfen", oder so ähnlich, nennt. Auch mit einer Folie als Zwischenlage wird bei einer zylindrischen Kernform die Trennung schwierig. Wenn nicht gar unmöglich.
LG Gerhard
 
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Daniboy

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...Kernform die Trennung schwierig. Wenn nicht gar unmöglich...
Halte ich auch für schwierig, deshalb frag ich mich, wie das zB Lignotube macht,
die bieten im Shop präzise aussehende zylindrische Furnierrohre in einer Länge bis 1500mm.
(Durchmesser 25 bis 105mm, jeweils 2,5 Wandstärke, kreuzweise verleimt also quasi Röhrensperrholz)
 

summa4ever

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Halte ich auch für schwierig, deshalb frag ich mich, wie das zB Lignotube macht,
die bieten im Shop präzise aussehende zylindrische Furnierrohre in einer Länge bis 1500mm.
(Durchmesser 25 bis 105mm, jeweils 2,5 Wandstärke, kreuzweise verleimt also quasi Röhrensperrholz)

Ohne es zu wissen könnte ich mir eine hydraulische/druckluftbetriebene Form vorstellen, also keinen starren Körper um den etwas herumgewickelt wird, sondern einen Balg, der ggf. noch Leisten zur Verstärkung in Längsrichtung aufweist. Der Durchmesser muss final ja nur geringfügig geringer sein als das Rohr, so dass auch nur geringe Fugen zwischen Lamellen entstehen würden.
 

FredT

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Runde Form, zweigeteilt, mit einer Mittel"platte", die herausziehbar ist, zum Entformen. Und meine Anregung zum Flugzeugbau: Runde Rumpfformen, aus spiralförmig gewickelten Furnierstreifen im Kreuzverband. Ergeben höchste Belastungsgrade. Immerhin haben die "Holzbomber" bis zwei Tonnen Bombenlast bei 650km/h tragen können!
 

Lorenzo

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Man könnte um eine Grundform wickeln die später im Rahmen verbleibt. Zum Beispiel aus einem Schaumstoff den man bearbeiten kann.
 

outdoorfreak

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Man könnte um eine Grundform wickeln die später im Rahmen verbleibt. Zum Beispiel aus einem Schaumstoff den man bearbeiten kann.
Die Idee hatte ich auch schon. Bei der Herstellung von Carbonrohren nimmt man einen Stab aus Plastik, wo die Kohlefasern und das Epoxidharz drumgewickelt werden. Danach kommt der Rahmen in einen Ofen, wo dann der Plastikstab schmilzt. Nicht Ganz oekologisch die Herstellung.

Ich brauechte einen Stab aus einem Material, das sehr weich ist, wo ich es nachher die Mitte mit einem laenglichen Bohrer wegbohren kann, sodass nur das auessere Rohr uebrig bleibt.
 

outdoorfreak

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Viel besser: Du schneidest Ringe aus Plattenmaterial und klebst diese dann aufeinander. Dadurch benötigst du keinen konischen Stab, kein Zeitungspapier, du hast einen hohen Anteil Leim und das Rohr wird Druckstabil und bleibt auf Länge flexibel.
Das funktioniert echt wirklich.
Die Platten kannst du dir auch selber machen aus Buntstiften die du mit Epoxy übergiesst und dann in Platten schneidest. Habe ich bei yoututbe gesehen.
Oder Ringe aus einer Multiplexplatte ausschneiden, uebereinander schichten, verleimen, verpressen und wenn es hart ist von aussen Furnier in Laengsrichtung drankleben und wieder verpressen. Dann hatte das Rohr Fasern in Laengsrichtung und Querrichtung wie Bei einer Sperrholzplatte.
 

outdoorfreak

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@Ed-o-mat

Nein, es gibt noch kein fertiges Fahrrad

@kalter Bach
Cool, dort muss ich hin. Ist diese Spezialfahrradmesse in Baden Whuerrtemberg? In Germershein in RLPgab es auch so eine Spezialfahrradmesse
 

Sire Toby

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Ich verstehe Deine Herangehensweise an das Problem, da ich mich auch gerne in Details verzettele….
Aber der Grundfehler bleibt. Du beschäftigst Dich mit Details, bevor das Grobe durchdacht ist und klappt.
Das Gewichtsthema ist die Kür, wenn Du ein funktionierendes, aber etwas zu schweres Fahrrad hast.
Zunächst erstmal ein Rad bauen, was fährt und nicht unter Dir auseinander reisst oder zusammen bricht.
Wenn Du ein Haus baust, denkst Du ja auch nicht erst an die Webart der Spitzengardinen, bevor der Rohbau steht.
Wenn es Dir eher um den Weg und nicht um das Ziel geht-ok.
Ich würde das dann aber eher für eine andere Art von Selbstbefriedigung halten- sprich geistig-manuelles Rumgew*chse.
Grüße und befriedigendes Wochenende an alle, Tobias
 

outdoorfreak

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@fried.chicken

Wo kann man so ein geschlitztes Alurohr herkriegen? Und wie meinst du das, dass es Bei rumdrehen im Durchmesser kleiner wird und man es rausziehen kann?
 

fried.chycken

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Ich würde eins im Baumarkt kaufen und mit der flex einen Schlitz rein schneiden... Oder auf der Tischkreissäge mit entsprechender Vorrichtung.

Wenn du das an den raus guckenden Enden gegeneinander verdrehst (vermutlich mit Ner Zange oder so), biegst du dabei den Schlitz zu und das Rohr wird entsprechend dünner. Vermutlich wäre es sinnvoll, das Rohr vorher mit Silikonspray, silbergleit oder irgendwas, wo nichts drauf haftet, einzuschmieren.

Alternativ, 2 Halbschalen aus dem Rohr machen und mit einem dünnen Holzklötchen alle 15 cm auf Abstand verkleben. Nach dem aushärten des Holzes mit einem Rundstahl die Holzklötze raus klopfen, dann ist auch Luft.


Hast du gelesen, was ich sonst noch geschrieben habe?


Grüße, Jakob
 
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