Holzsäulen aus Massivholz (Nussbaum)

otsxy

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Hallo. Möchte aus einem frisch gesägten Nussbaumstamm verschiedene Holzsäulen anfertigen. Der Stamm wurde auf ein Kantenmass von 27cm auf 27cm in dem Sägewerk gesägt und ich hab jetzt versieden lange Stücke mit 50, 80, 100, und 120 cm länge die ich grad mit Bandschleifer und Exenterschleifer bearbeite.
Die Holzmaserung sieht echt klasse aus. Nun meine Frage - wird es Probleme geben weil das Holz noch recht feucht ist (Schimmel) und kann man feuchtes Holz ölen? Wenn ja mit welchem öl? Ich möchte die Säulen in der Wohnung aufstellen als Deko oder Ablage. Werde natürlich unter jede Säule 4 Füsse schrauben damit der Stamm nicht direkt auf dem Boden steht.
Gruß otsxy
 

v8yunkie

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Säule

Zum Ölen auf feuchtem Holz kann ich nichts sagen - aber Du wirst vermutlich aber Risse, ausgehend von den beiden Hirnholzseiten bekommen, weil dort das Holz am schnellsten trocknet. Manchmal ist das bei diesen Säulen ja so gewollt.

Falls nicht, würde ich die Hirnholzseiten z.B. mit Schnellschleifgrund oder Klarlack ein paarmal Streichen. Das versiegelt die Hirnholzseiten und das Holz trocknet gleichmäßiger von den Seiten aus durch. Du kannst den Lack mit feinem Schleifpapier am Ende matt schleifen, damit das nicht komisch aussieht. Es geht nur darum, die Hirnholz-Poren zu schließen. Später (nach 2 Jahren), wenn das Holz durchgetrocknet ist, hobelst Du die ganze Säule nochmal und gibst Ihr eine gleichmäßige Ölung auf allen Seiten.

Apropos Hobeln... ich denke das wäre ein viel schnellere und Staubärmere Methode zur Bearbeitung (z.B. mit einer Raubank), als mit den Schleifern. Oder hast Du keine Hobel?

Gruß,
Thomas
 

otsxy

ww-pappel
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Hallo Thomas, das mit dem schleifen geht recht gut da der Stamm schon recht glatt aus der Säge gekommen ist. Das passt so. Klar, Risse wird es geben - hab aber Angst dass sich am unteren Ende evtl. durch die Feuchte Schimmel bildet und hab keine Ahnung wie ich die Säulen ölen kann.
 

Besserwisser

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Nicht ölen. Frühestens in 2-3 Jahren. Die Hirnenden solltest du mit Lack versiegeln, so dass die Dinegr gleichmässig trocknen.
Und frühestens in 2 Jahren kannst du dann über Oberfläche nachdenken.
 

WinfriedM

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Öl ist sehr anspruchslos, es ist sehr wahrscheinlich, dass es auch auf so feuchtem Holz die Oberfläche anfeuert und dein Stamm so interessanter wirkt. Gleichzeitig bleibt es diffusionsoffen. Und abblättern kann auch nichts. Mach doch einfach mal einen kleinen Versuch an einem Reststück. Leinölfirnis reicht für solche Zwecke voll und ganz.

Ich würd aber vielleicht nochmal 2-3 Wochen warten, bis dahin ist die Holzoberfläche noch ein ganzes Stück getrocknet.
 

Basic2004

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Nicht ölen. Frühestens in 2-3 Jahren. Die Hirnenden solltest du mit Lack versiegeln, so dass die Dinegr gleichmässig trocknen.
Und frühestens in 2 Jahren kannst du dann über Oberfläche nachdenken.

Besserwisser hat es richtig formuliert.

Das Thema wurde hier schon einmal behandelt, mit ein paar Wochen trocknen wirst Du nicht auskommen eher Jahre.

https://www.woodworker.de/forum/holz-trocknen-t64358.html


Schau Dir das Video ab 1:20 an

[ame=http://www.youtube.com/watch?v=gAG4wQNyZ1k]Der echte Tisch - YouTube[/ame]
 

otsxy

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Ok und danke

Danke schon mal für eure Tips. Aber was wird passieren wenn ich die Säulen Nass aufstelle und in der Wohnung Trockne. Sie sind ja schon winklig geschnitten und grob geschliffen. Wenn ich sie jetzt öle und dann aufstelle was kann da passieren?
Würde mich über eure Erfahrungen freuen. otsxy
 

Basic2004

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Trocknungsschaden ? Wikipedia


Trocknungsrisse

Diese entstehen durch eine zu schnelle
Wasserabgabe in den Randzonen des Hol-
zes - Folge: Die Schwindspannungen über-
steigen die Querzugfestigkeit, und das Holz
muss reißen. Man unterscheidet Hirnrisse, Oberflächen-
risse, geschlossene Oberflächenrisse, Innenrisse und Astrisse.

Trocknungsspannungen

Entsteht durch zu geringe Luftfeuchtigkeit
während der Trocknung - Folge: Die Zellen
der Randschichten des Holzes schwinden
stark und hemmen die weitere Wasserab-
gabe - Innenrisse sind die Folge.

Zellschwund- und Zellkollaps

Kann dann entstehen, wenn oberhalb des
Fasersättigungsbereiches freies Wasser in
den Zellhohlräumen dem Holz zu schnell
entzogen wird - Folge: Besonders bei Eiche
und Buche entstehen starke innere Risse.
Die Holzzellen fallen zusammen. Das Holz
wird unbrauchbar.

Verfärbungen

Bilden sich dann, wenn das Trocknungs-
klima falsch gesteuert wird.
 

v8yunkie

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Säulen

Ich würde folgendes machen: Die Hirnseiten lackieren - sonst gar nix machen nach dem Schleifen.

Dann 3-4 Jahre stehen lassen.

Dann nochmal abhobeln (oder auch Schleifen, wenn Dir der Staub so gut gefällt), und dann Ölen.

Übrigens: Schau dir mal bei BAUHAUS die Holzsäulen an (gibt es in Eiche oder Buche) 30x30cm... die bestehen aus 4 Teilen zu je 15x15cm Querschnitt, die zusammengeleimt sind. Was glaubst Du, warum die das machen? Wenn das ohne diesen Aufwand (Hobeln bzw. Fügen und dann Verleimen) gehen würde, dann kannst Du wetten, würden die Dinger dort aus EINEM Stück stehen. Sie machen es genau deshalb, weil sich die dünneren Säulen schneller (vermutlich in der Kammer) trocknen lassen. Daher wird es später kaum noch Risse geben. Denn nicht jedem Kunden gefallen Risse.

Gruß,
Thomas
 

Snee

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Ich habe einen Birkestamm keilförmig eingeschnitten als Hocker für den Aussenbereich, geschält und nur an der Hirnholzseite geölt, der Rest unbehandelt.
Selbst das hat ausgereicht, dass mir der Stamm angefangen hat zu schimmeln.
Nussbaum enthält Gerbsäure, Schrauben rosten also schneller und können das umliegende Holz sowie Böden unter den Stämmen verfärben, ebenfalls beachten.
Und Du wirst richtig derbe dicke Risse bekommen.
Grüssle,
Axel
 

Georg L.

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Daher wird es später kaum noch Risse geben.
War am Samstag bei Bauhaus und habe diese Dinger gesehen. Da wird ein stolzer Preis aufgerufen. Aber sowohl bei den Buchen- als auch bei den Eichenquadern habe ich keinen ohne derbe Risse gesehen.
 
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