Holzschutzmittel(PCP,DDP,Lindan etc.) in Möbeln aus 50er bis 70er

magmog

ww-robinie
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am hessischen Main & Köln
.......nee, schwellen wurden mit Steinkohleteer imprägniert, im Rüttgersverfahren,
da hielt selbst Buche im Freien viele Jahrzehnte.
Ein Höllenzeug, mit allem belastet was sich auch in Rohöl so findet.
Die Schwellen stehen ganz oben in der Sondermüllliste!

Die Fenstergrundierung war pillepalle gegenüber dem klassischen Xylamon.
Der Name stand für beste Qualität und wurde deshalb für viele Produkte
der Firma verwendet.
 

Andreas W.

ww-robinie
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Karbolineum = Steinkohleteeröl.
Gerade Buchenholz war da geeignet, weil kein Holz mehr Imprägniermittel (=Gift) aufgenommen hat.
Anbei ein Bild aus dem `Holzwirtschaftlichen Jahrbuch 1954´ wo es u.a. um die Holzschwelle geht. Hoffe, ich darf das so hier schicken?
Nicht ganz aktuell, aber an den Daten wird sich nicht so viel geändert haben.

IMG_20250418_123653815 (2).jpg


Ideal auch die sehr guten mechanischen Eigenschaften von Buchenholz (hält die Schrauben gut fest usw.), außerdem gut verfügbar.

Eine Buchenschwelle von etwa 80 kg soll ca. 15 kg Teeröl aufnehmen.
Ein m3 Schwellen ( entspricht 10 Stck. Schwellen) nähmen bei Buchenholz 145 kg, Kiefernholz 63 kg und bei Eichenholz nur 45 kg Teeröl auf.

Meine Vermutung ist, daß es die große Fähigkeit zur Feuchtigkeitsaufnahme von Buchenholz auch dafür sorgt, daß es unbehandelt so schnell von Pilzen angegriffen wird (weil es viel Feuchte aufnimmt, dadurch feucht bleibt und das Pilze mögen). Ähnlich Kiefernsplint.
Andererseits nimmt z.B. Fichtenholz sehr schlecht Imprägniermittel auf, gammelt aber ebenfalls sehr schnell. Hm.

Die Bahn hat sich schon lange für Betonschwellen, Holzschwellen gibt es nur noch auf Nebenstrecken oder Stahlbrücken oder teilweise in U-Bahnen (da riecht man das Öl).
 
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