Holzwachs selbst herstellen

flüsterholz

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Danke Michael für die ausführliche Beschreibung. Bei Deinem Rezept ist ja quasi mehr Wachs als Öl drinnen... Wird das dann nicht zu hart? Oder sorgt das Balsamterpentinöl für ausreichend "Geschmeidigkeit"?

Will nur sichergehen, dass da kein Tippfehler ist:emoji_slight_smile:
Da hat mir meine Erinnerung wohl einen Streich gespielt. Nicht nachmachen. Hab es gerade nochmal nach obigem Rezept angesetzt. Wird definitiv zu hart. Werde es nochmal verdünnen und melde mich hier, wenn ich eine brauchbare Konsistenz gefunden habe.
Gruß Michael
 

flüsterholz

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Fehler gefunden.
Habe dann doch mal meine Unterlagen rausgesucht. Notiert hatte ich mir folgende Rezeptur: 250g Wachs (Bienenwachs 230g, Carnauba 20g) 250g Leinöl, 250g Balsamterpentinöl. Werde die jetzige Mischung heute Nachmittag mal dahin gehend verändern und dann nochmal berichten. Für die Zukunft habe ich mir abgespeichert. Erst nochmal nachlesen, dann erst schreiben. Gedächtnis funktioniert nicht mehr so gut. :emoji_rolling_eyes:
 

agnoeo

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Weiß jemand ob etwas dagegen spricht Balsamterpentin 1:1 mit Orangenöl zu ersetzen? Riecht besser und hat mW eine geringere Gefahr allergische Reaktion auszulösen bzw. auf die Atemwege zu schlagen.

Gruß, David
 

Ed-o-mat

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Weiß jemand ob etwas dagegen spricht Balsamterpentin 1:1 mit Orangenöl zu ersetzen? Riecht besser und hat mW eine geringere Gefahr allergische Reaktion auszulösen bzw. auf die Atemwege zu schlagen.

Gruß, David
Orangenöl ist nicht ohne, die ätherischen Öle sind nicht ohne. Dann eher das Orangenöl weglassen und nur Leinöl. Abgesehen davon ist Orangenöl ziemlich teuer...
 

WinfriedM

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Weiß jemand ob etwas dagegen spricht Balsamterpentin 1:1 mit Orangenöl zu ersetzen?
Technisch sollte das gehen. Wenn du Orangenöl magst, ist das ein guter Ersatz. Und es gibt Orangenöle, wo einige allergene Stoffe weitestgehend entfernt wurden. Auro hatte dazu mal was geschrieben. Auro Verdünnung 191 ist Orangenöl, was auf diese Weise gereinigt wurde. Trotzdem bleibt ein gewisses allergenes Risiko, ähnlich wie auch bei Orangen, Äpfeln etc genauso.
 

flüsterholz

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flüsterholz

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Das neue Wachs, nach richtiger Rezeptur, ist jetzt gut ausgekühlt. Sehr schön cremig geworden, so wie ich es in Erinnerung hatte. Folgende Produkte habe ich verwendet: Lignola Leinöl, Orangenöl von Dictum, Balsamterpentinöl von Kreidezeit, Bienenwachs in Pastillenform, Carnaubawachs aus der Apotheke (ist schon älter).
Gestern hatte ich schon mal ein Reststück Holz vorbereitet, geschliffen und mit Halböl geölt. Heute dann die eine Hälfte noch zweimal mit Sanding Sealer (Schellack mit Bimsmehl) gestrichen und mit feinem Schleifvlies geschliffen. Das Bienenwachs dann kreisend aufgetragen und in Maserrichtung vertrieben. Morgen werde ich dann auspolieren und nochmal das Ergebnis zeigen.
 

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WinfriedM

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Noch ein Hinweis: Diese Wachs-Öl-Kombinationen trocknen relativ langsam. Mich hatte das anfangs irritiert, weil das Leinölfirnis normalerweise innerhalb von 1-2 Tagen oberflächlich getrocknet war. Bei der Wachs-Öl-Kombi hingegen war nach 2-3 Tagen die Oberfläche noch klebrig. Es brauchte typisch 10-14 Tage, bis es wirklich ordentlich getrocknet war.
 

welaloba

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Genau deswegen fragte ich vor paar Tagen nach Erfahrungsberichten bezüglich Wachsansatz mit Leinölanteil. Keine Reaktion! Ich kann's mir einfach nicht vorstellen, dass das funktioniert. Ich setze mein Wachs mit Balsamterpentin an, so dass das abgekühlte Wachs cremig ist und sich gut auftragen lässt. Trocken nach Max 1 Stunde zum auspolieren, erst mit Bürste, dann mit Tuch. Weitere Kraftausdrücke wie Sch....e spare ich mir.
Gruss Werner
PS. Das ganze geht auch gut auf ausgehärteter Schellackoberfläche.
 

flüsterholz

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Habe es dann mal heute auspoliert. Zum ersten Mal heute Mittag, da kam es mir fast noch etwas weich vor, hat aber getäuscht. Hab die letzten Jahre nur Hartwachs verarbeitet, da ist man beim Auspolieren anderes gewöhnt. Bin dann gerade nochmal dran. Hat sich aber fast nichts mehr getan. Auf den Bildern kommt der Glanz nicht so richtig rüber, aber ich denke es wird deutlich, dass die zusätzlich mit Sanding Sealer gestrichene Fläche intensiver und gleichmäßiger glänzt. Das wollte ich gerne mal zeigen.
 

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flüsterholz

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Ich habe hier ein altes Buch mit allerhand Rezepten. Darunter auch Wachse zum polieren.

A. Hartlebens Verlag

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Das kam mir doch gleich so bekannt vor. Hab gerade mal mein Bücherregal durchgeschaut. Hab es auch. Mal wieder ein wenig drin gelesen. Sind wirklich ein paar nette Rezepte drin. Man sollte doch öfter mal wieder in die vorhandenen Bücher schauen.
Gruß Michael
 

WinfriedM

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Genau deswegen fragte ich vor paar Tagen nach Erfahrungsberichten bezüglich Wachsansatz mit Leinölanteil. Keine Reaktion! Ich kann's mir einfach nicht vorstellen, dass das funktioniert.
Was genau kannst du dir nicht vorstellen? Ich hab schon einiges mit diesen Wachs-Ölen gemacht, funktioniert. Aber ist sicher immer die Frage, was man will und erwartet. Ich poliere z.B. Wachs-Öle nicht aus, mag diesen Glanz nicht so. Wachs-Öle lassen sich nach meinem Eindruck auch schlechter polieren.
 

flüsterholz

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Noch ein Hinweis: Diese Wachs-Öl-Kombinationen trocknen relativ langsam. Mich hatte das anfangs irritiert, weil das Leinölfirnis normalerweise innerhalb von 1-2 Tagen oberflächlich getrocknet war. Bei der Wachs-Öl-Kombi hingegen war nach 2-3 Tagen die Oberfläche noch klebrig. Es brauchte typisch 10-14 Tage, bis es wirklich ordentlich getrocknet war.
Deine Erfahrung kann ich nur bestätigen. Je höher der Ölanteil ist, umso länger wird die Trockenzeit. Andererseits, wenn man das Öl weglässt, ist die Oberflächengüte schlechter. Das hattest Du ja auch schon erwähnt. Man muss da halt einen Kompromiss finden. Durch in Balsamterpentinöl lösbare Harze kann man da noch etwas nachsteuern. Mit Dammar und Kollophonium aus Lärchenharz haben wir früher im Betrieb gute Erfahrungen gemacht. Ist aber sehr aufwendig. Alternativ geht da wirklich gut, wie schon erwähnt, die Nr. 117 von Auro.
Gruß Michael
 

flüsterholz

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Genau deswegen fragte ich vor paar Tagen nach Erfahrungsberichten bezüglich Wachsansatz mit Leinölanteil. Keine Reaktion! Ich kann's mir einfach nicht vorstellen, dass das funktioniert. Ich setze mein Wachs mit Balsamterpentin an, so dass das abgekühlte Wachs cremig ist und sich gut auftragen lässt. Trocken nach Max 1 Stunde zum auspolieren, erst mit Bürste, dann mit Tuch. Weitere Kraftausdrücke wie Sch....e spare ich mir.
Gruss Werner
PS. Das ganze geht auch gut auf ausgehärteter Schellackoberfläche.
Schau doch mal in die Merkblätter für Wachsprodukte der Naturfarbenhersteller rein. Egal ob Bienenwachsbalsam, Hartwachs, Hartwachsöle, alle, die ich gefunden habe, verwenden Wachse und Öle. Denke nicht, dass die alle Sch...e herstellen, um in deinem Jargon zu bleiben. Aber, wenn Du mit deinem Wachs zufrieden bist, ist doch alles gut. Jeder hat halt so seine eigenen Ansprüche an Oberflächen. Wenn es dir wichtiger ist, schnell auspolieren zu können, ist das sicher die richtige Wahl.
 

pedder

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Das neue Wachs, nach richtiger Rezeptur,
Welche ist das denn?
230gBienenwachs
20g Carnauba
250g Leinenöl
250 Balsamterpentin


Ich verwende ja auch Öl und Wachs, allerdings nacheinander. Also erst ölen, aushärten lassen, dann wachsen.
Je nach Gusto eine selbeangesetzte Mischung aus Parrafin und Carnauba und Schellsol oder Möbelwachs von Renuwell.
Meine Mischung ist deutlich fester.

Nach meinem Eindruck dient das Lösungsmittel und das Weichwachs in erster Line als Trägermaterial
um das Carnauba gut verteilt zu bekommen, wird dann aber beim Auspooiren entfernt.
Wie sich das mit Leinöl/Wachgemisch verhält, wüsste ich gern. Leinöl braucht ja ewig zum Aushärten.
Ist die Oberfläche denn in der zwischenzeit belastbar?
Oder Poliertman das Leinöl im wesetlichen auch aus? Oder träge man sozusaghen zwei Schichten in einer auf? Leinöl und Verdünnung ziehen ins holt, Wachs belibt obenauf?
 
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flüsterholz

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Welche ist das denn?
Beitrag 27
Notiert hatte ich mir folgende Rezeptur: 250g Wachs (Bienenwachs 230g, Carnauba 20g) 250g Leinöl, 250g Balsamterpentinöl
und einen Schuß Orangenöl. Ist aber von den Mengenangaben noch für die Werkstatt gewesen. Für den Privatgebrauch würde ich max jeweils. 100g nehmen. Wären dann beim Wachs 92g Bienen- und 8g Carnauba. Oder für noch kleinere Mengen jeweils 50g. Das Wachs ist für deine Sägegriffe aber nicht geignet. Da würde ich eher ein Hartwachs oder Hartöl nehmen.
 

pedder

ww-robinie
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Beitrag 27

und einen Schuß Orangenöl. Ist aber von den Mengenangaben noch für die Werkstatt gewesen. Für den Privatgebrauch würde ich max jeweils. 100g nehmen. Wären dann beim Wachs 92g Bienen- und 8g Carnauba. Oder für noch kleinere Mengen jeweils 50g. Das Wachs ist für deine Sägegriffe aber nicht geignet. Da würde ich eher ein Hartwachs oder Hartöl nehmen.
Danke, das hatte ich jetzt auch gefunden und meinen Beitrag editiert.

Das entscheidende bei meinen Griffen ist das Öl.
Das Carnauba verleiht dann einen seidigen Glanz, der sich aber mit der Zeit abgreift.
Handschweiß kann sehr radikal sein.
 
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