HPL bildet Blasen

Sägenbremser

ww-robinie
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Ist ja alles erst einmal eine Vermutung

bleiben tut aber schon, die Fronten müssen neu
gemacht werden. Ob es am fehlerhaften HPL, oder
der Verarbeitung gelegen hatte, kann danach noch
ausgiebig mit dem Lieferanten ausdiskutiert werden.

Der leider immer wieder gemachte Versuch bei einer
fehlerhaften Materiallieferung nur den Materialwert in
Gegenleistung stellen zu wollen, trifft bei solch einem
verdeckten Mangel natürlich nicht ein. Einschlägige
Aktionen aus dem Fahrzeugbereich zeigen schon das es
sehr wohl möglich ist den Lieferanten auch weit über die
reinen Materialkosten an der Gewährleistung zu beteiligen.

Nun sind wir natürlich keine systemrelevanten Betriebe in
der Einzelausprägung, aber ein verhaltenes Einkaufsverhalten
einer ganzen Berufsgruppe kann schon einiges bewirken. Bei
ausreichender Klarstellung eines Fehlers kann man diesen
Befund auch einmal verbreiten, oder dieses zumindestens mal
an der passenden Stelle verlauten lassen. Wirkt wirklich Wunder.

Noch einmal zum Reaktivieren von PVaC Klebern. Das funktioniert
wirklich nur in der Zeit, in der es noch freies Wasser in der Leim-
schicht gibt. Das dürfte bei üblichen Vorgaben um die 48 Stunden
sein, danach ist es in der Trägerplatte verdunstet. Da die HPL Schicht
aber keinen Wasserdampf passieren lassen wird, hilft da auch das
gute Dampfbügeleisen vom Bügelbrett nicht mehr wirklich weiter.

Das ganze Gedöns muss eh neu gemacht werden, also mach es so
schnell wie möglich und versuch danach mit den belastbaren Proben
an dein Geld zu kommen. Bei mir hat das viermal funktioniert, leider
bin ich aber einmal auf den Kosten sitzen geblieben, war aber bei dem
Lackhersteller dessen Namen ich hier natürlich nicht nennen darf.

Gruss Harald
 

tischlerin92

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Keine Sorge, mit dem Kunden gibt es überhaupt keine Probleme. Wir sind alle an der besten Lösung interessiert. Wer nun was bezahlt ist natürlich kein Grund das Ganze hinauszuzögern, ich persönlich habe da auch zur Zeit ehrlich gesagt nicht allzu viele Entscheidungsbefugnisse und Handlungsmöglichkeiten :rolleyes:
Es ist ganz klar, dass wir nicht drum herum kommen, das Ganze zu erneuern. Aber am liebsten natürlich so, dass das Ganze länger als 6 Monate hält :emoji_wink:
Deshalb möglichst erst Ursache finden, dann vernünftig erneuern.
 

flo20xe

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Ich würde die Türen jetzt auch erst mal neu machen, hilft ja eh nix. Dann ist zumindest der Kunde erst mal zufrieden, was ja wohl das Wichtigste ist.

Um wie viele Türen handelt es sich denn? Die Kosten dafür sollten sich ja einigermaßen in Grenzen halten, vor allem wenn das HPL nur eine einfache Nachbildung von Edelstahl ohne Aluanteil ist. Ich würd der Kundin dann aber klar machen, dass es besser ist, als Träger eine Spanplatte zu verwenden.

Dann hab ihr denn Kopf frei und könnt in Ruhe die wirkliche Ursache erforschen, also die alten Türen aufschneiden und schauen, wo der Schaden her kommt. Und dann für die Zukunft entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Gruß,

Flo
 

magmog

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Guude,

Eindeutig Kürschner, entweder war die Platte zu uneben oder es wurde ungleichmäßig Leim aufgetragen.
Ein Fehler im Verbund HDF-Mittellage ist auch noch möglich, halte ich aber für wenig wahrscheinlich.
Das HPL hatte an den Stellen leicht angehaftet, und nun ist durch die Hitze der letzten Zeit die Haftung zusammengebrochen.
Du kannst die Rückstellplatte die nächsten Tage ja mal in die Sonne stellen, mal schauen ob sie sich auch kürschnert.
 

WinfriedM

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@Justus: Den Besonnungstest finde ich gut, das bringt das Material mal etwas an seine Grenzen.

@Harald: Bist du dir sicher, dass man PVAC Leim nur 48 Stunden nach Auftrag wieder aufschmelzen kann? Ich dachte bisher immer, das würde jederzeit gehen, weil das Endprodukt thermoplastisch ist.
 

tischlerin92

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Hallöchen,

die Besonnung wird gleich gestartet, wir sind eben erst in der Werkstatt aufgeschlagen.
Mal schauen, was passiert. Die anderen Türen haben ja "leider" erst nach 6 Monaten Veränderungen gezeigt und sind weder Sonne noch Klimaveränderungen ausgesetzt. Aber man weiß ja nie.
Ich gebe dann mal Meldung, wie es aussieht.
Vielen Dank erstmal!
 

andama

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Kann der Fehler auch mit schwankender (erhöhter) Luftfeuchtigkeitund damit unterschiedlicher Längenausdehnungen in Verbindung gebracht werden?
 

Joiner_Koblenz

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@Harald: Bist du dir sicher, dass man PVAC Leim nur 48 Stunden nach Auftrag wieder aufschmelzen kann? Ich dachte bisher immer, das würde jederzeit gehen, weil das Endprodukt thermoplastisch ist.

Hallo Winfried
darum gestern auch meine Frage, wie man da Feuchtigkeit hinbekommen will!

Wasser ist das Vertreibungsmittel und um die Vernetzung mit den Werkstoffen aufzunehmen.
Das Wasser verdunstet ja beim Aushärten, oder besser wie in diesem Fall, wird es von der Trägerplatte abgeführt.

Termoplast bedeutet doch, thermisch verformbar.
Also durch Temperatur, in seiner Form dauerhaft veränderbar.
Der Leim muss ja das arbeiten von Holz auch irgendwo auf Dauer mit machen und muss trotz dem die Festigkeit gewähren.

Leim kann doch ohne Feuchtigkeit, nicht wieder eine Vernetzung vornehmen.
Deshalb ja auch die Offene-zeit, in der die Leimfuge gepresst werden muss.
Hat der Leim angefangen Haut zuziehen , also das Vernetzungsmittel Wasser sich verflüchtigt, bekommen wir keine guten haltbaren Leimfugen mehr hin.

Auch beschleunigt Temperatur bei Leim das Aushärten, also die Presszeit wird verkürzt.
Da ist doch alles etwas im Wiederspruch, um anschließend Leim wieder zu verflüssigen nur durch Temperatur.


Gruß Ralf
 

Mitglied 42582

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Ich habe noch nie versucht Leim nach längerer Zeit wieder mit Wärme zu verflüssigen, aber eigentlich sollte das gehen:confused:
Fenster sind ja manchmal auch schon ein paar Jahre drin und trotzdem kann man mit dem Heissluftfön Einbruchsspuren beseitigen.

Ich gehe einfach mal davon aus das Harald eigene Erfahrungen gemacht hat die seine Aussage belegen.
 

Holz-Christian

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Hallo
ich hab vor etwa 3 Jahren eine HPLBelegte Esstischplatte folgendermaßen repariert:
Das durch Weißleim aufgebrachte HPL löste sich von der Trägerplatte als ein heißer Topf zu nah an die Oberfläche kam.
Ich hab die Tischplatte bei 120 Grad und ordentlich Druck in die Presse gelegt und über Nacht abkühlen lassen.
Der Schaden ließ sich nur noch im Gegenlicht erahnen, das hält bis heute.
Zwischen Lieferung und Schaden lag mindestens 1 Jahr
HPL hält schon ordentliche Temperaturen aus, kurzfristig auch mehrere hundert Grad.

Gruss Christian.
 

tischlerin92

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Ich denke nicht, dass das Klima dort große Schwankungen hat, der ganze Komplex ist gleichbleibend klimatisiert.
Das mit dem Pressen könnten wir natürlich auch probieren, danke für den Tipp!
 

Holz-Christian

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Hallo

Für solche Schäden gibt's viele Ursachen:
Zu wenig Leim, oder zu lange offene Zeit, Trägerplatte zu uneben, Leim Frostgeschädigt, zu geringer Pressdruck...
Wie ich bereits weiter oben schrieb:
Versucht die thermische Keule, wenn's nicht funktioniert könnt ihr immer noch anderweitig reagieren.

Gruss Christian
 

Sägenbremser

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Guten Abend

wenn das mit den 120 Grad in der Presse funktioniert
hat, wird es wohl schon so funktionieren. Ob es an der
Stelle wieder zu einer festen Verbindung gekommen ist
bleibt eigentlich ohne Interesse, da das Ergebnis ja in der
Form ausreichend ist.

Zum Eigenversuch, ja ich habe mich auch auf die thermo-
plastischen Eigenschaften des PVaC Flächenleimes verlassen.
Also die HPL Platten vorgeleimt, auf der Stationäroberfräse in
die vom Kunden gewünschten Freiformen gebracht, zusammen-
gesetzt und auf die Verbundplatte mit 90 Grad aufgeleimt. Hat
aber leider zu sehr leicht abziehbaren Teilen im Randbereich der
Schiebewandelemente geführt. Erst der zweite Versuch mit auch
vorgeleimten HPL Teilen, nun aber auf eine frisch+ dünn beleimte
Trägerplatte hat zum Erfolg geführt.

Das reaktivieren von Furnierschichten/Kanten ist ja deutlich anders
und auch sicher bewährt, da wird aber Feuchtigkeit über das heisse
Eisen in die Leimfuge eingebracht, die Leimschicht kurz plastifiziert
und bei zügiger Arbeitsweise zum schnellen Aushärten gebracht.

Nach dieser eher negativen Erfahrung habe ich einmal ein paar
Eigenversuche unternommen. Die Verbindung von HPL Werkstoffen
mit der Trägerplatte hat dabei schon deutliche Verschlechterungen
gezeigt, wenn die Presstemperaturen von 60 auf 90 Grad verändert
worden sind. Nicht nur das die Stromkosten gut verdreifacht wurden,
auch die Abschälfestigkeit hat dabei deutliche Einbussen erlitten.

Ein Anwendungberater von Collano konnte mir dazu auch nur fast
das selbe Ergebnis bestätigen. In wie weit es bei den eher niedrigen
Temperaturen zu einer bessern "Verhornung" der Inhaltsstoffe bei
diesen Verleimung kommen kann, ist noch nicht wirklich geklärt.

Gruss Harald
 

Besserwisser

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Ich hab ja keine Ahnung, was ihr so für HPL verarbeitet. Das, was ich so kenne und benutze ist so dick und steif, dass Kürschner einer so klaren Ausprägung wie auf dem Foto nicht vorkommen können. Imho sieht das ganz, ganz stark danach aus, dass sich das Dekorpapier abgehoben hat. Und das bekommt man weder durch erneutes Aufheizen noch sonst wie hin. Weil einfach das HPL fratze ist.

Für den Herrn an der Moselmündung: PVAC-Leim ist nach dem aushärten thermoplastisch. Erhitze ihn auf rund 65° und du kannst das HPL abziehen und anders wieder drauf leimen. Ein Grund, warum man Küchenarbeitsplatten unbedingt mit Kaurit pressen sollte. Hochglanz hingegen mach ich sehr gern mit Weißleim, da kann man etwaige Pickel durch erneutes aufzeizen nach Entfernen des Fremdkörpers egalisieren.
 

tischlerin92

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Guten Morgen,

@Besserwisser Das haben wir uns nämlich auch gedacht, eigentlich kann sich nicht der komplette Schichtstoff auf so kleinem Raum aufplustern, die Dekorschicht erscheint da bisher sinnvoller.

Die besonnte Platte hat keine Veränderungen gezeigt, wir werden sie heute noch einmal draußen aufstellen. An dieser Platte sieht man allerdings ganz hervorragend die einzelnen Stäbe der Tischlerplatte, doch der Schichtstoff sitzt bombenfest.

Da der Hersteller nun auf keine weiteren Nachrichten antwortet, kann man wohl davon ausgehen, dass er keine große Hilfe sein wird.
Wir werden dann wohl fertig beschichtete Platten bestellen und die Türen austauschen.

Hatte denn jemand mal andersartige Probleme mit Schichtstoffen? Bei denen tatsächlich der Schichtstoff eine Macke hatte?
Grüße
 

ölfisch

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Moin,

ich habe die Beiträge "nur Überflogen".
Da es aber bisher ja anscheinend keinen identifizierten Grund gibt werfe ich waghalsiger weise diesen Ansatz ins Rennen:

Auf dem Foto sieht man rechts einen Kopierer, vermutlich ein Laser.
Unser Laserdrucker macht bei großen Druckaufträgen recht warme, fast heiße, Luft am Gebläse.
Falls nun das Gebläse Richtung Schrank gerichtet ist und jemand mal die Brockhaus-Bände kopiert hat - das könnte warm werden.

Ist waghalsig, aber möglich.

Gruß M.
 
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