Industrieparkett schwimmend verlegt

Don Carlos

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Hallo Forum,
bin neu hier und poste das erste mal...

Nachdem ich mich in den do it yourself forums in USA eine Weile herumgeschlagen habe (da lebe ich naemlich), dachte ich ich versuche es mal mit einem Forum in Muttersprache...

Ich bin seit kurzem stolzer (und abgebrannter Besitzer) eines sog. Eichler Haus. Heisst brillianter Grundriss, Glas von Boden bis Decke, kein Keller, Flachdach, mit den allen damit verbundenen Vorzuegen und Nachteilen.

Ich moechte nun in einigen Bereichen des Hauses schwimmend Industrieparkett verlegen. Ich habe das noch nicht gemacht bin aber supergeschickt, habe soweit die Maschinen beinander und bin (noch) bestens motiviert.

1) Ich verstehe, dass vor allen Dingen der Feuchtegehalt des Betons geprueft werden muss und entsprechend die Unterkonstruktion/Behandlung abgestimmt werden muss. Das habe ich noch nicht getan. Ich versuche noch so ein Geraet zu leihen, habe aber auch gehoert, dass Geraete im 40 Euro-Lager die Arbeit verrichten koennen. Stimmt das?
2) Ich bin eigentlich fast sicher, dass ich so einiges tun muss um mich gegen Feuchte von unten zu schuetzen. Was waere da die beste Loesung?
3) Da die Aussenwaende fast auschliesslich aus Glas und Schiebetueren bestehen, suche ich nach einer Loesung die moeglichst wenig auftraegt um eine Stufe zu verhindern. Wie wuerde denn diese Loesung aussehen?

Generell will ich mal noch die Frage in die Runde feuern wo ich gute Schritt-fuer-Schritt-Installationshinweise im Web zu finden sind.

Ich habe noch etwa 1000 mehr Fragen...beschraenke mich aber erst mal...

Heissen Dank!!!
Carlheinz
 

carsten

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Hallo

ist die Frage was du unter Industrieparkett verstehst. Ich würde es mit Hochkantlamellen oder Hrinholzparkett assoziieren. Beides läßt sich meiner Meinung nicht schwimmend verarbeiten.
Beide Varianten bestehen aus sehr schmalen bzw kleinformatigen Einzelteilen aus massivem Holz die normal eben flächig mit dem Untergrund verklebt werden. Fertigparkett oder Laminat bedürfen eines Trägermaterials. Massivholz also Dielen als Bodenbelag lassen sich durchaus schwimmend verlegen. In Germany ist da die Fa Berthold recht bekannt deren Dielen werden auf der Unterseite mit einer Stahlklammer fixiert. Das Holz kann in der Fläche ungehindert arbeiten aber die Spannung der Klammern verhindert weitgehend die Entstehung von Fugen zwischen den einzelnen Dielen.
 

Don Carlos

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OK, zum Holz...Ich habe mir das hier ausgesucht...
http://www.simplefloors.com/floorboards_Dark_Eagle_Maple.html
Icm dick, 3mm Nutzflaeche, 12.7 cm breit, ca 1m lang. Unter der Nutzflaeche sind 5 Lagen von im 90Grad versetzt verleimtem Holz. Macht mir einen guten Eindruck; der Preis stimmt und es laesst sich mindestens einmal schleifen wenn die Zeit kommt. Diese Holz laesst sich nageln oder kleben, hat Nut und Feder und ist auch schwimmend zu verlegen. Da ich mich -wie erwaehnt- gegen Feuchte von unten schuetzen muss bleibt fuer mein Verstaendnis nur schwimmende Verlegung.

Danke fuers Feedback!
Carlheinz
 

carsten

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Hallo

das ist normales Fertigparkett, das kannst du problemlos schwimmend verlegen, zur Sicherheit würde ich ganz einfach zwischen dem Estrich und dem Bodenbelag eine Folie als Dampfsperre einbauen. Damit gehst du was aufsteigende Feuchtigkeit angeht auf Nummer sicher.
 

Don Carlos

ww-fichte
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carsten schrieb:
Hallo
das ist normales Fertigparkett, das kannst du problemlos schwimmend verlegen, zur Sicherheit würde ich ganz einfach zwischen dem Estrich und dem Bodenbelag eine Folie als Dampfsperre einbauen. Damit gehst du was aufsteigende Feuchtigkeit angeht auf Nummer sicher.

Wenn ich da gleich mal ganz laienhaft nachhaken darf...
Ich dachte mir in meinem Fall was so in der Art:
Auf den Estrich Latten von 1x1cm (ich habe nicht so viel Hoehe zur Verfuegung) im Abstand von so 15cm. Darauf duenne Spanplatte und dann die Folie und zuletzt das Parkett.
So haette ich eine Art von Belueftung zw. Beton und Spanplatte um Schimmelbildung zu vermeiden. Zusaetzlich haette ich noch etwas Isolierschicht; ich koennte evtl. die Raeume zw. den Leisten auch mit Styropor o.ae. fuellen.
Ich denke einfach wenn Feuchte unter der Folie liegt ist das der richtige Naehrboden fuer Schimmel, oder???
 

carsten

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Hallo

ne das wäre übertrieben. Der Estrich muss natürlich schon so weit abgetrocknet sein das da keine Feuchtigkeit mehr rauskommt. Vorher informieren welche Restfeuchte der Estrich bei schwimmender Verlegung haben darf.
Die Folie dient wirklich nur dazu auf nummer 100% sicher zu gehen. Zwingend notwendig ist sie nicht, wenn der Boden zum Erdreich dicht ist. Eher auf eine Trittschalldämmung achten. Einzig wenn es im Winter richtig kalt wird- aber 1 cm Isolierung bringt da auch nix mehr.
 

raftinthomas

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sorry,

aber folie ist völliger humbug und stümperei.
entweder die hütte ist völlig trocken-> dann alles prima, los gehts.
oder
der estricht ist zu feucht, weil er mangels ordentlicher trennung von irgendwoher wasser zieht. dann hat man ein problem. variante eins: grossangriff, fundamente aufbuddeln und ne nachträgliche sperrschicht ziehen.
oder die "lokalvariante": sperrschicht auf den estricht, danach neuaufbau, oder (besser) estricht raus, sperrschicht, neuer estricht drauf.
die sperrschicht, so sie von "innen" aufgebracht wird, sollte aus bitumen bestehen. ich würde dazu bahnen aufschweissen (lassen).
folie ist niemals eine zugelassene dichtschicht, sondern höchstens als dampfbremse zugelassen. hier soll aber nix gebremst werden, sondern wirklich gesperrt. das geht nur mit bitumen, metall oder sehr dicken kunststoffen (im mm-bereicht, keine 200my).
 

TischlerLoos

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ist denn nun der jetzige boden aus beton ?? oder Estrich auf Beton??? das habe ich noch nicht so verstanden.

Bei reinem Beton muss Teerpappe idealerweise ne aluverbund

bei Estrich auf Beton und entsprechender Dampf Bremse würde ich auch zu ein bis 2 Lagen Folie raten die untereinander verklebt werden

Gruß Patrick
 

derdad

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Guten Morgen!
@Carlos: Wie ist der Unterbau des Hauses aufgebaut? Wo steht das Haus? Welches Klima? Welcher Boden wird in Nachbarhäusern verwendet?

gerhard
 

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TischlerLoos schrieb:
ist denn nun der jetzige boden aus beton ?? oder Estrich auf Beton??? das habe ich noch nicht so verstanden.

Bei reinem Beton muss Teerpappe idealerweise ne aluverbund

bei Estrich auf Beton und entsprechender Dampf Bremse würde ich auch zu ein bis 2 Lagen Folie raten die untereinander verklebt werden

Gruß Patrick
Nur Beton. Teerpappe? Macht sicher Sinn. Ob es so etwas allerdings hier gibt?...
 

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derdad schrieb:
Guten Morgen!
@Carlos: Wie ist der Unterbau des Hauses aufgebaut? Wo steht das Haus? Welches Klima? Welcher Boden wird in Nachbarhäusern verwendet?

gerhard
Da ist nicht viel Unterbau. Die aerikanischen Haeuser sind da etwas schlichter aufgebaut. Das Haus war seiner Zeit zwar weit voraus wurde aber in den 60-ern gebaut. Ich behaupte das steht einfach auf Erde. Das Klima schwankt von kalt (-20Grad) und trocken bis hin zu heiss (40Grad) und sehr feucht im Sommer. Allerdings selbstverstaendlich mit Klimaanlagen.

Haette ich in der Hoehe den Plaz wuerde ich einfach eine grosszuegige Unterkonstruktion mit Kanthoelzern und dann Spanplatte waehlen; ich bin aber durch die Schiebetueren platzmaessig eingeschraenkt.
 

derdad

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Hi Carlos!
Ich war zwar noch nie im Ami-Land, hab aber schon von verschiedener Seite gehört dass die Bauweise dort ein bisschen von der soliden mitteleuropäischen Abweicht. Bei uns wird für GeneratioNEN gebaut, in USA für die GeneratioN.

Wenns mein Haus wär, würd ich es so machen wie es Thomas beschrieben hat.
Diche Dachpappebahnen ( Bitumenfolie) gut überlappend auf den Estrich legen und an der Nahtstelle flämmen (verschweissen). Auch am Rand die Bahnen einige cm in die Höhe stehen lassen, das praktisch eine Wanne entsteht. Der Rand wird am Schluss durch die Sockelleisten abgedeckt.
Darauf kannst du dann 2-4mm Korkmattenrollen legen und darauf den parkett schwimmend verlegen.

In welche Richtung du den Parkett verlegst findest du hier
https://www.woodworker.de/forum/parkett-laengs-quer-t3588.html?highlight=Parkett+Richtung

Das nur mal zum Unterbau.
Wenn du auch Hilfe zum verlegen brauchst, einfach noch mal im Forum melden. Wir versuchen dir dann die Schritte zu erklären.

gerhard
 

Don Carlos

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derdad schrieb:
Hi Carlos!
Ich war zwar noch nie im Ami-Land, hab aber schon von verschiedener Seite gehört dass die Bauweise dort ein bisschen von der soliden mitteleuropäischen Abweicht. Bei uns wird für GeneratioNEN gebaut, in USA für die GeneratioN.
Genau richtig!...und wenn man mal lange genug hier lebt stellt man so einiges in Frage. Sowohl die etwas schlichte (und billige) amerikanische Bauweise wie auch die supersolide deutsche (und damit superteure). Nur am Rande...

derdad schrieb:
Wenns mein Haus wär, würd ich es so machen wie es Thomas beschrieben hat.
Diche Dachpappebahnen ( Bitumenfolie) gut überlappend auf den Estrich legen und an der Nahtstelle flämmen (verschweissen). Auch am Rand die Bahnen einige cm in die Höhe stehen lassen, das praktisch eine Wanne entsteht. Der Rand wird am Schluss durch die Sockelleisten abgedeckt.
Darauf kannst du dann 2-4mm Korkmattenrollen legen und darauf den parkett schwimmend verlegen.
Das klingt als wuerde das eine Menge Sinn machen!
Meinst du das Material das auch fuer Daecher verwendet wird. Oder wie dick sind solche "Folien". Verschweissen mit einem Butangasbrenner?
Allerdings schauert es mich etwas von einer Anwendung im Wohnbereich. Wenn ich mich noch recht daran erinnere wird es aus Erdoel gewonnen, enthealt Schwefel und andere Metalle.
Vielleicht kann das hier jemand fuer mich aufklaeren?

Heissen Dank fuer die Feedbacks. Sehr hilfreich!!!

Carlheinz
 

Ralph.K

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Don Carlos schrieb:
Genau richtig!...und wenn man mal lange genug hier lebt stellt man so einiges in Frage. Sowohl die etwas schlichte (und billige) amerikanische Bauweise wie auch die supersolide deutsche (und damit superteure). Nur am Rande...


Das klingt als wuerde das eine Menge Sinn machen!
Meinst du das Material das auch fuer Daecher verwendet wird. Oder wie dick sind solche "Folien". Verschweissen mit einem Butangasbrenner?
Allerdings schauert es mich etwas von einer Anwendung im Wohnbereich. Wenn ich mich noch recht daran erinnere wird es aus Erdoel gewonnen, enthealt Schwefel und andere Metalle.
Vielleicht kann das hier jemand fuer mich aufklaeren?

Heissen Dank fuer die Feedbacks. Sehr hilfreich!!!

Carlheinz

Hallo Carlheinz,

also das ist schon ein problem mit der feuchtigkeit. Das gleiche habe ich hier in Brasilien. Da die Konstruktionen hier auch nicht gerade so solide sind wie in Deutschland.
Ich glaube das in USA es auch keinen estrich gibt oder verwendet wird, so ist es wenigstens hier. (die wissen hier gar nicht was das ist!) So wird der Parkett direkt auf den Beton gelegt wenn es keine Feuchtigkeits probleme gibt. Um sicher zu gehen verwenden manche einen Bitumen anstrich das eine gute isolierung bringt jedoch noch maken aufweißt. Da die qualität vom Bitumen hirzulande zu wünschen offen lässt. Ich weiß nicht wie das in Amiland ist, die müssten jedoch fast genauso niedriege emisions Werte haben wie sie in D verlangt werden. So kannst du bedenkenlos so etwas verwenden. Wenn du dir jedoch nicht sicher bist dann bleib bei einer Plastikfolie. Bevor du die Folie ausbreitest kannst du auch mit einer verdünden Parketleimlösung den Boden streichen um Staub- und feuchtigkeit bildung (So etwas muß man bei geleimten Parkett (die Fliesenleger machen das auch, damit die Fliesen die Wand nicht herunter rutschen) machen wenn du keinen staubfreien Boden hast. Dazu besorg dir noch ein zusatzmittel um Schimmel zu vermeiden das du unter den gemisch mischen kannst oder danach auftragen kannst. Es gibt ein großes angebot auf den Markt sogar hier in BR.
Die folie schütz dann vor der einwirkung der Feuchtigkeit im Parket.
Wenn jetzt das Grund stück Trocken ist und du hast keine Wasser adern in der nähe, so brauchst du eigentlich keine bedenken zu haben. Soviel feuchtigkeit wie es hier gibt, kann es gar nicht bei euch geben. Dieses Jahr ist es ein bischen Trockner, letztes Jahr hatte ich bis zu 75% Luftfeuchtigkeit Und das im Haus, es gab Tage da haben die Wände nur so geschwitzt und das Wasser stand auf den Boden.

Wünsche dir viel erfolg beim verlegen und wenig bedenken dabei.

Grüße aus Brasilien

Ralph
 

Don Carlos

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Hallo Raph und viele Gruesse nach Brasilien!
na ja...ich lebe in NJ und da kann es unertraeglicht feucht sein im Sommer. Deine 75% knacke ich da locker...:emoji_grin:
Selbstverstaendlich aber haben wir hier Klimaanlagen und damit bleibt die Feuchte draussen. Das betrifft allerdings nicht das Erdreich und da liegen meine Sorgen. Estrich habe ich nicht in meinem Haus und wie die Konstruktion im/unter dem Beton aussieht darueber kann ich nur spekulieren. Selbst wenn es momentan OK aussieht weiss ich aber auch, dass im Falle von kleinsten Rissen im Beton das Wasser seinen Weg nach oben findet.
Die Bitumen-Loesung gefaellt mir eigentlich sehr gut. Ich habe frueher mal Olditmer restauriert und erinnere mich an Bitumen-Unterbodenbelaege die mit Spruehflasche aufgetragen bis zu einer radiergummieartigen Konsistenz ausgehaertet sind. So etwas klingt sehr sinnig fuer mich. Damit haette ich eine flaechige Verbindung zum Untergrund und selbst bei Rissen die sich bilden die Garantie, dass die Feuchte unten bleibt.
Nur die Schadstoffbedenlichkeit im Wohnraum muss ich irgendwie noch klaeren.

Mal sehen...

Besten Dank und Gruesse
Carlheinz
 

Jerome

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Estrich in USA

Hallo
Also um sicher zu gehen dass keine Feuchtigkeit durchgeht würde ich eine Epoxy Beschichtung machen.
Mich würde sehr interessieren ob es Estrich in den USA gibt. Kennen die das dort?? Wenn ja kann mir jemand eine Adresse von einen Estrichleger geben. Bitte um Hilfe wäre klasse!!
Danke
 
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