Als ich noch Vorbereitungen für den Samstag treffen wollte, habe ich am Freitag Abend bemerkt, dass die Fotos, an die meine Projektvorstellung ich anschließen wollte, von Ende Dezember 2022 sind. Auweia, da habe ich aber eine große Lücke entstehen lassen! Ich mach's wieder gut. Versprochen.
Eine Lücke im Geschehen ist aber nicht wirklich entstanden. In der Zwischenzeit ist mächtig was weitergegangen, es passte aber nicht so sehr ins Konzept meiner Projektvorstellung - das ist meine offizielle Begründung für die Vernachlässigung dieses Fadens. Es gibt auch eine inoffizielle Begründung: meine Werkstatt ist für die Größe des Projektes viel zu klein.
Die Bass-Box könnte zwar schon betrieben werden, für eine erste Hörprobe reichte diese Zusammenstellung aber schon aus. Und so gab es noch reichlich was tun, während sich zu den Füßen der Bass-Box schon die nächsten Bauteile tummelten. Die Bass-Box ruhte auf einem Werkstatthelferwagen, den ich eigentlich für andere Zwecke dringend benötigt hätte. Die Bass-Box wie geplant auf Hunde zu stellen, wäre aber verfrüht gewesen, da noch wesentliche Arbeiten an der Bass-Box auszuführen waren und ich hätte mich dann tiefer bücken müssen, da hat dann der innere Schweinehund das Sagen gehabt und die Bass-Box verblieb auf dem Werkstatthelfer.
Ein Teil meiner Werkbank ist durch eine Verleim-Vorrichtung blockiert. Die Verleim-Vorrichtung selbst ist durch eine halbfertige Bass-Box blockiert. Und da in diesem Zustand nix weitergeht, stapeln sich obendrauf auch noch die vorgefertigten Bauteile. Auf die vorgefertigten Bauteile hätte ich aber trotzdem nicht verzichten können, da diese in einem der nächsten Prozesse benötigt werden. Es war somit ein klassischer Deadlock entstanden.
Jeder Platz in der Werkstatt war belegt, in dieser Enge bestand schließlich die Gefahr, sich selbst auf die Füße zu treten.
Ich habe dann schließlich den Bau der Boxen für die Hoch- und Mitteltöner gestartet. Damit ging es in der Werkstatt gerade so eben etwas weiter. Richtig berauschend war das nicht. Den letzten freien Platz auf meiner Werkbank hatte ich dann auch noch mit einer weiteren Vorrichtung belegt. Der Auslöser für die eigentliche Ursache zu diesem Chaos war der Umstand, dass ich mich auf eine Änderung im Design der Bass-Boxen eingelassen hatte. Bei meiner Konstruktion hatte ich mich am Design der Original-Boxen des Typs AK4 orientiert, von den Freunden wurde miien im Rennen der Wunsch nach dem Aussehen des Typs AK6 vorgetragen.
Und das hatte Folgen, die mir kräftig auf die Füße gefallen sind. Der untere und obere Deckel der Bass-Box hatte in meiner ursprünglichen Konstruktion die Form eines klassischen regelmäßigen Trapezes, das an 3 Seiten gefälzt wurde und somit mit einfachsten Mittel und bester Präzision herzustellen gewesen wäre. Die erste Folge war, dass die Zuschnittplanung nicht mehr passte, es musste Material nachbestellt werden. Die nächsten Folgen:
- die Vorfertigung der unteren und oberen Deckel konnte nicht mit der ursprünglich geplanten Leichtigkeit betrieben werden, ich muss jeden der noch einzubauenden Deckel nachbearbeiten, damit sich eine saubere Abschlussfuge zur Vorderwand der Bass-Box ergibt,
- der Bau der (jetzt) inneren Seitenwände verkomplizierte sich. Der fertige Zuschnitt musste geteilt und auf Gehrung verleimt werden,
- der Zuschnitt der neuen äußeren Seitenwände war eigentlich eine der leichtesten Übungen, wenn man von der Unklarheit der Anschlüsse an die bestehende Bass-Box absieht.
Es mussten plötzlich zusätzliche Teile in den Verbund der bestehenden Planung eingebunden werden. Meine ursprüngliche deterministische Arbeitsweise hatte ich über Bord geworfen und lebte von nun an vom Zufall plötzlicher Eingebungen.
Das steht sie nun, eine "fast" fertige Bass-Box. Im Hintergrund die nächste Bass-Box, die ich nun endlich von der Verleim-Vorrichtung habe herunter nehmen können. Fast fertig heißt:
- die Bass-Box an sich ist fertig geschliffen und gewachst,
- es fehlen noch am obersten Deckel die Übergänge zum Aufsetzen der Box für Mittel- und Hochtöner,
- die neuen "äußeren" Seitenwände müssen noch geschliffen und gewachst werden,
- die seitlichen Rahmen benötigen noch ein wenig schwarze Farbe, bevor sie mit Lautsprecherstoff bespannt werden,
- die Moosgummistreifen zum Abdichten der Fugen müssen noch eingeklebt werden.
Das Gefühl, dass dort bald zwei gebrauchsfertige Bass-Boxen stehen werden, ist ungemein beruhigend. Auch dann noch, wenn trotzdem bei der zweiten Box der zusätzliche Aufwand zum Update auf den Typ AK6 noch erbracht werden muss.
Da steht sie nun die Bass-Box, die als nächstes fertig gestellt werden soll. Aus den Fehlern von #1 habe ich gelernt, äußerste Sorgfalt anzuwenden. Das Einpassen des Deckels - hier der untere Deckel - benötigt seine Zeit, die unter den gegebenen Umständen nicht mehr zu verkürzen ist. Das Wichtigste ist das Aussehen der Frontlinie - hier im Bild oben. Ich habe mir schon die Hölzer für die Beilagen zurecht gelegt.
Fortsetzung folgt.