Kölle BSM 40 - Was muss ich beachten?

Tokoloshe

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Guten Tag liebe Woodworker, ich erzähle erst einmal ein wenig. Kann also übersprungen werden, wenn es jemand eilig hat: Ich bin über dieses Forum gestolpert, als ich mir eine Bandsäge kaufen wollte. Es sollte nicht so teuer, aber dennoch gut sein. Ich hatte mich für die BAS 450/500 entschieden und hatte schon ein Gesuch erstellt und bin dann hier im Forum auf die Kritik von vor allem @tomkaes gestoßen und habe in diversen anderen Threads Tipps zu guten Bandsägen gefunden von Kölle, Centauro, Hema etc. Ich bin dann auf eine Kölle BSM 40 von ~1958 für 400€ gestoßen, ganz in der Nähe. Problem: Wiegt 750kg. Anfragen an Speditionen und Pianotransporte endeten in Absagen.

Zeitgleich habe ich eine BAS 450 mit 220V angeboten bekommen, mit allen Anschlägen, perfekter Zustand von 1986. Stand wohl nur in einer Schule und wurde kaum genutzt. Der Verkäufer wollte 520€ und hat sie mir auch noch vorbeigebracht, er wollte Oldenburg sowieso mal sehen... :emoji_slight_smile: Das war sehr nett. Dann die Ernüchterung: Die Säge ist quasi unbenutzt, aber die M8 Schraube zum feststellen ist durchgenudelt und lässt sich nicht mehr gebrauchen. Also ersetzt, mit dem Drucker einen Hebel gedruckt, wo man Spannung auf das Band bekommt. Eingestellt, erster Testschnitt. Zweites Problem, von dem ich (ich glaube) hier gelesen habe: Wegen 220V Motor verliert das Band kurz den Halt, weil es sich festsetzt und schlägt dann, wenn es wieder greift, das Werkstück auf den Tisch. Alles im Bruchteil einer Sekunde. War nicht so schön, hatte schlechte Laune und habe angefangen, herumzuschreiben und telefonieren und habe mir gedacht: Mensch, hätte ich die Geschichten mal geglaubt.

Bekannter, der eine Tischlerei hat, bot mir an, die Kölle für 400€ abzuholen (ich hatte inzwischen auch eine Spedition gefunden, die 1000€ haben wollten. Das wäre nicht drin gewesen). Mit seinem Bulli und einem Kollegen. Sportlich, dachte ich, aber nahm sein Angebot an. Heute hat er sie dann tatsächlich verladen bekommen und zu mir gebracht, Ausladen hat zu viert mit Hubwagen und einem Spanngurt um eine Eiche, um die Maschine hinten aus dem Bulli zu ziehen, eine Stunde gedauert, 750kg sind kein Witz, haben es dann aber dennoch geschafft. Über eine Rampe in die Werkstatt fahren war dann in nur 5 Minuten erledigt, die Maschine steht nun in der Werkstatt, bis meine Kinder sie nach meinem Tod in 40-60 Jahren loswerden wollen. :emoji_grin: Die BAS habe ich mit Gewinn innerhalb von drei Minuten nach Erstellung meines Inserats mit Gewinn weiterverkaufen können.

Jetzt zu meinen Anliegen:
  • Gibt es eine Möglichkeit, die Maschine etwas mobil zu machen, z.B. mit seitlich angebohrten Schwerlastrollen, die man herunterklappen kann? In das Gusseisen sollten sich leicht Gewinde machen lassen, aber welche Rollen dann? Gibt es Rollen, die 750kg mitmachen?
  • Wenn mir die Motorleistung nicht reichen sollte, wie komplex ist es, einen Motor zu tauschen?
  • Hat jemand zufällig eine Bedienungsanleitung für das Gerät? Der Großteil der Funktionen ist durch ein einfaches Anschauen klar, ich habe aber zum Beispiel noch nicht ganz herausfinden können, wie die Schnittgeschwindigkeit geändert wird.
  • Wie wird die Länge der Keilriemen gemmessen (auch dafür wäre eine Anleitung gut)? Einer ist sehr porös, ein anderer (runder, glaube zum Umschalten der Geschwindigkeit) hängt nur noch an einem Faden... :emoji_grin: Gibt es etwas zu beachten bei Keilriemen für Bandsägen?
  • Das Sägeblatt kann leider nur maximal 16mm breit sein, ist auch da die Empfehlung das Hema Peak mit 3zpZ, wenn man 20cm Bohlen auftrennen möchte? Oder gibt es da ein besseres? Das Icarus gibt es nur mit 8zpZ bei 16mm.
  • Muss noch Drehstom legen lassen, reicht eine 5x2.5 Leitung aus mit 3x16A Sicherungen?
  • Gibt es bei der Maschine Stellen, die geschmiert werden müssen, an die ich vielleicht nicht selbst denke?
Mehr fällt mir für's erste nicht ein. Vielleicht hat ja auch jemand selbst diese Maschine und kann mir noch ein paar Tipps geben?
Vielen Dank, viele Grüße und einen guten Rutsch!
Philipp
 

kberg10

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Hallo, kannst du uns mal einige Fotos einstellen? Und bitte auch Maßangaben die Bandlänge betreffend sowie Leistung Motor usw.
Bitte auch Fotos von den Bandagen und Führungen machen. Wir sind neugierig auf das Schwergewicht. Und nicht vergessen die Dateigröße auf ca 500 kb zu reduzieren. Meine Recherche hat soeben ergeben dass es sich um eine Metallbandsäge handelt?!
Da passt die Schnittgeschwindigkeit nicht zum Holz.
 
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Martin45

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Geschmiert wird grundsätzlich alles, wo sich Metall auf Metall zueinander bewegt.
Interessanter ist die Frage, womit du schmierst.
Bei so alten Maschinen hat es oft viele Fettschmiernippel für die Fettpresse, das geht ziemlich schnell. Wenn du willst, kauf dir rote Abdeckkappen für die Nippel, dann findest du sie beim nächsten Mal schneller. Wobei da eine seltene Fett-Schmierung bei einer Hobby-Bandsäge völlig ausreicht.
Sind es Stellen zum Schmieren wie Spindeln oder Führungen, die frei liegen und vom Holzstaub schmutzig werden, würde ich eher zu einem trockenen Schmiermittel wie Teflonspray greifen, sonst bildet sich mit der Zeit eine ekelig harte Öl-Fett-Staub-Kruste und es bewegt sich gar nichts mehr.
 

Mathis

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Ich befürchte, dass du dir mit dem Brocken ein Eigentor geschossen hast: die Kölle BSM 40 ist eine reine Metallbandsäge, was auch das massive Gewicht erklärt.
Eine vergleichbare B40 für Holz dürfte etwa die Hälfte wiegen und deutlich mehr können.
Das größte Problem wird aber die fehlende Bandgeschwindigkeit sein:
Als Metallsäge hat die BSM40 eine maximale von 725 m/min, als Holzsäge wird diese bei ca. 1500 m/min liegen.
Ich würde den Eisenklotz wieder verkaufen, und mir eine richtige Holzbandsäge kaufen.
Die Führungen von Metallsägen sind meist nicht für breite Bandsägen ausgelegt, die BSM40 hat nur eine winzige Gleitführung. Rollenführungen sind für Holzsägen der Standard und kosten schnell 400-500 Euro das Paar zusätzlich, wenn sie denn überhaupt montiert werden können.
Und zuletzt: nur 250 mm Schnitthöhe sind ein Witz für eine Holzbandsäge. Und falls du diese weiß angepinselte BSM bei KA gekauft hast, fehlt der dann auch noch der Parallelanschlag: das ist ganz mau.
 
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Tokoloshe

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Danke für die Tipps, ich werde nachher mal ein paar Bilder machen.
Und ja, Mathis, es ist die weiße. :emoji_slight_smile: Die Schnittgeschwindigkeit ist tatsächlich nur 725m/min, viel mehr hatte die BAS 450 aber auch nicht. Mehr als 250mm brauche ich auch nicht, habe da schon geschaut, was ich möchte und mein Budget hergibt. Einen Anschlag mache ich mir selbst, habe einen 3D Drucker und eine CNC Fräse.
Könnte ich, wenn mir die Geschwindigkeit nicht reicht, einfach einen anderen Motor einbauen?
@Martin45 Danke für den Hinweis mit den Nippeln, die sind tatsächlich vorhanden. Was kommt da rein? Öl oder Fett?
 

tomkaes

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Ich hatte mich für die BAS 450/500 entschieden und hatte schon ein Gesuch erstellt und bin dann hier im Forum auf die Kritik von vor allem @tomkaes gestoßen und habe in diversen anderen Threads Tipps zu guten Bandsägen gefunden ...

Zeitgleich habe ich eine BAS 450 mit 220V angeboten bekommen, mit allen Anschlägen, perfekter Zustand von 1986. Stand wohl nur in einer Schule und wurde kaum genutzt. Der Verkäufer wollte 520€ und hat sie mir auch noch vorbeigebracht, er wollte Oldenburg sowieso mal sehen... :emoji_slight_smile: Das war sehr nett. Dann die Ernüchterung: Die Säge ist quasi unbenutzt, aber die M8 Schraube zum feststellen ist durchgenudelt und lässt sich nicht mehr gebrauchen. Also ersetzt, mit dem Drucker einen Hebel gedruckt, wo man Spannung auf das Band bekommt. Eingestellt, erster Testschnitt. Zweites Problem, von dem ich (ich glaube) hier gelesen habe: Wegen 220V Motor verliert das Band kurz den Halt, weil es sich festsetzt und schlägt dann, wenn es wieder greift, das Werkstück auf den Tisch. Alles im Bruchteil einer Sekunde. War nicht so schön, hatte schlechte Laune und habe angefangen, herumzuschreiben und telefonieren und habe mir gedacht: Mensch, hätte ich die Geschichten mal geglaubt.
Ohne Worte :emoji_worried:
 

Tokoloshe

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Danke. Hatte bei der Suche hier auch schon anderes gefunden. Im Becken des Getriebes ist zumindest Öl in der Wanne, habe ich gerade mal aufgeschraubt. Das ist auch blitzsauber, die Umschaltung der Gänge funktioniert wie eine eins. :emoji_slight_smile:

IMG_20240101_130618.jpg
 

Tokoloshe

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Sorry für den Mehrfachpost, ich habe zwischen die Bilder nachträglich keinen Text bekommen.
Frage: Warum hat der Motor und das darüberliegende Rad zwei Keilriemen Drehscheiben (heißt das so?) Es ist zumindest nur einer drauf.
Der Keilriemen, der da aus dem letzten Loch pfeift ist für das Schärfgerät vorne. Brauche ich eigentlich nicht, aber mache ich dennnoch wieder fit.
Das Schweißgerät werde ich auch nicht nutzen, da vertraue ich mir nicht.
Die Säge ist offiziell für 16mm Bänder zugelassen, soweit ich das gelesen habe (bzw. kann man auch nur bis 16 schweißen, es würden aber ohne Probleme 19mm auf die Bandagen (die müssen wahrscheinlich auch neu, oder?) passen und in die Führung.
Und bekomme ich den Rost von den Schwungrädern, ohne den Motor etc. auszubauen?

Vielen Dank für all eure Hilfe und Kommentare. :emoji_slight_smile:
 

wasmachen

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Tlw haben Riemenscheiben mehrere 'Kerben' für den Riemen in versch. Größen: das ist dann zur Geschwindigkeitsänderung.
Wenn mehrere, und alle gleich groß ist das der Thematik geschuldet, dass so n Riemen nur eine gewisse Last übertragen kann.
Manche 'männlichere' Bandsäge hat dann einfach mehrere Riemen um mehr Leistung übertragen zu können.
Mithin ein Grund, wieso es idR ned sinnvoll ist, stumpf stärkere Motoren zu verbauen...

Ist das Getriebezeugs alles staubdicht gekapselt? Sonst ist die Gefahr recht groß, dass 'der Gerät' ned lange mitmacht.....
 

Tokoloshe

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Ja, ist staubdicht, war sehr überrascht, dass es so dicht ist.
Es gibt nicht verschiedene Scheiben, sondern zwei Scheiben, die sich in ihrer Größe verstellen, wenn man vorne an einer Stellschraube dreht, total genial. Ist in der Ecke links vom Bild mit dem roten Pfeil zu sehen.
Denke wirklich, dass da dann tatsächlich eigentlich zwei Keilriemen drauf sein sollten. Kann es schaden, das einfach zu machen? :emoji_slight_smile:
 

Martin45

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Die Riemenscheiben würde ich rostig lassen. Das stört doch nicht groß.
Die Beläge würde ich auch erstmal so lassen und wenn es noch tut nicht einfach so wechseln. Das kostet nur unnötig (viel viel) Geld, wenn du die neu aufbringen lässt. Von diesen blauen-Selber-Draufmachgummis halte ich nichts.
 

Tokoloshe

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Okay, vielen Dank. Ist wahrscheinlich nur Flugrost, wollte vermeiden, dass es weiter rostet. Die Maschine steht nun aber in einer beheizten Werkstatt. :emoji_slight_smile: Auch danke für den Hinweis mit den Bandagen.
Die B40 hat eine Drehzahl von 1200 m/min, das ist tatsächlich deutlich mehr. Dafür hat sie kein cooles Getriebe. :emoji_grin:
 

Johannes

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Hallo,
wenn an einer Maschine zwei oder mehr Keilriemenscheiben, gleicher Größe verbaut sind ( also parallel), sollten die Keilriemen als Satz, mit Hinweis auf paarigen Betrieb, bestellt werden. Dann werden die Riemen auf exakt gleiche Länge ausgesucht, sonst kann es das leichte Unterschiede geben.

Es grüßt Johannes
 

Tokoloshe

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Ich habe gerade herausgefunden, dass es ein Unternehmen gibt, das noch Ersatzteile für Kölle Maschinen anbietet. Die habe ich auch mal mit ein paar Fragen angeschrieben, vor allem was den Motor angeht interessiert mich schon, ob man den tauschen könnte, ein Motor kostet ja nicht unglaublich viel.
 

Mathis

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Die B40 hat eine Drehzahl von 1200 m/min, das ist tatsächlich deutlich mehr. Dafür hat sie kein cooles Getriebe.
Wobei das Einzige was man nicht an einer Bandsäge braucht, ein cooles Getriebe ist, sondern stattdessen eine hohe Schnittgeschwindigkeit. Da sind selbst 1200 m/Min eher Mittelmaß, 1400-1500 sind gut für Holz.

Beim Motor bin ich sehr pessimistisch: in der Zeit aus der diese Maschine stammt, waren Motoren mit Standardflansch eher die große Ausnahme, da wurde oft für den Maschinenbauer ein Motor mit dessen spezifischem Flansch gefertigt. Das lässt die Preise hochschnellen, und du wirst nur sehr schwer und mit viel Geld einen Motor mit 2800 U/Min finden, der deine Schittgeschwindigkeit in einen normalen Rahmen bringt.
Zumal du sicher auch einen stärkeren Motor brauchst, der jetzige mit seinen putzigen 1,1 kW ist eher im Hobbybereich üblich, bei ernstzunehmenden kleineren Bandsägen sind eher 2,2 kW Standard.

Ich würd mir nicht die ganze Arbeit und das Geld ans Bein binden, um am Ende solch eine Zwittermaschine als Resultat zu haben, die dann doch deine Kernanforderung Holz zu sägen, eher schlecht drauf hat.
Da ist jede normale Bandsäge besser für geeignet.
 

Tokoloshe

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Wobei das Einzige was man nicht an einer Bandsäge braucht, ein cooles Getriebe ist, sondern stattdessen eine hohe Schnittgeschwindigkeit. Da sind selbst 1200 m/Min eher Mittelmaß, 1400-1500 sind gut für Holz.

Das sehe ich ein, muss aber erst einmal sehen, wie es nun läuft. Bin ja kein Profi und trernne selten eine Bohle auf, kommt aber vor. Im Moment mache ich auf jeder Seite einen Schnitt mit meiner Kreissäge und säge die letzten 6 oder 7cm mit einer Säbelsäge auf.
Und auch wenn sie kein cooles Getriebe braucht: Ich finde es super, einfach weil mich sowas begeistert, nicht, weil es sinnvoll oder nötig ist.

Habe nun auch mal nach einer B40 geschaut, aber im Moment gibt es keine. Also mal warten, erstmal diese nutzen. :emoji_slight_smile:
 
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Tokoloshe

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IMG_20240129_133438.jpg

Mal ein wenig an der Optik geschraubt, zwei Schichten Farbe abgekratzt, das Logo wieder freigelegt und dann schön blau gestrichen. Führung und Anschlag kommen als nächstes. :emoji_slight_smile: Sägt auch Holz ganz fein, hat neue Hema Peak spendiert bekommen. Eisen muss ich noch testen, habe ich aber auch ein Sägeblatt für gekauft. :emoji_slight_smile:
 
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