Küchenarbeitsplatte zwingend beidseitig ölen?

WinfriedM

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ich hatte immer gedacht, dass der Ölauftrag selbst dafür verantwortlich ist, dass die Fasern quellen und das deswegen die behandelte Seite "länger" wird.?

Das halte ich für ausgeschlossen. Von einem lösemittelbasierten Öl quilt da nichts auf. Lediglich ein paar Fasern, die eh schon da waren, werden gefestigt und deshalb fallen sie dann beim drüberstreichen überhaupt erst auf.

Etwas anderes wäre ein wasserbasiertes Öl. Da quilt die Oberfläche ein wenig, aber das geht ja auch nur ein paar Zehntel ins Holz. In der Regel führt das nicht zu Verzug. Zumal das Wasser recht schnell wieder verdunstet ist.
 

v8yunkie

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Schüsseln

@Besserwisser:
Also versteh ich das richtig: Wenn ich ein Brett, welches auf einer Seite mit einem ziemlich diffusionsdichten Osmo-Topoil behandelt habe und auf einer Seite nicht, in einen Raum stelle und es ändert sich die Luftfeuchte - dann scheint es nach Deiner Meinung nach keine Rolle zu spieln, dass die behandelte Seite weniger Feuchtigkeit aufnimmt und die unbehandelte mehr. Die unbehandelte wird als NICHT mehr quellen und daher zum Schüsseln führen?

Und das ist nicht vergleichbar damit, dass wenn ich ein Leimholzbrett flach auf den Boden lege, sich dieses wie eine Brücke schüsselt, weil die Oberseite Feuchtigkeit bekommt, die Unterseite aber kaum?

Nur um das von meiner Seite aus nochmal klarzustellen (vielleicht hab ich mich falsch ausgedrückt): Natürlich ist es nicht das ÖL, was das Schüsseln bewirkt - sondern die Feuchtigkeit von aussen, die entsprechend mehr oder weniger eindiffundiert.

Wie auch immer - ich fände es nett, wenn Dein Ton ein bißchen wenig in Richtung "... was erzählt der denn da..." abgleiten würde. Ich will hier weder "Eindrücke erwecken" oder "Quatsch" erzählen. Und ich lebe auch nicht in einer "Bude". Verstehe nicht, warum hier im Forum der Ton immer wieder so unsachlich werden muss.

Gruss,
Thomas
 

Besserwisser

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Hallo Thomas,

es ärgert mich einfach, dass es Halbwahheiten gibt, die hier im Forum gebetsmühlenartig nachgeplappert werden. Und das mit dem einseitigen Behandeln, vor allem Ölen, ist eine solche. Es gibt weitere, die ewige falsch verstandene Gratleiste, breitenverleimte Massivholzböden usw. Und so etwas werde ich auch in Zukunft deutlich als Quatsch, Unsinn und fachlich falsch bezeichnen.
Die Bude war flapsig gemeint, die Aussage als solche nicht. Normale Wohnungen haben keine solchen Klimaschwankungen, dass von einer Stunde auf die andere eine Arbeitsplatte stark anfängt zu schüsseln.
Übrigens ist im Schrankinneren immer ein deutlich gemässigteres Klima als aussen- in beide Richtungen, einfach weil es ein Mittelwertklima ist. Danach müsste deine Platte ständig von rund auf hohl flitschen. Tut sie aber nicht, die hat ja auch ne Trägheit.

"Nur um das von meiner Seite aus nochmal klarzustellen (vielleicht hab ich mich falsch ausgedrückt): Natürlich ist es nicht das ÖL, was das Schüsseln bewirkt - sondern die Feuchtigkeit von aussen, die entsprechend mehr oder weniger eindiffundiert. "
Ja, aber die Feuchteänderungen sind, bei einer einmal aklimatisierten Platte, nur noch gering. Eine kleinteilige Platte wird danach nicht mehr schüsseln. Dafür ist delta hf einfach zu gering.
Und Beispiele wie Brett im offenen Carport lagern oder Brett plan auf Fussbodenheizung oder solcherlei sind einfach keine adäquaten analogen Anwendungen zu einer Küchenarbeitsplatte.

Und nur, damit kein falscher Eindruck entsteht- ich bin kein Privatbastler, der 2x ne Küche gebaut hat, sonderen selbstständiger Tischlermeister. Ich muss für meine Werke gerade stehen und tue dies auch. Alleine deshalb bin ich da etwas vorsichtiger, als ich das vielleicht im Privaten wäre.
 

Holz-Christian

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Hallo, wenn die Oberseite eh 2 mal geölt wird dann schmier ich halt auf der Unterseite auch 2 mal Öl drauf.
Zeit und Materialaufwand hält sich in Grenzen und man ist auf der sicheren Seite.

In der Zeit die hier diskutiert wurde hätte man die Platte 10 mal beidseitig ölen können.:emoji_wink:

Gruss Christian
 

Hamburger Jung

Gäste
Mal abgesehen davon, ob ich die Unterseite noch mal eben schnell das zweite mal mit Öle, kann ich Besserwisser schon verstehen.
Wenn es hier um die heilige Gratleiste oder um Buchenholz geht, denkt man manchmal das das hier Märchenstunde in Dauerschleife ist.
Da kann einem schon mal die Hutschnur reißen :rolleyes:
 

Holz-Fritze

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Nur mal so am Rande, ich habe vor Jahren einen Buchentisch aus Rotkernbuche gebaut, der steht im Esszimmer und ist nur von der Oberseite geölt und oh Wunder nichts mit Schüsseln.
Warum auch, unter dem Tisch ist es genau so feucht wie über dem Tisch.

Dann habe ich da noch einen Stehtisch aus derselben Buche ohne Gratleiste, die ist direkt über einer Heizung montiert (allerdings beidseitig geölt). Was glaubt ihr die ist sowas von plan.
Wenn ich das hier im Forum gefragt hätte, hätten alle geschrien die wird krumm. Wird sie aber nicht, ich glaube auch, da wird viel Panik geschoben.
 

Holz-Fritze

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Bei Öl hab ich es explizit getestet, weil wir ein Produkt haben, wo wir auf einseitig ölen umstellen wollten. Dabei ist mir aufgefallen, dass die typischen diffusionsoffenen Öle nahezu keine Hemmung des Gasaustausches darstellen. Ob geölt oder nicht, das Holz quilt und schwindet genauso (schnell).

Etwas ganz anderes sind recht diffusionsdichte Lacke. Da kenne ich es auch aus der Praxis, dass ich da bei einseitiger Behandlung ganz schnell ein krummes Stück Holz habe. Das erreiche ich mitunter schon bei Vollholz, wenn ich es so lagere, dass nur an eine Seite ordentlich Luft dran kommt. Besonders bei Buche. Und auch hier im Forum gabs immer mal wieder Anfänger, die sich wunderten, warum ihr einseitig lackiertes Brett bereits nach 1-2 Tagen krumm war.

Ein alter Schreiner hat mir mal erzählt, dass er zu Zeiten als es kaum Lack gab, die Außenseite von Schranktüren lackiert und die Innenseite mit Zeitung beklebt hat um das Schüsseln zu unterbinden. Ich habe das nie ausprobiert, ich habe damals leider auch nicht gefragt mit was er die Zeitung aufgeklebt hat. Aber eine nette Anekdote.
 

WoodyAlan

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Guten morgen zusammen,

da die Meinungen zu dem Thema offensichtlich "gespalten" sind und eine Diskussion ohne Beschluss auch nix bringt, habe ich mich gestern auf folgende Vorgehensweise festgelegt:

Schritt 1: Weißbier anzapfen
Schritt 2: 1. Platte auf der Unterseite anschleifen mit 150er Korn
Schritt 3: Öl auf Temperatur bringen und 2. Weißbier
Schritt 4: Unterseite einmalig ölen
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jotb

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um das Thema noch etwas komplexer zu machen :emoji_grin:
auf die Geruchsproblematik von geölten Schrankinnenteilen ist noch keiner eingegangen. Muss man die auf der Innenseite geölte Platte erst 4 Wochen vor dem Einbau trocknen lassen?
 

Holz-Fritze

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Guten morgen zusammen,

da die Meinungen zu dem Thema offensichtlich "gespalten" sind und eine Diskussion ohne Beschluss auch nix bringt, habe ich mich gestern auf folgende Vorgehensweise festgelegt:

Schritt 1: Weißbier anzapfen
Schritt 2: 1. Platte auf der Unterseite anschleifen mit 150er Korn
Schritt 3: Öl auf Temperatur bringen und 2. Weißbier
Schritt 4: Unterseite einmalig ölen
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Da fehlt das 3. Weißbier.....wichtig.:emoji_grin:
 

WoodyAlan

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auf die Geruchsproblematik von geölten Schrankinnenteilen ist noch keiner eingegangen. Muss man die auf der Innenseite geölte Platte erst 4 Wochen vor dem Einbau trocknen lassen?

Mit dem OSMO-Öl hab ich da bisher recht gute Erfahrungen gemacht -> Nach wenigen Tagen kein signifikanter/störender Geruch mehr.
 

WinfriedM

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@WoodyAlan: Kann ich bestätigen. In den Osmo Datenblättern steht auch, dass man innen einmal ganz dünn machen kann.
 

Bredi

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Hab meine Arbeitsplatte (Buche 40 mm,stabverleimt )vor ca 15 Jahren von jeder Seite mit heißem Leinölfirnis 4mal im Abstand von 2Tagen eingelassen.Alle 3 Jahre nur oben nachbehandelt,bis dato alles prima
Grüße
Klaus
 
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