Küchenhängeschrank biegt sich durch

elektriker

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Hallo,
wir haben seit Februar eine neue Küche. Die Küche wurde vom Küchenbauer sauber eingebaut und es passt auch alles soweit. Leider biegt sich unser Hängeschrank (100cm) leicht durch. Der Schrank ist nur mit Tassen usw. beladen, also nicht wirklich viel Gewicht. Der Schrank hat einen Korpus von 16mm, die Einlegeböden haben auch 16mm. Ein Mittelpfosten ist vorhanden. Die Durchbiegung des Schrankbodens würde ich auf 3mm schätzen.
Da die Küche erst knapp 6 Monate alt ist, habe ich nun etwas Angst dass es in ein paar Jahren 10mm oder mehr sind....
Den Küchenbauer habe ich dazu noch nicht gefragt.

Besten Dank im voraus,

Gruß -elektriker-
 

elektriker

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Hi Saw,
wenn ich den frage ist mir eigentlich zu 99 % klar, was er sagt. Deshalb wollte ich mich hier mal vorab informieren. Bei meiner Weiterbildung zum Techniker hatten wir auch einen kleinen Teilbereich Holz dabei. Es gibt eine Norm, die dass eigentlich genau regelt, wie sich was bei statischer Belastung verbiegen darf - ohne einen Mangel darzustellen.

Gruß
 

schnulli

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Das der Hängeschrank sich vorne durch biegt ist doch logisch,
wenn er hinten auch hängt hätte er ein Fehler.

Wenn der Mittelpfosten auch noch Bodenträger hat wirken 3-4 ebenen mit Gewicht auf den unteren Boden!
 

elektriker

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Hi Schnulli,
genau so ist es, der Mittelpfosten hat Bodenträger. Natürlich ist es logisch dass es sich durchbieget, aber nur wenn man meiner Meinung einen Fehler bei der Auslegung des Ganzen gemacht hat. Meine Bedenken sind dahingehend, dass aus 2mm in x Jahren 10mm usw. werden. Biegt sich dass Holz unter der statischen Belastung nicht immer weiter durch (im mm-Bereich)?

Gruß -elektriker-
 

Eurippon

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Ja, so ist das leider.
Hast Du über dem Schrank noch Luft zur Decke (hinter dem Kranz)?
Dann könnte man über die Schrankbreite ein Kantholz aus Massivholz (6x8cm hochkant, mal nicht lumpen lassen) oder ein Stahl Vierkantrohr schrauben. Der Pfosten ist ja mit dem Unterboden verbunden und zieht ihn somit gerade wenn der Oberboden die Form ändert.
 

schnulli

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"Fehler bei der Auslegung" ---- Nein!

Da er ja hinten gerade ist,also der Boden mit der Rückwand ordentlich verbunden wurde kann er vorne ja nicht unendlich runter.

--wenn es meiner wäre würde ich die Bodenträger rausnehmen (mitte)

Ich habe nur ein 80cm Schrank 10 Jahre alt mit Mittelpfosten dieser hat aber keine Bodenträger da hängen die Einlegeböden 2-3 mm durch der unterboden ist 100% gerade.

Der 80cm Schrank war damals der größte Schrank den ich durchgelassen habe
so einen Meter Schrank war auch in der Planung des Verkäufers weil er billiger ist als zwei 50 cm schränke-aber nicht mit mir ab einer gewissen Länge hängt es halt
was man nun mal an der Unterkante der Türen sehen kann
 

elektriker

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Hi,
sorry dass ich solange nicht antworten konnte.
@Eurippon, Luft nach oben wäre schon noch, allerdings würde man es sofort sehen, wenn ein Bälckchen oben drauf liegen würde. Wenn dann würde nur die Lösung mit einem Flacheisen in Frage kommen. Allerdings würde dann wieder alles am Mittelpfosten hängen, dieser ist nicht sichtbar verschraubt.

@Schnulli, die Bodenträger am Mittelpfosten zu entfernen habe ich mir schon überlegt. Ich würde dann die Funktion des Mittelpfostens nach hinten verlegen, sodass die Böden mittig weben nur hinten an der Rückwand gestützt werden.
Meinst du, die Biegung wird mit der Zeit - bei gleicher Beladung - zunehmen?

Gruß -elektriker-
 

WinfriedM

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Bei allen Holzmaterialien ist es so, dass es sich bei Belastung erstmal spontan durchbiegt - wie bei jedem anderen Material auch. Dann fließt das Material im Laufe der Zeit und verformt sich dauerhaft. Dieser Prozess geht aber nicht ewig weiter, es ist anfangs mehr und wird dann immer weniger. Ein Freund berichtete mir mal von genauen Daten für Multiplex, wo bei bestimmter spontaner Durchbiegung man sagen konnte, wie stark es über die Zeit dann fließt und sich dauerhaft verformt. Ich meine, es war irgendwo in der Größenordnung, dass nachher die doppelte Durchbiegung unter Belastung vorhanden ist, wie die Spontandurchbiegung. Vielleicht hat da jemand genauere Werte.

Aus welchem Material sind denn eigentlich Korpus und Einlegebretter? Zumindest das Einlegebrett könntest du ja auch gegen eine stabilere/dickere Variante tauschen lassen und dann mittig nicht abstützen.
 

elektriker

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Hi WinfriedM,
ehrlich gesagt weiß ich nicht aus welchem Material der Korpus sowie der Boden besteht, es ist defintiv kein Massivholz, da es diese ,,Holzart" -Noce Amador- nicht gibt. ich gehe davon aus dass es Pressspanplatte o.ä. sind.
Ich habe jetzt den Tipp von Schnulli umgesetzt und die Träger aus dem Mittelsteg entfernt. Die Böden biegen sich nicht wirklich stark durch, sie schwingen nur leicht nach. Der Schrankboden hängt jetzt aber nur noch minimal durch.

Ich habe mit einem Schreiner gesprochen (wir gingen früher zusammen zur Schule), der hat mir erklärt, dass laut Prüfnorm eine Durchbiegung eines Einlegebodens oder Schrankbodens von 1/100 zulässig ist. In meinem Fall müsste ich von den 1000 mm 2x die 16mm Korpus abziehen und hätte somit noch 968mm. Somit darf sich auf die Länge der Boden um 9,68mm biegen. In der Regel ist die Auslegung aber so, dass dieser Wert um ca. 50% untzerschritten wird.

Gruß -elektriker-
 

elektriker

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Hallo,
habe gerade die Antwort vom Küchenhersteller erhalten. Diese deckt sich eigentlich auch mit dem was mir der Schreiner sagte:

Sehr geehrter Herr xxxx,

wir haben Ihr Schreiben erhalten und bedauern natürlich, dass es bei der
von uns gelieferten Einbauküche zu Problemen kommt.

Gerade im Bereich der "überbreiten" Hängeschränke ist die Gefahr des
Durchhängens größer als bei schmaleren Schränken.

Laut DIN 68874 - Teil 1 - darf ein Boden bis zu 1 % seiner Breite auch im
unbeladenen Zustand durchhängen.

Da es sich hierbei um eine physikalische Eigenschaft handelt und nicht mit
der Stärke der Unterböden zusammenhängt, kann eine kostenlose Neulieferung
nicht erfolgen.

Wir bedauern, Ihnen in diesem Fall keinen günstigen Bescheid mitteilen zu
können, bitten aber um Ihr Verständnis.
 

Homer

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Hallo,

Wie schon gesagt wurde,ein durchbiegen ist bei dieser breite leider normal.

Würde ein Vierkantrohr 30/30 oben drüber schrauben,das sollte ausreichen.

MfG Homer
 

elektriker

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hi homer,
ich denke so werde ich es auch machen. Ich werde nach einem Edelstahl Verkantrohr schauen. 30x30 sollte reichen und wäre, wenn das Rohr ca. 80cm lang ist und 10cm eingerückt wird, nicht sichtbar sein. Ich hoffe an dieser Stelle bringt das Rohr noch was.

Gruß elektriker
 

Homer

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Hallo,

Zur Not kann man auch noch das Rohr an den Aussenseiten unterlegen (2mm) um den Boden in der Mitte bewußt nach oben zu ziehen.

MfG Homer
 

Norbert

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Hallo Elektriker,

das mit dem oben geschraubten Träger funktioniert nur so lange, wie die Verbindungen des Mittelpfostens mit Deckel und Boden halten.

Konstruktiv besser ist ein Unterzug aus einem Hochkant-, Winkel- oder Rechteckprofil; z.B. aus Alu oder VA, der mit dem Schrankboden möglichst weit seitlich außen verschraubt wird.

Dahinter bringt man dann eine Leuchte an, die die Arbeitsfläche blendfrei beleuchtet. Aus optischen Gründen sollte man diesen Unterzug mit (oder auch ohne) Beleuchtung natürlich bei allen Hängeschränken in dieser Küche anbringen.

Bei der Küche, die ich meiner Frau gebaut habe, werden diese Leuchten vom Lichtschalter der Abzugshaube betätigt, wobei die einzelnen Leuchten durch ihren eingebauten Schalter auf Wunsch auch noch ausgeschaltet werden können.

Als Elektriker dürfte Dir eine solche kaum käufliche Lösung sicher nicht schwerfallen und für zusätzlich Pluspunkte von Seiten Deiner Frau sorgen.

Gruß

Norbert
 

elektriker

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Hallo Norbert,
kannst du mir dazu mal ein Bild zeigen wie du es bei dir gemacht hast. Hört sich interessant an.

Gruß elektriker
 

Norbert

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Hallo Elektriker,

bei mir gibt es das Durchbiege-Problem nicht, da es sich um eine Vollholz-Küche handelt. Daher habe ich nur einen Leistenrahmen (Querschnitt 2 cm x 3 cm) untergeschraubt, der die Leuchten verdeckt:

https://www.woodworker.de/forum/optische-taeuschung-t7629.html#post42982

Die Leuchten waren relativ teuer; hier kannst Du sie sehen:

http://shop.opo.de/opo/data/files/pdf neu/50/neutral/0011111.pdf

Inzwischen gibt es allerdings billigere, z.B. Minilite-E T5 von Fluolite. Die durch ein Zwischenstück einfach anreihbaren Leuchten gibt es in verschiedenen Längen.

Gruß

Norbert
 

elektriker

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Hi Norbert, jetzt verstehe ich was du meinst. Leider hat der Schrank bereits Unterbauleuchten von Naber. Ich habe jetzt wie schon oben geschrieben die Bodenhalter des Mittelpfostens herausgenommen, jetzt hängt er nur minimal. Ich werde es erstmal auch so lassen.

Gruß -elektriker
 
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