Hallo,
nachdem ich im Herbst einige Anfängerfragen zum geplanten Küchentisch nebst Sitzbank loswerden musste und diverse hilfreiche Tipps lesen durfte, habe ich mich anschließend an mein erstes wirkliches Massivholz-Projekt gewagt und einen Küchentisch mit passender Sitzbank gebaut. Das ganze ist seit 2 Wochen fertig, wird fleißig benutzt und macht Freude. Im Folgenden ein paar Fotos vom fertigen Ergebnis, außerdem einige Fotos aus der Bauphase zusammen mit Infos, was ich wie gemacht habe. Ich möchte gern dazulernen und freue mich über jegliche Hinweise und Tipps, was ich beim nächsten Projekt (Hocker? großer Esstisch? ...) besser machen kann.
Verwendet habe ich Kernesche-Leimholzplatten mit 27 mm Stärke. Als erstes wurden die Beine verleimt - ich habe versucht, mich dabei an das zu halten, was ich als Verleimregeln kannte, war aber unsicher, ob das hier überhaupt greift, denn ich verleime ja Stücke, die selbst schon aus (durchgehenden) Leimholz-Lamellen bestehen und mal so, mal so liegen. Auf der einen Seite passt es also, auf der anderen u. U. nicht... Oder?
Mangels Handhobel, geschweige denn Dickenhobel war anschließend fleißiges Schleifen angesagt, Korn 80, dann 120, dann 180. Hat gedauert...
Das Untergestell sollte per eingestemmter Zapfenverbindung gebaut werden, nach Vorbild der Zeichnung, die z. B. @Friederich freundlicherweise hier eingestellt hatte. (Die Zarge nach außen verlegen, um längere Zapfen zu ermöglichen, wollte ich allerdings aus optischen Gründen doch nicht.) Die Zapfenlöcher wurden mit der Oberfräse hergestellt und per Stemmeisen nachgearbeitet. Wie das erste Zapfenloch aussah, ich Gott sei Dank nicht dokumentiert... Bei den ersten Versuchen habe ich den Paralellelanschlag meiner bescheidenen grünen Bosch-Oberfräse verwendet; im Folgenden habe ich mir dann aber lieber eine Frässchablone gebaut, die ich mit Kopierhülse abfahren konnte (siehe Foto).
Die Tisch- bzw. Bankbeine wurden anschließend auf den später außen liegenden Seiten oben um ca. 3 mm eingesägt, um die Beine durch eine Art Schattenfuge so abzusetzen, wie es auf den Fotos zu sehen ist.
Die Herstellung der (abgesetzten? heißt glaube ich so) Zapfen erfolgte an der Tischkreissäge mit der üblichen Art von Vorrichtung. Habe ich leider nicht fotografiert. Ich habe es als schwierig empfunden, den Zapfen per Tischkreissäge so abzusetzen, dass am Ende die Zarge genau mit der Oberkante des Tischbeins abschließt, aber hat halbwegs geklappt.
Dann wurden die Tischbeine, die Unterseiten der Zargen und die Tischplatte mit einem 6-mm-Abrundfräser abgerundet. In die Zargen wurde anschließend per Nutfräser eine Nut eingearbeitet, in die später die Nutklötzchen greifen sollten. Die Breite dieser Nut und deren Tiefe - jeweils 8 mm - habe ich nach Gefühl gemacht, ich hoffe nicht vollkommen abwegig.
Vor dem Verleimen des Untergestells wurden alle Teile, die bislang nur bis Korn 180 geschliffen waren, mit 240 und 320 nachgeschliffen.
Anschließend wurden die Zargen verleimt - um den "Verleimstress" (gehts nur mir so?) zu reduzieren, erstmal paarweise.
Nach Herstellung der Nutklötzchen wurde dann das Untergestell mit der Tischplatte verbunden.
Der fertige Tisch und die fertige Bank wurden am Ende mit weiß pigmentiertem Hartwachsöl geölt, unten drunter nur einmal, der sonstige Tisch zweimal. Unter den Beinen von Tisch und Bank befinden sich passend zugeschnittene Filzgleiter, damit das ganze nicht auf dem Parkett herumkratzt.
Schwierig fand ich übrigens die genaue Dimensionierung von Untergestell gegen Tischplatte bzw. Sitzfläche. Theoretisch sollten die Beine exakt an den Ecken sitzen, aber ich wusste nicht genau, wie das Holz schwinden würde, wenn Tisch und Bank von meiner Werkstatt (15 Grad, 68 %) in die Küche (20 Grad, 45 %) umziehen würden. Ich habe daher einige mm Tischplatte-/Sitzfläche-Überstand eingebaut, so dass die Beine minimal eingerückt sind und auch bei Schwinden der Platten nicht außen überstehen. Bisher scheint das zu klappen.
Danke fürs Anschauen!
nachdem ich im Herbst einige Anfängerfragen zum geplanten Küchentisch nebst Sitzbank loswerden musste und diverse hilfreiche Tipps lesen durfte, habe ich mich anschließend an mein erstes wirkliches Massivholz-Projekt gewagt und einen Küchentisch mit passender Sitzbank gebaut. Das ganze ist seit 2 Wochen fertig, wird fleißig benutzt und macht Freude. Im Folgenden ein paar Fotos vom fertigen Ergebnis, außerdem einige Fotos aus der Bauphase zusammen mit Infos, was ich wie gemacht habe. Ich möchte gern dazulernen und freue mich über jegliche Hinweise und Tipps, was ich beim nächsten Projekt (Hocker? großer Esstisch? ...) besser machen kann.
Verwendet habe ich Kernesche-Leimholzplatten mit 27 mm Stärke. Als erstes wurden die Beine verleimt - ich habe versucht, mich dabei an das zu halten, was ich als Verleimregeln kannte, war aber unsicher, ob das hier überhaupt greift, denn ich verleime ja Stücke, die selbst schon aus (durchgehenden) Leimholz-Lamellen bestehen und mal so, mal so liegen. Auf der einen Seite passt es also, auf der anderen u. U. nicht... Oder?
Mangels Handhobel, geschweige denn Dickenhobel war anschließend fleißiges Schleifen angesagt, Korn 80, dann 120, dann 180. Hat gedauert...
Das Untergestell sollte per eingestemmter Zapfenverbindung gebaut werden, nach Vorbild der Zeichnung, die z. B. @Friederich freundlicherweise hier eingestellt hatte. (Die Zarge nach außen verlegen, um längere Zapfen zu ermöglichen, wollte ich allerdings aus optischen Gründen doch nicht.) Die Zapfenlöcher wurden mit der Oberfräse hergestellt und per Stemmeisen nachgearbeitet. Wie das erste Zapfenloch aussah, ich Gott sei Dank nicht dokumentiert... Bei den ersten Versuchen habe ich den Paralellelanschlag meiner bescheidenen grünen Bosch-Oberfräse verwendet; im Folgenden habe ich mir dann aber lieber eine Frässchablone gebaut, die ich mit Kopierhülse abfahren konnte (siehe Foto).
Die Tisch- bzw. Bankbeine wurden anschließend auf den später außen liegenden Seiten oben um ca. 3 mm eingesägt, um die Beine durch eine Art Schattenfuge so abzusetzen, wie es auf den Fotos zu sehen ist.
Die Herstellung der (abgesetzten? heißt glaube ich so) Zapfen erfolgte an der Tischkreissäge mit der üblichen Art von Vorrichtung. Habe ich leider nicht fotografiert. Ich habe es als schwierig empfunden, den Zapfen per Tischkreissäge so abzusetzen, dass am Ende die Zarge genau mit der Oberkante des Tischbeins abschließt, aber hat halbwegs geklappt.
Dann wurden die Tischbeine, die Unterseiten der Zargen und die Tischplatte mit einem 6-mm-Abrundfräser abgerundet. In die Zargen wurde anschließend per Nutfräser eine Nut eingearbeitet, in die später die Nutklötzchen greifen sollten. Die Breite dieser Nut und deren Tiefe - jeweils 8 mm - habe ich nach Gefühl gemacht, ich hoffe nicht vollkommen abwegig.
Vor dem Verleimen des Untergestells wurden alle Teile, die bislang nur bis Korn 180 geschliffen waren, mit 240 und 320 nachgeschliffen.
Anschließend wurden die Zargen verleimt - um den "Verleimstress" (gehts nur mir so?) zu reduzieren, erstmal paarweise.
Nach Herstellung der Nutklötzchen wurde dann das Untergestell mit der Tischplatte verbunden.
Der fertige Tisch und die fertige Bank wurden am Ende mit weiß pigmentiertem Hartwachsöl geölt, unten drunter nur einmal, der sonstige Tisch zweimal. Unter den Beinen von Tisch und Bank befinden sich passend zugeschnittene Filzgleiter, damit das ganze nicht auf dem Parkett herumkratzt.
Schwierig fand ich übrigens die genaue Dimensionierung von Untergestell gegen Tischplatte bzw. Sitzfläche. Theoretisch sollten die Beine exakt an den Ecken sitzen, aber ich wusste nicht genau, wie das Holz schwinden würde, wenn Tisch und Bank von meiner Werkstatt (15 Grad, 68 %) in die Küche (20 Grad, 45 %) umziehen würden. Ich habe daher einige mm Tischplatte-/Sitzfläche-Überstand eingebaut, so dass die Beine minimal eingerückt sind und auch bei Schwinden der Platten nicht außen überstehen. Bisher scheint das zu klappen.
Danke fürs Anschauen!
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