Kühlung mit Wärmepumpe im Holzbau

pauleck

ww-kastanie
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?? Im Sommer unter dem Dach wird es doch mega heiß. Wie dort kühlen?
Kühlen über eine Erdwärme sonde würde eher gehen.
In dem der Verdampfer der Wärmepumpe bzw. das dort befindliche Kältemittel die Wärme aus dem Dachraum förmlich aufsaugt, wodurch die dortige Umgebungstemperatur mit der Zeit abkühlt. Aber ob das Sinn macht? Sowas mag nur im Sommer gut sein, in einer Zeit in der der Wärmebedarf praktisch bei 0 ist.
 

seschmi

ww-robinie
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Normalerweise gehört der Taupunktsensor in den Raum mit der höchsten Heizlast, dieser wird aus der Heizlastberechnung bestimmt, da durch den hydraulischen Abgleich im Sommer dieser Raum ammeisten gekühlt wird.

Warum? Der Taupunkt ist ja, im Gegensatz zur Luftfeuchtigkeit, von der Temperatur unabhängig. Wenn man Luft abkühlt oder erwärmt, nimmt die Luftfeuchtigkeit zu oder ab, aber der Taupunkt bleibt gleich (außer, er wird unterschritten, dann kondensiert das Wasser, aber das soll ja nicht passieren).

Der Sensor muss halt nur an einem Ort sein, der einigermaßen repräsentativ für die Luft im Haus ist, also nicht der miefige Abstellkeller, in dem seit Monaten die selbe Luft ist.

Ich würde auch erwarten, dass man auf der sicheren Seite ist, so lange die Temperatur des Wassers, das in die Fußbodenheizung gepumpt wird, höher als der Taupunkt ist. Dann kann ja eigentlich an keiner Stelle der Taupunkt unterschritten werden - wie sollte das gehen?

Im Sommer liegen ja die Taupunkte bei uns selten sehr hoch - typisch sind eher 13-14 Grad. Da würde ich doch genug Spielraum erwarten. Bei sehr schwülem Wetter schaltet die Kühlung dann halt ab.
 

tritom

ww-eiche
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danke für eure Inputs.

Ich habe aus euren Angaben verstanden, dass um die 3 Kelvin machbar sind, das denkt sich mit unseren Vermutungen bzw. was wir im Internet gelesen haben. und dass Lehm eher vorteilhaft ist in Bezug auf Kondensat.
Bei Flachdach kann es natürlich Sinn machen genau an der Stelle, wo die Hitze rein kommt diese "abzuführen". Je dicker und besser die Dämmung darüber ist, desto niedriger die benötigte Kühlleistung.
genau dies war auch unsere Überlegung und kalte Luft fällt ja nach unten.

Altbau Sanierung?
Neubau Planung?
Energieberater eingebunden?
Heiz-/Kühllastberechnung erstellt?
Was für eine Wärmepumpe? (Sohle- / Luft-)?
Warum Wand- Deckenheizflächen?
Warum Heiz-/Kühlkreisläufe separat?
Flachdach Beton?
14 / 20 cm Dämmung aus irgendwas?
Es handelt sich um einen Altbau / Holz mit minimaler Dämmung. Aus verschiednen Gründen und da wir die EIngrifftiefe möglichst gering halten wollen, dämmen wir 20cm zwischen Sparren von innen im Dach und 14cm von innen in den Wänden. Materialien sind mit einem Bauphysiker ausgewählt und entsprechend hochwertig. entsprechend danach nahezu einem Neubaustandard was Dämmwerte angeht. Ich habe die Angaben lediglich als Orientierung gemacht, da ich verdeutlichen wollte, dass die Wärme bzw. Kälte dann nicht einfach nach draussen geht, sondern schon Dämmung da ist :emoji_slight_smile:

Das Dach ist auch aus Holz, Flachdach. Die Wärme-Pumpe wird eine Luft-WP, Sole wäre zu aufwändig und teuer. Die Idee mit der Deckenheizunh kommt aus Gesichtspunkten: geringe Eingriffstiefe, leichter selbst zu machen und gut in Kombi mit Lehmputz.

Bisher haben wir noch keine Heizlast berechnet, machen wir aber noch. Energieberater haben wir noch nicht.

Heizen (Wand) und Kühlen (Decke) muss nicht zwingend separat sein, war nur eine überlegung ob das Vorteile hätte. auch, da man anscheinend 2 verschiedene Pufferspeicher braucht - einen für den Kühl und einen für den Heizkreislauf, stimmt das? wie habt ihr das gelöst?
 

MPP33

ww-pappel
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Hab mich damit seit 2 Jahren beschäftigt.
Haben ein Massivhaus mit Betonkernaktivierung (Decke) und Erdwärme (Tiefenbohrung) zum passiv kühlen.
Ich fahr relativ früh im Sommer vor den Hitzewellen bereits mit ca. 22°C rein, damit staut sich keine Wärme an. Die Rücklauftemperatur entspricht nahezu der Raumtemperatur, die probier ich auf 23° zu halten.

An wirklichen Hitzetagen gehts auch mal auf 18° Vorlauf runter um ein Ansteigen vom Rücklauf zu verhindern.

Luftfeuchte und Taupunkt ist durchaus ein Problem. Wir hatten teils Wochen dabei wo es bis Mittag draußen schwüle drückende Hitze hatte gefolgt vom 14 Uhr Gewitter - jeden Tag.
Das Problem besteht darin, dass die ABSOLUTE Luftfeuchte hier sehr oft deutlich über der im Haus liegt, damit ist lüften zwecklos.
Beim ungekühlten Haus geht in solchen Wochen die Raumtemperatur mit hoch, damit steigt die relative Luftfeuchtigkeit nicht in den kritischen Bereich.

Kühlt man jetzt diese absolut sehr feuchte Luft runter steigt die relative Feuchte. Ich hatte Situationen wo der Taupunkt aufgrund der extremen Luftfeuchte draußen schon bei um die 19°C lag und die Hygrometer bei 95% waren.

Hat man in so einer Umgebung ein Vorlaufrohr mit 18°C fängt es an zu beschlagen.


Meine derzeitige Lösung sind plump 2 Luftentfeuchter, damit hatten wir dieses Jahr ein top Raumklima. Nachteil: Du gehst im Sommer nicht mehr vor die Tür :emoji_slight_smile:

Eine Klimaanlage kühlt die Luft immer unter den Taupunkt, damit kondensiert die Feuchtigkeit und kann gezielt abgeleitet werden. Damit wird anders als bei Bauteilkühlung die absolute Feuchte gesenkt und es kommt nicht zum Anstieg der rel. Feuchte. Ist ein kleiner Vorteil.

Final möchte ich die Thematik lösen indem ich meine Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung fertigstelle.
Mit einem Sensor außen und innen vergleiche ich dann die absolute Feuchte und lüfte nur dann wenn es innen feuchter als draußen ist, verhindere damit einen Eintrag von Feuchte.
Meist ist das die Zeit kurz vor Sonnenaufgang - als Langschläfer würde ich es nie schaffen das mit Fensterlüften zu nutzen.

Ich erhoffe mir davon, dass ich im Sommer um die 70% relative Feuchte schaffe. Wenns draußen richtig warm ist hilft hier auch die Raumtemperatur 1-2° hochgehen zu lassen. Bei draußen 40°C sind innen 25 immer noch angenehm kühl.
 

tomkaes

ww-robinie
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Das Dach ist auch aus Holz, Flachdach.
Wenn du ja einen "Bauphysiker" als Berater besitzt, lass dir mal von dem die WUFI Berechnungen deines geplanten Flachdachaufbaus vorlegen.
(Nein, das darf und kann man mit Glaser / YouTube etc. nicht nachweisen, wegen der dampfdichten Abdichtung oberseitig) :emoji_thinking:
 
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