chris_maa
ww-robinie
Du wirst es nicht glauben ich kenne solche Softwareprodukte die aber hauptsächlich für das Bauhaupt- und Baunebengewerbe entwickelt wurden. Die gibt es wie Sand am Meer.
Zum Kalkulieren eines Schlafzimmers oder Wohnzimmers, einer Küche oder eines Wintergartens aber auch von Brandschutz- oder Sicherheitstüren ist sie wohl nicht ganz geeignet. Außerdem wie übernimmst du Daten für deine CNC oder wie erfasst du die Arbeitszeit von dir und deinen Mitarbeitern- auftragsbezogen- und als Unterlage für die Lohnverrechnung.
Noch etwas: wie kalkulierst du die Kosten für Lack- und Leimverbrauch und wie ordnest du die Arbeitszeit für aufwändigere Beschlagsmontage der Angebotsposition zu?
Auch ist der Stundensatz an der CNC doch sicher ein anderer als beim Zuschnitt. Weißt du den auch?
Mach dir aber keine schlaflosen Nächte. Die Kollegen machen's genauso wie du.
Hallo Kostenprofi,
1.) Warum eignet sich denn diese Software nicht zur Kalkulation bsp. eines Schlafzimmers? Das verstehe ich ehrlich gesagt nicht.
2.)Meine Daten für die CNC übernehmen? Was heißt Daten FÜR die CNC? Abgesehen davon, dass Du hier die Begriffe CNC und Bearbeitungszentrum (denn auch eine FKS kann CNC- gesteuert sein) etwas differenzieren solltest, verstehe ich auch das nicht.
Zu diesen beiden Punkten bedarf es einer genauen Erläuterung.
3.) Die Arbeitszeit meiner Mitarbeiter wird über die zur Software gehörigen (manuellen) Zeiterfassung aufgenommen und automatisch in die Nachkalkulation eingefügt. Die Arten der Stunden werden bei uns der Einfachheit halber nur in 'Stunden Planung & AV', Stunden 'Stunden Maschinenarbeit', 'Stunden Bankarbeit' und 'Stunden Sonstiges & Rüstzeit' und noch desweiteren in die verschiedenen Lohngruppen 'Azubi', 'Geselle' und 'Meister' unterteilt. Da wir kein BAZ benötigen, werden die 'Stunden Maschinen' nicht noch weiter unterteilt. So eine Zeiterfassung macht zwar unheimlich viel Spaß, wir nehmen uns aber auch gerne noch etwas Zeit, um mit Holz zu arbeiten.
4.) Die Stundensätze für Mitarbeiter und Maschinen stammen bei uns wie auch bei anderen aus der Kostenrechnung. Diese wird - shame on me - bei uns mit Excel geführt. Die dort errechneten Stundensätze (die wir anhand der anfallenden Kosten f/v errechnen )werden neben der Prüfung auf markttauglichkeit mit den Stundensätzen verglichen, die uns unser Steuerberater nennt und die den hiesigen Betriebsvergleichen zu entnehmen sind. Diese Stundensätze übertrage ich anschließend manuell in die Stammdaten der Vorkalkulation.
5.) Die Kosten für Lackverbrauch kalkulieren ich folgendermaßen: In regelmäßigen Abständen werden bei uns die Verbrauchsmengen pro Auftrag erfasst. Diese Vergleichsmengen fließen in die Kalkulation ein. Den Preis je Liter des Lacks nennt uns unser Lacklieferant freundlicherweise in seinen Rechnungen.
6.) Beschlagsmontage - wie auch immer das gemeint ist - fließt über die gesamten Arbeitsstunden an einem Projekt mit in die Kalkulation ein. Da wir nur Einzelanfertigungen herstellen, macht es keinen Sinn, beispielsweise die Pos. 'Montage Topfband 110°' als festen Arbeitswert zu hinterlegen, da diese Tätigkeit bei einem Einbaumöbel mit gesamt kalkulierten Zeiten von 45 Stunden als untergeordnet betrachtet werden kann. Bei der Serienfertigung sieht es da sicher anders aus, die gibt es bei uns aber auch nicht.
Ich möchte Dir und deiner Sofware nichst böses, sehe aber leider immer noch nicht, warum diese der von mir genutzten Software überlegen sein sollte. Ich habe hier versucht, alles zu ordentlich und umfassend zu erklären, wie es meine Zeit zulässt.
Es grüßt,
Christian, Tischlermeister und Betriebswirt