Kantenanleimmaschine mobil

DerDude@

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Hallo an alle Profis.
seit heute bin ich hier angemeldet. Der Grund dafür ist der, weil ich mich hier Tagelang im Hintergrund, in den verschiedenen Beiträgen über Kantenanleimmaschinen belesen habe und leider keine Kaufentscheidung fand.

Die Meinungen und Preise gehen weit auseinander. Was der Markt hergibt wird gekauft, getestet, für gut, brauchbar oder als unbrauchbar dargestellt. Da ich auch die Absicht habe mir eine mobile Kantenanleimmaschine zuzulegen stelle ich hier meine Fragen.

Schugoma bietet den Kantenknirps KSL 0045 oder 0065 an (meine Favoriten, da der Vorschub einstellbar ist).
Felder die Forka ECO und Ostermann bietet die PM2000T von Wegoma im Set an.

Wer hat Erfahrungen im Umgang mit den oben augelisteten Maschinen?
Einsatzgebiet: mobil, Messe...

Es sei noch angemerkt das ich ausschließlich eine mobile Lösung suche. Da eine stationäre Kantenanleimmaschine (arbeitsbedingt) nicht in Betracht gezogen werden kann.

Vielen Dank für dein Interresse und über eine Empfehlung würde ich mich freuen.

Danke!
 

Frankenholzwurm

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Hallo

Bei uns ist ein Kantenknirps sk65 im Einsatz.

Ich muss aber ehrlicherweise dazu sagen, dass wir das Teil noch nie wirklich mobil eingesetzt haben sondern immer stationär montiert auf der Tischfräse.

Funtionieren tut das Teil ganz gut, halt nicht so schnell wie größere stationäre, dafür kann man aber auch Formteile damit problemlos machen.

Die Forka hatte ich mal bei einer Hausmesse angeschaut und auch selber ausprobiert.

Hat auch funktioniert, allerdings war die schon schön schwer, also nicht unbedingt was, um mal eben 100 lfm per Hand anzufahren.

Das entscheidende Kaufargument für den Kantenknirps war bei uns der automatische Kanteneinzug per Werkstückkontakt.

Bei allen anderen Wettbewerbern (kommen fast alle aus dem gleichen Stall) gabs den Start des Kanteneinzugs nur per Schalter, was ich bei stationärem einsatz als deutlich umständlicher empfinde.

Beim Kantenknirps muss auch keine Kantenmaterialstärke eingestellt werden, da kann ich 0,3mm, 1mm 2 und 3 mm wild durcheinander anfahren wenn ich will (ob das Sinn macht steht aber auf einem andern Blatt:emoji_wink:).

Als wir die Maschine gekauft haben, konnte kein Wettbewerber Standart EVA-Kleber einsetzten (nur spezielle niedrigtemperaturschmelzkleber), weil die Geräte bis max. 160°C heizen konnten, der Kantenknirps kann bis 200°C heizen.

Mittlerweile kännen die anderen aber ebenfalls bis 200°C heizen.

Noch Fragen? Dann her damit.

Soweit meine Erfahrung und Meinung....
 

DerDude@

ww-fichte
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Hallo Dominik,
vielen Dank für deine ausführliche und informative Antwort.

Die Funktion, Anfahren bei Werkstückkontakt gefällt mir. Habe ich noch gar nicht in den Funktionsweisen der verschiedenen Hersteller gelesen. Mir war bis jetzt nur der Schalter am Handgriff bekannt. Darauf werde ich jetzt mehr achten.
Auch das von dir erwähnte Gewicht (Danke) spielt natürlich eine Rolle bei der Kaufentscheidung (Transport, mobiler Einsatz und Platzbedarf). Sieben Kilo (...) werden auf Dauer auch Schwer :emoji_wink:
Zum Schmelzkleber, ist die Temperatur abhängig von der Kantenstärke oder vom Vorschub? Die großen (stationären) Maschinen fahren mit ca. 7m/min. Die "mobilen" mit ca. 4 m/min.
Das würde mir die Wahl des Schmelzklebers erklären.

Macht es Sinn eine Maschine mit Vorschubwahl zu erwerben?

Zudem ist mir die mobile Goliath DeLuxe auch noch als weitere Wahl aufgefallen. Preislich ist sie die teuerste Variante. Was ja nicht heißt das sie es Wert ist.

Mir ist auch aufgefallen das alle den selben Aufbau haben. Kleinigkeiten machen die Unterschiede aus und diese zu finden ist wohl die Schwierigkeit bei der Wahl.

Der Kantenknirps wurde hier schon oft erwähnt und dein Erfahrungsbericht hilft mir bei der Wahl.

Gruß Andeas
 

Frankenholzwurm

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Hallo

Thema Schmelzkleber....

Wir benutzen einen Dorus KS 217, Verarbeitungstemperatur 180-200°C und laut technischem Datenblatt für Vorschub ab 12m/min geeignet!

Mit der Vorschubgeschwindigkeit ist man bei mobilen aber deutlich darunter, wie du schon geschrieben hast so 4-6m/min.

Kleber ist nicht abhängig von der Dicke des Kantenmaterials sondern von der Maschine selber, wenn du nämlich eine einfache Maschine hast, die nur bis 160° heizen kann, kannst du mit dem KS217 nix anfangen da die Temperatur zu niedrig ist.

Dafür gibts spezielle Kleber mit niedrigerer Verarbeitungstemperatur (ca.160°) die für die mobilen Geräte angeboten werden.

Allerdings ist die Haltbarkeit der Standartkleber (180-210°) deutlich höher und die können auch höhere Temperaturen vertragen z.b. bei Kanten die über Kochfeldern liegen.

Da kanns nämlich ganz schnell "brenzlig"werden, deshalb waren mir Standartkleber lieber als die Niedrigtemperaturkleber.

Desweiteren hast du bei 200° auch die möglichkeit, PUR-Kleber zu verwenden (hab ich allerdings noch nicht), das können Geräte bis 160° nicht.

Wie schon angemerkt, früher konnten das die Wettbewerber nicht, mittlerweile aber gibts auch dort Geräte die das können.

Die Anbieter haben meist Goliath-Klone im Angebot, zumindest sehen die Geräte gleich aus, die gibts dann z.b. von Goliath selber, Felder, Wegoma, Adamik und Karmei soweit ich weiß.

Zum Preis.....

Ich weiß jetzt nicht, was der Goliath-Deluxe kostet aber die Kantenknirpse waren bei uns damals im Vergleich alles andere als günstig, deutlich teuerer als die Forka ect.

Was ich dir aber noch empfehlen möchte, nimm die Geräte mal selber in die Hand und probier die mal aus, dann sieht man am schnellsten, was einem liegt und was nicht.

Die Forka ect. sollte man eigentlich in den meisten Felder-Niederlassungen ausprobieren können.

Für den Kantenknirps ruf den Herrn Schulte-Göbel mal an oder nimm das Kontaktformular auf seine Homepage und gib an, dass du eine Vorführung bei dir haben willst.

Der kommt mit dem Teil bei dir vorbei und dann kannst du selber in deinem/euerem Betrieb das Ding ausprobieren, auch mit euerem Material wenn du willst.

Haben wir auch so gemacht und waren besten zufrieden.

So kann man sich ein Urteil von den Geräten machen und dann entscheiden, schließlich kosten die Teile ja keine achtfuffzich sondern ein paar Kreuzer mehr.

Hab ich jetzt alles oder hab ich noch was vergessen:confused:

Falls noch Fragen offen sind.....
 

Frankenholzwurm

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Ach ja, noch was....

Falls so ein Gerät angeschafft wird, bitte die ersten 30-40 Meter Kante als Übungsmaterial ansehen.

Es braucht ein wenig Zeit, um sich mit dem Gerät vertraut zu machen (wie fest drücke ich an, wo setze ich die Kante am Werkstück an ect.)

Starkfurnierkanten (z.B. Eiche 2mm) verhalten sich wesentlich störrischer als 2mm ABS.

Auch das Ablängen des Kantenmaterials sollte man "Üben".

Anfangs wirs du das Kantenmaterial etwa 6-8 cm Länger als die Plattenkante zuschneiden müssen, da man sich an den Anleimanfangspunkt (was für ein Wort) etwas herantasten muss.

Wenn du nur einen Moment zu langsam bist fahren 4cm Kante aus der Maschine und die Platte hat die Kante noch nicht mal berührt.

Da ist der Kantenverbrauch schon mal etwas höher.

Ich bin mittlerweile denke ich gut in Übung, ich schneide das Kantenmaterial meist nur noch ca.25mm länger als die Platte, 10 - 12mm vor dem Werkstück und den Rest danach.

Bei ein paar Meter mehr im Jahr sollte auch eine anständige Kantenfräse angeschafft werden, falls noch nicht vorhanden.

Die Nacharbeit der Kantenüberstände sollte nämlich nicht unterschätzt werden, das dauert DEUTLICH länger als das anleimen selber.
 

DerDude@

ww-fichte
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Hallo Dominik,

wie ich lese hast du dich zum echten Kantenprofi entwickelt. Wer seine Erfahrungen so weiter gibt, der ist schon selbsbewusst. Deine anschaulichen Erfahrungen und deine -guten- Beispiele lassen das durchblicken. DANKE!

Ich wünschte ich wäre schon so weit. Bis dahin ist es wohl noch ein fleißiger Weg... 30-40m Übungsmaterial !stutz! und einige Fehlversuche später werde ich hoffentlich auch mit meiner Arbeit zufrieden (stolz) sein.

Auch die Nachbearbeitung der Kantenüberstände werde ich nicht (!) unterschätzen.

In den verschiedenen Herstellervideos sieht das immer wie ein Kinderspiel aus :emoji_wink: Die Ecken sind perfekt. Auch da liegt wohl die Kunst....

Eine Kantenfräse (MFK 700 Festool) ist geplant. Meine OF 1400 ist dafür nicht geeignet.

Ein erstes Fazit aus unserem (wenn auch einseitigem "Austausch"):

- Die Maschine sollte handlich sein. (Werde wohl ein Messebesuch in betracht ziehen)
- Bedienerfreundlich?! Ob sich die "Anwärter" da groß Unterscheiden wird sich zeigen.
- Die Temperaturleistung sollte bei 200°C liegen.
- Zudem werde ich auf den Plastikanteil der Bauteile achten.
- Mobiler und Stationärer Einsatz. Bieten eigentlich auch alle an.

Zum Schluss wird wohl der Preis auch eine Rolle spielen, aber wer Qualität will, der Spart nicht am falschen Ende. Wie gesagt für meine Zwecke sollte (muss) eine mobile Variante her.

Hier ein Link für den Preis der Goliath deluxe: GOLIATH< DELUXE

Was wäre da noch? Macht eine Kantenanleimmaschine mit Vorschubwahl Sinn?

Gruß Andreas
 

DerDude@

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Anhang:

Da lese ich gerade das die Goliath keine 200°C bringt :emoji_frowning2: Flop!!!
 

Frankenholzwurm

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Hallo Andreas

Hab eben mal nachgeschaut, die Felder Forka eco kann die Temperatur von 130-200°C regeln, damit sollte das schon mal gehen.

Von Goliath gibts bestimmt auch eine passende Variante.

Macht eine Kantenanleimmaschine mit Vorschubwahl Sinn?

Ich würde sagen JA!

Es muss nicht unbedingt Stufenlos (wie bei unserem Kantenknirps) sein, aber zumindest 2 Stufen sollten es meiner Meinung nach schon sein.

Irgend eine Goliath/Forka Variante hat zwei Geschwindigkeitsstufen, musst dich bei den Händlern mal schlau machen.

Für Formteile ist es ganz praktisch, wenn man relativ langsam um Bögen/Kurven ect. rumfahren kann.

Andereseits sind höhere Geschwindigkeiten bei mehreren längeren Teilen doch recht angenehm.
 

wicoba

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Hallo,
ich verwende die Forka und bin zufrieden.
Für mich reichen die 170° aus. Wenn du höhere Themparaturen verwenden willst ist dies natürlich ein wichtiges Argument. Mit ein wenig Geschick braucht man auch keine 30 Meter Kanten zum Proben: Nach zwei kurzen Stücken ging es bei mir "zur Sache".
Zum Bündig bzw. Rundfräsen verwende ich die Kantenfräse von Festool. Hilfreich zum Kantenkappen ist das Kantenkappgerät KG30G von WEGOMA (gibt sicher auch andere, ich verwende dieses). In der Regel bringe ich nur Kanten bis Plattenstärke 19mm auf. Musste ein paar kurze Stücke auf Küchenarbeitsplatten (38mm) aufbringen... das Ergebnis hat mich noch nicht ganz überzeugt :emoji_wink: Kann auch an der Störrigkeit der breiteren Kante liegen. Das Gewicht der Maschine finde ich selbst untergeordnet, da sie in der Regel auf der Platte aufliegt. Wichtiger finde ich die sinnvolle und feste Befestigung der Werkstücke, so dass diese nicht weg rutschen. Für die Baustelle wohl nicht ganz so praktisch, aber für die Werkstatt hab ich mir einen "Vakuumständer" gekauft. Ist auch für andere Arbeiten sehr praktisch, vor allem, wenn man alle Seiten eines Werkstücks auf einmal bearbeiten will.
Eine zweite Vorschubgeschwindigkeit hab ich bis jetzt nicht vermisst.
Ich stimme Andreas zu: Die Nachbearbeitung dauert länger als das Kanten anbringen. Hier ist gutes Werkzeug sinnvoll und Nervenschonend :emoji_slight_smile:
Für kleine Werkstücke finde ich den Einbau in den beiliegenden Rahmen (auf Holzplatte montiert) hilfreich.
Ich kann nur einen Erfahrungswert für DIESE Maschine geben. Andere hatte ich noch nicht in der Hand...
 

DerDude@

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Hallo,
vielen Dank für die weiteren Erfahrungen.
So langsam bin ich (als Laie) was die mobilen
Kantenanleimmaschinen betrifft gut informiert.

DANKE!

Meine Wahl geht in Richtung Kantenknirps (KSD 0045),
mit Geschwindigkeits- und Temperaturregulierung.
Was mich etwas wundert, dass ich vorab im Internet
keine Preise finde...?!

Musste ein paar kurze Stücke auf Küchenarbeitsplatten
(38mm) aufbringen... das Ergebnis hat mich noch nicht ganz
überzeugt

Was ich etwas schade finde. Die Technische Daten geben
eine Verarbeitung der Kantenhöhe von 45mm an?!

Zubehör: Säulensauger zum fixieren von Werkstücken
bietet Felder an. Zum Ersten Einsatz sollten die ausreichen.
Festool bietet auch ein Vakuumssystem an, würde auch gut
zu meinem MFT passen. Aber (!) da wäre noch der Preis...

Kappaggregat für den Endbeschnitt von Kantenmaterial:
Bieten alle Hersteller als Zubehör an.

Gibt es große Unterschiede???

Viele Grüße, Andreas
 

Domi

ww-ulme
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Hallo,
ich schalte mich mal dazu. Möchte mir auch so ein Gerät anschaffen.
Bin noch auf das von Holzmann KAM 40 PROFI gestoßen. Das wäre sehr günstig und rein von den Daten her ausreichend für mich denke ich.
Es kann nur bis 2mm verarbeiten; Braucht man 3mm?Hab noch nicht viele Kanten verarbeitet.
Kennt jemand das günstige Modell?
 

K.-H. Krenn

ww-ulme
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Hallo aus dem Norden,
Habe seit einiger Zeit die "Eumafix Top Set" von Eumacop, ein Händler dafür ist
z. B. papenbroock24.de.
Dieses Set beinhaltet das Handkantenanleimgerät mit Stationärtisch und Kugel-
rollen inkl. gr. Auflageteller O600 mm, integriertem Kappgerät und 3 kg EVA-
Schmelzklebestoff.
Das Gerät selbst hat eine digitale stufenlose Temperaturanzeige von 120 - 200 °
und einen stufenlosen Vorschub von 0,5 - 3,6 mm/ min.
Bislang war der Preis für dieses Set € 1650,00. Wie der momentane Stand ist
weiss ich nicht.
Etwas Übung erfordert es schon am Anfang um den Beginn und am Ende den
Umleimer perfekt aufzufahren aber ich bin ganz zufrieden damit.
Viel Erfolg bei der Auswahl und zu einem neuen Anleimgerät.
Gruß
K.-H. K.
 

bajo1981

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Hallo an alle Profis,

ich mochte mir eine kantenanleimmaschine mobil kaufen. Ich hab mir die virutex PEB 250 angeschaut. Hat jemand mit dem gerät erfahrung.
 
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