Ich nutze seit etwa 3 Jahren eine Holzmann TS200/230V, habe sie damals gekauft, weil ich kein Vermögen ausgeben wollte und kann nach dieser Zeit folgendes berichten:
Konstruktion: Der Tisch ist sauber gearbeitet und plan, die seitliche Tischverlängerung mit den Blechen China-typisch ein wenig klapprig. Die Säge hat etwa 90 Kilo und kann auch ohne Verfahreinrichtung noch bequem verschoben werden, das ist Fluch und Segen zugleich. Durch das leichte Gewicht verrutscht sie auch mal und wenn der Boden nicht 100% plan ist, wackelt die ganze Konstruktion. Dafür kann man sie easy mal auf die Seite schieben, wenn man den Platz benötigt. Als die Säge neu kam, war das Inlay (Aluminium) nicht (genauer gesagt: gar nicht) bündig mit dem Tisch. Solche Späße hatte ich bei dem Preis erwartet und musste ich ausgleichen.
Einstellung: mit der Anschlagführung muss man schon ein wenig experimentieren, bis der Parallelanschlag wirklich parallel läuft, es geht aber, wenn man etwas Geduld und Erfahrung mitbringt. Ein wenig mehr Komfort wäre aber wünschenswert, weil man die Anschlagführung (je nach Nutzungsdauer) ab und an prüfen und nachjustieren muss. Die Höhenverstellung und Neigung läuft sauber, die Skala für die Neigung kann man getrost vergessen, d.h. man sollte immer nachmessen (sowohl am Blatt als auch am Probeschnitt).
Motorleistung: die Motorleistung ist für die meisten Anwendungen vollkommen ausreichend. Das bedeutet: wie immer bei so schwachen Motoren nicht zu viel Hartholz auf einmal wollen. Ein scharfes Blatt geht gut und ohne merklichen Drehzahlverlust durch 25mm Nussbaum.
Absaugung: ich nutze eine 500W 100mm Scheppach Billig-Absaugung, das saugt schon ein bisschen, aber es fallen ziemlich viel Holzspäne/-staub in den Unterbau. Dann muss man von Zeit zu Zeit die ganze Säge beiseite schieben (Gewicht siehe oben) und den ganzen Dreck separat wegmachen. Ich säge nie ohne Atemschutz, die Absaugung ist wirklich kein Wunderwerk der Technik.
Sägeblattwechsel: Ich vermeide den Sägeblattwechsel, weil er mich nervt. Schrauben des Inlays lösen, Blatt ganz hochfahren, dicke Arbeitshandschuhe anziehen (eine Arretierung gibt es nicht), Schraubenschlüssel in die Öffnung fummeln, Blatt festhalten, einmal mit dem Schraubenschlüssel abrutschen und so weiter und so weiter, Blattwechsel wie vor 50 Jahren, das geht heute auch komfortabler.
Fazit: Ich kann mit der TS200 machen, wofür ich sie angeschafft habe, nämlich gerade Schnitte in größere Bretter/Platten, aber man muss sich schon mit den Unzulänglichkeiten (geringes Gewicht, Absaugung, Sägeblattwechsel) anfreunden. Genauigkeit und Motorleistung reichen für meine Zwecke vollkommen aus.
Hoffe, das hilft und schöne Grüße