Liebes Forum,
nachdem ich das vermeintliche "Schnäppchen" im Kaufthread verlinkt hatte, liefere ich wie versprochen mein Fazit nach Lieferung der 8 Zwingen.
Die Zwingen waren hier: https://www.hbm-machines.com/de/p/hbm-1500-mm-professionelle-lange-leimzwinge-t-zange-4-stck im 4-er Paket als Angebot für 50,41€ zzgl. Versand gelistet (d.h. 12,60 pro Zwinge). Der Versand nach D erfolgte zügig .
Leider sind die bestellten Leimzwingen (2x H133053) alle mangelhaft. Sie entsprechen nicht der Qualität einer als "professionell" gekennzeichneten Leimzwinge:
1. Die Spannbacken stehen nicht rechtwinklig zur Zwingenschiene (vgl. Bild 1). Eingespannte Werkstücke werden somit nicht über die gesamte Höhe der Spannbacke gespannt, sondern nur an einem kleinen Kontaktpunkt. Das Ergebnis ist, dass die verleimten Werkstücke verformt werden bzw. aus den Zwingen gehoben werden.
2. Die Lochabstände sind über die verschiedenen Zwingen nicht einheitlich. Dies führt dazu, dass die Zwingen - obwohl sie im Set verkauft werden - nicht vernünftig gemeinsam genutzt werden können. Die Werkstücke können nicht gleichmäßig auf die identisch eingestellten festen Spannbacken gelegt werden, die Abstände zwischen fester und flexibler Spannbacke variieren zwischen den einzelnen Zwingen.
Das führt außerdem dazu, dass die werksmäßig vorgesehenen Bohrungen zur stationären Befestigung der Zwingen nutzlos sind. Es ist nicht einmal möglich, die Zwingen versetzt zu einander zu fixieren, da nicht nur die Lochreihe insgesamt verschoben ist, sondern auch die Abstände der einzelnen Löcher zueinander variieren.
(Bilder 2, 3: unterschiedliche Lochpositionen, gemessen ab Gewindemutter)
3. Der Verfahrweg der Spannbacke ist zu gering. Er beträgt etwas weniger als 7cm. Der Lochabstand zur Fixierung der festen Spannbacke beträgt jedoch ca. 9 cm. Dies führt dazu, dass eine bestimmte Größe von Werkstücken in den Zwingen überhaupt nicht gespannt werden kann, da die eine Einstellung zu groß, die andere Einstellung zu klein für das Werkstück ist.
(Bilder 4, 5: 32cm können nicht gespannt werden. Bilder 6, 7: Verfahrweg der Zwinge. Bild 8: Lochabstand)
Die Spannkraft der Zwingen ist dagegen nach meiner kurzen Einschätzung vernünftig. Die Zwingen sind trotz der Länge erstaunlich leicht und gut zu handhaben. Sie lassen sich seitlich biegen, das ist aber selbst bei extremen Werkstücken nach meiner Einschätzung kein praktisches Problem, zumal die Leimzwingen ohnehin eher für rechtwinklige Verleimungen genutzt werden dürften.
(Bild 9: ca. 1m lange eigentlich gerade Leiste mit Gewalt zum Bogen gespannt, nur geringe Flexibilität der Zwinge am unteren Ende)
Ich werde die Zwingen leider zurückschicken müssen (ich denke nicht, dass HBM angesichts der erheblichen Qualitätsmängel nacherfüllen kann).
Wirklich schade! Ich hätte mir gerne aus den Zwingen und einem einfachen Querträger, an dem die Zwingen verschraubt werden eine simple und sehr billige Verleimpresse gebaut (100€ Zwingen plus eine gerade Holzleiste)...
Viele Grüße!
nachdem ich das vermeintliche "Schnäppchen" im Kaufthread verlinkt hatte, liefere ich wie versprochen mein Fazit nach Lieferung der 8 Zwingen.
Die Zwingen waren hier: https://www.hbm-machines.com/de/p/hbm-1500-mm-professionelle-lange-leimzwinge-t-zange-4-stck im 4-er Paket als Angebot für 50,41€ zzgl. Versand gelistet (d.h. 12,60 pro Zwinge). Der Versand nach D erfolgte zügig .
Leider sind die bestellten Leimzwingen (2x H133053) alle mangelhaft. Sie entsprechen nicht der Qualität einer als "professionell" gekennzeichneten Leimzwinge:
1. Die Spannbacken stehen nicht rechtwinklig zur Zwingenschiene (vgl. Bild 1). Eingespannte Werkstücke werden somit nicht über die gesamte Höhe der Spannbacke gespannt, sondern nur an einem kleinen Kontaktpunkt. Das Ergebnis ist, dass die verleimten Werkstücke verformt werden bzw. aus den Zwingen gehoben werden.
2. Die Lochabstände sind über die verschiedenen Zwingen nicht einheitlich. Dies führt dazu, dass die Zwingen - obwohl sie im Set verkauft werden - nicht vernünftig gemeinsam genutzt werden können. Die Werkstücke können nicht gleichmäßig auf die identisch eingestellten festen Spannbacken gelegt werden, die Abstände zwischen fester und flexibler Spannbacke variieren zwischen den einzelnen Zwingen.
Das führt außerdem dazu, dass die werksmäßig vorgesehenen Bohrungen zur stationären Befestigung der Zwingen nutzlos sind. Es ist nicht einmal möglich, die Zwingen versetzt zu einander zu fixieren, da nicht nur die Lochreihe insgesamt verschoben ist, sondern auch die Abstände der einzelnen Löcher zueinander variieren.
(Bilder 2, 3: unterschiedliche Lochpositionen, gemessen ab Gewindemutter)
3. Der Verfahrweg der Spannbacke ist zu gering. Er beträgt etwas weniger als 7cm. Der Lochabstand zur Fixierung der festen Spannbacke beträgt jedoch ca. 9 cm. Dies führt dazu, dass eine bestimmte Größe von Werkstücken in den Zwingen überhaupt nicht gespannt werden kann, da die eine Einstellung zu groß, die andere Einstellung zu klein für das Werkstück ist.
(Bilder 4, 5: 32cm können nicht gespannt werden. Bilder 6, 7: Verfahrweg der Zwinge. Bild 8: Lochabstand)
Die Spannkraft der Zwingen ist dagegen nach meiner kurzen Einschätzung vernünftig. Die Zwingen sind trotz der Länge erstaunlich leicht und gut zu handhaben. Sie lassen sich seitlich biegen, das ist aber selbst bei extremen Werkstücken nach meiner Einschätzung kein praktisches Problem, zumal die Leimzwingen ohnehin eher für rechtwinklige Verleimungen genutzt werden dürften.
(Bild 9: ca. 1m lange eigentlich gerade Leiste mit Gewalt zum Bogen gespannt, nur geringe Flexibilität der Zwinge am unteren Ende)
Ich werde die Zwingen leider zurückschicken müssen (ich denke nicht, dass HBM angesichts der erheblichen Qualitätsmängel nacherfüllen kann).
Wirklich schade! Ich hätte mir gerne aus den Zwingen und einem einfachen Querträger, an dem die Zwingen verschraubt werden eine simple und sehr billige Verleimpresse gebaut (100€ Zwingen plus eine gerade Holzleiste)...
Viele Grüße!
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