Kiefernholz gesucht

Swetom2011

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Wir haben in Schweden ein typisches schwedisches rotes Holzhaus von zirka 1850. Diese Häuser haben traditionell Sprossenfenster. Vor unserer Zeit (im Jahr 1955) wurde das Haus renoviert und alle Fenster, außer zwei, wurden ausgetauscht.

Ich plane jetzt, neue Fenster im alten Stil nachzubauen. Die Fenster und Rahmen wurden in langsam gewachsenem astreinen Kiefernholz, gerne harzreich, gebaut.

Ich habe gesucht, aber bisher habe ich keinen Lieferanten bzw. Sägewerk in Deutschland gefunden, der so etwas vertreibt. Weiß jemand von euch eine Quelle? Ist Zirbe eine möglichkeit?
 

IngoS

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Hallo,

Zirbelkiefer ist oft Recht astreich.

Kiefer Blockware sollte im guten Holzhandel zu bekommen sein. Kenne in deiner Gegend aber keine Holzhändler.

Gruß Ingo
 

weissbuche

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Wie Ingo schrieb, sollte es im Holzhandel keine Schwierigkeiten geben, an gute Kiefer zu kommen. Wir wohnen ja hier in einer Kiefergegend und ich schneide für mich selber ein. Es könnte sein, daß es die benötigte Dicke nicht mehr ohne weiteres gibt, da die Kiefer als Blockware nach CE-Richtlinie für Fenster wegen Splintanteil nicht verwendet werden soll.
 

flüsterholz

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Wie Ingo schrieb, sollte es im Holzhandel keine Schwierigkeiten geben, an gute Kiefer zu kommen. Wir wohnen ja hier in einer Kiefergegend und ich schneide für mich selber ein. Es könnte sein, daß es die benötigte Dicke nicht mehr ohne weiteres gibt, da die Kiefer als Blockware nach CE-Richtlinie für Fenster wegen Splintanteil nicht verwendet werden soll.
Jetzt muss ich doch mal kurz nachfragen. Unser Sohn hat gerade Fenster in Kiefer bestellt. Ich meine mit Querschnitt 68x78. Ist Kiefer allgemein nicht mehr erlaubt oder nur ohne Splint?
 

Holzrad09

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Ist Kiefer allgemein nicht mehr erlaubt oder nur ohne Splint?
Kiefernkanteln ohne Splintanteil wird man nicht kriegen, es sei man verleimt sich selber welche aus Stammware. Für sich selber kann man das machen, für den Kunden fehlt die Zertifizierung.
https://shop.wurzbacher.de/Images/20484_Medium.jpg
Ansonsten findest Du hier alles wesentliche, es wird auch näher auf Kiefernholz eingegangen.
https://www.bm-online.de/allgemein/holzarten-fuer-den-fensterbau-2/
LG
 

weissbuche

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Ich habe in meinem Tischlerleben sicherlich zig Kubikmeter Kieferblockware zu Fenstern verarbeitet. Wie eine Umfrage bei den noch aktiven Kollegen ergeben hat, ist die Kiefer bei uns nur noch eine teure Nischenlösung. Es gibt wohl Kanteln ohne Splint, da gibt es dann aber wohl m-Preise die jenseits von gut und Böse liegen. Als es plötzlich keine Lärchenkanteln mehr gab, haben einige wohl noch mal kurz überlegt aber es dann wegen des Preises schnell wieder gelassen. Wer sich an die CE-Regeln hält, geht kein Risiko ein.
 

Tilia

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Ist Zirbe eine möglichkeit?
Um auf die Frage auch einzugehen: ich denke nicht dass Zirbelkiefer (pinus cembra) für den Fensterbau geeignet ist. Es ist ein fast schon homogenes und sehr weiches Holz. Es wird deswegen, wie z.B. auch die Weymouthkiefer, gerne für Schnitzereien verwendet. Ansonsten habe ich Zirbe bisher nur im Möbel- und Innenausbau gesehen. Es ist zu lesen dass es außen auch für Schindeln verwendet werden kann. Aber dort hat es ja keine konstruktiv tragende Funktion zu erfüllen.
Zirbenholz hat aufgrund seiner, wie schon erwähnt, einheitlichen Holzstruktur nicht die Ausprägung der späten und sehr harten Jahresringe (Spätholz) die dem Holz der Kiefer (pinus sylvestris) seine Festigkeit als Konstruktionsholz geben.

Zum regionalen Vorkommen von Kiefernwäldern sagt die Suchmaschine:
"Der Verbreitungsschwerpunkt dieser Kiefernwälder liegt in Deutschland einerseits in den Kalkgebirgen Süddeutschlands (z. B. Schwäbische und Fränkische Alb) und in Binnendünengebieten, andererseits auf basenreichen Sanden im Nordosten, v. a. in Mecklenburg-Vorpommern und im nordöstlichen Teil Brandenburgs."
(Quelle:https://www.bfn.de/natura-2000-lebensraum/kiefernwaelder-der-sarmatischen-steppe)

..vielleicht ja, wenn das eine Option ist, mal Holzhändler und/oder Sägewerke regional in solchen Gegenden kontaktieren? Die Schwäbische Alb z.B. ist ja nicht weit...
 

Astlochfräser

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Boots- und Fensterbau unterscheiden sich erheblich. Während hierzulande böhmische Zillen aus Nadelhölzern gebaut wurden, die one way nach Berlin gingen und anschliessend als Brennholz verkauft wurden, wurden in Skandinavien Boote aus nordischer Kiefer gebaut, die bis heute (dank guter Pflege) noch erhalten sind. Nordische Kiefer wächst langsamer, hat dichtere Jahresringe und weniger Äste, wenn es original sein sollte, dann sollte auch Originalmaterial verwendet werden. Sollte sich bei Fenstern, die sich ebenfalls starker Bewitterung aussetzen nicht anders sein.

Würde daher nach einem Lieferanten schauen, der Dir nordische Kiefer anbietet. Soweit ich mich erinnern kann, hab ich vor Corona über Jörgensen in Hamburg nordische Kiefer bezogen.

Nachtrag: https://www.juergensen.de/nordische-fichte-und-kiefer-schnittholz/
 
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Swetom2011

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Vielen Dank für die Rückmeldungen. Ich brauche die Fenster zwar in Schweden aber würde die recht gern in Deutschland bauen weil ich einfach dort mehr Zeit und Maschinen habe.

Es stimmt, es sollte kein splintholz sein sondern der rötliche Kern. Zurzeit habe ich nur in internet recherchiert und nichts gefunden. Wenn wir zurück sind kann ich sicher in schwäbischen suchen. Ich habe bereits kiefernholz am Bodensee für ein Türrahmen (Blockrahmen) ohne erfolg gesucht. Am Schluss bin ich bei sibirischen Lärche und Eiche (Schwelle) gelandet.

Irgendwo habe ich Accoya gesehen. Was ist das für ein holz.

Zum Schluss. Das Haus ist alt und absolut nicht nach modernen Standards gebaut. Zum Beispiel passen moderne Türen nicht weil die zu hoch sind.
 

Holzrad09

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Ich habe bereits kiefernholz am Bodensee für ein Türrahmen (Blockrahmen) ohne erfolg gesucht.
Ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen. Kiefer bekommt man bei jedem Holzhändler in nahezu allen Stärken. Wir bestellen z.B. viel bei der ZEG https://www.zeg-holz.de/Schnittholz-Holzbau/Nadelholz/Kiefer-nord-KD.html aber auch deutsche Kiefer bekommt man da https://www.zeg-holz.de/Schnittholz-Holzbau/Nadelholz/Stammware-dtsch-Kiefer-KD.html
Das Problem ist wohl eher in Deinem Fall, dass sie nicht an Privatpersonen verkaufen. Du müsstest Dir jemanden suchen, vielleicht sogar jemand aus dem Forum mit Gewerbe, welcher Dir Dein Holz bestellt.
LG
 

weissbuche

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Accoya ist eine schnell gewachsene Kiefer, die acyteliert ist. Vereinfacht gesagt, Kiefer die mit Essig behandelt ist. Dadurch ergeben sich aber auch Probleme z.B. mit den Beschlägen die schneller rosten oder auch mit der Beschichtung. Bei den verleimten Kanteln ist nur die äußere Schicht Accoya um diese Probleme zu umgehen. Ansonsten sehe ich das wie Holzrad, Kiefer sollte jeder Holzhändler haben oder besorgen können.
 

holzer1998

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Wenn wir zurück sind kann ich sicher in schwäbischen suchen.
Du scheinst zur Zeit vor Ort zu sein. Ich kenne jetzt deine Transportkapazitäten nicht und kann schlecht abschätzen um wie viel Material es in Summe geht. Aber wäre es nicht eine Option vor Ort nach Material zu suchen, dass du dann grob auf Länge schneidest und mitbringst?
Ich glaube so würde ich es machen. Denn dann hast du gleich die langsam gewachsene nordische Kiefer.
 

Swetom2011

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Na ja, wir sind zwar vor Ort aber fahre mitte nächste Woche zurück und so viel passt nicht im Auto.

Insgesamt brauchen wir 7 Fenster, aber ich würde zuerst mit ein Fenster anfangen. Zuerst in ein einfaches Holz als Übung und dann ein aus Kiefer.

Die Fenster haben zwei Flügeln mit 3 Glasscheiben pro Flügel. Fenstergröße (B x H) etwa 110 x 135 cm (ich bin dabei die zwei gebliebenen alten Fenstern in Detail zu vermessen inklusive fräsprofile).
 

Swetom2011

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Zur Info, ich habe gerade der Fußboden in unser Küche neu gemacht. D.h.neue Balken, Isolierung und Dielen.

Die Dielen (etwa 32 x 120mm) haben wir von einen Altbau gerettet. Ich weiß nicht wie alt die sind, aber sicher über 100 Jahre. Jedenfalls, die sind enorm dicht gewachsen (Abstand zwischen den jahresringen 1mm oder weniger, siehe foto). Das findet man heutzutage nicht so einfach.

Der Boden wird mit kaltem Wasser und Leinölseife behandelt und bekommt dann eine helle/silbrige oberfläche. Das ist eine altbekannte Methode in den nordischen Ländern.
 

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pedder

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Es würde mich sehr wundern, wenn Du heute in Schweden noch ohne weiteres solceh qualität bekommst. Kiefern werden in Plantagen gepflanzt und wachsen dann recht schnell.
 

Holzrad09

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Es würde mich sehr wundern, wenn Du heute in Schweden noch ohne weiteres solceh qualität bekommst. Kiefern werden in Plantagen gepflanzt und wachsen dann recht schnell.
Nordische Ware ist allgemein sehr feinjährig, egal ob Fichte oder Kiefer und da spielt es auch keine Rolle ob sie in Plantagen angebaut werden.
Kurze Wachstumsperioden / Frühling, Sommer = wenig Frühholz = enge Jahrringe.
LG
 

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weissbuche

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Die Kiefer auf den Bildern ist übrigens nach DK verkauft, da entstehen dann die schönen dänischen Kiefernmöbel draus. Auch rel. langsam gewachsen und Geästet, d.h. auf min. 6m astfrei. Etwas über 100,00 Euro/fm.
 

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derdad

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Zur Info, ich habe gerade der Fußboden in unser Küche neu gemacht. D.h.neue Balken, Isolierung und Dielen.

Die Dielen (etwa 32 x 120mm) haben wir von einen Altbau gerettet. Ich weiß nicht wie alt die sind, aber sicher über 100 Jahre. Jedenfalls, die sind enorm dicht gewachsen (Abstand zwischen den jahresringen 1mm oder weniger, siehe foto). Das findet man heutzutage nicht so einfach.

Der Boden wird mit kaltem Wasser und Leinölseife behandelt und bekommt dann eine helle/silbrige oberfläche. Das ist eine altbekannte Methode in den nordischen Ländern.
Ist aber Fichte und nicht Kiefer.
LG Gerhard
 

Swetom2011

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Fichte ist richtig. Habe ich vergessen zu erwähnen. Das ist auch was traditionell in alten Häusern benutzt wurde.
 

Holzrad09

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Das ist auch was traditionell in alten Häusern benutzt wurde.
Fichte hat gegenüber Kiefer den Vorteil, dass sie weniger Wasser zieht.
Kiefernholz ist aufgrund seiner Zellstruktur durchlässiger als Fichtenholz, nimmt also Wasser schneller auf und ist daher anfälliger für Fäule, Wasserschäden und Blauschimmel. Blauschimmel ist ein weit verbreiteter Pilz, den Sie vielleicht eher auf altem Brot als auf Holz kennen. Er wächst recht schnell auf Kiefernholz und verfärbt das Holz und schädigt es mit der Zeit, Fichtenholz befällt er jedoch nicht.

Wenn es um Ihr Endprodukt geht, übertrifft Fichtenholz auch die ästhetischen Qualitäten von Kiefern- und Nadelholz bei weitem.
Quelle: https://dunsterhouse-co-uk.translat...re permeable than,water damage and blue mould.
 
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