Ich finde Kindermöbel selbst bauen ist ne gute Idee, das mit der kurzen Nutzungsdauer sehe ich anders.
Vor ca. 19 Jahren hat mein Vater meinem Bruder und mir ein Doppelstockbett gebaut (mit der schnellsten Rutsche weit und breit
), in diesem Bett lagen auch meine beiden kleineren Geschwister, meine Cousins hatten es eine Weile und jetzt schläft, spielt und klettert meine Tochter drin. Es ist aus Kiefer und klar lackiert.
Zu den Maßen:
Ich schaue für Maße immer auf der Homepage eines einschlägigen, schwedischen Möbelhauses nach welche Maße es da so gibt, z.B. bei den Matratzen sind das 60cmx120cm und 70cmx160cm.
Mein "Kinderbett" hat Matratzen der Größe 100cmx200cm, wenn man den Platz im Kinderzimmer hat fällt mir kein Grund ein warum das Kind im Minibett schlafen sollte.
Bei Gitterbetten sollte man beachten, dass der Stangenabstand so groß ist dass die Hand durch kann ohne stecken zu bleiben und so klein ist dass der Kopf nicht durch kann und nicht stecken bleiben kann. (Maße an anderen Betten abschauen.)
Ich persönlich halte nichts von Gitterbetten und habe das komplett sein lassen. Zum einen können manche Kinder schon früh drüber klettern - allerdings bekommen es nicht alle hin auf der anderen Seite elegant wieder runter zu klettern, dann gehts im freien Fall wieder runter- und zum anderen kann man sich zum Stillen und Gute-Nacht-Geschichte vorlesen nicht zum Kind aufs Bett setzen/legen. Ich finde ein sehr niedriges Bett besser (kann man später Füße dran und Schubladen drunter machen und hat ein richtiges Kinderbett).
Eine Wickelkommode würde ich auch nicht bauen, eher eine Kommode, auf der man das Kind auch wickeln kann. z.B. eine 60cm tiefe Kommode auf die ein mindestens 100cm tiefer Aufsatz kommt, der am besten noch an den Seiten und nach hinten einen ca. 15cm hohen Runterfallschutz hat. Unsere Wickelkommode besteht aus 2 50cm breiten Ikea-Küchenschränken mit einer entsprechenden Platte drauf - nur halb selbstgebaut.
Zur Wiege habe ich noch was gefunden:
Schaukelsessel Re-Tire und Wiege mit Sattel Re-Babe
Wiege + Schaukelstuhl - klasse Idee, leider ist meiner Tochter schon viel zu alt für sowas.
Wegen der Lösungsmittel in Leim und Mitteln zur Oberflächenbehandlung: Die Chancen raus zu finden was drin ist sind grundsätzlich schlecht, egal ob es Material zum Möbelbau ist oder ein fertiges Möbel, da schützt das Betriebsgeheimnis, evt. hat Stiftung Warentest mal ein wenig getestet (von Ökotest halte ich nicht mehr sehr viel, deren Messergebnisse und Beurteilungen sind nicht unbedingt naturwissenschaftlich nachvollziehbar, differenzierte Betrachtungen fehlen oft).
Selbst wenn eine Schadstoffbelastung für einige Schadstoffe festgestellt wurde kann man daraus nur bedingt eine Aussage über die gesundheitlichen Folgen machen, außerdem können noch weitere, unerkannte Schadstoffe hinzu kommen.
Dass ein lösungsmittelhaltiger Lack diese Lösungsmittel auch abgeben wird ist wohl jedem klar.
Ich mache bei sowas den Belastungstest: Packung auf, tief einatmen und abwarten ob Kopfschmerzen und/oder Reizung der Atemwege auftreten. Diese Methode ist absolut unprofessionell und ungesund, man kann dann aber evt. die Raumluftbelastung ein wenig reduzieren. -.-
Die rauchenden Eltern brauchen sich über sowas übrigens keine Sorgen zu machen, die Schadstoffe durch den Zigarettenrauch sind so zahlreich, dass alles andere in den Fehlerbereich fällt.