uwefunkch
ww-fichte
- Registriert
- 31. Januar 2014
- Beiträge
- 15
Hoi zäme,
vermutlich werde ich hier gesteinigt, weil ich nur eine grüne Bosch PTS10 habe und ich Anfänger, Neuling, Grünschnabel bin - vermutlich so, wie viele andere, die sich hier im "Neuling fragt Profi"-Forum bewegen.
Grundsätzlich komme ich aus einer etwas anderen Ecke. Ich spiele eher mit Elektronik und hantiere mit nem Lötkolben. Leidenschaftlich gerne, baue ich Wortuhren. Hier war zu Beginn der Hauptaugenmerk sicherlich auf der Seite der Elektronik und die viele Kabel wurden dann in einen weissen Bilderrahmen eines schwedischen Einrichtungshaus montiert. Als Werkzeug reicht hier im Groben ein Teppichmesser und ein Lineal.
Irgendwann war dann die Pappe des Bilderrahmens nicht gut genug und ich suchte nach Alternativen und eine der ersten Anschaffungen für den Uhrenbau und die paar kleine Projekte war eine Proxxon FET, die man eigentlich eher aus dem Modellbaubereich kennt. Kostet irgendwo um die 300€, wenn ich mich noch recht erinnere und kann sägen. Hier war es aber auch schon so, dass man sich auf keinen Fall auf irgend welche Winkelangaben von Proxxon verlassen durfte. Nachmessen musste man immer und die Beschriftung auf dem Winkelanschlag oder bei der Sägeblatt-Verstellung hatte vermutlich auch nur einen dekorativen Zweck. Nichtsdestotrotz konnte man mit der Säge ordentliche Schnitte machen und mit ein paar selbst gebastelten Hilfsanschlägen und etwas Geduld ging das schon. Klar, professionell ist anders; aber ich glaube, das ist auch eine Sache des Anspruchs.
Vor zwei Monaten kaufe ich mir dann die PTS 10 von Bosch, die hier von vielen eher belächelt wird und vermutlich weigern sich auch viele, das Ding als Tischkreissäge überhaupt durchgehen zu lassen. Aber es ergab sich zum letzten Jahresende, dass ich einen "Disporaum" anmieten konnte und so ergibt sich bei mir jetzt die Möglichkeit, in das Holzwerken erstmal hineinzuschnuppern. Es ist natürlich auch immer ein finanzieller Aspekt und solange man sich noch nicht sicher ist, was man überhaupt möchte, finde ich es ein wenig albern, ein Monatsgehalt für eine Tischkreissäge auszugeben, nur um festzustellen, dass man die Säge im 1/100-mm-Bereich sauber einstellen kann und man in Windeseile 200 exakt gleich grosse Brettchen zusammensägen kann - aber man eigentlich gar keine Lust mehr hat, etwas zu machen. Daher meine ich, dass man ruhigen Gewissens mal eine PTS 10 kaufen kann. Man kann mit ihr mal nen Tisch bauen, nen Bilderrahmen basteln und sich überlegen, einen cross cut sled selbst zu bauen, um eine bessere Wiederholgenauigkeit hinzubekommen.
Zurück zur PTS 10: Sie hat in meinen Augen erstmal alles, was man zum Sägen braucht. Ein Sägeblatt, das sich dreht, einen Parallelanschlag, einen Winkelanschlag, man kann sogar den Tisch verlängern und einseitig verbreitern, ein vertikal verstellbares Sägeblatt und eine ordentliche Schnitttiefe. Jetzt ist es natürlich so, dass der Preis von 350€ natürlich spürbar ist, das musste ich auch Lernen und ich war anfangs überhaupt kein Freund der grünen PTS und ich war nah dran, sie zurückzugeben. Den Anschlägen darf man nicht trauen und man sollte zwingend Nachmessen. Ebenso muss man sich anfangs die Zeit nehmen und die Säge gemäss der Anleitung einrichten. Ich habe darauf im erste Versuch mit dieser 5-Schnitt-Methode auf ein ca. 40cm-MDF-Quadrat eine Abweichung von 2/10 mm. Ich konnte es mit dem Lineal nicht erkennen. Der Messschieber hat mir gesagt, es wären 0.2 mm - für mich gut genug, zumal ich mir ehrlich gesagt nicht sicher bin, ob das MDF nicht so viel ohnehin nachgibt, wenn man mit den Stahlzwingen von nem Messschieber dagegen drückt. Jedenfalls kann man die Säge halbewegs gut einstellen - auch wenn mir der Vergleich von den "richtigen" Sägen fehlt.
Ich finde die Säge ok. Sie ist nichts tolles - sie ist jetzt aber auch nicht sooo jämmerlich, wie sie viele hier abtun. Und vielleicht ist es auch das Problem, wenn ein Anfänger einen Profi fragt. Wenn der Fahranfänger den Formel-1-Piloten nach nem guten Auto fragt, dann wird es vermutlich kein Polo oder irgend ein Koreaner sein, sondern die Antwort wird eher lauten, man müsse sich nach nem guten gebrauchten Ferrari umsehen. Ich glaube, wir sind uns einig, dass damit nem 18-Jährigen Fahranfänger, der in der Ausbildung steckt, nicht wirklich geholfen ist.
Ich habe hier wirklich viel zum Thema Tischkreissäge gelesen - mit dem Ergebnis, dass ich mehr verwirrt war, als dass mir die Tipps hier geholfen hätten. Weiter glaube ich auch, dass kein Elektro-Werkzeug hier mehr polarisiert, als die Tischkreissäge. Ferner ist mir völlig klar, dass dies nicht die letzte Säge sein wird, falls ich tatsächlich mehr in diesem Bereich tun möchte. Und wenn das so ist, so what. Dann erstetzt man die PTS 10 eben durch was "anständiges" - was auch immer das auch sein soll. Die Preisspanne bei einer Tischkreissäge zwischen "billig" und "gut" ist relativ gross. Das ist bei anderen Werkzeugen nicht so. Eine billige Oberfräse kostet im Baumarkt wohl so um die 50€. Eine gute Oberfräse, wie die OF3 von Perles, gibts ab 180€ - das sind gerade mal 130€ Unterschied. Auch die teuren Festool-OF oder die kleine von Mafell liegen so um die 500€. Bei Bohrmaschinen ist es kaum anders. Die Billige aus dem Baumarkt kostet 30€ - eine gute Bohrmaschine, wie z. B. eine Kress, gibts bei um die 170€. Fein oder Duss ist nochmal ne Schippe mehr, aber immer noch deutlich günstiger, als ein Einsteigermodell im Tischkreissägen-Segment. Klar ist auch, dass eine Tauchsäge mit Führungsschiene für vieles die besser Alternative ist, als eine günstige Tischkreissäge. Aber die Tauchsäge ist auch nicht die Lösung für alles.
Daher einfach mein Rat.. von Anfänger zu Anfänger: ja, kauf die PTS 10, sei dir aber bewusst, dass du etwas Zeit mit dem Einstellen verbringen musst. Die Säge kostet nur 350€, daher werden in der Kasse noch ein paar € übrig sein, um sich ein paar Winkel in verschiedenen Grössen zu kaufen, damit man alles "rechtwinklig" einstellen kann. Sei dir bewusst, dass sie Säge zum ausprobieren und für die ersten Gehversuche ausreichen wird. Sie ist klein und in Verbindung mit diesem Klapptisch auch rollbar und leicht aufzubauen - für Leute mit wenig Platz ist das sicher ein sehr grosser Vorteil. Später, wenn ich genug gesägt habe, und ich weiss, worauf ich beim Sägen achten muss und ich ein Gefühl dafür bekommen habe, wie man mit Holz umgeht, dann mache ich mir Gedanken darüber, wie es im Bereich der Tischkreissäge weiter geht.
Nur eine Gedanken zum Thema Tischkreissäge.
vermutlich werde ich hier gesteinigt, weil ich nur eine grüne Bosch PTS10 habe und ich Anfänger, Neuling, Grünschnabel bin - vermutlich so, wie viele andere, die sich hier im "Neuling fragt Profi"-Forum bewegen.
Grundsätzlich komme ich aus einer etwas anderen Ecke. Ich spiele eher mit Elektronik und hantiere mit nem Lötkolben. Leidenschaftlich gerne, baue ich Wortuhren. Hier war zu Beginn der Hauptaugenmerk sicherlich auf der Seite der Elektronik und die viele Kabel wurden dann in einen weissen Bilderrahmen eines schwedischen Einrichtungshaus montiert. Als Werkzeug reicht hier im Groben ein Teppichmesser und ein Lineal.
Irgendwann war dann die Pappe des Bilderrahmens nicht gut genug und ich suchte nach Alternativen und eine der ersten Anschaffungen für den Uhrenbau und die paar kleine Projekte war eine Proxxon FET, die man eigentlich eher aus dem Modellbaubereich kennt. Kostet irgendwo um die 300€, wenn ich mich noch recht erinnere und kann sägen. Hier war es aber auch schon so, dass man sich auf keinen Fall auf irgend welche Winkelangaben von Proxxon verlassen durfte. Nachmessen musste man immer und die Beschriftung auf dem Winkelanschlag oder bei der Sägeblatt-Verstellung hatte vermutlich auch nur einen dekorativen Zweck. Nichtsdestotrotz konnte man mit der Säge ordentliche Schnitte machen und mit ein paar selbst gebastelten Hilfsanschlägen und etwas Geduld ging das schon. Klar, professionell ist anders; aber ich glaube, das ist auch eine Sache des Anspruchs.
Vor zwei Monaten kaufe ich mir dann die PTS 10 von Bosch, die hier von vielen eher belächelt wird und vermutlich weigern sich auch viele, das Ding als Tischkreissäge überhaupt durchgehen zu lassen. Aber es ergab sich zum letzten Jahresende, dass ich einen "Disporaum" anmieten konnte und so ergibt sich bei mir jetzt die Möglichkeit, in das Holzwerken erstmal hineinzuschnuppern. Es ist natürlich auch immer ein finanzieller Aspekt und solange man sich noch nicht sicher ist, was man überhaupt möchte, finde ich es ein wenig albern, ein Monatsgehalt für eine Tischkreissäge auszugeben, nur um festzustellen, dass man die Säge im 1/100-mm-Bereich sauber einstellen kann und man in Windeseile 200 exakt gleich grosse Brettchen zusammensägen kann - aber man eigentlich gar keine Lust mehr hat, etwas zu machen. Daher meine ich, dass man ruhigen Gewissens mal eine PTS 10 kaufen kann. Man kann mit ihr mal nen Tisch bauen, nen Bilderrahmen basteln und sich überlegen, einen cross cut sled selbst zu bauen, um eine bessere Wiederholgenauigkeit hinzubekommen.
Zurück zur PTS 10: Sie hat in meinen Augen erstmal alles, was man zum Sägen braucht. Ein Sägeblatt, das sich dreht, einen Parallelanschlag, einen Winkelanschlag, man kann sogar den Tisch verlängern und einseitig verbreitern, ein vertikal verstellbares Sägeblatt und eine ordentliche Schnitttiefe. Jetzt ist es natürlich so, dass der Preis von 350€ natürlich spürbar ist, das musste ich auch Lernen und ich war anfangs überhaupt kein Freund der grünen PTS und ich war nah dran, sie zurückzugeben. Den Anschlägen darf man nicht trauen und man sollte zwingend Nachmessen. Ebenso muss man sich anfangs die Zeit nehmen und die Säge gemäss der Anleitung einrichten. Ich habe darauf im erste Versuch mit dieser 5-Schnitt-Methode auf ein ca. 40cm-MDF-Quadrat eine Abweichung von 2/10 mm. Ich konnte es mit dem Lineal nicht erkennen. Der Messschieber hat mir gesagt, es wären 0.2 mm - für mich gut genug, zumal ich mir ehrlich gesagt nicht sicher bin, ob das MDF nicht so viel ohnehin nachgibt, wenn man mit den Stahlzwingen von nem Messschieber dagegen drückt. Jedenfalls kann man die Säge halbewegs gut einstellen - auch wenn mir der Vergleich von den "richtigen" Sägen fehlt.
Ich finde die Säge ok. Sie ist nichts tolles - sie ist jetzt aber auch nicht sooo jämmerlich, wie sie viele hier abtun. Und vielleicht ist es auch das Problem, wenn ein Anfänger einen Profi fragt. Wenn der Fahranfänger den Formel-1-Piloten nach nem guten Auto fragt, dann wird es vermutlich kein Polo oder irgend ein Koreaner sein, sondern die Antwort wird eher lauten, man müsse sich nach nem guten gebrauchten Ferrari umsehen. Ich glaube, wir sind uns einig, dass damit nem 18-Jährigen Fahranfänger, der in der Ausbildung steckt, nicht wirklich geholfen ist.
Ich habe hier wirklich viel zum Thema Tischkreissäge gelesen - mit dem Ergebnis, dass ich mehr verwirrt war, als dass mir die Tipps hier geholfen hätten. Weiter glaube ich auch, dass kein Elektro-Werkzeug hier mehr polarisiert, als die Tischkreissäge. Ferner ist mir völlig klar, dass dies nicht die letzte Säge sein wird, falls ich tatsächlich mehr in diesem Bereich tun möchte. Und wenn das so ist, so what. Dann erstetzt man die PTS 10 eben durch was "anständiges" - was auch immer das auch sein soll. Die Preisspanne bei einer Tischkreissäge zwischen "billig" und "gut" ist relativ gross. Das ist bei anderen Werkzeugen nicht so. Eine billige Oberfräse kostet im Baumarkt wohl so um die 50€. Eine gute Oberfräse, wie die OF3 von Perles, gibts ab 180€ - das sind gerade mal 130€ Unterschied. Auch die teuren Festool-OF oder die kleine von Mafell liegen so um die 500€. Bei Bohrmaschinen ist es kaum anders. Die Billige aus dem Baumarkt kostet 30€ - eine gute Bohrmaschine, wie z. B. eine Kress, gibts bei um die 170€. Fein oder Duss ist nochmal ne Schippe mehr, aber immer noch deutlich günstiger, als ein Einsteigermodell im Tischkreissägen-Segment. Klar ist auch, dass eine Tauchsäge mit Führungsschiene für vieles die besser Alternative ist, als eine günstige Tischkreissäge. Aber die Tauchsäge ist auch nicht die Lösung für alles.
Daher einfach mein Rat.. von Anfänger zu Anfänger: ja, kauf die PTS 10, sei dir aber bewusst, dass du etwas Zeit mit dem Einstellen verbringen musst. Die Säge kostet nur 350€, daher werden in der Kasse noch ein paar € übrig sein, um sich ein paar Winkel in verschiedenen Grössen zu kaufen, damit man alles "rechtwinklig" einstellen kann. Sei dir bewusst, dass sie Säge zum ausprobieren und für die ersten Gehversuche ausreichen wird. Sie ist klein und in Verbindung mit diesem Klapptisch auch rollbar und leicht aufzubauen - für Leute mit wenig Platz ist das sicher ein sehr grosser Vorteil. Später, wenn ich genug gesägt habe, und ich weiss, worauf ich beim Sägen achten muss und ich ein Gefühl dafür bekommen habe, wie man mit Holz umgeht, dann mache ich mir Gedanken darüber, wie es im Bereich der Tischkreissäge weiter geht.
Nur eine Gedanken zum Thema Tischkreissäge.