Kleine Kreise (27mm) mit 1mm Tiefe herstellen (ohne mittleren Bohrpunkt)

Enrico Pallazzo

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Hallo zusammen,

erstmal herzlichen Dank für die vielen Beiträge hier im Forum, an dem ich nun seit geraumer Zeit passiv teilhabe. Ich bin Hobbyhandwerker und mache so 4-5 Projekte im Jahr, mein letztes Projekt war ein Waschtisch aus massiver Eiche. Nun bin ich an meinem nächsten Projekt dran, es soll ein „Mensch ärgere Dich nicht“-Spielbrett für meinen Sohn werden.

Die Idee ist wie folgt: Das Brett ist ein geöltes Brett aus Esche (ca. 40 cm x 40 cm). Das ist auch fertig. Nun sollen die Felder markiert werden, auf denen die Figuren stehen. Hierzu habe ich mir überlegt, dass diese lediglich über einen Kreis markiert werden, und auch nur dieser Kreis (der ca. 1 mm tief sein soll) wird farblich markiert / angemalt. Es soll also kein Bohrpunkt in der Mitte entstehen.

Also habe ich Folgendes gemacht: Mittels einer Bohrkrone (27 mm) habe ich mir eine Schablone mit den gewünschten Lochabständen erstellt. Diese soll gleichzeitig als Führung für die Bohrkrone nutzen. Vor dem Bohren der 1 mm tiefen Kreise habe ich Malerkrepp aufgebracht, damit auch wirklich nur der Kreis mit Farbe übermalt werden kann, das Innere und Äußere wäre dann praktischerweise schon abgeklebt. Das funktioniert auch alles, nur das Ergebnis ist sehr unbefriedigend. An den Kanten gibt es Ausrisse, wodurch auch das Maklerkrepp weggerissen wird.

Ich komme zu dem Schluss, dass die Bohrkrone nicht scharf genug ist, mit fällt aber keine brauchbare Alternative ein. Denkbar wäre ein 1 mm-Fräser für die Oberfräse, habe bisher aber keinen so dünnen finden können. Habt Ihr eine Idee für ein alternatives Werkzeug?

Es gibt natürlich Fall Back-Positionen (Forstnerbohrer, Loch der Zentrierspitze zukitten und dann überstreichen), das ist dann aber eine andere Optik…

Ich hoffe, ich habe das weitestgehend verständlich runtergeschrieben. Besten Dank schonmal im Voraus!

Enrico



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Holzrad09

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Also so schlecht schauen doch die Kreise gar nicht aus, Ausrisse sehe Ich da keine. Da nochmal mit nem Schwingschleifer drüber und dann sind die paar Fusseln weg.

Und falls Dir es doch nicht reicht, zur Not könnte man die Bohrkrone mit ner DIA Schleifscheibe noch etwas schärfer bekommen, wenn man es sich selber nicht zutraut, dann Schärfdienst.
LG
 

Martin7

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Hallo,
auf die Schnelle
Deine Bohrschablone, dazu Staketen Bormax von Famag ohne die Bohrspitze
oder bei einem preiswerten Forstnerbohrer die Spitze entfernen
Gruß
Martin
 

MTrp

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Möchtest Du tatsächlich Kreise oder eigentlich bloß Ringe? Ich bin mir anhand Deiner Beschreibung in Kombination mit den Fotos diesbezüglich unsicher.

Für Kreise wäre ein Kunstbohrer (= Forstnerbohrer ohne Zentrierspitze) - bevorzugt im Bohrständer mit Tiefenstop - eine einfache Lösung. Alternativ eine Oberfräse mit Kopierring, ein halbwegs großer Falzfräser mit Grundschneide und eine dazu passende Schablone zum Abtasten. Oder ein Bündigfräser mit Kugellager oben (= schaftseitig) und eine dazu passende Schablone.

Wenn es Ringe werden sollen: Ich glaube, es ist sehr schwierig solche ausrissfrei mit einer Bohrkrone hinzubekommen. Die müssten schon recht feine Zähne haben. Hier würde ich ebenfalls zur Oberfräse plus Kopierring und Spiralnutfräser und dazu passende Schablone zum Abtasten greifen. Ein Alternative für diese ringförmigen Nuten könnte ev. auch eine V-Form mittels entsprechendem Fräser sein.
 

wirdelprumpft

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Wichtig vor Farbe zuerst mit Klarlack lackieren sonst zieht das rohe Holz die Farbe unkontrolliert auf was nicht schön aussieht.
Bleibt eigentlich nur mit der Bohrschablone eine weitere Bohrschablone herstellen aber nicht ganz durchbohren dann aufspannen und bis ins Werkstück bohren mit Glück hält dann das Klebeband. evtl. mal Paketband klar testen das klebt meist besser als Malerband
hat aber dann beim Abziehen ggf. Nachteile
 

ClintNorthwood

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Ich denke es sind nur die Kreise gemeint und nicht die ganze Ausfräsung des Kreises.
Da geht ein neuer scharfer Forstnerbohrer, bei dem man die Spitze und die mittleren Schneiden entfernt. So dass der Forstner- oder meinetwegen Kunstbohrer nur den äußeren Kreis zum Schneiden hat. Der hat in der Tat nur einen mm oder dünner.
Hoffe ich habe mich nicht verdrückt ausgekehrt.
 

Enrico Pallazzo

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Hello again,

Danke sehr für die vielen schnellen Antworten!

Ja, es sollen in der Tat Ringe werden, keine vollflächigen Kreise. Das Innere des Rings soll also stehenbleiben.

Dass ich den Lack nicht aufs rohe Holz auftrage, hatte ich mir auch schon gedacht. Daher ist die Oberfläche auch schon fertig geschliffen und geölt. Bin mir aber nicht sicher, ob das ausreichend abschirmt. Werde also wohl nochmal klar lackieren, dann die farbigen Ringe anmalen, dann nochmal den Klarlack abschleifen und ölen.

Es spricht für die Kreise selbst dann also viel für die Forstnerbohrer ohne Zentrierspitze (Danke für den Tipp, die kannte ich gar nicht).

Alternativ fiel mir nur noch ein Kreisschneider ein, den ich in den Bohrständer einspanne und ohne Zentrierspitze durch die Schablone führe. Das sollte auch feine Schnitte ergeben. Allerdings habe ich mit Kreisschneidern noch nicht gearbeitet und einigermaßen Respekt vor den Dingern. Ist das eine gute Idee, die ohne Zentrierspitze zu betreiben, oder sollte man das besser lassen?
 

MTrp

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Grundsätzlich ist Kreisschneider ohne Zentrierbohrer keine gute Idee. In Anbetracht des geringen Durchmessers und der sehr geringen Eintauchtiefe könnte man es bei gut festgespanntem Werkstück aber auf einen Versuch ankommen lassen. Das genaue Ausrichten stelle ich mir allerdings recht schwierig vor. Dito dass der Ring nur eine Breite von ca. 1mm hat.

Sonst könntest Du Dir immer noch eine Shaper Origin zulegen ... :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
 

dsdommi

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Wenn du 1mm Fräser suchst gibt es die schon. Schau mal nach Schaftfräser.
Du benötigst dann halt noch eine passenden Spannzange.
Dann mit Kopierring deine Schablone abfahren.
Es gibt doch auch so Teile mit denen man Dübel ausbohren kann wenn man die in 27mm bekommt dann wäre das das simpelste:emoji_slight_smile:
 

raziausdud

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Ich hab meine Forstnerbohrer gestern abend mal getestet. In dem Moment wo die Umfangschneiden zu schneiden beginnen, fangen auch die Grundschneiden an zu arbeiten. Bei meinen also: nix mit nur Ringe schneiden …

Ich bin auch bei Oberfräse.

Rainer
 

Johannes

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Hallo,
ich finde deine Ringe sehen garnicht so schlecht aus. Vielleicht kannst du 2mm tief sägen, dann die Ringe anmalen und zum Schluß nochmal 1mm abschleifen. Dann sind die Ausrisse weg und die gemalen Ringe haben wieder saubere Kanten.
Alternativ kannst du auch eine Bohrkrone mit HM-Zähnen probieren.

Es grüßt Johannes
 

ClintNorthwood

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Hatte ich das nicht vorgeschlagen?
Da geht ein neuer scharfer Forstnerbohrer, bei dem man die Spitze und die mittleren Schneiden entfernt. So dass der Forstner- oder meinetwegen Kunstbohrer nur den äußeren Kreis zum Schneiden hat. Der hat in der Tat nur einen mm oder dünner.
Hoffe ich habe mich nicht verdrückt ausgekehrt.
 

antoni

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1 er Kugelfräser oder Schaftfräser. Spannhülsenadapter von innen 1 auf außen 8 mm Durchmesser. Schablone und Kopierring. Wenn es dann geklappt hat, wie willst du eigentlich alles sauber abkleben für den Anstrich?

Antoni
 

Helibob

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Oberfräse mit Kopierring

Kopierring und Schablone
:emoji_thinking: Zwangsführung wüsste ich jetzt nicht, wie man das hinbekämme - man muss dann darauf achten, stets sauber mit der Kopierhülse auf der Innenseite anzuliegen, beim Herumfahren, oder gäbe es dafür auch einen Trick?
(Mir würde - aus theoretischer, technischer Sicht und keinesfall praktisch, weil zuviel Aufwand - da für "manuell" nur ein Phantograf einfallen.)
Gruß Matze
 

ChrisOL

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Bei den kleinen Fräsern kann man das gut von Hand führen. Mit etwas Gefühl bekommt man das ohne weitere Führung hin.
 

Enrico Pallazzo

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Die Forstnerbohrer von Zobo sahen so aus, als hätten die 1-2 mm Luft, bevor es an die Grundschneiden geht. Macht ja aber eigentlich auch keinen Sinn. Wer außer mir will damit schon Ringe schneiden?

Gedanklich bin ich erstmal beim V-Nutfräser, weil ich so einen haben müsste. Dann schaue ich mal, wie das Ergebnis ist. Ansonsten schaue ich nach 1 mm-Fräsern. Von Hand die Kreise sägen: Keine Chance, traue ich mir nicht zu. Das kann ich ja nichtmal sauber mit nem Bleistift…

Wenn es dann geklappt hat, wie willst du eigentlich alles sauber abkleben für den Anstrich?
An die Oberfläche muss ich wohl sowieso nochmal ran. Also anschleifen, Klarlack zum abschirmen, dann die Ringe fräsen, dann anmalen, dann alles nochmal schleifen und ölen.

Vielen Dank nochmals an alle, die sich hier gemeldet haben! Ich melde mich dann wieder, sobald ich den V-Nutfräser getestet habe bzw. mir einen 1 mm-Fräser besorgt habe. Auch die Schriftenfräser schaue ich mir mal an.
 

Claus P.

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... warum nimmst du nicht einfach ein Locheisen in deiner Größe und markierst/ ritzt nur die Oberfläche damit an. Das geht viel einfacher als Fräsen.
Die Locheisen gibt es mit federnder Zentrierspitze oder auch ohne. Die nachfolgenden Produkte sind nur Beispiele, wie die Locheisen aussehen.

Schau mal hier ohne Zentrierspitze: https://planen-online-shop.de/produkt/henkellocheisen-oesenwerkzeug-in-verschiedenen-ausfuehrungen/

oder hier mit Zentrierspitze: https://www.contorion.de/p/bgs-loch...MIre7GtuDPigMVt5GDBx2FpC6yEAQYBCABEgIm4fD_BwE

Damit bekommst du exakt kreisrunde Markierungen (Ringe) und mußt dich nicht mit einem 1mm Fräser und Kopierring rumärgern. 1mm Ringnut fräsen, da brechen doch die Fräser ab wie nichts. Wenn dann geht nur mit einem Fasenfräser einfach die Oberfläche ein wenig anritzen, aber dann hast du wieder das Problem mit dem Ausfransen.

Beim Ansetzen muss das Locheisen plan aufliegen, dann bekommst du saubere runde Kreise.
 
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K2H

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Hast du schon probiert an einem (billigen) Forstnerbohrer die Grundschneiden bis auf 1 mm am Rand wegzuschleifen?
 

xv_treiber

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Also ich habe mal, auf Verdacht, einen Kreisschneider OHNE Zentrierbohrer an einem Stück Esche ausprobiert. Standbohrmaschine, Umdrehung 500/min. und sehr sehr vorsichtig auf das Holz abgesenkt. Der gezeigte Kreiseinschnitte ist auf minimale Einstellung am Kreisschneider mit Durchmesser aussen 26 mm. Tiefe der Geschichte 1,1 mm.
Hohe Drehzahl würde ich vermeiden, die Klingen sind nicht wirklich stabil - bei Verzicht auf den Zentrierbohrer. Aber die Anforderungen des TE sollten erfüllbar sein.

Vielleicht noch zur Sicherheit der Hinweis: NICHT freihändig versuchen zu bohren, Bohrständer oder Standbohrmaschine zwingend erforderlich.

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joh.t.

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Meine Lösung wäre
Oberfräse mit Kopierring + passender Fräser

Oder Luxuslösung Shaper Origin mit passendem Fräser.
 
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