Kochfeld und Spüle in Bambus-Arbeitsplatte

Mitglied 30872

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Hallo an die Küchenbauer,

es gibt ja einige threads zum Einbau von Spülen/Kochfeldern in Küchenarbeitsplatten. Und hie und da auch etwas zu Bambus. Bei mir steht jetzt die Kombination an und ich liebäugele noch mit dem flächenbündigen Einbau. Wir hatte zunächst an eine Keramikplatte gedacht. Da wäre alles vom Küchenbauer eingebaut worden und materialbedingt wäre Feuchtigkeit in den Fugen kein Problem. Aus statischen Gründen (keine Unterschränke) wird es nun doch wieder eine Holzplatte, die Wahl fiel auf Bambus. Problematisiert wurde in anderen Fäden das Arbeiten der Platte, was einen etwas breiteren Ausschnitt bzw. Falz bedingen würde. Gibt es da Erfahrungswerte, wie das bei Bambusplatten aussehen könnte? Wäre Feuchtigkeit in den Fugen ein Problem (wie bei Spanplatte) und wenn ja, ließe sich das mit einem Dichtmittel (sicher) vermeiden? Die Spüle wird aus Keramik sein, das Kochfeld ein Induktionsfeld.
 

Mitglied 59145

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Da hat @carsten erstmal Recht! Das Flächenbündige würde ich lassen. Ich kann mir nicht vorstellen das es auf Dauer funktioniert. Es gibt auch andere schöne Spülen!

Gruss
Ben
 

Mathis

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Hallo Stefan,

ich kann nur vom Einbau einer Bambusplatte dringend abraten, deren Oberfläche ist einfach viel zu weich für eine normale Nutzung in einer Küche.

Ich hab nach etlichen Küchen mit normalen, beschichteten Dekorplatten geglaubt, jetzt ists Zeit für eine echte Holzplatte, und bin nach gut einem Jahr wirklich enttäuscht von meiner Bambusplatte. Hab die im Bauhaus gekauft, die war schwer, schien sehr hart zu sein, aber die Alltagstauglichlkeit ist schlecht.
Die Fotos zeigen Spuren von Konservengläsern, die mal auf diese Platte etwas hart aufgestelt wurden, die kleinen Noppen von der Glasunterseite haben sich sofort im Holz abgedrückt. Auch irgendwelche Kratzer, die eine Dekorplatte klaglos wegstecken würde, sind sofort zu sehen, und wenn mal was aus 30 cm Höhe auf die Platte fällt, ist sofort eine tiefere Macke drin.
Die Fotos zeigen das nicht so gut, aber es sieh echt beschissen aus. Ich sehne mich nach einer Platte zurück, bei der ich nicht auf jeden Pups aufpassen muss.
Inzwischen habe ich auf den stärker benutzten Flächen ein Schneidebrett von Ikea liegen, um den weiteren Schaden in Grenzen zu halten. Bambus-0.jpg Bambus-1.jpg
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WinfriedM

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@Mathis Bin überrascht von deinen Erfahrungen. Hab hier ein Küchenbrett aus Bambus, was ich bisher als recht hart wahrgenommen habe, keinerlei Dellen in der Oberfläche. Gibts vielleicht große Schwankungen in der Härte? Gibts weitere Erfahrungen mit Bambus?
 

Mathis

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Hallo Winfried,
ich hatte auch immer Bambus als extrem harten Werkstoff im Kopf- bis zu meinem Kauf.

Ich glaube, dass es wie immer in der industriellen Fertgung ist: eigentlich gut aber im Gesamtbild eher mau.
Dass Bambus ein extrem hartes Material ist, steht außer Frage.

Doch die Erklärung ist eher einfach; da Bambus kein Holz im biologischen wie auch sprachlichen Sinn ist, sondern zu den Gräsern zu rechnen ist, wird klar, dass zwar die äußerste Hülle extrem hart ist, da diese für die Steifigkeit und Belastbarkeut des Grashalms zählt, aber der Kern ist recht weich und überhaupt nicht fest, so isses auch bei Bambus.

Bei diesen Arbeitsplatten werden Bambusrohre aufgesplittert oder im aufwendigeren Verfahren weit besser in schmale Streifen zersägt, die dann zu Stäbchenplatten zusammengesetzt werden.

Dabei ist die Deckschicht im Idelafall nur aus den Außenseiten der Rohre zusammengesetzt, in der Realität wird diese Orientierung wohl nicht eingehalten und wenn dann später beim Kalibrieren bzw. Dickenhobeln der fertig gepressten Platten diese hauchdünne und harte Deckschicht abgeschliffen wird, liegt an der Oberfläche der Platten eine weiche und wenig belastbare Schicht an, die in ihrer Härte eher bei Birken- oder Erlenholz liegt, und damit für hoch beanspruchte Arbeitsflächen völlig ungeeignet ist.

Ich würd mir nie wieder ne Arbeitsplatte aus Bambus anschaffen.
 

anselmh

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Rein technisch habe ich keine Fakten, weiß aber von Bambus, dass es als Stirnholzbrett extrem belastbar ist, hingegen als normale Stäbchenplatte o.ä. nicht vergleichbar ist von der Festigkeit—wie Mathis auch schon beschreibt. Ich besitze seit ca 7 Jahren ein Stirnholzhackbrett in der Küche, da sieht man keine tieferen Kerben (>0.5mm), da leidet eher die Messerklinge als das Holz.

Das Beispiel von Mathis hätte ich so auch nicht so krass erwartet, klingt aber plausibel. Vieles gekauftes Materials aus "Bambus" wird aber heute ja auch mit Harzen u.ä. verfestigt und "Maschinenspülbar" gemacht, das wäre vielleicht die Erklärung, warum es bei Besteck und Schalen als unverwüstlich gilt, aber bei der Platte nun sehr weich und problematisch wird. Kommt aber auch immer darauf an, ob einen jetzt solche Macken stören oder nicht. Falls nicht, spricht ja auch nichts dagegen, Bambus zu nutzen.
 

fahe

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...die Brinellhärte von Bambus variert meiner Erinnerung nach zwischen 20 - also gerade mal etwas besser als Fichte - bis 40, also schon etwas besser als Eiche.

Platten, Parkett etc. werden wohl sowohl mit horizontaler als auch vertikaler Ausrichtung der Lamellen verleimt. Wenn die Ausgangshärte stimmt, sollte auch die einfachste Ausführung, also mit horizontal ausgerichteten Lamellen, ausreichend widerstandsfähig als Arbeitsplatte sein. Ich glaube aber nicht, dass da vor Ort wirklich sonderlich darauf geachtet wird. Insofern dürfte der vielgepriesene "Zukunftswerkstoff" zumindest in dieser Ausführung wie auch Mathis Platte ein Glückspiel bleiben.

Wie man aus den Grasstengeln etwas richtig widerstandsfähiges zaubert, kann man hier sehen. Da werden die Faserbündel allerdings auch mit enormer Presskraft auf rund ein Zehntel verpresst. Und das wiederum hätte ich nicht gern in der Küche...:emoji_wink:
 

Henry_GT

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Hallo zusammen, ich kann Mathis bestätigen. Ich habe zwei Küchenarbeitsplatten aus Bambus, die jetzt gut 12 Jahre in Gebrauch sind. In der einen ist die Spüle eingelassen, die gegenüberliegende ist zum Arbeiten und Kochen (Ceranfeld). Das Gras ist definitiv weich, eingedrückte Spuren wie die dort gezeigten kenne ich auch. Allerdings kenne ich auch andere Echtholzplatten und wenn auf eine solche aus 30 cm etwas ›fällt‹, ist da auch eine Macke drin. Dellen wie die oben gezeigten speichere ich unter ›Spuren der Benutzung‹. Das muss man nur wissen.

ICH würde wieder zu Bambus greifen, aus ökologischen Gründen allemal.
 

WinfriedM

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Gegenüber einheimischer Buche gibts wohl noch keine klare Antwort. Besonders der Transport belastet bei Bambus die Ökobilanz. Wenn der nicht wäre, wäre Bambus wohl besser.

https://utopia.de/ratgeber/wie-gruen-ist-bambus/

@Mathis & andere Danke für die Info, war mir bisher so nicht bewusst. Hatte auch schon mit Bambus geliebäugelt für nächste Projekte. Mein Küchenbrett scheint auch tatsächlich harzgetränkt zu sein, deshalb vermutlich so hart.
 

magmog

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Guuden,

es wird hier m.M.n. viel zu viel verallgemeinert.
Bambus ist nicht gleich Bambus, genau so wie Buche nicht gleich Buch ist.
Es gibt jeweils erhebliche Qualitätsunterschiede.
 

Mitglied 30872

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Hallo,

vielen Dank für die Hinweise, vor allem an Mathis wegen der Praxiserfahrung. Was den Kauf der Platten angeht, sind allerdings schon alle Spatzen gefangen. Die werden im Laufe der Woche geliefert. Deshalb hatte ich hier ja auch nur wegen der Spüle und des Kochfeldes nachgefragt.
Ich bin da eigentlich auch so rangegangen, wie Ihr. Dabei finden sich weiter gehende Überlegungen zum Material in Winfrieds link. Negativ zu Buche schlägt da eben der Transport.
Meine Frau hatte kürzlich eine Brotdose in Bambus gekauft. Das ist auch knochenhart. Selbst im Netz hatte ich keine Hinweise darauf gefunden, dass Bambus als Arbeitsplatte nicht taugt. Ich werde mich da im Laufe der Woche nochmal hier melden. Vielleicht habe ich ja auch Glück mit dem Material, in Justus´ Sinne. Eure Platten haben ja schon ein paar Jahre auf dem Buckel, vielleicht hat sich da fertigungstechnisch etwas geändert. Wir werden sehen. Und letztendlich hat Henry ja auch recht. Das ist eine Arbeitsfläche, der kann man das auch ansehen.
Und den Tipp von Carsten und Ben werde ich dann doch beherzigen und das mit dem flächenbündigen Einbau lassen. Lässt sich ja auch leichter einbauen.
 

Spyderco

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Also ich habe eine Eichenplatte, die hat im Laufe der Zeit auch die eine oder andere Macke bekommen und ein paar Flecken.
Absolut sicher gibt es nicht, bestenfalls mehr oder weniger empfindlich.

OT: Das Unpassendste was ich je gesehen habe, war eine Küchenplatte aus weißem Marmor.:emoji_grin:

NG Zoltan
 

tupilak

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Wieso? Die ist doch ratzfatz wieder auf Hochglanz.
Wahrscheinlich neben Granit das pflegeleichteste Material.
Hab allerdings damit keine Erfahrung, reine Vermutung... :emoji_laughing:
 

Spyderco

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Marmor ist letztendlich Kalk b.z.w kalkähnlich.
Das Ergebnis war, u. a. trotz Versiegelung.
  • Raue Stellen wegen Reinigen mit Essig/ Essigreiniger etc.
  • Tief gründende Rotweinflecken, geht auch gut mit rote Beete (rote Rüben)
  • Abplatzungen wegen Topf zu hart abgestellt
  • etc.
Ich meine die Platte ist nach knapp einem Jahr wieder rausgeflogen.
Die Hausfrau war eine Putz-Liese also an mangelnder Pflege kann es nicht gelegen haben,
vielleicht war es auch zuviel oder falsch gepflegt.
Vielleicht war die Platte auch nicht richtig versiegelt aber die kam eigentlich aus einem namhaften Küchenstudio.

Nun gut, es gibt halt Dinge die mehr oder weniger praktisch zu Händeln sind.

Die Chefin meiner Frau, z.B. hatte eine weiße Wildleder-Couch .... da sollte man sich am Besten auch nicht draufsetzen...:emoji_wink:

NG Zoltan
 

Mathis

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Wieso? Die ist doch ratzfatz wieder auf Hochglanz.
Wahrscheinlich neben Granit das pflegeleichteste Material.
Hab allerdings damit keine Erfahrung, reine Vermutung...
Tja, und genau das ist der Unterschied zwischen gefühltem Wissen und echtem Wissen, durch eigene Erfahrung gewonnen und lange Praxiszeit bestätigt!

Jetzt kommt wieder Dieter Nuhr zum Zuge: 'Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten.'

Weißer Marmor ist so ziemlich das empfindlichste Material an Naturstein, das ich mit vorstellen kann- weich, nicht dicht, so dass Flüssigkeiten sehr schnell einziehen und irreversible Flecken hinterlassen, sehr empfindlich auf jede Säure reagieren, da reicht schon Zitronensaft. Also einfach genau das Gegenteil von "neben Granit das pflegeleichteste Material."
 

Spyderco

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Okay, einigen wir uns auf Unentschieden :emoji_wink:
Ich finde nur, insbesondere in diesem Zusammenhang, Dieter Nuhr zu bemühen ein bisschen...nun, nennen wir es ein "große Kaliber"
Das war´s auch schon.

NG Zoltan
 

schrauber-at-work

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Weißer Marmor ist so ziemlich das empfindlichste Material an Naturstein, das ich mit vorstellen kann- weich, nicht dicht, so dass Flüssigkeiten sehr schnell einziehen und irreversible Flecken hinterlassen, sehr empfindlich auf jede Säure reagieren, da reicht schon Zitronensaft.
Da stimme ich Mathis zu 100% zu.
Habe eine alte Kommode mit einer weißen Marmor Platte. Etliche Verfärbungen "zieren" diese. Für die Küche käme mir sowas nie in den Sinn!

Gruß SAW
 

tupilak

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Okay, einigen wir uns auf Unentschieden :emoji_wink:
Ich finde nur, insbesondere in diesem Zusammenhang, Dieter Nuhr zu bemühen ein bisschen...nun, nennen wir es ein "große Kaliber"
Das war´s auch schon.

NG Zoltan

Ich erspare mir auch eine direkte Antwort an den arroganten Vollpfosten,
dennoch danke für die Klarstellung.
 

lunateide

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Hallo,
was bitte ist ein Vollpfosten und ist Dieter Nuhr damit Gemeint?
Gruß
Roland
 

Spyderco

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@ lunateide
Vollpfosten ist eher negativ bewertet, es sei denn, man geht tatsächlich von einem Holzpfosten aus.
Vollpfosten ist gemeinhin die Beschreibung für einen "sehr dummen Menschen"
Dieter Nuhr war hier wohl nicht gemeint, denke ich.
Hoffe geholfen zu haben. :emoji_wink:

NG Zoltan
 

Mathis

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Ich erspare mir auch eine direkte Antwort an den arroganten Vollpfosten...
Vielleicht erklärst du nochmals für mich arroganten Vollpfosten, was denn daran arrogant ist, wenn ich einem Laien, der ganz offensichtlich absolut keine Ahnung hat vom Thema Marmorarbeitsplatte, dafür aber im Forum >Laie fragt Profi< großzügig falsche Informationen austeilt, mit Dieter Nuhrs legendärem Bonmot antworte? Und auch noch belastbare Erfahrungen zum Thema Marmor beisteuere?

Edit: Es war nicht Spydercos Beitrag, sondern der vonTupilak, auf den sich meine Einlassung bezog.
 
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