Hallo zusammen. Habe jetzt mal nachgesehen, ob es hier bereits viel Informationen zu der Hokubema / Panhans Variante der Stomana 410 gibt, habe aber nicht so viel gefunden. Außerdem wollte ich mal berichten, wie ich mit der Woodpecker ADH5-410 soweit zurechtkomme. Ich mache jetzt hier mal den Anfang, bei Interesse kann ich dann nachlegen.
Warum ich mich für Woodpecker entschieden habe: Gespräch bei Panhans in Sigmaringen war positiv. Mir gefiel der gehobelte Tisch und ich wollte auch keinen Steckdose vorne an der Maschine haben und dann immer über das Kabel laufen müssen. Außerdem hatte ich die Hoffnung, dass die Maschine gut eingestellt bei mir ankommen würde. Preis war dann etwas über 5000€, mit Transport zu mir, Ländergrenze machte den Transport nicht teurer.
Warum nicht die Felder? Hat 200cm Tische, die passen bei mir nicht mehr in die Werkstatt. Ich denke ansonsten erscheint mir die Felder als die besser gebaute Maschine, die Stomanas sind recht einfach gestrickt.
Die Maschine wird von einem weiß-russischen Fahrer einer polnischen Spedition, die im Auftrag eines deutschen Logistikunternehmens arbeitet, ausgeliefert. Aufbau der Maschine ist leicht, die vorbereitete Pallette passt, mit Hubwagen kann ich den Hobel dann verfahren. Bei der Maschine sind 10 Wendeplättchen (15x15x2.5 R1), Ersatzschrauben und ein Drehmomentschlüssel (5Nm) dabei. Der 120mm Anschluss für die Absaugung hat einen anderen Durchmesser als der 120mm Anschluss bei der Felder Formatkreissäge. Mmh. Klebeband dickt das auf, dann hält es.
Ich habe die Maschine jetzt seit ein paar Monaten und habe wohl so 2-4m³ Späne produziert. Ich lerne natürlich noch, aber hier mal ein Zwischenbericht: Hobelbild, verglichen zu meiner 1995er (ca.) Kity 638 (3-Messerwelle), ist gleichmäßiger, etwas feiner, insgesamt aber kein Meilenstein. Weniger Ausrisse bemerke ich, das ist gut. Die Maschine ist leiser beim Hobeln, es fehlen die harten Spitzen von auf einmal eintretenden Messern der Kity, das ist angenehm. Die Späne sind etwas feiner, aber subjektiv merke ich keinen großen Unterschied beim Endvolumen. Beim Abrichten habe ich das Gefühl, dass die HW-Wendeplatten etwas stumper sind, als die HSS-Messer der Kity, d.h. ich muss mit mehr Kraft gegen die Messerwelle arbeiten, aber das hält sich in Grenzen. Andererseits bleiben die Messer so wie sie sind, bei der Kity wären die jetzt schon einmal stumpf. Von der Bedienbarkeit entfällt jetzt das Drehen der Maschine zwischen Abrichten und Dickenhobeln, ein großer Schritt nach vorne. Das Anheben der Tische ist deutlich schwerer als bei der Kity (Guss im Vergleich zu Aluguss), aber da kein Anschlag entfernt werden muss, geht das schneller als früher. Das Umschlagen der Absaughaube ist wie bei der Kity problemlos, allerdings, und das scheint an meiner Jet 1100A zu liegen, habe ich deutlich mehr Späne auf dem Dickentisch nach dem Abrichten als bei der Kity. D.h. ich gehe davon aus, dass meine Jet mit ihren 1400m³ (aus der Erinnerung) nicht ganz ausreicht oder der Absaugkanal der Stomana/Woodpecker nicht gut designt ist. Mit dem Starmix kann ich dann immer schnell saubermachen, ist also okay. Die 3m Schlauch benötige ich, da der Schlauch beim Dickhenhobeln von der entgegengesetzten Seite angesetzt wird, also einmal die Richtung wechseln muss. Das Absaugen beim Dickenhobeln funktioniert gut.
Der Hebel für den Vortrieb ist etwas schwer, aber okay, man hebt an, drückt nach links und senkt dann ab, dann ist die Mitnahmescheibe auf Kontakt. Der Vortrieb rattert bei meiner Maschine etwas, da werde ich bei Panhans mal nachfragen, ob das üblich ist. Am Anfang riecht die Maschine nach verbranntem Gummi, das kommt wohl von der Motorbremse, ist unangenehm, aber anscheinend normal. Da der Hobel meine erste neue größere Maschine mit Bremse ist, kenne ich das nicht.
Der Einzug beim Dickenhobeln ist etwas zickig, meist geht es leicht, ab und an wird das Holz beim Einführen nach unten gedrückt, d.h. schlägt etwas nach oben am Ende, ist aber Gewöhnungssache und durch Festhalten kann man das kontrollieren. Manchmal wird das Holz nicht eingezogen, d.h. man muss kräftig nachdrücken. Das hatte ich beim Probehoblen mit einer Holzprofi-Stomana bereits erlebt. Wenn es die Höhenbegrenzung ist, gibt halt nichts nach und man muss den Tisch weiter absenken. Ich habe es bisher noch nicht geschafft, durch Einstellen der Andruckfedern einen Hobelschlag am Ende sicher zu vermeiden. Hier fehlt mir noch die Erfahrung (oder Tipps von Anwendern, die die Maschine kennen). Insgesamt geht das Thema aber okay. Die Einzugswalze ist ja spiralförmig, das führt meines Erachtens dazu, dass beim Einzug das Holz etwas gedreht wird, wenn man nicht hält, und beim Auszug kommt es dann ebenfalls zu einer Drehung, die aber nur bei kurzen Stücken auftritt.
Was für mich super ist an der Maschine: 410mm Breite. Bin echt froh, dass ich um 10cm gewachsen bin. Durch die senkrecht stehenden Abrichttische brauche ich beim Dickenhobeln nicht mehr Breite als mit der Kity und Ihrem Schmetterlingsdesign. Ebenfalls sehr hilfreich ist die analoge Digitalanzeige am Höhenrad. Sehr genau, leicht abzulesen, ich könnte ohne das Klackern leben, aber man gewöhnt sich. Leider kann ich (muss ich noch fragen) das Rad nicht so einstellen, dass der x,0mm Wert in der 12 oder 6 Uhr Position des Rades erscheint. Das kam auf ca. 2 Uhr 30 eingestellt an, bei der Kity hatte ich das selbst einstellen können. Vielleicht hat Panhans noch einen Tipp, ich sehe aber keine Möglichkeit, da das Rad eine feste Position hat. Die gehobelten Hobeltische sind gefühlt besser als die geschliffenen im Standard, ich brauche deutlich weniger Silbergleit o.ä.
Soweit mal als Einstieg. Bei Gelegenheit / Bedarf mehr.
Gruß
Rainer