Konstruktionsfrage: massiver Eichentisch

Besserwisser

ww-robinie
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NOCH NIE
hat jemals in der Geschichte der Holzverarbeitung eine Gratleiste Schüsseln verhindert.
Bestenfalls reduziert.
Wir leben nicht mehr im 19Jhd. Vernünftige Holzauswahl, Holzfeuchte und Verabeitung und die Platte bleibt gerade.
Solche Aludings habe ich schon an 40er Platten gemacht, die mit 4 nur an den ecken befestigten Beiden versehen waren. Sonst nie. Nicht notwendig.
 

Boshu

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Duerfte wohl fuer bis 6 cm reichen. Kommt auch auf die Breite der Lamellen an.Bei deinem Beispieltisch schaetze ich die Breite zwischen 12 und 15cm, das wird natuerlich niemals glattbleiben, wenn Du 5 cm lamellen verleimst ist die Leiste sicher ausreichend.
Aber dann kannst du ja auch fast schon eine Leimholzplatte kaufen und waerst fertig. Auch wenn die Gratleiste die platte gerade haelt, werden die breiteren Planken eine leichte wellenform bekommen alleine durchs arbeiten. Daher wuerde ich eine Nut Federverbindung bevorzugen, die am Kopf durch eine Hirnleiste gehalten wird.
 

Mitglied 30872

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Bei Nadelholz häufig durchgeführt. Das macht man aber nicht mit der Schere, sondern der Astungssäge.
Tatsächlich ist die Durchführung der Wertästung gemessen an der Gesamtfläche im Nadelholz eine verschwindende Marginalie und in betriebswirtschaftliche Hinsicht für den Waldbesitzer Humbug.
 

Friederich

ww-robinie
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in betriebswirtschaftliche Hinsicht für den Waldbesitzer Humbug.
Kann gut sein. Die Kosten muss man ja über mehrere Jahrzehnte verzinsen. Und ob das wertgeästete Holz in ferner Zukunft entsprechend nachgefragt und bezahlt wird, ist zumindest fraglich.
 

Mitglied 30872

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Kann gut sein. Die Kosten muss man ja über mehrere Jahrzehnte verzinsen. Und ob das wertgeästete Holz in ferner Zukunft entsprechend nachgefragt und bezahlt wird, ist zumindest fraglich.
Und vor allem, ob es noch steht. Sieht man ja aktuell, was von den geästeten Beständen übrig ist, zumindest Fichte.
 

schreinerheiri5

ww-birnbaum
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Danke vielmals für die zahlreichen Anregungen!
Ich habe weiter über dem Projekt gegrübelt. Wird noch ein Weilchen dauern, denn die verfügbare Zeit muss gegenwärtig in die Restaurierung zweier Türflügel derselben Küche fliessen...

Die provisorisch aufgestellten Tische (mit dem Tischtuch auf dem Bild, 4,3x0,8 m) halfen über die Dimension zu entscheiden: Der Tisch soll 4x1 m werden. Dicke wegen der Optik mindestens 5 cm.
'Durchhängen' wird das wohl nicht; daher kann ich wohl auf einen Mittelfuss verzichten?

Für die Frage der Zargenhöhe und des Überstandes werde ich ein Modell bauen für den Entscheid...

Davon, den Stamm aus dem angrenzenden Waldgrundstück zu kaufen, habe ich abgesehen. Länge / Volumen hätte das, was ich brauche, weit überschritten. Nun hat ihn ein Holzhändler geholt für mehr als 2000 Euro.
Ich hole mein Holz passend und getrocknet aus der Sägerei...
 

Boshu

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Durchhaengen koennte das schon. Die Moebelindustrie benutzt fuer solche Massivtische spezielle Spannbeschlaege, die die Platte nach oben leicht Biegen, aehnlich einer Bruecke. Die gibts auch zu kaufen, teilweise aehnlich einem Drahtspannseil. Eine Mittelzarge unter der Platte koennte aber auch schon zur Aussteifung reichen.
 

Boshu

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Ehrlich, haette ich den Platz, wuerd ich auch gern mal so einen Truemmer bauen. Ich hab das mal mit 400 jahre alten Dielen aus der schweiz fuer eine Kollegin gemacht, in 2 Meter, mit altholz sieht das sehr authentisch aus. Balken bekommt man ja in solchen Laengen auch oft aus einem Abriss
 

kgb007

ww-robinie
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Ich habe schon mehrere schwere Eichentische gebaut. Auf die Hirnbretter kann man verzichten. Auch auf die Gratleisten, deren Funktion übernimmt bei einem klassischen Tisch die Zarge. Bei 4 m Länge würde ich allerdings noch eine oder besser auch zwei weitere Zargen quer zur Längsseite einbauen und die Platte daran schön mit Nutklötzen befestigen. Und die seitlichen Zargen müssen ordentlich dimensioniert sein, sonst hängt der Tisch irgendwann durch oder bricht bei ritterlichen Gelagen. Bei Plattenstärke von 50 und Tischhöhe 780 kann man die Zargen 120 in der Höhe einbauen ohne sich die Knie zu stoßen.
Nun zum Holz: ich halte eher wenig von kammergetrocknetem Holz. Das ist zwar trocken aber halt nicht abgelagert! Holz arbeitet zwar immer, jedoch nimmt die Elastizität der Zellwände über die Jahre ab. Für einen solchen Tisch sollte man das Holz suchen. Kann mir sogar vorstellen, dass altes Bauholz verwendet werden kann, der Tisch soll ja rustikal werden.
 

schreinerheiri5

ww-birnbaum
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@kgb007

Vielen Dank für Deine ausführliche Stellungnahme! Das alles ist sehr hilfreich für mich.
Quer'zargen' mit Nutklötzen erscheint mir als sehr sinnvolle und praktikable Lösung!

Ja, das Holz werde ich gut aussuchen. Zuerst mal ein Besuch bei der lokalen Sägerei.
An Bauholz habe ich auch schon gedacht, aber da habe ich bisher bei dem geläufigsten Anzeigenportal nichts geeignetes gefunden, insbesondere nicht in der Länge von 4 m.
 
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