Korpusrückwand nuten ohne Oberfräse

Konrad4

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Hallo,

ich möchte den Stauraum unter einer Treppe besser nutzbar machen und dafür ausziehbare Korpusse mit Regalböden darunter bauen. Zum Einsatz wird Multiplex 18mm für Böden und Seiten kommen, 9mm Multiplex für die Rückwand. Daraus will ich Korpusse bauen und auf Schwerlastschienen setzen. Der Korpus ist um 90 Grad gedreht wenn man davor steht, daher sieht man die Rückwand wenn man den Korpus herauszieht.

Ich habe eine Tauchkreissäge (Festool TS55) und bin sonst im Bosch 12V und 18V System. Ich besitze keine Oberfräse. Meine Frage: wie befestige ich die Rückwand am besten?

1. Rückwand stumpf auf den Korpus schrauben. Einfach und schnell machbar, aber vielleicht nicht optimal von der Optik. Man sieht von hinten auf eine Fläche Multiplex mit Schrauben — akzeptabel aber vielleicht geht es ja besser.
2. Nut mit der Tauchsäge machen und von Hand mit Stechbeitel und Feile nacharbeiten. Ich habe in naher Zukunft kein weiteres Projekt der Art vor, vielleicht ist es für das eine mal akzeptabel. Rückwand würde ich in die umlaufende Nut einsetzen oder, falls doch erforderlich, mit wenigen Schrauben fixieren. Würde vermutlich schöner aussehen als Option 1.
3. Falls Nut ist eine Overfräse Pflicht und ich schaffe dafür ein kabelgebundenes Gerät an, z.B. von Makita. Ob ich die Fräse in Zukunft nochmal brauche ist mir nicht ganz klar. Ich bastel ab und zu was, habe dabei bisher aber noch nie eine Oberfräse vermisst.

Was würdet ihr mir raten? Bisher tendiere ich zu Option 2.
 

Mitglied 59145

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Mehrere Schnitte mit der Tauchsäge. Leiste uuf die Seite spannen und mit Klötzen die Schiene verschieben. Dann sollte das halbwegs passen.

Für 9mm brauchst du halt 9mm minus einmal Sägeschnitt als breiteste Klötze .
Zwischenmaße in Sägschnittbreite machen es einfacher.
 

Guido_CH

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Hallo,

es spricht nichts gegen Option 2. Ich denke nicht mal, dass Du nennenswert nacharbeiten musst. Vielleicht 120er Schleifpapier um einen Holzklotz legen und ein-/zweimal die Nut entlangfahren. Ich würde eh die Kanten brechen (das wäre bei Option 3 auch so) und hätte das Schlaifpapier also sowieso in der Hand.
Andere Foristen wären froh, so eine gute Gelegenheit zu haben, eine Oberfräse kaufen zu "müssen" :emoji_slight_smile:
 

Woodmaster23

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Montageleisten auf die Innenseite der Rückwand leimen und diese dann innen im Korpus verschrauben, spart einiges an Zeit.

Solange die Leisten im Innenraum nicht für Ärger sorgen.

Edit: Also die Rückwand trotzdem bündig mit dem Korpus machen und dann Stumpf Einschieben.
Bei 9mm RW kann man sogar Schrauben zum Leimen nehmen, diese müssen ja nichts halten, aber macht das positionieren der Montageleisten leichter.
 

Konrad4

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Danke für eure Antworten! Da es mein erster Korpusbau ist, bin ich etwas vorsichtig. Option 2 oder die Variante mit Montageleisten bekomme ich dann aber hin.

Zur Oberfräse: ist nicht so, dass ich nicht damit liebäugeln würde :emoji_slight_smile: Wenn es ein 12V oder 18V Bosch Gerät gäbe, hätte ich vielleicht zugeschlagen.
 

holzer1998

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Wie groß ist denn der Raum unter der Treppe und hast du davor so viel Platz um die Korpusse herauszuziehen?
Welche Höhe?
Wie hast du denn die Eckverbindungen geplant? Man könnte den Korpus oben auf Gehrung verleimen. Dann kannst du die Teile durchnuten und man sieht das "Loch" nicht.
Du kannst natürlich auch anstatt Nut eine Gehräung anschneiden und die Rückwand dann auf Gehrung flächig einleimen. Dann hast du auf der Rückseite eine ebene Fläche. Nachteil, duch die unterschiedlichen Materialdicken sieht man ein Stück der Gehrung auf der Innenseite.

Wenn du weiter bist mit deiner Planung und dir etwas an Werkzeug/ Maschinen fehlt kannst du dich gern bei mir melden.
Evtl. können wir das dann bei mir in der Werkstatt machen.
 

odul

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Korpus unter der Treppe? Wenn ich das richtig verstehe, kann doch da eh kein Mensch hinsehen. Also stumpf aufschrauben.

Das hier ist so ein billiger Büroschrank von roller. Rückwand stumpf aufgeschraubt. Beim Aufbau mit den Augen gerollt. Danach hat es mich nie wieder gestört - würde ich den Schrank selber bauen, würde ich das in dem Fall trotzdem nicht so machen.
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Mitglied 59145

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Die blaue Bosch ist Murks. Die erreicht einfach nicht die Drehzahl.

Kaufste einmal was anderes mit Akku als Schrauber, gleich therapiert :emoji_wink:
 

Nudelwurm

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Faden und Rundungen brauchenehr Nacharbeit als mit normaler Fräse. Spürt man, die technischen Daten zeigen dir warum.
Bei der Fräse mag das stimmen aber eben nicht bei allen Akkuwerkzeugen. Zb. der Akkudremel ist ne Wucht. Will ich nicht mehr missen. Auch die Akkugeräte von Proxxon.
 

Mitglied 59145

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Hat alles kein Bezug zum Thema. Die Fräse halte ich für ungenügend um damit eine Nut herzustellen. Das war oben Thema.

Ich vermisse keinen Akkudrehmel oder irgendwelche anderen Akkugeräte von Proxxon.

Die Boschfräse ist Mist und erreicht einfach nicht die nötige Geschwindigkeit für halbwegs akzeptable Ergebnisse.
 

FredT

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Nut braucht man auch nicht, ein Falz in der notwendigen Tiefe sollte reichen. Für den gibt es etliche Fertigungsmöglichkeiten.
 

Konrad4

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Vielen Dank für das super Angebot, @holzer1998 !

Die Verbindungen möchte ich gerne mit Hettich Rastex 15 machen, dafür habe ich mir eine Bohrschablone gekauft. Erster Test: das hat gut funktioniert.

Auf Gehrung und flächig verleimen ist ein eleganter Weg. Das hatte ich nicht auf dem Schirm. Mit der Tauchsäge müsste das ja auch ganz gut gehen, oder wie hoch ist hier der Schwierigkeitsgrad? Wesentlich komplizierter als die Variante mit Nut?

Diese Schienen und zugehörige Winkel für Bodenmontage wollen wir verwenden:
Link Link Winkel Bodenbefestigung
Aufbau: Bodenplatte, verlinkter Winkel, verlinkte Schiene, zwei Leisten an den Korpusboden, so dass der wie ein „Pi“ aussieht, Leisten an Schiene schrauben.

Wo ich bei der Planung noch etwas unsicher bin: ich will die 27mm Bodenplatte mit einigen Schwerlastwinkeln an den Wänden sichern, damit das wirklich stabil ist. Den Winkel für die Schiene will ich mit 6 x 25 Holzschrauben (ca 10 pro Winkel) an die Bodenplatte schrauben. Das hält, oder? Bei ca 100kg Gewicht voll ausgezogen wirkt ja bestimmt schon ordentlich Kraft auf die Schrauben.

Rollen auf dem Boden haben wir auch überlegt, uns aber dann doch für Schienen entschieden. Ich denke das läuft nochmal etwas sauberer, außerdem ist so ein Rahmen um die Ausziehregale möglich.

Danke für die Inspiration, @odul ! Wir wollen den Stauraum möglichst komplett schließen. Daher der Gedanke mit den Korpussen, ich würde darauf Fronten aufdoppeln (nochmal 15mm Multiplex auf beiden Seiten selbst mit Linoleum belegt). Zugriff in den Korpus hat man dann von der Seite, deswegen sieht man im ausgezogenen Zustand die Rückwand (hinten ist dann die zweite Seite des Korpus).

GKF 12V: wirkt für Kanten super, bei Nuten bin ich weniger sicher, die ist ja eigentlich nicht als Oberfräse gedacht. Bei 18V habe ich das Bosch Blau System, was ja leider nicht zu grün kompatibel ist. Die Oberfräse scheint für mein Projekt dann ja aber auch nicht so wichtig zu sein.
 

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Guido_CH

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Auf Gehrung und flächig verleimen ist ein eleganter Weg! Das hatte ich nicht auf dem Schirm. Mit der Tauchsäge müsste das ja auch ganz gut gehen, oder wie hoch ist hier der Schwierigkeitsgrad? Wesentlich komplizierter als die Variante mit Nut?
Ja, das geht. Aber da Du vermutlich mit Deiner Tauchsäge bisher keine 45° gesägt hast: unbedingt vorher an Abfallholz üben! Die Tauchsäge kriegt in der 45°-Einstellung nämlich ziemliches Übergewicht weg von der Schiene. Da ist es extrem leicht, ein bisschen zu kippeln. Dummerweise sieht man bei Gehrungsverleimung so gut wie jede Abweichung (zumindest der, der sie hergestellt hat, also Du). Woher ich das weiß...

Ich persönlich würde die Nutvariante wählen und stumpf verschrauben, wie andere auch schon geschrieben haben. Einfach weil es für mich (!) herausfordernder ist, Gehrungen bei einem großen Teil wirklich sauber zu verleimen. Man sieht's eh nicht, und falls Du es wieder verändern willst, musst Du vorher nicht alles kurz und klein schlagen, weil der Leim rekordverdächtig gut hält :emoji_wink:
Andererseits: das ist eine super Gelegenheit, mal was auszuprobieren. Dann wenn es nicht perfekt ist - wem fällt es denn auf?
 
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Konrad4

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Ich glaube ich sehe das so: ich habe noch nie einen Korpus gebaut. Ich habe fast noch nie mit Dübeln gearbeitet (sondern meist mit Spax). Ich habe noch nie mit Bohrschablone und Rastex gearbeitet. Ich habe noch nie Linoleum verklebt.

Ich will das schon richtig gut machen (auch besser als für so einen Stauraum unbedingt notwendig) und dabei lernen. Auf Gehrungen verleimen erscheint mir die eleganteste Lösung zu sein. Aber ausgehend von meinem aktuellen Können sind da in jedem Fall einige Gelegenheiten zum Ausprobieren und Lernen dabei :emoji_slight_smile: Vielleicht gehe ich bei der Rückwand doch den wohl etwas einfacher Weg mit Falz oder Nut statt auf Gehrung verleimt. Werde nochmal bisschen drüber nachdenken.
 
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FredT

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Öhm, dann bau doch erstmal einen einfachen Korpus mit Dübeln, Rastex und Schablone. Da machst du deine Erfahrungen, und wenn was schief geht machst du halt den nächsten. Es wird nicht ohne Lehrgeld abgehen; Erfahrung macht man immer erst, nachdem man sie brauchte...
Du noch viel lernen mußt, junger Padawan...
 

odul

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Wenn in die Nische ein Korpus rein soll, dann sieht man die Wände nicht. Also kann man die verschrauben und erspart sich die ganzen Verbinder im Schrank. Die braucht man genauso wenig wie die Rastex.

Korpen, bei denen es nicht auf Schönheit ankommt, verschraube ich immer mit 6x60. Spätestens wenn die Rückwand drangeschraubt ist, sind die absolut stabil.
 

Konrad4

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Spax würde auch gehen und wäre einfacher, ja. Mit den Rastex und Dübeln zu arbeiten will ich bei dem Projekt aber in jedem Fall mal machen. Wenn es bei diesem Projekt einen effizienten und einen schönen aber anspruchsvollen Weg gibt, will ich tendenziell zweiteren versuchen. Ob ich da bei der Rückwand dann bei Falz, Nut, oder auf Gehrung lande, muss ich mir nochmal überlegen.
 
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