Korpuszwingen biegen sich......Hiiilfe:)

Ralle28

ww-pappel
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Moin Moin,

ich wollte schon immer einen Tisch aus Massivholz bauen......deshalb rang ich mich dazu durch und kaufte mir 8 Korbszwingen. 4x Sauter und 4x Bessey.
4 legte ich auf eine gerade Fläche und legte die 4 Holzstücke ein........spannte erst gleich an und brachte dann die anderen 4 Zwingen von Oben an. Natürlich spannte ich ich links und rechts auch noch 2 Eisenprofile festen damit das Ganze Gerade wird. Dann zog ich die Korpuszwingen nach und nach so fest wie ich konnte bis die Spalte zwischen Holzstücken geschlossen waren. als ich ca 1 Stunde später kontrollierte, merkte ich das sich die komplette Tischplatte verzogen hatte zu einer richtig schönen Rundung. Ich rätselte wirklich warum und wieso.....die Schnittkanten waren zu 100% im Winkel........! Durch Zufall sah ich dann, das sich die unteren Zwingen komplett verbogen hatten und sich die komplette Tischplatte dieser Form angepasst hatte. Sorry ich habe vorher noch nie mit Korpuszwingen gearbeitet aber irgendwie kommt mir es nicht so vor als ob das Sinn der Sache ist - oder täusche ich mich? Ich habe die Zwingen dann leicht gelöst und sie gingen in Ihre ursprünglich gerade Form zurück.......zog ich wieder an, bogen sie sich wieder! Wie gesagt, es war eine Massivholz Tischplatte aus Esche mit 5 cm Stärke....und selbst diese nahm die Verformung der Zwingen an.......wie soll man da Platten verleimen die nur 2 cm Stärke haben?? Ist das normal oder hab eich evtl etwas falsch gemacht? Wenn ja....bitte gebt mir einen rat was ich beim nächsten Mal beachten muss! Wie auch immer es ging aber nach lösen der Zwingen ( 10 Stunden später) lag die Tischplatte nach kurzer Zeit trotzdem wieder komplett gerade da....... - Ist mit irgendwie alles ein Rätsel
 

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Schraubzwinge894

ww-nussbaum
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Hast du versucht, ob du zwei Bretter dicht bekommst? Und dann jeweils immer nur ein zusätzliches hinzufügen für mehr Druck. Zulagen verwenden, damit du dir die Kante nicht zerdrückst. Das kannst du auch erstmal trocknen ohne Leim testen.
Eventuell nach jedem Verleimen neu abrichten.
Wenn du die 90 Grad nicht perfekt hinbekommst (z. B. mit raubank) jedes zweite Brett umdrehen (ober-/ Unterseite an den Anschlag, bzw. auf die Werkbank). Dann heben sich beim Verleimen eventuelle Abweichungen von 90 Grad auf.
 

Lorenzo

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Ne Raubank ist schon eine gute Idee, und wenn man bisschen Übung mit Handhobeln hat gar nicht sooo schwierig.
Du legst deine einzelnen Lamellen für die Platte so aus wie du sie verleimen möchtest. Jetzt nimmst du dir jeweils zwei und klappst sie so zusammen dass sie quasi Deck- und Rückseite eines Buches bilden. Der Buchrücken sind deine zwei zu verleimenden Kanten. Die möglichst bündig ausrichten (zum Beispiel auf eine vorhandene Fläche legen) und die 2 Teile zusammen zwingen. Jetz hobels du mit der Raubank beide Kanten gleichzeitig bis du jeweils einen durchgehenden Span abnimmst. Ob der Winkel dann genau 90° ist spielt keine Rolle. Die Winkel gleichen sich gegenseitig aus.
Das funktioniert so übrigens auch mit einer Abrichte wenn man den Fügeanschlag nicht sauber auf 90° bekommt. Eine Verlängerung des Aufgabetisches hilft natürlich auch, damit du die Kante längs keine Wellen schlägt.
Nur Mut, das kriegst du schon hin. Zur Not zahlst du drei Flugtickets, und ich komm mit Familie und Maschine im Sommer mal für 2 Monate zu Besuch. Ne Raubank bring ich dir dann als Gastgeschenk mit und wenn wir wieder nach Hause fliegen kannst du die dann auch benutzen :emoji_slight_smile:
 

Friederich

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... brauchst du beim verleimen von so breiten und dicken Platten einen enormen Pressdruck um die Fugen dicht zu bekommen.
Leuchtet mir nicht ein, warum man bei besonders breiten Lamellen mehr Anpressdruck benötigen sollte.
Bei besonders dicken wohl schon; aber auch nicht gerade extrem hohen.

Ich vermute, die Kanten der Lamellen waren nicht ganz perfekt gefügt, so dass er die Zwingen übermäßig zugeknallt hat, bei dem Versuch, die Fugen dicht zu bekommen.

Im Übrigen muss man sich natürlich um Symmetrie beim Anpressdruck bemühen ( in der Höhe). Wenige Millimeter nach oben oder unten verschieben, macht da schon einen Riesenunterschied.
Kanthölzer oder Eisenprofile zum Geradehalten müssen natürlich trotzdem auch sein.
 

Gonzaga

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Leuchtet mir nicht ein, warum man bei besonders breiten Lamellen mehr Anpressdruck benötigen sollte.
Bei besonders dicken wohl schon; aber auch nicht gerade extrem hohen.

Na schau dir mal das erste Foto an. Die Platte besteht aus nur 4 Lamellen/Bohlen mit einer Stärke von 50mm. Geschätzt habe ich die Platte auf 800mm Breite. Was bedeutet pro Lamelle 200mm.

Bei einer minimalen Hohl- oder Spitzfuge drückt man die nicht so ohne weiteres gerade. Vor allem nicht, wenn man 4 solcher Lamellen auf einmal miteinander verleimt.

Hab mich da vielleicht ein bisschen zu allgemein ausgedrückt, meinte in erster Linie aber vorliegenden Fall.
 
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