Korpuszwingen, Ganzstahl- oder Temperguss Knechte

Lico

ww-robinie
Registriert
9. August 2019
Beiträge
1.457
Ort
Ostheide
Guten Morgen zusammen,

ich besitze seit Urzeiten vier ein Meter Knechte fragwürdiger Provinienz, die zwar ganz gut funktionieren aber für einen allein schwierig zu handeln, weil sauschwer sind. Außerdem sind das für die meisten Sachen zu wenige, so dass ich oft auf Schrauben zurück greife. Das will ich jetzt mal angehen.
Ich hab auch noch vier 400er Bessey Ganzstahlzwingen. Ich schwöre seit meiner Lehrzeit auf diese Dinger. Die sind super präzise und lassen sich sehr gut winklig ansetzen. Knechte in dieser Bauform hatte ich aber noch nie in der Hand, deshalb kann ich nicht einschätzen, ob das bei Längen von einem Meter immer noch so geht und ob man da noch richtig Druck aufbauen kann, ohne dass die sich groß verziehen.
Ich hab jetzt auch gesehen, dass es spezielle Korpuszwingen gibt, die ich von früher nicht kenne. Nach Aktenlage scheinen die besonders gut geeignet zu sein, wenn man beim Verleimen alleine ist, weil man das Gehampel mit den Zulagen nicht hat. Ich hab aber Zweifel, dass die so universell verwendbar sind wie Knechte. Außerdem sind die nun wirklich sauteuer. Was allerdings für mich zunächst mal nachrangig ist.

Konkret:
Funktionieren die Ganzstahlknechte in 1000mm von Bessey genau so gut wie die Temperguss Teile. Dann wäre die Tempergussknechte für mich raus. (ich weiß, die aus Ganzstahl sind teurer)
Sind die Korpuszwingen von Bessey in der Länge genau so universell einsetzbar wie gewöhnliche Knechte?

Lico
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
19.031
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

hatte nie Probleme mit den "normalen" Tempergusszwingen. Sicher die am meist verbreitete Art von Zwingen bei fast allen Handwerkern.
Die Ganzstahl sind eher bei den Metallern verbreitet. Mir hat aber noch keiner genau erklären können warum .
Die Korpuzszwingen haben den Vorteil dass man sie verlängern kann. Statt 4 extra Lange Zwingen 8 Stück von 1500 mm und 4 Verlängerungen und man ist bis 3m gerüstet.
 

Zahltag

ww-robinie
Registriert
25. April 2017
Beiträge
855
Ort
HH
Die Ganzstahl sind eher bei den Metallern verbreitet. Mir hat aber noch keiner genau erklären können warum .
Die Korpuzszwingen haben den Vorteil dass man sie verlängern kann. Statt 4 extra Lange Zwingen 8 Stück von 1500 mm und 4 Verlängerungen und man ist bis 3m gerüstet.

die metaller nehmen ganzstahl klemmen, weil man sie meistens zum schweißen braucht und es dort recht schnell mal richtig warm werden kann (kunststoff schmelzen), es allgemein eher rauh zugeht und auch nicht unerheblich hat man schon das zu schweißende teil "geerdet".

die korpuszwingen von bessey genießen nicht umsonst einen sehr guten ruf. bei youtube gibts vom hersteller ein schönes video, was diese in aktion zeigt und so ist es wirklich. mörder klemmkraft, parallel, keine zulagen notwendig und wie schon erwähnt quasi koppelbar, um richtig lange vieher draus zu machen.
die preise schwanken immer extrem, gerade weil man auch mehrere braucht. 5-10€ unterschied sind innerhalb 1 woche schonmal drin. macht bei ner handvoll fix mal 50€ unterschied für das gleiche produkt. auf jeden fall im netz kaufen, außer man hat spezielle connections.

empfohlen wird die KREV variante, wo beide enden variabel sind und man mit einer 1500mm zwinge auch locker nen 10cm langes teil klemmen kann, ohne das der spaß umkippt.
mein tipp wäre, halbe halbe zu wählen, so das man eine KREV mit einer KRE kombinieren kann zu einer langen zwinge. (man kann bei der 2 zwinge das endstück demontieren und bekommt so etwas mehr länge)
die zwingen haben als maximale klemmlänge immer etwa 30mm mehr auf der uhr. eine 600mm zwinge packt eigentlich 630 (glaube sogar 63:emoji_sunglasses:, so das ein 600er korpus immer ganz elegant dazwischen passt. ist bei den anderen größen genau gleich.
welche längen man braucht, weiß jeder nur selbst. ich habe derzeit nur 1000mm zwingen. durch das kombinieren komme ich so auf gute 2m, was für das meiste wohl reicht.
 

Mitglied 67188

Gäste
die Ganzstahlzwingen nehme ich für Metallarbeiten gerne, weil die weniger schnell abrutschen
durch ihre Elastizität.
Bei Metall arbeitet man im allgemeinen ohne Zulagen und beim ausrichten mit dem Hammer
rutschen die normalen Zwingen schonmal gerne weg.
Ansonsten nehme ich C-Zwingen für Metallarbeiten.

Korpuszwingen liegen und stehen fast von alleine und sind so auch für kleinere Leimholzarbeiten gut zu gebrauchen.
Durch umdrehen der Backen kann mit ihnen auch gespreizt werden...und ein rechtwinkliges spannen wird vereinfacht.
(von selbst geht das aber auch nicht!)
In der Summe nicht schlecht, man sollte vielleicht 2-4 davon haben. (Hobby)

Nachteile für mich: Handling schwergängig (Weitenverstellung), empfindlicher Kunststoffkörper und
der Preis. Letztens habe ich die soweit zugedreht, dass ich die Spindelbacke nur noch mit Hammerschlag
lösen konnte (bei allen 4 die ich eingesetzt habe)

Mein Fazit: Nice to have aber normale gute Zwingen tun´s auch.
 

Hondo6566

ww-robinie
Registriert
27. April 2017
Beiträge
3.822
Ort
Ortenaukreis
Ich beziehe mich mal aufs Thema:
"Korpuszwingen, Ganzstahl- oder Temperguss Knechte"
Und die korrekte Antwort lautet: weder noch.

Korpuszwingen sind Korpuszwingen. Ist ne eigene Gattung.
Sie eignen sich hervorragend für die Verleimung von Korpusse wegen der großen Druckfläche die weder Ganzstahl noch Tempergußzwingen haben, und man braucht im Gegensatz zu diesen Zwingen keine Zulagen dazu geben.
Gruß Andreas
 

Lico

ww-robinie
Registriert
9. August 2019
Beiträge
1.457
Ort
Ostheide
Ich hab mir das Video angesehen. Sieht so aus, als wäre das eine riesige Erleichterung, wenn man allein arbeitet. Wenn das wirklich so funktioniert, würde der Preis mich nicht schrecken. Aber kennt ihr die Jungs, die mit ihren Gemüsehobeln und genialen Putzmitteln auf dem Markt stehen und jedes Problem im handumdrehen erledigen? Ich bin dann immer skeptisch, ob das in der Praxis so funktioniert. Meist hat das dann doch irgend einen Haken. Wie ist das mit dem Verklemmen? Irgendwas kaputt gegangen dabei?

Lico
 
Zuletzt bearbeitet:

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
19.031
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

also die Korpuszwingen funktionieren als solche einwandfrei. Für jdm der häufig einen Korpus verleimen muss und am Ende sogar allein dabei ist auf jeden Fall eine Empfehlung.
 

Mitglied 67188

Gäste
Wie ist das mit dem Verklemmen? Irgendwas kaputt gegangen dabei?
Jein, hatte ein paar Macken in der Hohlprofilschiene von den Stahlklammern der Spannbacke.
Das ist aber nicht beim normalen spannen passiert... wo rohe Kräfte sinnlos walten sag ich nur...
konnte diese Macken aber wieder mit einer Feile abziehen.

Der Rest ist Geschmacksache, ich komme mit den normalen Zwinge auch sehr gut zurecht.
 

Mitglied 67188

Gäste
Was mich interessiert ist, ob es Gründe gibt, die für Holz in der 1000er Länge nicht zu nehmen.
mir fällt keiner ein, ausser der Preis und evt. die etwas kleinere Druckfläche am Festbügel.

Aber wie Carsten schon schrieb auch Andreas, wenn du viele Korpusse verleimen musst, dann eben die Korpuszwinge
wenn´s Geld dafür da ist. Dass man wirklich sehr viele Zwingen braucht weisst du ja, da ist es finanziell vielleicht besser, man hat viele
normale Zwingen als zu wenige teure Spezialisten...
 

PrimaNoctis

ww-robinie
Registriert
31. März 2018
Beiträge
4.259
Ort
Heidelberg
Zu dem Thema habe ich auch eine Frage und würde mich über Erfahrungen freuen. Ich habe 10 Tempergußzwingen von Bessey und aus China in 1m+ Länge. Demnächst muss ich eine 240x100x3 Tischplatte verleimen und das vermutlich allein (in mehreren Schritten). Ich habe überlegt, mir mal 4 von den KREV Korpuszwingen in 1500mm anzuschaffen. Ich stelle mir vor, es ist einfacher, das Holz in die Zwinge zu legen statt das irgendwie auf dem Tisch mit normalen Zwingen zu spannen. Ist dem so? Meine Hoffnung ist, dass man so schneller und leichter den Versatz minimieren kann. Ich würde dann, sobald die Korpuszwingen sitzen, die normalen ansetzen und hoffe dann, dass dadurch nichts mehr verrutscht.
Über Erfahrungen oder einen Tipp würde ich freuen und entschuldige mich schonmal, hier dazwischen zu funken.

Viele Grüße
Stefan
 

Mitglied 67188

Gäste
Ich stelle mir vor, es ist einfacher, das Holz in die Zwinge zu legen statt das irgendwie auf dem Tisch mit normalen Zwingen zu spannen. Ist dem so?

das ist wohl einfacher, ja bzw. komfortabler, besser...vielleicht.
Dennoch, wo liegen die 4 Korpuszwingen auf?
Die Korpuszwingen werden ein verrutschen nicht vermeiden können, da kommt es eher
darauf an wie gut du gefügt hast...
Du brauchst einen ausgerichteten/geraden Untergrund sei es für die Korpuszwingen oder für die Lamellen direkt.
Wenn du den hast, ist es fast egal welche Zwingen. Nimm zuerst die, deren Druckpunkte am besten fluchten, dann die anderen.
Flachdübel (Lamello) ist die sicherste Methode ein verrutschen zu verhindern.
(mach ich fast immer bei Platten dieser Größe)

Ich habe, bevor ich mir einen Verleimständer gebaut habe, aus 4kt. Stahlrohre ein Raster auf Zimmereiböcken
ausgerichtet, dann die Lamellen aufgelegt und mit herkömmlichen Zwingen oder (je nach Größe) auch
mit Türspannern wechselseitig (oben/unten) angesetzt und gepresst. Auf dem Fußboden geht das natürlich auch mit
abgerichteten Kanthölzern darunter...
Korpuszwingen habe ich so nie vermisst.

240x100 ist schon sportlich bei eingeschränkten Hilfsmitteln und wenig* Routine.
(*unterstelle ich mal auf Grund der Frage...)
eine helfende Hand wäre da schon super, schau das, dass bei niedrigen Temperaturen stattfindet, gibt dir etwas mehr Zeit
bevor der Leim abbindet. Vorher Trockenübung.

4 Tiefspannzwingen wären noch hilfreich damit du 2/4 Druckhölzer quer aufspannen kannst, sonst wölbt/schüsselt sich die
Platte womöglich (auch bei Korpuszwingen). Bei engem Budget würde ich die Tiefspanner gegen Korpuszwingen abwägen, speziell bei dieser großen Platte.

Viel Erfolg

PS: da ich wenig bis fast keine Platten-Korpusse verleimen muss, bin ich auch nicht
der größte Fan von den Korpuszwingen (s. #4)...nutzen tue ich sie dennoch hin und wieder...
 

Lico

ww-robinie
Registriert
9. August 2019
Beiträge
1.457
Ort
Ostheide
Hab mir grad mal überlegt, wie ich das machen würde: Ich würde erstmal mehrere Teile in Abrichter-/Dickenhobel Breite machen. Wäre in meinem Fall vier Stück. Anschließend diese Teile von Dicke hobeln, nochmal fügen und mit Lamellos verleimen. Das bisschen, was da noch evtl. verspringt, kann man mit dem Bandschleifer regeln. Evtl. lohnt sich dafür auch ein Verleimfräser. Hab ich selbst allerdings noch nicht benutzt.

Lico
 

PrimaNoctis

ww-robinie
Registriert
31. März 2018
Beiträge
4.259
Ort
Heidelberg
Hallo Martin,

danke für die ausführliche Antwort. Ich gebe zu, so bis zum Ende habe ich das noch nicht durchdacht und dein Post hilft weiter. Ich hoffe irgendwie die Illusion, das auf der Hobelbank / auf Böcken, ggf. mit aufgelegter Spanplatte, zu machen.

Ich werde in Zukunft immer wieder solche größeren Platten und auch schmalere Platten machen und möchte lieber eine vernünftige Lösung, als irgendwas halblebiges. Ein bisschen aufs Geld möchte ich natürlich schon achten, auf der anderen Seite zählt dann auch die Sinnhaftigkeit. Es bringt nichts, wenn das Ergebnis nicht passt oder man unnötig lang nacharbeiten muss. Zeit ist eine kostbare Ressource.

Einen Helfer kann ich ggf. dazu holen, daran wird es nicht scheitern. Eine Lamellofräse ist ebenfalls vorhanden. Das Hauptproblem in meiner Werkstatt ist der Platz. Eventuell könnte ich noch einen Verleimständer unterbringen. Eine genaue Planung muss ich demnächst noch machen, da gerade ein Umbau ansteht. Höhe ist kein Problem.
Wäre es da sinnvoller, gleich einen Verleimständer anzuschaffen, auch wenn's weh tut? Schön wäre natürlich, nicht gleich den nächsten großen Betrag investieren zu müssen, da ich gerade diverse Maschinen angeschafft / ausgetauscht habe. Auf die Schnelle habe sowas gefunden (ein Selbstbau wäre ggf. eine Alternative, wenn der Preis sich dadurch signifikant reduziert):
https://www.maschinenhandel-gronau....c_s7NoI3WEv936Jh2FfsTpyH2xwd9gURoC82oQAvD_BwE

Bzgl. Tiefspannzwingen:
Der Preis springt schlagartig zwischen 300 oder 400mm Ausladung. 300mm sollten doch eigentlich reichen, oder?
Ich wäre auch bereit, beides anzuschaffen, bin aber sehr offen für Ratschläge. Die Teile altern ja nicht.

Nochmal danke für die Hilfe. Ich schätze das sehr.
Stefan
 

Mitglied 59145

Gäste
Verleimständer würde ich gebraucht kaufen, möglichst viele Stempel und am besten Handhydraulik.
Schraubzwingen sollten eine gewisse Qualität haben, aber lieber günstiger und dafür mehr. Man kann nie genug Zwingen haben!!!
Ich weiss aber auch nicht was da für Preisunterschiede herschen, aber lieber 3 normale als 2 Korpusszwingen.

Gruss
Ben
 

kgb007

ww-robinie
Registriert
23. April 2014
Beiträge
751
Alter
65
Ort
Potsdam
Für die Tischplatte reichen 4 Zwingen nicht aus. Ich würde eher von 10 Stück ausgehen. 5 für Unten und die anderen für Oben. Dann biegt sich die Platte auch unter dem Druck nicht durch. Die Schienen müssen dabei anliegen. Lamellos sind sehr sinnvoll (eigentlich unverzichtbar), es muss ja verhältnismässig schnell gehen!
Ansonsten: ich benutze alle Arten von Zwingen, von Juuma und Bessey bis historisch im vorletzten Jahrhundert gefertigte Holzzwingen.
Korpuszwingen benutze ich für Korpusse (ach was), für Rahmen und zum Verleimen von Platten. Ergänzt werden diese bei letzteren durch die preiswerteren Rohrzwingen von Bassey.
 

Mitglied 67188

Gäste
Wäre es da sinnvoller, gleich einen Verleimständer anzuschaffen

auf jeden Fall aber wie Carsten schon schrieb, gebraucht kaufen.
Selbst bauen rentiert da echt nicht (ich hatte keine Wahl auf meiner Insel)
ich denk, dass du mit 500-800,- € schon eine gute Auswahl hast.
(Das waren bei mir schon alleine 800,- Materialkosten, incl. 6 Türspanner von Bessey)
Das ist ein ganz anderes arbeiten und du hast die Füße frei in deiner Werkstatt.
Es können auch mal 2 Platten auf einmal verleimt werden...je nach Größe.

Bzgl. Tiefspannzwingen:
Der Preis springt schlagartig zwischen 300 oder 400mm Ausladung. 300mm sollten doch eigentlich reichen, oder?

meine haben nur 250mm meine ich (höchstens 300) und sind schon eine große Hilfe.
(Ideal-Zwingen vom Befestigungs Fuchs, musst mal vergleichen mit Bessey, manchmal sind die gar nicht
so viel teurer und die Spindel ist leichtgängiger --> besserer Druckaufbau)

Für die Tischplatte reichen 4 Zwingen nicht aus.

er schreibt doch nichts von 4 Zwingen?
und auf die quer liegenden Druckhölzer* würde ich bei solchen Maßen nicht verzichten,
mit Flachdübel und vorerst mittelfest aufgespannten Druckhölzern (bei mir Eiche ca. 35x80 mit breitem Klebeband auf der Kontaktfläche)
können die ersten Zwingen schon mal in Ruhe angezogen werden.
Da ist mir wohler dabei als ausschließlich mit den Zwingen auf Gegenzug zu achten....wenn man da überhaupt
gut rankommt von unten...

*ob jetzt >Druckhölzer< der passende Begriff ist, weiss ich nicht.
Bei Verleimständern spricht man meist von Druckbalken... :emoji_thinking:

die kann man sich auch schön vorbereiten mit einer Gewindestange durch
einem Ende die, die beiden Kanthölzer zusammenhalten....
 

kgb007

ww-robinie
Registriert
23. April 2014
Beiträge
751
Alter
65
Ort
Potsdam
Da ist mir wohler dabei als ausschließlich mit den Zwingen auf Gegenzug zu achten....wenn man da überhaupt
gut rankommt von unten...
Wenn man Korpuszwingen nimmt: die liegen (bzw stehen) ja unten, bevor die Bretter aufgelegt werden. Die anderen legt man oben drauf. Aber jeder macht das, wie es am besten klappt...
 

PrimaNoctis

ww-robinie
Registriert
31. März 2018
Beiträge
4.259
Ort
Heidelberg
Danke für die Antworten.
Nochmal zur Klarstellung: Ich wollte mir 4 Korpuszwingen holen und die unter die Platte legen, damit alles erstmal gerade liegt. Wenn die Korpuszwingen etwas angezogen wären, hätte ich dann meine normalen Tempergußzwingen angesetzt. Davon habe ich zusätzlich 10 Stk in mind. 1m Länge. Die Frage ist, ob das die richtige Vorgehensweise für eine Tischplatte ist oder das Ergebnis dann leidet.
Das könnte man dann mit den Hölzern und den Tiefspannzwingen kombinieren - 2 Druckhölzer außen mit normalen Zwingen, 2x über die Länge der Platte verteilt, z. B. Zusätzlich würde ich Lamellos vorsehen.

Verleimständer / Rahmenpresse:
Ich habe weder Zeit noch Lust, um das selber zu bauen. Vorher würde ich in den sauren Apfel beißen und das Holzmann-Ding kaufen, sofern es was taugt. Dann spare ich mir auch die Abholung. Leider habe ich mit solchen Pressen 0 Erfahrung. (Falls sinnvoll kann man das Thema auch gern ausgliedern.)
Auf Kleinanzeigen finde ich mehr unter „Rahmenpresse“. Wäre das, wonach ich schauen sollte? Leider sind die meisten Teile 4m+ lang, liegen gut über 1000€ und sind nicht gerade in der Nähe.
Gerade bei #eBayKleinanzeigen gefunden. Wie findest du das?
Was wäre hiervon zu halten?
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...buttons&utm_medium=social&utm_content=app_ios
Das Ding steht in der Nähe, sieht aber auch wieder riesengroß aus:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...buttons&utm_medium=social&utm_content=app_ios

Ich nehme an, so eine Maschine schließt man an einen großen Kompressor an, oder?
Habe ich richtig verstanden, dass ich so einen suchen sollte und keinen rein mechanischen Verleimständer, wie hier im Forum z. T. als Eigenbau zu sehen?

Wie gesagt steht bei mir eher im Vordergrund, langfristig nerven- und zeitsparend gute Ergebnisse zu erzielen als Geld zu sparen. Viel mehr als 1000€ würde ich aber ungern investieren. Mehr als eine Platte auf einmal brauche ich nicht, das reicht vollkommen.

Nochmals danke für die Hilfe.
Stefan
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
19.031
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

ja kann man so machen. Aber ich würde die ZwingenSchiene abkleben damit hearabtropfender Leim nicht auf der Schiene haftet. Auch als Kontaktsperre wenn z.B. Eiche verleimt wird die dann gern mit dem feuchten Leim und dem Metall reagiert.

Man kann auch 2 gleich hohe Zulagen nehmen. Fläche abkleben. und die zu verleimenden Teile darauf legen und dann ganz normale Zwingen durchschieben und anziehen. So hab ich in der Lehre verleimt da wir auch keinen Verleimständer hatten.

Eine gute Hilfe sind auch Türenspanner.
 

PrimaNoctis

ww-robinie
Registriert
31. März 2018
Beiträge
4.259
Ort
Heidelberg
Hallo Carsten,
Danke für deinen Input.
Das wäre dann im Prinzip die Variante mit 2 abgerichteten Kanthölzern drunter, richtig?
Mein Problem war in der Vergangenheit (ohne Helfer), dass ich die Zwingen nicht perfekt mittig ansetzen konnte. Dadurch haben sich die Teile leicht gebogen oder durch die Drehbewegung in der Höhe verschoben. Da hatte ich mit den Korpuszwingen den Vorteil gesehen, dass die von allein nicht abrutschen können und man vor dem weiteren anziehen die einzelnen Plattensegmente wieder runter drücken bzw. mit Zwingen zusammenziehen kann.

Wenn ich dich und die anderen richtig verstehe, geht der Konsens eher dazu, auf die teuren Korpusspanner zu verzichten und entweder gleich auf einen Verleimständer zu gehen oder mit Bordmitteln zu arbeiten. Das ist für mich ein neuer Erkenntnisgewinn, danke dafür.

Habt ihr einen Rat, was für einen Verleimständer ich ins Auge fassen sollte? Handhydraulik wie in Post #16 sagt mir leider wenig. Sind das die zum händischen Kurbeln oder die mit Luftdruck?

Hier wäre noch einer in fahrbarer Distanz. Ist sowas interessant?
Da wäre auch einer in der Nähe, perfekte Größe für mich:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...buttons&utm_medium=social&utm_content=app_ios
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
19.031
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

die pneumatischen also mit Druckluft mag ich am wenigsten. Waren auch die die am häufigsten defekt waren ( undichte Schläuche, Verntile usw.) . Außerdem kann man sie nur sehr schlecht dosieren nur über die Reduzierung des Drucks und häufig sind da auch zwei Spanner von einem Ventil gesteuert.
Hydraulik per Hand ist wesentlich feinfühliger (so feinfühlig wie der Bediener eben). Auch habe ich das wesentlich seltener defekte erlebt.
Hydraulik ist mit Öldruck. Für gelegnetlich würde ich mir das nicht in die Werkstatt stellen.
 

Mitglied 67188

Gäste
z.B.

https://www.maschinensucher.de/mss/verleimstaender

du hast Recht, dass Angebot war schon mal größer.
Verleimpresse bringt auch Treffer.

wie gesagt, Verleimständer ist eine prima Sache, nur für 4, 5 Platten im Jahr
zu viel des Guten...das musst du wissen, hört sich aber an als ob du eine
größere Anzahl im Jahr fertigen möchtest...
 

PrimaNoctis

ww-robinie
Registriert
31. März 2018
Beiträge
4.259
Ort
Heidelberg
Hallo Martin und Carsten,

Danke für die Erklärungen und eure Zeit, mir zu helfen. Das ist echt ein Segen, da es manchmal schon schwer ist, an solche Erfahrungen zu kommen.
Ich die Luftdruck-Teile werde ich streichen, ergibt Sinn. Undichtigkeiten bei so einem großen Teil sind das letzte, was ich brauchen kann. Die Handhydraulik habe ich mittlerweile auf Youtube gefunden und das gefällt mir besser als die rein mechanische Variante mit Handratsche oben zum aufstecken.

Ich glaube, für mich würde sich so ein Teil lohnen. Ob ich mehr als 4-5 Platten dieser Größe im Jahr mache, weiß ich nicht. Vor kurzem habe ich ein Gewerbe angemeldet, das ich nebenbei betreibe - es ist alles sauber, auch ohne Schreinermeister. Soll jetzt aber hier nicht vom Thema abschweifen. Das Ergebnis muss also auch stimmen und deswegen ebenfalls das Equipment.

Da ich viel arbeite und viel um die Ohren habe, geht es mir (so doof das klingen mag für manch einen) auch um Stressreduktion. Ich liebe die Arbeit mit Holz, aber mache sie mir gerne auch angenehm, soweit möglich. Deswegen habe ich gerade viele Maschinen geupgradet. Bevor ich 400-500€ in die Korpus- und Tiefspannzwingen investiere, würde ich nochmal drauflegen und die 1200€ für einen Verleimständer ausgeben. Wenn ich es richtig sehe, ist der Holzmann auch mit Handhydraulik. Er scheit weitestgehend identisch mit dem von Holzkraft zu sein:
https://online-kaufen.cc/Holzprofi/...::6982.html?MODsid=cu2g97aqkemfmtauncc38lptn4
Dieser hat nur einige weitere Details wie die Feder am Eck und Lochungen am Querrahmen. Bevor ich durch halb Deutschland fahre und 900€ für einen gebrauchten ausgebe, wäre mir das lieber.

Ich hätte noch ein paar weiterführende Fragen:
1. Habt ihr Gedanken zu dem Ständer von Kleinanzeigen für unter 300€?
2. Denkt ihr, man kann langfristig sinnvoll mit den Verleimständern unter 2000€ arbeiten?
3. Wenn ja, sollte ich mir noch weitere Druckbalken / Pressen dazu kaufen? Eigentlich kann ich alternativ einfach zwischendrin Zwingen und „Druckhölzer“ ansetzen, oder? (Druckholz wird jetzt einfach ein neuer Terminus Technicus :emoji_grin:)
4. Ich habe keine Einbauschränke vor, aber man weiß ja nie. Platz ist wie immer schwierig (40-50m2, sehr hohe Decke). Ich denke, die Breite der China-Teile ist ausreichend, lasse mich gern aber korrigieren.
5. Wie erkläre ich meiner Frau, warum ich ihr für vierstellig einen Verleimständer schenke? Sie hat hat schon lustig geguckt, als ich ihr eine FKS gekauft habe. :emoji_dizzy_face: Endeffekt: „Gut, wenn du sie nicht willst, nehm ich sie dann halt.“

Vielen Dank nochmal an alle Helfer.
 
Oben Unten