Lärchentisch verzieht sich

KoniH

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Liebe Experten,

ich habe leider ein massives Problem mit einem Tisch, den ich mir neulich mit viel Mühe aus Lärchenholz gezimmert habe.

Hier mein Vorgehen:
  • Lärchenbretter 190 x ca. 1.500 x 45 mm
  • Nut und Feder geschnitten
  • Geleimt
  • Mit drei T-Profilen aus Alu unten versteift
  • Mit Lärchenöl eingelassen
Das Resultat:
  • Die ersten zwei Wochen war alles OK
  • Nach einer Woche Urlaub: Tisch komplett verzogen, geleimte Stellen tlw. gebrochen, neue Risse im Holz
Siehe Bilder:
https://www.instagram.com/tintifugs/

Lösungsversuch:
Ich würde jetzt versuchen, die Tischplatte unten mit sechs T-Profilen aus Stahl (ca. 25 x 40 x 3,5 mm) wieder geradezurichten und dauerhaft zu stärken. Das ist aber ein Riesenaufwand: Allein das Bohren von fast 100 Löchern für die Schrauben in die Stahlprofile machen mir Angst :emoji_frowning2:((

Daher vorab die Frage: Glaubt ihr, mir wird das überhaupt gelingen? Oder seht ihr andere Möglichkeiten (z. B. thermisch verwerten :emoji_wink:)?

Und worin liegt die Ursache dafür? Holz? Konstruktion? Anderes?

Ich danke euch für eure Ideen!
 

Zahltag

ww-robinie
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der spaß biegt alleine durch das gewicht schon durch. die verbindung der einzelnen bretter ist unzureichend. was du brauchst, ist eine stabile unterkonstruktion. da hilft das dünne blechlein auch nichts, da es in die besagte richtung genauso leicht durchbiegt wie dein holz.

warum willst du eigentlich mit metallen die sache richten?
 

flywolf

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Hallo,
Diese Art der Konstruktion wird sich immer verziehen.
ICH würde versuchen die ? Aluleiste zu entfernen, die Platte gerade zu Zwingen und dann mindestens drei Gratleisten drunter zu (in Langlöchern bzw etwas größeren Löchern als Schraubendurchmesser) schrauben.
Diese auch aus Lärche, ca. 30x50mm hochkant.
Gruß Wolfgang
 

Hansi17

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Mein Rat: Aluprofil raus, Platte auftrennen, neu zusammenleimen und 3 ordentlch dimensionierte Holzleisten hochkant durch Langlöcher drunterschrauben. Du brauchst auch nicht 100 Schrauben 10 Stück pro Leiste reichen vollkommen.
 

KoniH

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Genau eine solche Unterkonstruktion möchte ich gerne vermeiden, da mir der Tisch in diesem schlichten Design gefällt.

Gratleisten sind eine gute Idee. Aber sie sind vermutlich mit 50 mm Höhe gut von der Seite sichtbar. Daher würde ich lieber Stahlprofile verbauen. Die geben vielleicht auch noch mehr Stabilität als die Gratleisten aus Holz. Oder spricht da aus eurer Sicht etwas dagegen? Was meint ihr?

Danke!
Konstantin
 

Hansi17

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Stahlprofil geht auch, aber dann bitte durch Langlöcher anschrauben!!
Dein Problem ist, dass das Aluprofil zu schwach war um die Platte am verziehen zu hindern aber in Kombination mit den vielen Schrauben zu stark damit dasHolz quellen und schwinden kann. Dadurch hat sich die Platte gebogen und ist gerissen.
 

dascello

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Ich fürchte zudem, dass beim Verleimen der Bohlen die Verleimregeln nicht beachtet wurden. Es soll immer einmal rechte Seite, einmal linke Seite oben sein.
Anders gesagt: Wenn man auf die Stirnseiten guckt, einmal Jahresringe wie ein u, dann wie ein kopfstehendes u etc.
Noch Schlimmer ist, dass die Beine ja das Verziehen der Platte "mitmachen", also jetzt X-beinig da stehen.

Wieder mal die Weisheit: Traditionelle Bauweisen darf man beim Massivholzbau nicht über Bord werfen, denn die Alten wussten genau, was sie taten. Man kann auch nicht Holzwerkstoffplattendesign eins zu eins auf Massivholz übertragen. Manch einer unter uns, der versuchte Schranktüren aus Leimholzplatten zu machen, hat das schon bemerkt.

Ok, jetzt mein Rat: Bohlen auseinandersägen, neu abrichten, nach o.g. Verleimregeln neu verleimen, von unten die genannten Gratleisten wie beschrieben anschrauben.

Das Untergestell mittels Zargen selbsttragend umbauen (auch wenn es dir widerstreben mag), Platte mit Nutklötzchen befestigen.

Oder: Platte wegschmeißen, durch eine aus geeignetem Holzwerkstoff ersetzen.

Grüße sendet

Michael

..... der all' die Fehler auch schon gemacht hat.
 

KoniH

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Hilfe! Das Feedback von dascello ist wahrhaft vernichtend. Jetzt hilft wohl wirklich nur mehr die Kettensäge zum Abreagieren und die thermische Verwertung, um mit ein paar Flaschen Schnaps vor dem Ofen wieder runterzukommen von dem Frust :emoji_frowning2:(((

Also Auseinandersägen der Bohlen und neu Verleimen kommt für mich nicht in Frage. Dann schon eher die Lösung mit dem Schnaps :emoji_wink:

Oder eben mit den T-Profilen aus Stahl die Platte wieder geradezwingen. Oder bin ich da chancenlos? Was meint Ihr? Wie viele würde ich brauchen?

Bitte nochmal um Einschätzungen. Dann schreite ich zur Tat …

LG
Konstantin
 

Hondo6566

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Hallo,
Also Auseinandersägen der Bohlen und neu Verleimen kommt für mich nicht in Frage
Macht man es nicht richtig macht man es halt zwei oder gar dreimal. Ich würde den Post von dascello ernst nehmen.
Ohne Unterkonstruktion wird das nix. Die Platte auftrennen und neu verleimen ist ja jetzt nicht so der Akt. Anschließend mind. 2 Gratleisten einziehen.

Gruß Andreas
 

Holzsinn

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Du hast bei deiner Konstruktion nicht beachtet, dass sich Holz in Richtung der Jahresringe zusammenziehen und ausdehnen können muss. Wenn du Aluleisten fest darunterschraubst, egal wie dick die sind, werden die Bretter immer reissen. Die empfohlenen Langlöcher hätten den Zweck, die Bretter in Richtung der Jahresringe, in deinem Fall in der Breite der Tischplatte arbeiten lassen zu können. Egal, was du drunterschraubst, der Tisch muss sich in der Breite bewegen können. (siehe Anhang)
Und ja, auch sonstige Verleimregeln hast du offensichtlich nicht beachtet. Schade, denn dein Gestaltungansatz mit der Schlichtheit ist schon zu erkennen.
Was die Reparatur angeht, empfehle ich dir, dich mal grundsätzlich mit dem Arbeiten von Holz auseinander zu setzen und dir auch Verleimregeln anzuschauen.
Viel Erfolg!

Gruß Melanie
www.holz-sinn.de
 

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Hansi17

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Um das auftrennen der Platte wirst du nicht drumrum kommen obs dir gefällt oder nicht, sonst kriegst du die nie gerade. Nach Verleimregeln neu zusammensetzen wird aber schlecht gehen da du die Platte unten eingefräst hast.
 

IngoS

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Hallo,

leider muss ich das auch so sagen, es ist kein schlichtes Design, sondern für Massivholz eine vollkommene Fehlkonstruktion.
Deine fest untergeschraubten Aluschienen haben gerade bewirkt, dass sich die Platte so stark gebogen hat und Fugen gerissen sind.
Deine dünnen eingeleimten Federn bewirken nichts. Dass die Leimfugen nicht ordentlich dicht waren, sieht man an den ausgekitteten Stellen.
Verleimregeln wurden nicht beachtet. Wahrscheinlich war das Holz auch nicht trocken genug für die Verarbeitung.
Ich gehe auch davon aus, dass der Tisch relativ wackelig ist, bei der gezeigten Beinbefestigung.
Was ist zu tun:
Bau ein vernünftiges Untergestell mit Zargen, die Platte auftrennen und neu verleimen und mit Nutklötzen an den Zargen befestigen.
Solche Tische sind zeitlos schön, stabil und halten etliche Jahrzehnte.

Gruß

Ingo
 

Komihaxu

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Das ist für dich selbst (und andere) ein ideales Beispiel um zu zeigen, wie man mit Massivholz nicht umgehen kann.
So ziemlich alles an dem Tisch ist eine Fehlkonstruktion.

Abbuchen unter "blöd gelaufen, aber viel dabei gelernt".
Trenn die Bohlen an den bisherigen Verbindungen auf, setz dich ans Reißbrett und fang wieder von vorne an.
Das Forum wird deine Entwürfe sicher gerne beurteilen und Tipps geben.

Aber tröste dich, du bist nicht der erste, der solche Fehler macht:
https://www.woodworker.de/forum/threads/flurschränkchen-eine-sammlung-von-anfängerfehlern.97759/
 

Hansi17

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Das geht noch- er muss nur die mittleren 2 Bohlen tauschen...
So genau hab ich mir die Platte jetzt gar nicht angesehen.
Ich finde so genau wie hier oft gesagt wird muss mans mit den Verleimregeln dann auch nicht nehmen. Grundsätzlich hält man sich als Tischler zwar dran aber für die Optik werden sie auch gerne mal über Bord geworfen, man muss es halt etwas abwägen können (ist halt eine Gefühlssache).
Sieh dir mal eine gekaufte Leimholzplatte an, da wird für gewöhnlich nur nach Optik sortiert. Wenn man daraus einen ordentlich konstruierten Tisch macht bleibt auch da die Platte gerade.
 

KoniH

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Autsch!

Das Design stammt (leider) nicht von mir. Mein Schwager hat sich aus gebrauchtem/antikem Teak einen solchen Tisch zimmern lassen. Der ist aber/sogar wesentlich größer. Mindestens 4,5 Meter lang und 1 m breit.

Und der kommt auch ohne Untergestell und Zargen aus.

Da hab ich mir gedacht, das schaff ich auch selbst :emoji_wink: Nix da :emoji_frowning2:((

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dascello

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Aber, mal ehrlich, Leute: Der Teak-Tisch straft uns alle doch eigentlich Lügen!
Die Befestigung der Beine ist, ömm, zumindest fragwürdig, die Platte ist "irgendwie" verleimt, und trotzdem steht das Teil anscheinend.
Kann also trotz allem gut gehen.

Trotzdem würde ich nur ungern an sowas Platz nehmen. Die Beine ganz auf der Ecke wären mit ein Graus, weil ich ständig dranstieße, dran hängen bliebe beim Aufstehen, mir die Knie mit Blutergüssen verschönern würde.

Auch hier: Modern ist nicht immer gleich zweckmäßig.

Aber alles das hilft unserem Freund ja nicht. Bei ihm hat es halt nicht funktioniert.


Gruß

Michael
 

IngoS

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Hallo,

da gibt es schon wesentliche Unterschiede. Wie schon gesagt, sind in den Stahlschienen Langlöcher (lassen das Arbeiten der Platte zu), die einzelnen Lamellen sind wesentlich schmaler und auch nach Möglichkeit gestürzt verleimt. Die Leimfugen sind richtig dicht, die Plattenstärke wesentlich größer und mit Sicherheit die Holzfeuchtigkeit entsprechend angepasst. Die Befestigung der Beine, da wird eine ungünstige Konstruktion halt mit dicker Stahlplatte ausgeglichen. So kommt Eins zum Anderen und da liegen halt die Unterschiede.
Nach wie vor halte ich von der Konstruktion nicht viel.

Gruß

Ingo
 

pixelflicker

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Solche Tische sieht man ja derzeit überall. Ist halt voll Hip mit den Füßen außen und ohne Zargen.
Ich glaube das Hauptproblem bei dem Lärchentisch ist gar nicht, dass die Verleimregeln nicht beachtet wurden und auch nicht, dass die Lamellen zu breit sind. Das ist Handwerklich nicht Korrekt, aber auch dann dürfte sich der Tisch nicht so heftig biegen. Auch ich habe einen "handwerklich nicht Korrekten" Schreibtisch aus zwei Eichenbrettern, die 4cm Dick und über 40cm Breit sind (je Brett). Auch da sind die Beine ganz außen und ohne Zarge und dieser hat sich nicht durchgebogen.

Ich glaube das entscheidende Problem hier ist, dass das Holz nicht richtig trocken war und das die Leimfugen nicht richtig zu waren. Diese haben sich geöffnet. Das dürfte auch bei missachtung der Leimregeln und ohne Zarge trotzdem nicht passieren.
Oder liege ich da falsch? Ich bin ja auch nur Hobbyist mit relativ wenig Erfahrung.
 

IngoS

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Hallo,

wie gesagt, gibt es ja mehrere Schwachstellen. Wenn man nun nach Hauptproblemen sucht, sind das eine zu hohe Holzfeuchte in Zusammenhang mit der Festverschraubung der Aluschienen. Die Schienen verhindern unten das Schwinden der Platte. Oben schwindet sie aber was zur Durchbiegung und zur Rissbildung führt.

Gruß

Ingo
 

pixelflicker

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Aber hätten dann nicht die Leimfugen trotzdem halten müssen?

Wir haben hier ja zwei "defekte". Die Durchbiegung ist der Offensichtlichere, aber das die Leimfugen aufgerissen sind, ist ja wieder ein anderer Fehler, oder?
 

uli2003

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Ich glaube das entscheidende Problem hier ist, dass das Holz nicht richtig trocken war und das die Leimfugen nicht richtig zu waren. Diese haben sich geöffnet. Das dürfte auch bei missachtung der Leimregeln und ohne Zarge trotzdem nicht passieren.
Oder liege ich da falsch? Ich bin ja auch nur Hobbyist mit relativ wenig Erfahrung.

Nein, da liegst du absolut richtig. Das Holz war für seinen Verwendungszweck einfach zu nass. Dazu kommt das Sperren durch die T-Profile, in die definitiv Langlöcher gehören.
Solche Tische sieht man zuhauf, wenn die alle schiefgehen würden - Prost Mahlzeit.
Die Fußbefestigungen sind schon nahezu ein Standardartikel.

An diesem Tisch wird sich nichts geraderichten lassen, die Bretter haben sich durch die Trocknung und Schwund verzogen. Man könnte sie weiter trocknen lassen, dann neu abrichten und verleimen. Dazu dann Profile mit Langlöchern einbauen, damit die Platte arbeiten kann.
Was recht gut funktioniert, sind Winkelprofile, welche in eine V-Nut geschraubt werden.

Die Konstruktion ist nach traditionellen Techniken nie absolut korrekt, aber auch nicht unmöglich. Lärche ist sicher auch nicht das ideale Holz dafür.

Grüße
Uli
 
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