Lackierung Küchenarbeitsplatte (beständig & lebensmitteltauglich)

Potti

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Hallo,

ich besitze eine selbstgebaute Küchenarbeitsplatte aus Kiefernholz, die ich über mein Cerankochfeld schieben kann. Das unbehandelte Kiefernholz hab' ich vor 2 Jahren mit einem umweltfreundlichen, wasserlöslichen Klarlack angestrichen. Jetzt ist die Oberfläche schon recht kaputt und ich würde sie gerne abschleifen und neu lackieren.
Da die Arbeitsplatte oft feucht wird und auch Lebensmittel drauf kommen (z.b. Teig gerollt wird) müßte der Lack folgende Anforderungen erfüllen:

- Wasserfest
- Gesundheitlich unbedenklich (keine Schadstoffe abgeben)
- Beständig (nicht nach 2 Jahren wieder ab sein)
- Möglichst hart (damit nicht so leicht Kratzer und Dellen reinkommen)

Er wäre klasse, wenn ihr mir Tipps zu den richtigen Lacken (Hersteller, Bezeichnung, ...) geben könntet und wie man's am Besten verarbeiten soll (wie oft drüberlackieren, zwischendurch anschleifen usw.)

Besten Dank schonmal im Voraus
Servus Michael
 

carsten

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Hallo


die Dellen und Kratzer sind weniger Sache der Oberfläche als vielmehr des Holzes. Kiefer ist für sowas ( würde es als stark belastete Fläche ansehen) eigentlich eher ungeeignet, da recht weich. Würde deshalb zu einem Öl greifen. Garantiert unbedenklich ist Walnußöl, da es als eines der wenigen "Haushaltsöle" relativ gut trocknet ohne ranzig zu werden.
 

wernerAugsburg

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Servus,
ich würde das ganze mit einem 2 Komponenten Parkettlack lackieren. Da Du aber das erste Mal mit einem Lack auf Wasserbasis gestrichen hast, solltest Du zuerst einmal gründlich den ganzen alten Lack abschleifen.
Nach der ganzen Prozedur sollte für eine ganze Weile Ruhe sein.
Viel Spaß und gutes gelingen
Gruß
Werner
 

derdad

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Hi!

Ich würd es lassen wie es ist und das Geld und die Arbeit in eine Hartholzplatte investieren. Bei Kiefer kann der Lack noch so hart sein, Macken kommen trotzdem wieder in kürzester Zeit rein.

gerhard
 

Potti

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Danke für eure Hilfe. Werd's denke ich mit einer neuen Hartholzplatte versuchen. Dann spar' ich mir auch das Abschleifen.

Welches Holz empfehlt ihr mir denn? Ist Buche geeignet oder gibt es was besseres (zu erschwinglichen Preisen und auch in den gängigen Läden zu bekommen)?

Wie ist das mit dem Einölen; ist die Fläche dann auch abwaschbar? Ich hab' nämlich noch nie auf geölten Flächen gearbeitet.

Vielen Dank
Michael
 

FooFan

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Buche ist recht gut. Würde ich auch nehmen. Wenige Poren wie Eiche und nicht so empfindlich wie z.B Ahorn. Außerdem wir Buche häufig für Gegenstände im Haushalt gebraucht. = Lebensmittelechter ?
Wenn du richtig das Öl aufträgst ( Forumsuche) dann wirst du keine Probleme damit haben es auch mal abzuwischen. Hin und wieder kannst / mußt du die geölte Fläche nachölen.
 

carsten

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Hallo

ne Buche ist zwar hart aber in Bezug auf Kontakt mit Wasser eines der ungeeignetsten Hölzer da es a) enorm arbeitet b) auch noch nicht sonderlich beständig ist ( Schimmelpilze, usw)
Bei mir zu Hause verrichtet eine Platte aus Teak eine ähnliche Aufgabe.
 

Superdad^

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Hallo Michael,
ich würde eine Corean Platte nehmen, Corean ist ein ziemlich weicher Stein.
Am allerbesten ist aber immer noch eine Kopfholzplatte aus Eiche, Buche oder Esche wenn Du die mit Oel behandelst z.B. Leinoel hast Du sehr lange was davon.

Viel Spass
Achim
 

carsten

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Hallo

Klugscheissermodus an :

Corian heißt der Werkstoff guckst du www.corian.de
ist KEIN Stein sondern ein Kunstmineral auf Basis von Acrylpolymeren also ein Kunststoff, der je nach Dekor Steinähnlich aussehen kann. Berabeitbar ist Corian bzw auch alle anderen Kunstmieralien wie Avonite, marlan, Noblan, varicor usw mit den normalen Hartmetallwerkzeugen die ein Schreiner so hat.
Wobei Corian und Co nicht gerade günstig sind.
Klugscheissermodus aus.
 

Potti

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Danke für eure Tipps!

Nachdem Teakholz sehr schwer zu bekommen ist (gestern ewig rumtelefoniert) werde ich wohl auf Eiche ausweichen.

Viele Grüße
Michael
 

Unregistriert

Gäste
Bleib lieber bei Buche,
Eichenholz mit seinen Gerbstoffen kann zu Geschmacks- oder/und Farbveränderungen an Deinen Lebensmitteln führen.
Buche ist da erprobt (geölte OFL oder unbehandelt) und gibt auch kein Problem mit Feuchteresistenz da es stets ganz abtrocknen kann (bei Deiner Anwendung - Du baus ja kein Fenster daraus :emoji_slight_smile: )

Grüße
Ralf
 

Trickst3r

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Falls hier jemand (ebenso wie ich) einige Jahre später auf diesen Thread stoßen sollte und einen hervorragenden Lack für Küchenarbeitsplatten sucht:

Ich habe zwischenzeitlich einen gefunden:
Zweihorn Crystallit 2K-PUR-Lack, den es in diversen Glanz- und Mattstufen gibt, und der vor allem lebensmittel- und spielzeugverträglich und insbesondere auch für die Anwendung im Küchenbereich vorgesehen ist.

Ich habe damit (und mit Buche) bislang Erfolg gehabt, d.h. kein merklicher Verschleiß trotz über sechs Jahren. :emoji_slight_smile:
 

Holzsinn

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Damit ich auch noch meinen Senf dazu gebe: ich habe vor 20 Jahren meine ganze Küche mit Buchenleimholzplatten ausgestattet und mehrfach mit Hartwachsöl behandelt. Die muss ich etwa alle zwei Jahre an stark beanspruchten Stellen etwas anschleifen und noch mal Hartwachsöl (Osmo) auftragen. Die Leimholzplatten bestehen aus schmalen Lamellen, die in der Länge gestückelt sind. Der Meine war damals von Ikea, ob sie die heute noch haben, musst du selber schauen. Das Ganze verzieht sich nicht und arbeitet wenig, ist sehr stabil und verträgt tägliches feuchtes Abwischen.

Viel Erfolg!
Melanie
 

WinfriedM

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@Trickst3r: Lässt der sich gut streichen? Oder hast du den gerollt? Und welchen Glanzgrad hast du verwendet? Hast du nach 6 Jahren nirgendwo Defekte in der Oberfläche? Hast du direkt aufgetragen oder vorher den Füllgrund verwendet? Wie viele Aufträge?

Problem ist allerdings: Den gibts nur im 5 Liter Gebinde. Als Nichtprofi, der mal eben eine Arbeitsplatte machen will, ein wenig viel.
 

Trickst3r

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@WinfriedM

@WinfriedM: Ich habe etwas mehr Verdünner beigegeben als empfohlen (ca. 30-40% statt bis zu 20%), aber das wäre vermutlich nicht einmal nötig gewesen.

Jedenfalls ließ es sich mit einem simplen Schwamm (!) einwandfrei "streichen", ist hervorragend verlaufen und war sogar ohne Anschleifen nach ein paar Stunden überstreichbar. Insgesamt war ich äußerst angetan von der Verarbeitung und eben auch vom Langzeitergebnis.
 

WinfriedM

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Alles klar, danke. Bleibt das Beschaffungsproblem. Da kann man nur hoffen, dass der Tischler um die Ecke den Lack hat und mal 1 Liter abfüllen kann. Zweihorn ist ja zumindest bei vielen Tischlern zu finden.
 

Trickst3r

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Anzahl Anwendungen und Gebindegröße

@WinfriedM:

Wenn es sich um eine Küchenarbeitsplatte handelt, sind fünf Liter nicht unbedingt zuviel:

Ich habe sicherheitshalber vier- oder fünfmal gestrichen, allerdings ohne sonstige Grundierung, und dabei einen merklichen Anteil der fünf Liter verbraucht.

Da ich den Lack auch für andere Projekte verwendet habe, habe ich mittlerweile schon mehrfach nachgekauft. Solange Lack, Härter und Verdünner wieder gut verschlossen werden, halten die quasi ewig (zumindest bei mir). => 5l sind m.E.n. keine Fehlinvestition.
 
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