Leimfuge - Wie gross darf der Spalt sein?

heissim

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Hallo zusammen,

ich verleime derzeit Nussbaumbretter in der Breite. Die Bretter sind alle +- 20 cm breit. Da meine Abrichte (HC 260) momentan nicht gut eingestellt ist, die Messer nicht so gerade geschärft sind wie ich es will, seltsamerweise macht die HC260 einen stark konkaven Bogen.
Also muss ich von Hand fügen. Dazu habe ich ne Veritas Rauhbank mit Fügeanschlag. Ich schaffe es halbwegs gut nen rechten Winkel herzustellen und einen leicht konkaven Verlauf zu erzeugen. Nun ist meine Frage, wie gross darf diese Spalt durch den konkaven Verlauf sein ohne dass es problematisch wird beim Verleimen?

Generell strebt man ja Perfektion an, aber an welchen Stellen ist eine gewisse Imperfektion zu verkraften? Es wird eine Schreibtischplatte werden.

Vielen Dank für Eure Hilfe und einen schönen Abend
Simon
 

IngoS

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Hallo,

am besten ist, besonders bei den breiten Brettern, eine absolut gerade Fuge, also nicht extra hohl hobeln. Wenn du die Fügefugen nicht gut dicht bekommst mach wenigstens Lamellos, Dübel oder Dominos rein.

Gruß

Ingo
 

carsten

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Hallo

also ich wollte mich nicht über meine Faulheit die Teile nicht optimal zu fügen immer ärgen müssen wenn ich sie sehe ( Schreibtisch). Entweder den einen oder anderen Hobel so scharf machen und einstellen dass die Fuge zur keiner wird.
 

heissim

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Hallo,

am besten ist, besonders bei den breiten Brettern, eine absolut gerade Fuge, also nicht extra hohl hobeln. Wenn du die Fügefugen nicht gut dicht bekommst mach wenigstens Lamellos, Dübel oder Dominos rein.

Gruß

Ingo

Hi Ingo,
aber inwiefern hilft das, dass die Fuge "dichter" wird mit den Dominos? Ich versuche nicht extra hohl zu hobeln, ich finde es aber nicht ganz einfach es perfekt gerade zu machen auf beiden Seiten. Ne Dominofräse habe ich. Bei ca. 35mm Materialstärke, welche Dübelgrösse empfielst du?


Hallo

also ich wollte mich nicht über meine Faulheit die Teile nicht optimal zu fügen immer ärgen müssen wenn ich sie sehe ( Schreibtisch). Entweder den einen oder anderen Hobel so scharf machen und einstellen dass die Fuge zur keiner wird.

Faulheit ist hier eher Pragmatismus, ich möchte keine Fuge über die ich mich ärgern muss, habe aber nichts gegen weniger Aufwand. Ich werde definitiv von Hand arbeiten, da ich mit der HC gerade auf Kriegsfuss stehe.

Gruss Simon
 

heissim

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Hallo

Danke für das schöne Video, habs gleich ganz angeschaut :emoji_slight_smile:
Verzeiht mir meine Blödheit. Ich verstehe aber leider noch immer nicht, wie die Dominos mir helfen, einen Spalt in der Leimfuge zu verkleinern oder zu schließen.

LG Simon
 

brubu

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Wenn das mit Deiner Maschine nicht funktioniert, geh zu einem Schreiner und lass die Bretter genau fügen.
Alles andere ist schade ums Nussbaumholz. Fügen ist auch für Profis nicht immer problemlos.
Zu deiner Maschine kann ich Dir nichts sagen, ich kenne nur Profimaschinen. Auch da müssen die Messer
scharf und alles präzise eingestellt sein.

Mit dem Handhobel wird das nicht besser. Kein Profi käme auf die Idee von Hand zu Fügen. Die Maschine
muss stimmen.

Viel Erfolg
brubu
 

seschmi

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Die Lamellos (nicht Dominos) sorgen in diesem Fall nur dafür, dass die Fuge nicht aufklafft, bzw die Platte auseinander reißt. Da, wo die Fuge nicht dicht ist, kriegt der Leim ja keinen Druck, also hält er nicht viel. Damit wird die Fuge noch breiter, wenn das Holz arbeitet. Die Lamellos halten es wenigstens etwas zusammen.

Außerdem vermindern die Lamellos den Höhenversatz, der potentiell entsteht.

Ich würde mir aber so einen Murks nicht antun - Du musst ja die Hobelmaschine sowieso irgendwann richten. Bis dahin reicht auch eine Spanplatte als Schreibtisch.

Besser einmal Hobelmesser zum Schleifen bringen als zwanzig Jahre den Dreck anschauen, der sich in der halboffenen Leimfuge sammelt...
 

seschmi

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Übrigens: Wenn Deine HC260 konkav hobelt, dann sind die beiden Tische nicht parallel.

Zur Kontrolle den rechten Tisch ganz hoch drehen (also auf Spanabnahme Null) und dann einen exakten Richtscheit über beide Tische legen. Da darf kein Spalt drunter sein.

Ich denke mal, dass Deine Tische ein „Dach“ bilden, mit der Hobelwelle als First. Dann kannst Du den linken Tisch mit den Madenschrauben etwas verstellen, bis es passt.

Wenn die Messer zu hoch sind, hast Du am Ende des Brettes eine „Kuhle“. Wenn die Messer zu tief sind, kannst Du gar nichts drüberschieben.

Eine HC260 muss man leider gelegentlich nachstellen. Geht aber, wenn man es mal kapiert hat.
 

Friederich

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wie gross darf diese Spalt durch den konkaven Verlauf sein ohne dass es problematisch wird beim Verleimen?
Kommt drauf an :emoji_slight_smile:
Je mehr Bretter du nebeneinander verleimst, desto präzider muss abgerichtet sein; denn der Fehler addiert sich ja.
Man spricht hier übrigens von einer "Hohlfuge". Im Gegensatz zur "Spitzfuge"..
 

heissim

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OK, die Tipps zur Abrichte sind schonmal sehr gut, das werde ich morgen mal prüfen. Ich habe ein bisschen Bedenken, dass ich immer mehr weghoble und es nicht besser wird. Irgendwann fehlt es dann am Material.

Warum das von Hand nicht besser werden wird verstehe ich nicht. So habe ich den Spalt von 3mm auf 0.2mm reduziert bin aber noch nicht ganz zufrieden. Andere schaffen das ja auch von Hand.

Bzgl der Parallelität der HC 260:
Ich habe nur von Veritas das 60cm Stahllineal von den feinen Werkzeugen, leider ist das Lange seit Ewigkeiten nicht mehr lieferbar. Ich hatte gerne etwas in der Art und Qualität in 120+cm
Habt ihr da Alternativen? Gerade das Prüfen der Fuge mache ich gerade jedesmal durch auflegen auf die Werkbank.

LG und danke
Simon
 

carsten

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Hallo

einfqch mal so trocken zusammenlegen wie es auch geleimt wird. Zwinge ansetzen. Wenn die Fuge mit der ersten Umdrehung ( unter Last) dicht wird, ist das OK. Wenn du die Zwinge voll anspannen musst wäre das nicht OK. 0.2 mm klingt für mich aber nach OK.
Stahllineale gibt es auch bei anderen Anbietern einfach mal googlen; sind aber nicht günstig. Als Schreiner nutze ich aber auch die Wasserwaage. Probestück hobeln und prüfen.
 

Mitglied 67188

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So habe ich den Spalt von 3mm
das ist nicht gerade wenig.
die muss schon sehr stark verstellt sein.
Tische waren arretiert?
Gleichmäßiger Andruck auf dem Abnahmetisch?

ich würde mir billiges Holz beschaffen, die Maschine einstellen und probehobeln.

wenn du allerdings jetzt auf 2/10 mm bist, ist das doch super, wenn die Kante dabei auch über die
ganze Länge im Winkel geblieben ist dann kannst du verleimen.

viel Erfolg
 

heissim

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Sorry die 3mm sind natürlich addiert von 2 Brettern, hatte ich sagen sollen. Aber auch 1.5mm auf 1.5m sind finde ich zu viel. Das kann schon sein dass sich da was verstellt hat.

Du machst mir Hoffnung dass ich es von Hand gut gemacht habe . Vor dem Verleimen werde ich sicher noch Bildchen einstellen. Das aber dann im. Anderen Thread wo es um den Bau des genannten Tisches geht.
Dominos werde ich vermutlich schon einsetzen. 3 Stück auf die Länge. Den ersten spielfrei und die anderen beiden mit Spiel.

An dieser Stelle noch etwas:
Ich möchte mich bei euch allen herzlich bedanken. Für jedes Problem und jede Frage wird man freunich und kompetent (und verdammt schnell) beraten. Das ist einfach eine ganz tolle Sache und das möchte ich nun auch mal sagen.
 

Lico

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Auch 2/10mm scheinen mir zum fügen zu viel.

Lico
 
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Friederich

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das Prüfen der Fuge
Stell zwei Bretter mit der Fügekante aufeinander. Kannst du in der Mitte einen Lichtspalt erkennen, hast du Hohlfuge. Bei einem Lichtspalt an den beiden Enden hast du Spitzfuge.
Ohne irgendeinen Lichtspalt wär die Fügekante perfekt.
Da sich ein Fehler bei diese Prüfung vedoppelt, kann man ihn besonders gut erkennen.

Hohlfuge ist besser als Spitzfuge.Von daher die Abrichte erstmal möglichst neutral einstellen, und dann unmerklich um Haaresbreite in Richtung Hohlfuge verstellen.
 

Holzrad09

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Gleichmäßiger Andruck auf dem Abnahmetisch?
Das ist auch ein Punkt: - lange Bretter - kleine Maschine - konvexe Brettseiten. Ohne Erfahrung verkippelt man schon mal auf dem Maschinentisch.
Ich kennzeichne die Platte vor dem Fügen und kontrolliere jede abgerichtete Seite, wie sie passt. Bei konkaven Brettseiten zuppe Ich erst die Brettenden ab und bei konvexen nehme Ich nur die Mitte etwas runter. Man sollte vorm abrichten das Brett einguggen.
Richtiges Abrichten muss auch gelernt sein, mit einfach nur drüber schieben und Späne produzieren ist es nicht getan. Es muss nicht immer an der Maschine liegen.
LG
 

Mitglied 59145

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Der Spalt darf, wenn überhaupt, nur in der Mite der Fuge ganz leicht aufgehen. Wichtig ist hier, dass er sich gleichmäßig öffnet, also keine Versätze bildet.

Gruss
Ben
 

AhornBay

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Schönen guten Morgen,
- Hobelmaschine: mAn sind die Tische nicht richtig (zueinander) justiert oder aber bei der Werkstück(zu)Führung wird an den falschen Stellen Druck ausgeübt
- Handhobel: muss man können :emoji_slight_smile:; eine Hohlfuge (= in der Mitte ein MINIMALER Spalt; maximal so viel, das gerade so Licht durch scheint) ist ideal, damit wird beim Verleimen an den Brettenden mehr Druck ausgeübt, was einem Aufgehen später entgegenwirkt
- Lamello/Domino: haben wenig/nix mit der Fuge zu tun; die helfen nur, den Versatz in der Fläche zu minimieren. An spätere notwendige Schnitte denken - nichts ist ärgerlicher, als wenn man an der späteren Kante einen Domino sitzen hat

Zum Fügen per Hand mit einem Handhobel gibt es tageweise Videos und auch den ein oder anderen Beitrag hier im Forum und im Nachbarforum.

Viel Erfolg

Herzliche Grüße

Tom
 

brubu

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Hallo zusammen

Nicht nur die Maschinentische müssen fluchten. Der Abnahmetisch muss in der Höhe zur Welle verstellt werden können.
Das im Zehntel oder noch feineren Bereich. Steht der Tisch um ein Mü zu hoch gibt es eine Hohlfuge. Steht er minim zu
tief gibt es eine Rundfuge. So lernt man richtig Fügen, das ist nur Grundwissen.
Darum besser vom Profi machen lassen bei teurem Holz oder einen Maschinenkurs
besuchen z.B. bei magmog.

Gruss brubu
 

magmog

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Hallo zusammen

Nicht nur die Maschinentische müssen fluchten. Der Abnahmetisch muss in der Höhe zur Welle verstellt werden können.
Das im Zehntel oder noch feineren Bereich. Steht der Tisch um ein Mü zu hoch gibt es eine Hohlfuge. Steht er minim zu
tief gibt es eine Rundfuge. So lernt man richtig Fügen, das ist nur Grundwissen.
Darum besser vom Profi machen lassen bei teurem Holz oder einen Maschinenkurs
besuchen z.B. bei magmog.

Gruss brubu


Guuden,

bist Du Dir sicher, den Zusammenhang von Hohl- und Spitzfuge so bei mir mitbekommen zu haben?
 

Friederich

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-Durch winkelig zueinander stehende Tische entsteht Hohl- bzw Spitzfuge.
-Schneidenflugkreis zu hoch ergibt einen Absatz am Ende des Werkstücke.
-Schneidenflugkrei zu niedrig ergibt Absatz am Anfang des Werkstückes,

Inwieweit falsche Höhe des Schneidenflugkreises außerdem Hohl bzw Spitzfuge ergibt, entzieht sich gerade meinem Vorstellungsvermögen :emoji_slight_smile:
Ist aber auch nicht wichtig, da man ja als erstes den Schneidenflugkreis korrekt einstellt. Mithilfe eines Richtscheites oder anhand des Hobelbildes (Absatz hinten oder vorne).

Bei Einstellung der Schneidenflugkreishöhe mittels Richtscheit ist zu beachten, dass er um Haaresbreite oberhalb des Abnahmetisches liegen muss. Also so, dass ein aufgelegtes Richtscheit bei manueller Drehung der Messerwelle um wenige Millimeter mitgenommen wird.

So weit mein Verständnis der Dinge. Ich hoffe doch, ich liege richtig. ...?
 
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