Leimholz herstellen

smoky52

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Hallo, ich bin dabei einen Tisch aus Erle zu bauen. Für die Tischplattenherstellung habe ich einen Verleimfräser gekauft und das Anfertigen der einzelnen Leisten ist kein Problem. Die Leisten sind bei einer Länge von 160 cm 5 cm breit und 2,8 cm dick. Anschließend habe ich die Trapezprofile gefräst. Alles passt gut zusammen. An einer Probeplatte jedoch ist folgendes Problem aufgetaucht: bei der verleimten Breite von 60 cm ist das äußere Maß 4 mm kürzer als die Mitte. Wo liegt der Fehler? Liegt es ggf. Daran, dass der Leim zu dick aufgetragen wurde? Im Gegensatz zu stumpf verleimten Flächen kann der Leim ja nicht nach außen dringen. Hat jemand einen guten Rat?
 

lmitter

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Also wenn der Leim hier die zusätzliche Breite in der Mitte verursachen würde, müsstest du theoretisch dort einen Spalt zwischen den einzelnen leisten haben. Sind deine Fügen dicht, glaube ich nicht, dass es am Klebstoff liegt. Sind die einzelnen Lamellen garantiert zu 100 % gleich breit?

Andere Ursache könnte unterschiedlicher druck beim pressen sein. Stell doch mal ein Bild ein.

LG Lukas
 

rorob

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Holz arbeitet.
Hast du das Holz nach den Regeln verleimt, die Anordnung der Jahresringe hat Einfluss darauf, wie das Holz "arbeitet".

Meine Erfahrung, ich bin kein Profi, das verleimte Holz muss ich noch mit einer Tischkreissäge, Handkreissäge auf das gewünschte Format bringen.

Gruß
Robert
 

lmitter

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Stimme robrob zu. Habe den Text so verstanden, dass er das Holz gerade aus der Presse genommen hat. Da sollt das imho noch nicht so stark bemerkbar sein mit dem Arbeiten. Nachträgliches formatieren und vorheriges Abrichten sind aber jedenfalls notwendig.

Lg
 

WoodenCarpenter

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Guten Morgen!!!

Ich fange hier in der Mitte an zu zwingen und gehe dann nach links und rechts außen, so kann der überschüssige Leim links und rechts in der Fuge austreten. Genauso sollte es funktionieren, wenn Du auf einer Seite zu zwingen anfängst und Dich zur anderen durcharbeitest.

Kann es sein, daß Dein Leim schon etwas angezogen hat, dann läuft der nicht mehr. Kommt daher, daß der Leimauftrag mit Pinsel eben doch etwas dauert; besser ist es, hier eine Malerwalze zu verwenden.

Wenn das mit dem Verleimfräser gut funktioniert und das Werkstück eben verleimt wurde reicht m. E. ein schleifen der Oberfläche mit einem Bandschleifer aus.

In der Breite würde ich immer etwas zugeben um die fertige Platte nochmal ansäumen und auf fertige Breite schneiden zu können. In der Länge wird das ja normalerweise genauso gehandhabt.
 

smoky52

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Moin zusammen und Danke für die Antworten. Möglicherweise hat Hans den fehler gefunden. Vorab nochmals zur Erläuterung. Die Leisten habe ich vor dem Fräsen präzise abgerichtet und auf gleiches Maß auf Dicke gehobelt. Unterschiedliche Breiten fallen also raus. Anschließend habe ich die Trapeznut mit dem Verleimfräser an der Tischfräsmaschiene gefräst. Auch hier kann nichts schief gegangen sein. Da ich allerdings wegen der Nut den Leim mit dem Pinsel aufgetragen habe ist es schon denkbar, dass der bei den ersten Leisten nicht mehr so "flüssig" war. Ich werde bei der eigentlichen Tischplatte weniger Leisten einleimen und in deutlich mehr Gängen das Holz spannen.
Zur Bitte von Lukas, ein Foto zu zeigen, muss ich sagen, dass es nichts bringen würden, da der Buckel in der Mitte der Platte ist.
Wo ich schon im Forum bin hätte ich noch eine Frage: Die Tischplatte wird 160 cm lang und 95 cm breit sein, bei einer Dicke von 2,8 cm. Da unter der Platte eine Tischausziehführung (Hettich Trimaris) befestigt wird muss ich die Platte so stabilisieren, dass die Unterseite plan ist. Nun sind mir die von Hettich angebotenen T-Profile mit 65 €/Stück zu teuer. Was haltet Ihr von einem eingelassenen L-Profil in 4 mm Stärke, dass 20 mm tief in Nuten eingesetzt wird?
Gruß aus dem kalten Friesland von smoky
 

Mitglied 59145

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Hallo,

Wenn du wirklich parallele Leimholzplatten haben willst musst du die einzelnen Lamellen auf breite hobeln. Nur abrichten führt bei mir auch ab und an zu Abweichungen in der breite.

Wenn du einzelne Lamellen schneidest sind diese ja nicht richtig gerade, daher auch keine perfekt gleich breiten Lamellen nach dem abrichten!

Gruss
Ben
 

rorob

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Ich glaube, der TE hat die Leisten mit dem Dickenhobel auf gleiche Breite gebracht.
Ich bleibe dabei: Leimholz mit Zugabe herstellen und dann auf Format sägen.

Gruß
Robert
 

rafikus

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Wenn die Leisten tatsächlich gleich breit waren, dann hat er in der Mitte Spalte dazwischen. Wenn die Spalte gleich verteilt sind, dann sind sie 0,36mm breit. Das sollte ein Blinder mit einem Krückstock erkennen.
Wenn das so ist, dann braucht man gar nicht mehr auf Format sägen.

Aber der TE hat bezüglich der Spalte leider nichts geschrieben, obwohl es gleich in der ersten Antwort erwähnt wurde.

Rafikus
 

TinaRestauro

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Hallo,
eine Frage am Rande:
Wieso schneidest du aus der Bohle nur 5 cm breite "Lamellen" ? Normalerweise nutzt man die volle Breite einer Bohle aus. Man besäumt, schneidet also die Baumkante weg, schneidet dann je nach Bohle den Kern raus, Baumkante weg usw. Ein Schneiden zu Leisten erschließt sich mir nicht ganz. Ergibt m.e. ein viel zu unruhiges Bild. Unterschiedliche Breiten sind eigtl. kein Problem, da man sich ja ein Holzbild zusammensetzen kann. Man verleimt ja sein Holz selbst, um sich von der Industrieware abzusetzen...
 

Friederich

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Wenn du wirklich parallele Leimholzplatten haben willst musst du die einzelnen Lamellen auf breite hobeln. Nur abrichten führt bei mir auch ab und an zu Abweichungen in der breite.
So würd ichs auch das nächste Mal machen.
Geringste Fehler der Abrichte addieren sich nämlich bei langen Platten aus vielen Einzelstücken. Ist mir auch schon passiert.
 

Tischler-Kalle

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Hallo,

abgesehen davon, dass die einzelnen Lamellen die gleiche Breite haben müssen, ist es auch entscheident, wie korrekt der Verleimfräser eingestellt ist und auch wie genau gefräst wird.
Wurde mit Vorschub gefräst, oder nur mit der Hand?
 

Holz-Fritze

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Du verleimst also 12 x 5cm Lamellen. 4mm Abweichung bedeuten also weniges als 4/10mm pro Lamelle.
Das ist wahrlich nicht viel es bedeutet einfach dass deine Bretter 4/10mm konkav sind. Das passiert schnell beim Abrichten oder fräsen.

Einfach das nächste mal auf Übermaß gehen und zuschneiden. So ist die übliche Vorgehensweise.
 

smoky52

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Ich habe 21 Lamellen durch den Dickenhobel laufen lassen. Somit sind sicherlich die Maße absolut gleich.
Das Fräsen am Verleimfräser habe ich per Hand erledigt. Bin gerade dabei die große Platte zu fräsen und zu Verleimen. Über das Ergebniss werde ich berichten.
 

WoodenCarpenter

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Nimm zum Leim auftragen eine Rolle für Farbe, die geht bei den Kronfugen auch bis in die Nuten... und ist doppelt so schnell.

P.S.: habe heute schon den dritten Durchgang Platten verleimt. Jeder Durchgang 2 Platten 18,5 mm dick, 54 - 57 cm breit und 200 cm lang. Leimauftrag mit der Rolle, innerhalb 3 Minuten die ganzen Lamellen eingekleistert, da bleibt viel Zeit zum ausrichten und spannen...
 

blacksaxon

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Also bei meiner Felder ADH steht im Handbuch, dass die Abrichttische so eingestellt sind, dass leicht "hohl" gehobelt wird. Was m.E. auch Sinn macht, um die Enden nicht mit Spannung zu verleimen. Allerdings würde ja dann beim Dickten die andere Seite entsprechend leicht bauchig. Theoretisch würde das immer noch hinhauen solange man hohl an bauchig leimt. Bin allerdings kein Profi und habe auch keine Erfahrung mit Verleimfräsungen. Habe bisher alles stumpf mit beiden Seiten leicht hohl (also ohne Dickte) und möglichst nur eine Fuge aufs Mal verleimt immer zwei an zwei und dann die zweier zu vierern usw., würde aber immer mit Zugabe arbeiten und erst am Schluss die Platte aufs Maß sägen. So 4mm kommen da schon leicht mal zusammen.
Gruß
Paul
 

Mitglied 59145

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Hallo,

du kannst ruhig alle Fugen auf einmal leimen, der Druck bleibt der gleiche!

Gruss
Ben
 
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