Leinöl entfernen ?!?

ptau

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Moin zusammen !

Ich habe in den kalten Monaten begonnen, ein Küchenbüffet aus den 30er Jahren zu restaurieren. Nachdem ich mit Heissluftfön und Spachtel die Farbe teilweise entfernt hatte, mit 220er und 280er Papier den Feinschliff gemacht habe, kam zum Vorschein, das die Türen aus einer Tischlerplatte gefertigt wurden - leider nur die Maserung absolut grauenhaft aussieht !

Daher habe ich mich entschlossen, den Schrank weiß zu lackieren und mit Anschleifen der Kanten einen "antiken Look" hinzukriegen.

Als ich dieses Wochenende auf einem Seminar war, mußte ich leider feststellen das alle bisher "entlackten" und feingeschliffenen Teile von meiner Frau leider mit "Leinölfirnis" eingestrichen wurden !!! (sie meinte es ja nicht so) *grummel*

Zu den Fragen:

Ist es schlimm wenn nun Leinölfirnis auf dem Holz ist ? Kann ich trotzdem lackieren ? Wenn ja, mit was für einen Lack ?

Wenn nicht, wie kriege ich das Leinöl wieder runter ? Ablaugen ? *heul*

Danke für eine Antwort.

Grüße aus Hessen

pTau
 

ptau

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Morschen Peter,

Danke für Deinen Tip ... dachte schon, ich müßte ich mühsamer Kleinarbeit das ganze Öl wieder runterschrubben !

Aber wie Du schon sagtest, früher waren schließlich (fast) alle Lacke auf Basis von Leinöl. Könnte man daher sagen das Leinöl-Lacke eigentlich schon Öko-Lacke sind ?

Gruß
Philip
 

peter24

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Hallo Philip,

eigentlich sind es schon Ökolacke, kommt aber immer drauf an was man noch dazu reinmischt, z.B. Sikkative (Trocknungsmittel). Da gibts solche und solche.
Und dann gibts noch dies und jenen Verbesserer. Ich traue denen am meisten, welche eine Volldeklaration bei ihren Produkten vorlegen. Vor einiger Zeit hab ich mal wo angerufen und wollte wissen auf welcher Basis das Produkt hergestellt wird. Lauter ja und neins und ich weiß nicht und vielleicht usw. Da hab ich halt ein Produkt genommen dessen Hersteller mir die Auskunft ohne wenn und aber gab. (Öko - Produkt)
Bei Deinem Büffet, würde ich an einer unauffälligen Stelle (hinten?) einen Probeanstrich machen und wenns dann gefällt, dann los auf das gute Stück!

Viel Erfolg, Peter
 

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hilfe!

habe ähnliches problem - ältere möbel mit einem leicht klebrigem leinölanstrich - wie kann ich diesen entferen - hab schon einiges versucht, aber ohne erfolg. fürs abschleifen ist es jedenfalls zu wiech und zäh.
herzlichen dank!



peter24 schrieb:
Hallo pTau,

Ich würde mit Schleifvlies leicht anschleifen und danach mit Leinölfarbe das Möbel lackieren. Müßte gut gehen, früher hatten unsere Vorfahren nichts außer eben die Leinölfarbe. Wird heute aber leicht vergessen.
Siehe dazu auch: www.konrad-fischer-info.de/2oel.htm , www.kremer-pigmente.de
www.leinoelpro.de , www.fensterhandwerker.de
bei www.caparol.de gibt es die Capadur LeinölFarbe, welche als sehr hochwertige Farbe angepriesen wird.
Auch bieten die Naturfarbenhersteller wie Auro, Livos, Biofa, Leinos, Osmo etc. Leinölfarben an.

Gruß Peter
 

peter24

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Hallo unregistriert,

in Deinem Fall würde ich zu allererst mit Spiritus oder, falls der Geruch stört, mit Isopropano, Apotheke / Drogerie, halt ein bisschen teurer, das gute Stück abzuwaschen. Vielleicht ist auch Wachs im Spiel. Wie alt ist der Anstrich? Eigentlich trocknet ein Leinölanstrich mit der Zeit aus. Ansonsten bin ich mit meinem Latein zu Ende.

Gruß Peter
 

edelres

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Klebriger Belag

Hallo Gast ( unregistriert),

Zu den Moeglichkeiten welche Peter anfuehrte, koennte auch Nitrolackverduenner helfen(gibts im Autlackiererzubehoerhandel). Die klebenden "Finische" resultieren oft aus Mischungen welche begrenzte Lebensdauer besitzen, wird von den Herstellern in Kauf genommen. Wenn dieser Fehler Auftritt is eh jede Garantie abgelaufen.

Eine andere Moeglichkeit ist, die Moebel mit SE1 Anlauger abzuwaschen, bzw damit nachzuwaschen.

Wuensche viel Geduld und Erfolg.

mfg

Ottmar
 

elsunger Uwe

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zu leicht klebriger Leinölanstrich.

Hallo,
ich habe in der letzten Zeit sehr oft Leinöl benutzt. Aber einen leicht klebrige Oberfläche habe ich noch nie gehabt. Denn Leinöl zieht mit der Zeit ins Holz und ist im reinen Zustand als Holzschutz gedacht. Erst wenn es mit Petroleum zu einem Halböl gemischt wird ist es als Grundierung für Ölfarben zugebrauchen. Mir kommt es auch so vor als wenn die Oberfläche gewachst ist. Ich habe mir alte Hobel wieder zurecht gemacht und diese mit Leinöl behandelt. Selbst beim 3-4 Anstrich war das Öl nach einer Tasse Kaffee ins Holz komplett eingezogen. Bei einem Hobel habe ich es dann Übertrieben und habe ihn gewachst ( Bienenwachs). Heraus kam eine extrem Schmierige Oberfläche. Das Wachs habe ich mit Petroleum wieder runter geholt. Dieser Hobel wird mit Sicherheit niemals vom Holzwurm heimgesucht.

Uwe
 

Dairy

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Mit Leinölfarbe streichen

Hallo Uwe,
was deine Frau gemacht hat, ist fast das beste, was man überhaupt machen kann (strahl*), besser wäre nur noch naturreines kaltgepresstes Leinöl gewesen. Aber trotzdem: Jetzt müsst ihr nicht den eingesogenen Untergrund - die Leinölfirnis - entfernen, sondern könnt und solltet mit naturreiner Leinölfarbe lackieren. Gerade für "historische" Küchenmöbel ist es ja naheliegend, keine modernen Lacke sondern eine bewährte Farbe zu verwenden, die zudem den Vortiel bietet, wirklich so auszusehen, wie das bis vor 50 Jahren üblich war. "Leinölfarbe" findet man bei Google. Man sollte darauf achten, dass außer Leinöl und Pigementen absolut nichts enthalten ist!
Leinölfarbe ist übrigens wetterfest und von daher auch für Fassaden und maßhaltige Bauteile wir Fenster und Türen geeignet. Die Farbe scheint zunächst zwar teuer zu sein, der Verbrauch ist aber äußerst gering und die Instandhaltung leichter und preiswerter als mit modernen Anstrichsystemen. Beste Erfahrungen habe ich gemacht mit einer Farbe von www.leinoelpro.de.
Wer übrigens alte Farbe oder schmieriges (weil ehedem zu dick aufgetragenes) Leinöl entfernen will, kann das bei häufigem Bedarf und größeren Fächen bequem mit einem Gerät namens "Speedheater" (Google) tun, einem Infrarotstrahler.
Gruß
Dairy
 
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