Leinölbad

herp

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Hallo,
Ich hab mal eine frage. Ich hab ein paar stufen für einen steg aus lärche gemacht. Jetzt hatte ich noch einen kanister leinöl daheim und den in eine wanne gefüllt und ein paar von den stufen reingetan (sollen ein paar tage drinnen bleiben).
Gibt es sicherheitsbedenken leinöl in einer wanne ohne deckel zu haben? Lappen können sich ja entzünden. In der wanne sind ein paar liter öl.
 

WinfriedM

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Selbstentzündung ensteht, wenn auf einer recht großen Oberfläche viel Reaktionswärme entsteht. Leinöl pur reagiert sehr langsam und eine stark vergrößerte Oberfläche, wie bei einem Lappen hast du auch nicht. Sehe null Hinweise für eine Gefahr von Selbstentzündung.

Die Trocknung wird richtig lange dauern, würde es mindestens erstmal 6 Monate liegen lassen.
 

herp

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Super danke für die antworten. Besser mal fragen bevor ein haus abbrennt. Trocknen ist ein paar monate eingeplant ist ja erst jänner.
 

ChrisOL

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Wie soll das Öl im Holz denn trocknen, das wird doch zuerst außen mit Luftkontakt härten. Da wird dann im Holz selbst nicht mehr viel aushärten und wie Mark schon sagte kann es ausschwitzen.

Weiß jemand wie schnell das Öl ins Holz eindringt wenn man das taucht?
 

Fiamingu

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Tauchen, spritzen streichen, rollen......ist Jacke wie Hose.
Wenn die oberste Schicht gesättigt ist, nimmt das Holz nichts mehr auf.
Viel wichtiger ist der Terpentin und das sikkativ. Daher Leinölfirnis.
Das trocknet und härtet aus.
 

Standöl

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Hallo zusammen,

zum Trocknen von Leinöl ist Sikkativ notwenig. Beides zusammen ergibt Leinölfirnis. Terpentin hat mit der Trocknung nichts zu tun. Weshalb Leinölfirnis mit Terpentin meist 1:1 gemischt wird, erschließt sich mir nicht, da damit nur die Viskosität beeinflußt wird und damit u.U. die Verarbeitung erleichert wird. Ansonsten ist es die Verschwendung von Lösemittel, egal ob echtes Balsamterpentinöl oder Terpentinersatz.

Wolfgang
 

LuckyDanni

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Zum Trocknen von Leinöl ist kein Sikkativ notwendig. Trocknet auch ohne, dauert aber länger.
Zieht dafür aber viel tiefer ein.
 

Nachtübernahme

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Vielleicht mal zur Aufklärung:
das Terpentin dient dazu, dass das Leinöl tiefer eindringt, das Sikkativ beschleunigt das Aushärten. In Leinölfirnis ist beides enthalten.
Der Vorteil gegenüber reinem Leinöl ist, dass Leinölfirnis tiefer eindringt und schneller aushärtet.
 

WinfriedM

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das Terpentin dient dazu, dass das Leinöl tiefer eindringt,

Oft verbreitete Meinung, aber ich bin aus eigener Erfahrung bei @Standöl - ist fast immer verschwendete Verdünnung. Kann in bestimmten Situationen die Verarbeitung etwas vereinfachen, aber es bringt für das Eindringverhalten (in aller Regel) nichts und für die Trocknung auch nichts.

Die negativen Effekte muss man auch sehen: Wo 100% Öl im Holz bleibt, hast du bei einer 1:1 Mischung die Hälfte, die aus dem Holz wieder verschwindet.

In Leinölfirnis ist beides enthalten.

Auch hier wie @Standöl : Leinölfirnis enthält kein Terpentin. Eine Mischung von Leinölfirnis + Terpentin 1:1 heißt Halböl.

Der Vorteil gegenüber reinem Leinöl ist, dass Leinölfirnis tiefer eindringt und schneller aushärtet.

Das Gegenteil ist der Fall: Reines Leinöl braucht Tage, bis es aushärtet und hat so viel mehr Zeit, ins Holz einzuziehen.

Im Innenbereich bringt tiefes Eindringen fast nie Vorteile, im Außenbereich kann es dazu beitragen, dass das Holz weniger Feuchtigkeit aufnimmt.
 

Audimike

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Hallo zusammen,

zum Trocknen von Leinöl ist Sikkativ notwenig. Beides zusammen ergibt Leinölfirnis. Terpentin hat mit der Trocknung nichts zu tun. Weshalb Leinölfirnis mit Terpentin meist 1:1 gemischt wird, erschließt sich mir nicht, da damit nur die Viskosität beeinflußt wird und damit u.U. die Verarbeitung erleichert wird. Ansonsten ist es die Verschwendung von Lösemittel, egal ob echtes Balsamterpentinöl oder Terpentinersatz.

Wolfgang
Das Mischen von Leinöl firnis mit Terpentinöl 1: 1 ( Halböl) bezweckt nur eine höhere Eindringtiefe ins Holz ,- Leinölfirnis vermag von allen Ölen am tiefsten ins Holz eindringen ,- Wichtig z.B. beim Parkettboden ....................
 

Georg L.

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Das Mischen von Leinöl firnis mit Terpentinöl 1: 1 ( Halböl) bezweckt nur eine höhere Eindringtiefe ins Holz

Eher das Gegenteil ist der Fall. Das dünnflüssige Terpentin zieht schnell ins Holz ein und sättigt so die Fasern, so dass das Leinöl garnicht mehr die Möglichkeit hat ins Holz einzuziehen. Wenn man möchte, dass das Leinöl tiefer ins Holz einzieht sollte man es erwärmen.
 

Audimike

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Das erwärmen des Halboels sollt parallel laufen Richtig,- hab fast vergessen im Eifer des Gefechts........................................
 

sachsejong

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ich denke auch: Wo Terpentin ist, kann kein Öl mehr hin. Ich nehme daher auch warmen Leinölfirnis
 

Nachtübernahme

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Oft verbreitete Meinung, aber ich bin aus eigener Erfahrung bei @Standöl - ist fast immer verschwendete Verdünnung. Kann in bestimmten Situationen die Verarbeitung etwas vereinfachen, aber es bringt für das Eindringverhalten (in aller Regel) nichts und für die Trocknung auch nichts.

Die negativen Effekte muss man auch sehen: Wo 100% Öl im Holz bleibt, hast du bei einer 1:1 Mischung die Hälfte, die aus dem Holz wieder verschwindet.
Das scheint tatsächlich eine Glaubensfrage zu sein.

Auch hier wie @Standöl : Leinölfirnis enthält kein Terpentin. Eine Mischung von Leinölfirnis + Terpentin 1:1 heißt Halböl.

Da hast du natürlich recht - Mein Fehler! Da hab ich was verwechselt.

Das Gegenteil ist der Fall: Reines Leinöl braucht Tage, bis es aushärtet und hat so viel mehr Zeit, ins Holz einzuziehen.
Hab ich doch geschrieben, dass reines Leinöl deutlich länger braucht zum aushärten wie Firnis! Und damit es besser einzieht, mische ich mit Terpentin.
 

Mitglied 67188

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Und damit es besser einzieht, mische ich mit Terpentin.
wie jetzt?
dachte nämlich auch, dass Terpentin das Öl quasi mitnimmt.
Das ist doch eine Mischung?
Die Holzfaser sagt doch nicht, bitte Öl hintenanstellen, zuerst das Terpentin.

Muss demnächst einiges mit Leinölfirnis behandeln und hätte
im ersten Auftrag 10% Terpentin beigemischt.
Im 2. pur und zum Schluss Wachs.
Ich meine ich hätte das sogar auf irgend einem Behälter gelesen:emoji_thinking:

Sieht ja aus, als ob man sich das sparen könnte..
Bei Buche hatte ich den Eindruck, dass es mit Terpentin besser geht,
wobei das natürlich auch eine Täuschung sein kann...
 

WinfriedM

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dachte nämlich auch, dass Terpentin das Öl quasi mitnimmt.
Das ist doch eine Mischung?
Die Holzfaser sagt doch nicht, bitte Öl hintenanstellen, zuerst das Terpentin.

Genau, so sehe ich das auch. Das ist ein untrennbares Gemisch und wenn Holz das Entmischen könnte, wäre die Industrie sehr daran interessiert. Wäre ein revolutionäres Verfahren zum Trennen von Gemischen.

Was man aber sagen kann: Die Hälfte vom eingedrungenen Gemisch verfliegt wieder.

Hab ich doch geschrieben, dass reines Leinöl deutlich länger braucht zum aushärten wie Firnis! Und damit es besser einzieht, mische ich mit Terpentin.

Du schriebst, das Leinölfirnis tiefer einzieht, als Leinöl. Das sehe ich umgedreht. Hier dein Zitat:

Der Vorteil gegenüber reinem Leinöl ist, dass Leinölfirnis tiefer eindringt und schneller aushärtet.
 

WinfriedM

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Bei Buche hatte ich den Eindruck, dass es mit Terpentin besser geht,
wobei das natürlich auch eine Täuschung sein kann...

Die Täuschung liegt daran, dass Halböl schneller ins Holz einzieht. Benetzt du die Oberfläche satt, kannst du bei Buche recht schnell beobachten, wie es partiell nach 5 Minuten schon weggezogen ist. Mit Leinölfirnis pur passiert das lange nicht so schnell. ABER: Nach 30 Minuten gleicht sich das ziemlich an. Je tiefer das Öl einzieht, um so langsamer gehts voran.

Ich hatte da mal Proben geölt und gewogen, um herauszufinden, wie viel Öl eingezogen ist. Da gabs dann kaum Unterschiede. Zumindest auf Buche. Bei sehr dichten Hölzern könnte es anders sein.

Man kann grob sagen: Die Eindringgeschwindigkeit ist von der Viskosität abhängig, die Eindringtiefe von der Oberflächenspannung. Und die wird durch Lösemittel nicht herabgesetzt. (Ich hoffe, ich erinnere das noch richtig...)

Bei der Nachpflege von geölten Flächen finde ich Verdünnung mit Lösemitteln von der Verarbeitung praktischer. Man bekommt die Überstände wieder besser weggerieben. Und beim Ölen von Teilen, die man schlecht oberflächlich abwischen kann (z.B. Schnitzerein), ist es auch praktisch, wenn Halböle komplett eindringen, ohne das man nachwischen muss.
 
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