Geppard

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Moin Moin,

(Wen mein Hintergrund nicht interessiert: die letzen beiden Absätze enthalten meine Fragen)

Ich bin eigentlich ein Sesselpupser, der wenig mit Handwerk am Hut hat. Am meisten Erfahrung habe ich mit dem Bohren von Löchern und dem Zusammemschrauben von Ikea-Möbeln. Dabei habe ich schon festgestellt, dass gutes Werkzeug Gold wert ist. Neulich müsste ich mir Bretter für einen Wandschrank zurecht sägen. Da man sie nur bei geöffneter Tür sieht und die Wände eh krumm und schief sind, waren mir die Genauigkeit oder glatte Kanten nicht wichtig.

Meine alte Aldi-Stichsäge war mir dabei keine große Hilfe. Ständig flog das Sägeblatt raus und der Schnitt war so eierig, dass ich dachte, ich hätte das Holz besser abkauen können. :emoji_grin: Hinzu kam das langsame Vorankommen und die damit einhergehende lange Lärmbelästigung meiner Nachbarn. Ich wohne in einem Mietshaus und kann solche Arbeiten quasi nur in der Küche durchführen.

Schließlich holte ich meine alte rostige Japansäge von Lidl aus dem Keller, die ich zuvor noch nie benutzt hatte. Ich war überrascht, dass ich damit sogar ungeübt deutlich gerader sägen konnte als mit der Stichsäge. Der Plastikgriff war allerdings nicht bequem und ich denke das rostige Sägeblatt hat mir die Arbeit unnötig erschwert. Noch zur Info: Als "Werkbank" dient mir ein Ikea-Tritthocker mit zwei Schraubzwingen. :emoji_wink:

Nun möchte ich allerdings Regalbretter zurecht sägen, die sichtbar in der Wohnung hängen. Und das möglichst Mieterschonend. Da ich bereits einen Makita Akkustaubsauger besitze, dachte ich zunächst an eine hochwertige Akkustichsäge, doch befürchte ich, damit auch keine geraden Schnitte hinzubekommen. Eine Akkukreissäge soll für mein Vorhaben besser sein, ist aber sich noch belastender für meine Nachbarn. Und richtig gerade wird's wohl nur mit dem teureren Modell mit Scheinenführung.

Nun überlege ich, ob ich mein Vorhaben nicht auch mit Handwerkzeugen hinbekomme. Bin über dieses Forum schon auf feinewerkzeuge.de gestoßen und dachte mir, wenn, dann gleich gutes und nachhaltiges Werkzeug. Also möglichst keine Chinaware und wenig Plastik. Was ich schon gelernt habe ist, dass ich wohl zwei Sägen benötige, eine für Längs- und eine für Querschnitte. Doch was nehme ich da? Fuchsschwanz oder doch eine Japansäge oder gar was anderes? Und was brauche ich noch für saubere Kanten? Einen und welchen Hobel oder reicht Schleifpapier? Und mit welchem Werkzeug bekäme ich abgerundete Kanten oder gar Zierkanten hin? Geht das nur mit einer Oberfräse? Und gibt es ein handwerkliches Äquivalten zur Stichsäge für Kurvenschnitte oder braucht man da einfach zu viel Übung für adäquate Ergebnisse? Ich dachte mir, schöne Befestigungswinkel für die Regalbrätter zu basteln, die Metalldinger aus dem Baumarkt sind ja leider alle hässlich.

Und was brauche ich für sicheres und genaues Arbeiten noch so? Ich habe leider keinen Platz für einen Werkraum und muss also immer erst alles in der Wohnung irgendwo aufbauen. Bringt die mobile Hobelbank von feinewerkzeuge was? Sicher gibt es auch gute Literatur für manuelle Holzarbeiten, das auch gut bebildert richtiges Sägen zeigt und andere wichtige Werkzeuge erklärt.

Danke an alle, die bis hierhin durchgehalten haben. :emoji_wink:

Viele Grüße Geppard
 

rorob

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Hallo Geppard,

Handkreissäge und Richtscheit würde ich dir empfehlen.
Ich bin kein Profi und vlt. kann ich deswegen auch nicht mit einer Stichsäge gerade schneiden. Es gibt hier im Forum Leute, die sagen, dass sie es können.
Ich hab allerdings auch Beiträge von Profis in Erinnerung, die der Stichsäge diese Fähigkeit absprechen.

Eine Empfehlung könnte die Tauchsäge von Scheppach mit Fühungsschiene sein.

Gruß
Robert
 

T_N_T

ww-ahorn
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... Hinzu kam das langsame Vorankommen und die damit einhergehende lange Lärmbelästigung meiner Nachbarn. Ich wohne in einem Mietshaus und kann solche Arbeiten quasi nur in der Küche durchführen.

...

Und das möglichst Mieterschonend.

...

Zwei Anmerkungen meinerseits:

1. Wenn Deine Stichsäge eine Pendelhub-Stichsäge ist, dann kann das langsame Vorankommen auch daran liegen, dass der Pendelhub nicht eingeschaltet ist.

2. Deine Rücksicht auf Deine Nachbarn in allen Ehren, aber Rücksichtnahme ist keine Einbahnstraße. Selbstverständlich darfst Du die von Dir erwähnten Sägearbeiten in Deiner Wohnung ausführen (natürlich nicht dauerhaft; also Werkstatt in der Wohnung ist nicht). Du musst lediglich die etwaig in der Hausordnung (siehe Mietvertrag) sowie die in der sog. Maschinenverordnung vorgegebenen Ruhezeiten einhalten. Insofern (und rein rechtlich) bist nicht Du, sondern sind Deine Nachbarn diesbezüglich zur Rücksichtnahme verpflichtet. Grundsätzlich gilt natürlich auch hier: nicht übertreiben.
 

yoghurt

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Hallo,
als Minimalist würde ich Dir zu einer Japansäge raten. Es gibt diese rückenlosen beidseitig verzahnten Ryobas, da hast Du eine feine und eine grobe Verzahnung für längs und quer. Wenn Dein Ikea-Hocker es mitmacht, kannst Du darauf weitersägen (meiner hat nicht lange gehalten!)

Mit Schleifpapier kannst Du die Kanten gut brechen. Und üben hilft!

Das wäre jetzt die Minimalismus-Lösung....

ich würde langsam an das Thema herangehen. Man kann ohne Probleme sehr viel Geld für Werkzeug ausgeben, aber wie sicher bist Du Dir, dass Du weiterhin Spaß daran hast? Insofern fang langsam an (meide die Akku-Werkzeuge) und schaffe Werkzeug nach Bedarf an! Natürlich gebe ich Dir auch gerne Tipps für den Festool-Maschinenpark...
 

MOORI

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Da kann ich Dir eine portable Werkbank wie z.B. die von Bosch óder Wolfcraft empfehlen.
Kannst Du dann zusammenfalten und in eine Ecke stellen.
Eine Ryoba ist sicher ein guter start, klappt auch ganz gut. Da kannst du auch einen Richtscheit anlegen, hilft etwas beim gerade sägen wenn man nicht auch da reinschneidet :emoji_slight_smile:
Wo Du sicher auch gute Anregungen findest ist im Nachbarforum woodworker die Abteilung "leise"
Hier wird ohne Strom gearbeitet und es ist schon erstaunlich was da möglich ist.
Ich gehe aber auch gerne mal nach draussen, wenn Du einen Hof benutzen kannst, wäre auch mit HKS gut zu arbeiten. Da ist der Dreck draussen und man hat platz. Lärm ist dann zwar immernoch da, aber halt im Freien.
Würde aber mit einer Handsäger starten, schön vorsichtig und mit Geduld.

viel Erfolg und Spass wünsch ich
Gruß
Haluk
 

FredT

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Übrigens: Keller sollte es doch in jedem (Miets)Haus geben... Und das ist bei Weitem nicht nur ein Abstellplatz für altes Gerümpel...
 

Komihaxu

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Scharfe Handsäge durch Fichte geht genauso schnell wie mit einer billigen Stichsäge.

Es gibt ein paar Tricks, wie man das Säge per Hand stark erleichtern kann. Besonders einen geraden Schnitt bekommt der Anfänger nur schwer hin.

Ich empfehle, dir mal die folgenden 5 Videos anzuschauen.
https://www.youtube.com/watch?v=3XaBeexFFFU&list=PLqyeNiM0BJuUX9hIKmXALorfQYXeq1_g0

Da sind einige Sachen dabei, die äußerst hilfreich sind.
Besonders der Trick von Paul Sellers mit der "Knife wall" verhilft kinderleicht zu einer Führung für die Säge, um einen gerade Schnitt hinzubekommen. Die Säge rutscht von selbst in eine Kerbe und führt sie wie von allein:
Yoav Liberman Explains How to Use Marking Knives

Selbst nur tiefes Anreißen mit einem Messer (statt nur aufzeichnen mit dem Bleistift) ist schon sehr hilfreich, weil die Säge dann dem Anriss folgen kann.

Ob du dann eine Japansäge oder einen deutschen Fuchsschwanz nimmst, ist quasi egal. Die Japansäge ist etwas schwieriger zu lernen, dafür kommt sie fertig geschärft zu dir. Die deutschen Sägen muss man immer irgendwie nochmal selbst schärfen. Auch wenn der Hersteller "gebrauchsfertig" draufschreibt, taugt die Schärfe ab Werk meistens nix.
 

AnubisC.Ronin

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Ein Tipp: Es gibt in vielen größeren Städten Gemeinschaftswerkstätten. Zb MakerSpace oder verschiedene Vereine. Dort kann man gegen kleines Geld professionelles Werkzeug nutzen, hat Platz und bekommt fachliche Unterstützung.
Je nach dem wo du wohnst, könnte das eine Alternative für dich sein. Ich habe da sehr gute Erfahrungen gemacht.
Gruß
A
 

ChrisOL

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Hallo,

Meine Empfehlung wäre auch die Japansäge und Schleifpapier. Da bekommt man für überschaubare €s gute Sachen.
Musst du wirklich Längsschnitte an den Brettern, hoffentlich nicht Spanplatte, machen? Das geht auch von Hand dauert dann aber etwas länger. Die Schnitte wirst du ohne viel Übung nicht exakt gerade hinbekommen.
Wobei wir dann schnell wieder beim Thema wären, der Begriff NervenSäge kann dann gut nachvollzogen werden :emoji_slight_smile:

Einen Fuchsschwanz mag ich nicht empfehlen, die kommen nur selten gut geschärft geliefert. Und sich erst mit dem Schärfen von Sägen zu beschäftigen ist wohl übertrieben.

E-Werkzeug würde ich mir in deinem Fall ausleihen, wenn es keine gute Möglichkeit gibt das weiter zubenutzen.
 

T_N_T

ww-ahorn
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...
E-Werkzeug würde ich mir in deinem Fall ausleihen ... .

Das sehe ich ganz genauso.

Vor allem solltest Du bedenken, dass alle, die hier schreiben, Spaß an der Holzarbeit haben und dementsprechend auch Freude an (Besitz von) Werkzeug.

Für ein einziges (Versuchs-)Projekt lohnt die teure Anschaffung von Werkzeugen nicht bzw. kann hinten raus teuer werden, wenn die Werkzeuge dann rumstehen und mit erheblichem Nachlass verkauft werden müssen.
 

Guido_CH

ww-eiche
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Hallo,

die Japansäge nehme ich sehr gerne für kurze Schnitte. Da hat man auch schnell den Bogen raus, wie man saubere, rechtwinklige Ergebnisse hinbekommt (die Vorredner haben schon auf die Tricks hingewiesen). Wenn's an größere Längsschnitte geht, sieht das bei mir etwas anders aus. Ich muss dann mit dem Handhobel nacharbeiten - und dann bin ich mehr als froh über eine stabile Werkbank. Wohnungsgeeignet ist das recht schnell dann nicht mehr.
Vor einiger Zeit habe ich mir (mehr aus Jux und Dollerei) eine kleine 10,8 V Akkukreissäge gekauft. Konkret wurde es die von Makita, weil ich schon einen Akkuschrauber mit passenden Akkus hatte. Das Teil hat sich als überraschend taugliches "Spielzeug" entpuppt. Die Schnitte werden erstaunlich sauber und präzise, wenn ich folgendes beachte:
- mit Schiene / Anschlag arbeiten
- immer mit viel Gefühl führen, sonst verwindet sich das Gerät, und der Schnitt ist nicht mehr rechtwinklig.
- auf keinen Fall das Gerät überfordern, lieber mehrere Durchgänge mit jeweils 5-8 mm zusätzlicher Schnitttiefe. Ansonsten kann es sein, dass der Akku nach weniger als einem Meter leer (und ziemlich heiß) ist.
- Führungsplatte und Sägeblatt (!) öfter mal mit einem Teelicht, Silbergleit o.ä. einreiben, das erleichtert das Sägen spürbar

Weil das Teil klein und relativ schwach ist, ist es recht leise und wirft das Sägemehl auch nicht so furchtbar weit durch die Gegend. Für Platten könnte das eine hilfreiche Ergänzung zu einer Japansäge sein. Und falls du schon einen Akkuschrauber und passende Akkus hast, ist die Investition auch überschaubar.
Es gab hier im Forum mal eine detaillierte Diskussion zu diesen kleinen Akkusägen, ich glaube, der allgemeine Favorit war die Bosch (Bosch Professional GKS 10,8 V-LI Akku-Kreissäge).

Gruß
Guido
 

Geppard

ww-pappel
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Hallo,

wow, welch ein Feedback. Damit habe ich ja mal sowas von gar nicht gerechnet – vor allem in der kurzen Zeit. Ganz herzlichen Dank für den tollen Input und die Links.

Das mit dem Mietrecht ist ein guter Hinweis. Ich komme jedoch oft erst um 19 Uhr nach Hause. Laut Vertrag darf ich bis 22 Uhr, doch ab 20 Uhr (Hauptfernsehzeit) würde ich ungerne eine Kreissäge mehrmals die Woche anwerfen. Obwohl ich ja nicht direkt unterm Wohnzimmer werke, kann ich mir bei unseren eher hellhörigen Wänden kaum vorstellen, dass die Nachbarn noch der Tagesschau folgen können. :emoji_wink: Eine Regelung für den Innenhof konnte ich nicht finden, aber da dort ein Krankenhaus seine rückseitigen Zimmer hat, würde ich auch das eher ungerne machen. Der Keller ist leider kalt und direkt unter dem Wohnzimmer der Erdgeschosswohnung. Zudem konkurriert mein Vorhaben mit meinem heimlichen Hobby: dem Sammeln von Kartons, Kisten und Gerümpel. :emoji_wink:

So ein MakerSpace ist eine interessante Idee, gibt's hier auch in Hannover (Hafven). Die sind phänomenal ausgerüstet und haben teilweise auch Material vor Ort. Als Nichtführerscheinbesitzer müsste ich also nicht mehr alles mit dem Anhänger rüberkarren. Ob ich mich unter den ganz coolen Vollbart-Hipstern mit ihren obergeilen Projekten aber wohl fühle, bezeweifle ich. Ich habe eine seltsame und mir nicht erklärliche Abneigung gegen "Szenen", Vereinen uns sonst so eingeschworenen Menschgruppen (bin auch kein Familienmensch).

Danke @Komihaxu, du hast meine Befürchtung entkräftet, dass ich durch Handsägen meine Nachbarn zwar weniger laut, aber dafür deutlich länger belästige. :emoji_grin:

Übrigens: Ich werkel ganz gerne, mir fehlt halt meist die Zeit. Ich liebe hochwertiges Werkzeug und gebe auch gerne mal mehr Geld dafür aus – vor allem wenn ich damit kleine Betriebe unterstützen kann. So habe ich ein handgeschmiedetes Küchenmesser vom Messerschmied und ein Stirnholzbrett vom Tischler. Auch wenn ich nicht täglich sägen würde, gibt es immer wieder Mal Sägearbeiten, die anstehen, insofern würde das Werkzeug nicht jahrelang verstauben.

@Guido: Bei mir würde es (falls ich mich dazu durchringe) wohl auch eine Makita werden, aber eine 18V-Akkukreissäge, weil ich schon in dieses System eingestiegen bin. Dank deiner Tipps mit den mehreren Durchgängen habe schon mal ein Bild davon, was man von so einer Maschine erwarten kann.

Einige Fragen sind für mich noch offen oder neu aufgekommen. :emoji_wink:

  1. Was spricht denn sonst noch gegen Akkuwerkzeuge außer der kürzeren Laufzeit, geringerer Leistung und dem unvermeidlichen Elektroschrott (Akkus)? Und spricht konkret was gegen Makita? Made in Fernost sind doch eh alle, oder?
  2. Was ist von so einem kompakten bestückten Werkzeugträger von Dictum zu halten? Scheinen ja viele Eigenmarken zu sein. Oder ist das Geldmacherei? Gibt's Alternativen zu so Großhändlern wie Dictum oder Baumärkten? Wie nennt man Fachgeschäfte, die sowas führen?
  3. Und wie sieht es mit Lieteratur aus? Habe im Buchladen "Das große Buch der Holzarbeiten" von Chris Simpson gesehen. Sehr umfassend, aber auch recht oberflächlich, wenn ich das richtig einschätze. Zudem frage ich mich, wie beim Preis von 10 Euro Verlag, Autoren und Fotografen daran noch verdienen.
  4. Wenn ich etwas tiefer in die Materie eisnteigen und zum Beispiel Zapfenverpindungen herstellen möchte, komme ich ja vermutlich nicht ums Hämmern (auf Stechbeitel) herum. Vermutlich ist das recht laut (kenne nur das Einschlagen von Nägeln, und das ist ja erträglich) und möglicherweise lauter als eine Stichsäge. Gäbe es da Möglichkeiten die Lautstärke etwas zu reduzieren, etwa durch einen Holz- oder Gummihammer? Würde sich damit die Bearbeitzungszeit verlängern? Scharfes Werkzeug vorausgesetzt. Oder gibt's vielleicht Alternativen zum Hämmern? Es wäre auch noch ein Dremel im Haus? :emoji_wink:
  5. Wenn mir kein exakter Schnitt gelingt, kann ich das wirklich alleine mit Schleifpapier ausgleichen? Was ist da zu empfehlen? Muss ich nur auf die Körnung achten oder auch auf Material?
  6. Welchen Hobel benötigt ich, um unsaubere Kanten auszugleichen? Kann man da irgendeinen nehmen oder empfiehlt sich einer besonders, weil er sehr vielseitig ist?

Sorry, dass es wieder so ein Pamphlet wurde. Ich hoffe, euch damit nicht zu sehr auf den Zeiger zu gehen. Ich merke, dass ich wohl ein Grundlagenbuch benötige, um überhaupt zu kapieren, welches Werkzeug wozu gedacht ist.

Bis hierhin schon mal vielen Dank für eure emsige Hilfe.

Geppard
 

yoghurt

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Hallo Geppard,
gut, wenn man ein Akku-System verwendet, dann mag das Sinn ergeben. Meine Erfahrung ist sonst, dass wenn die Akkus platt sind man meist neue Maschinen kauft, weil die neue Maschine im Set mit zwei Akkus nicht viel teurer kommt als einzelne neue Akkus zu kaufen. Zudem sind die Akkumaschinen teurer als Netzmaschinen. (Zur Info: ich bin hier - obwohl Vollzeit-Tischler - Mitglied: https://www.woodworker.de/forum/liga-fuer-akkufreie-privatwerkzeuge-t92929.html und besitze drei Akkuschrauber) Außerdem arbeite ich nur selten auf Almhütten wo es keinen Strom gibt...

Zu den anderen Aspekten melden sich die Andern :emoji_slight_smile:
 

yoghurt

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Nachtrag:
Ich würde das mit den Vollbart-Hipstern zumindest abchecken. Das kann ja auch ganz anders sein, dann triffst Du da die Leute, die auch hier unterwegs sind! (Ich bin hier schon länger dabei und Vollbart-Hipster gibt es nur wenige!)
 

Geppard

ww-pappel
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Das mit den Vollbart-Hipstern war nicht ganz ernst gemeint. Trage ja selber auch Bart. Ein Freund war auf der Eröffnung und meinte, es fehle nur noch, dass die Leute da berlinern. Alle standen da nach seiner Aussage mit Clubmate rum. Er war aber auch eher im Nerd-Bereich für Elektrokram und so. :emoji_grin: Werde mir mal selbst ein Bild machen.

Bezüglich der Akkus: Ein 1,5Ah-Akku kostet 30 Euro, was ich vertretbar finde, zumal sie sich sehr schnell aufladen lassen. Neue Maschinen zu kaufen, um Geld zu sparen, würde ich mit meinem Ökogewissen nicht vereinbaren können. Deshalb konnte ich mir auch keinen herkömmlichen Akkusauger aus dem Elektromarkt anschaffen, da man diese nach 5 Jahren entsorgen muss. Klar Kabel ist noch nachhaltiger, ich habe nur Sorge, dass ich unser Stromnetz überlaste, wenn ich Säge, während der Backofen läuft. Der zieht ja schon bis zu 13 A.
 

pedder

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Hallo Geppard,

Werkzeugssets sind selten sinnvoll. Ich habe das für eins dieser Sets mal nachvollzogen. Wenn man nur demn Hammer (den ja wohl jeder hat) rausnimmt lohnt es sich schon nicht mehr im Vergleich zum Einzelkauf.

Literatur.
Holzarbeiten mit stromlosem Werkzeug ist wirklich die Stärke von woodworking.de. Da gibt es eine Menge zu lesen.

Blogs. Auf Englisch Tom Fidgen oder Paul Sellers mögen viele.

Auf Deutsch einfach mal bei Bernhard oder Timo oder Volker oder auch Tom durchzappen.

Zapfen kann man vorbohren und nachstechen. Is nicht so laut.

Liebe Grüße
Pedder
 

etaller71

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Hallo,

  1. Was spricht denn sonst noch gegen Akkuwerkzeuge außer der kürzeren Laufzeit, geringerer Leistung und dem unvermeidlichen Elektroschrott (Akkus)? Und spricht konkret was gegen Makita? Made in Fernost sind doch eh alle, oder?
  2. Was ist von so einem kompakten bestückten Werkzeugträger von Dictum zu halten? Scheinen ja viele Eigenmarken zu sein. Oder ist das Geldmacherei? Gibt's Alternativen zu so Großhändlern wie Dictum oder Baumärkten? Wie nennt man Fachgeschäfte, die sowas führen?
  3. Und wie sieht es mit Lieteratur aus? Habe im Buchladen "Das große Buch der Holzarbeiten" von Chris Simpson gesehen. Sehr umfassend, aber auch recht oberflächlich, wenn ich das richtig einschätze. Zudem frage ich mich, wie beim Preis von 10 Euro Verlag, Autoren und Fotografen daran noch verdienen.
  4. Wenn ich etwas tiefer in die Materie eisnteigen und zum Beispiel Zapfenverpindungen herstellen möchte, komme ich ja vermutlich nicht ums Hämmern (auf Stechbeitel) herum. Vermutlich ist das recht laut (kenne nur das Einschlagen von Nägeln, und das ist ja erträglich) und möglicherweise lauter als eine Stichsäge. Gäbe es da Möglichkeiten die Lautstärke etwas zu reduzieren, etwa durch einen Holz- oder Gummihammer? Würde sich damit die Bearbeitzungszeit verlängern? Scharfes Werkzeug vorausgesetzt. Oder gibt's vielleicht Alternativen zum Hämmern? Es wäre auch noch ein Dremel im Haus? :emoji_wink:
  5. Wenn mir kein exakter Schnitt gelingt, kann ich das wirklich alleine mit Schleifpapier ausgleichen? Was ist da zu empfehlen? Muss ich nur auf die Körnung achten oder auch auf Material?
  6. Welchen Hobel benötigt ich, um unsaubere Kanten auszugleichen? Kann man da irgendeinen nehmen oder empfiehlt sich einer besonders, weil er sehr vielseitig ist?

Geppard

Wenn man des Englischen mächtig ist, dann ist der "Traditional Woodworker" ein Klasse Buch.

Ich hab ne Stich-, Tiger-, Band- Dekupier-, und 2 Kreissägen. Und um Mietgeschichten und Nachbarn brauch ich mir auch keine Gedanken machen. Aber meist nehm ich dann doch die Japansäge für kleinere Arbeiten. Ist leiser, angenehmer, weniger Dreck und kaum Langsamer wenn man vorholen, einstellen Späne wegputzen und wegräumen der Elektrogeräte mitrechnet.

Mit etwas Übung sägt man damit auch sehr gerade und sauber. Eventuell einen Anlegeklotz verwenden. und einen Sauberen Tiefen Anriss machen. Geht aber auch Freihand über die Spiegelung im Blatt.

Für Kurvenschnitte gibts auch Hand-Stichsägen, Laubsägen, und bei "Feinewerkzeuge" auch eine passende aber leider recht teure Gestellsäge.

Zinken sägt man erst ein, trennt dann mittels einer Laubsäge das meiste Material raus und bearbeitet nur die Feinheiten am Grund noch mit einem Stechbeitel. Nen Hammer hab ich dafür noch nie gebraucht. Bei Hartholz eventuell mal leichte Schläge mit einem kleinen Klüpfel. Lärm macht das bei mir jedenfalls eher wenig bis gar nicht.
Zapfen erst das meiste wegbohren oder raussägen und auch nur den rest mit dem Beitel.

Als ersten Hobel würde ich einen Dick oder Juuma Einhandhobel empfehlen. Damit geht schon ne menge.

Zierkanten gehen auch mit Profilhobeln, Ziehklingen und Ziehhobeln. Und Schnitzen kann man die natürlich auch. Aber ne Oberfräse ist da schon sehr praktisch. Blöderweise saulaut und ziemlich Dreckerzeugend.

Der Ikea Beqväm Serviertisch gibt etwas versteift und beschwert auch ne Prima Kleinstwerkbank ab. Problem ist aber meist dass man diese leichten Dinger durch die Gegend schubst beim Arbeiten.
Hobelbank und Transportabel ist irgendwie was das imo nicht so ganz zusammenpasst.

Schleifen... und Unsaubere Kanten... Also mit Schleifpapier und Klotz dauert mir das arg lange und exakt wirds auch nicht. Maschine ist da schon angenehm.
Aber viel nehme ich die Bohrmaschine im Eigenbauständer nach Guido Henn mit Schleifzylindern und Hülsen.
Mal nach Parallelschleifen mit Spindelschleifmaschinen googeln.

Mit einigen Hilfsklötzchen geht das mit nem scharfen Hobel aber auch gut.

Runde Kanten gehen auch mit Hobel und etwas Nachschleifen prima.
Kleine Flex mit passendem Klett-schleifpapierhalter ist da auch ne Handliche geschichte.

Was spricht denn sonst noch gegen Akkuwerkzeuge außer der kürzeren Laufzeit, geringerer Leistung und dem unvermeidlichen Elektroschrott
Reicht das denn noch nicht?

Wenn der Backofen 13A zieht, dann laufen da ca. 3 kw a) hat der überhaupt soviel? b) wie lange läuft der denn Vollgas, doch nur die Aufheizphase. c) ist der nicht extra abgesichert?

ein weiteres Elektrogerät sollte da jedenfalls keine Probleme machen. Zumindest solange es kein Hitzeerzeugendes Gerät ist.
 

FredT

ww-robinie
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Der Backofen läuft garantiert auf einem anderen Stromkreis als deine Steckdosen. Von daher ist die Sorge unnötig. Der zuständige Fachelektriker wird das beim Anklemmen und Inbetriebnehmen schon ausgecheckt haben... Die Absicherung mit 16A läßt daruf schließen; normale Stromkreise sind bis 10A abgesichert... Auch sind die Leitungsquerschnitte bis zu deiner Sicherungs/Zählertafel dann etsprechend dimensioniert...

Und zum Keller: Messie-Syndrom bekämpfen...
 
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