möbeltischler in unserer zeit?!

lakewood

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ich könnt mir keinen schöneren beruf als tischler vorstellen!
ich hab auch viel praktische erfahrung und freunde die
tischler sind.
doch in meinem praktikum wurde ich von der
realität wachgerüttel.
ich habe gemerkt das die zeit wo noch echtes handwerk
und qualität gefragt war schon mehrere
hundert jahre zurück liegen muss.

ich will am liebsten möbel bauen,gibt es noch hoffnung für mich??
 

raftinthomas

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wohl nicht, ich denke einschläfern ist beste lösung :emoji_grin:
im ernst: die romatische verklärung von wegen "schöner warmer werkstoff" etc kann man sich von der backe putzen.
natürlich werden noch möbel gebaut, aber die sind meisst aus spanplatte. einige wenige nischenbetriebe leben noch vom massivholzbau, diejenigen, die ich kenne, leben davon eher schlecht als recht.
generell stelle ich mal in frage, ob es wirklich sinnvoll ist, heute noch tischler zu lernen.
 

lakewood

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dann muss ich wohl instrumenten bauer werden,
was ja auch nicht sehr rosige aussichtenhat.
warscheinlich ist der traum ausgeträumt
und ich muss was andres lernen.
 

michael

cheffe
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hallo lakewood,
ein anderer Vorschlag:
du lernst Tischler in einem guten Möbelbaubetrieb,
dort lernst du viele Kniffe und die Grundkenntnisse kennen.
Danach suchst du dir einen Job womit du genügend Geld verdienst, um dir Maschinen und eine eigene Werkstatt einzurichten und wo du genügend Geld für deinen weiteren Lebensunterhalt verdienst.
Ein "klein" bisschen Zeit sollte dir dein Job allerdings noch übrig lassen.
Solala und schon kannst du dir deinen Wunschtraum erfüllen.

Oder erbst reich.
Oder du heiratest reich.
Oder du gewinnst im Lotto

Vielleicht findest du aber die von Thomas beschrieben Möbeltischlerei mit vorwiegend Massivholzmöbelbau. Dort wirst du lernen, arbeiten, nicht die Welt verdienen, aber vielleicht glücklich werden.
Vielleicht.!?

Viel Glück bei deiner Suche.
Tischlern ist schon toll !
 

Banana

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Ja ja!

Dieses Gefühl kenne ich.
In meiner Ausbildung war ich auch oft kurz davor aufzugeben...aber es gab auch schöne Tage.
Im Endeffekt wars hart und es ist auch immer noch hart und wird es immer sein, aber ich glaube das es nur sehr wenige Tischler gibt, die ihren Beruf nicht lieben...oder?
Manchmal denke ich: Gut, Du musst sehr hart arbeiten, Du musst oft den letzten Dreck machen und keiner scheint zu sehen, wie schwer es einem fällt morgens die staubigen Klamotten anzuziehen.Tag ein Tag aus. Aber irgendeiner muss es ja machen!
Ich glaube auch das die Mehrheit der Leute einen respektieren.
Ausnahmen gibts natürlich immer!

Gruss Walter
 

lakewood

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vielen dank für eure antworten.
wenn jemand en paar adressen in nrw kennt
wer super!
 

derdad

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Hi lakewood!
ich habe gemerkt das die zeit wo noch echtes handwerk
und qualität gefragt war schon mehrere
hundert jahre zurück liegen muss.

Ja, ja, in der guten alten zeit waren auch die alten zeiten noch besser :emoji_grin:
Nein im ernst. Glaubst du wirklich, dass die tischler anno dazumal so gute qualität produziert haben weil ihnen soviel daran gelegen ist. n allen zeiten hatte ein handwerker hart zu kämpfen. Die möbel die heute noch als "antiquitäten" herumstehen sind die "creme de la creme". Die grosse masse ist längst verschwunden, und war wahrscheinlich einfach nur grob zusammengezimmert. Heutzutage würde jeder den kopf darüber schütteln. Auch heute noch werden erstklassige möbel produziert, die in 100 oder mehr jahren als antiquitäten gehandelt werden.
Kennst du den spruch:"wer nicht mit der zeit geht, geht mit der zeit".
Jede zeit hat ihre neuerungen und materialien. Immer nur dem alten nachweinen bringt nichts, höchstens kopfweh.
Ich bin jetzt 25 jahre tischler. Hatte gute und schlechte zeiten zu ertragen. Hatte meinen eigenen betrieb und sperrte zu da er nicht mehr finanzierbar war. Anschliessend war ich 3 jahre als entwicklungshelfer in afrika. Auch als tischler. Nun bin ich in einer behindertenwerkstatt beschäftigt. Auch als tischler. Und ich liebe meinen beruf wie am ersten tag. Unser beruf ist so vielschichtig, dass es immer irgendwo interessante arbeit gibt. Doch zuallererst must du dir das grundwissen aneignen. Mit offenen augen wirst du auch so manches sehen und lernen das nicht in deinem lehrbetrieb "vorhanden" ist. Welchen weg du nach der lehre einschlägst hängt von dir ab, aber du hast ein grundgerüst das du immer wieder brauchen kannst. In unserer zeit ist sowieso ewiges lernen angesagt. Ich zb. hab seit 20 jahren den meisterbrief, mache aber jetzt noch das abitur nach. Was ich später mache weiss ich noch nicht. Doch der tischlerei werde ich immer irgendwie erhalten bleiben.
ich will am liebsten möbel bauen,gibt es noch hoffnung für mich??[/QUOTE]
Du wirst deine möbel bauen, du darfst nur die hoffnung nicht aufgeben.

Wünsch dir viel freude beim tischlern
gerhard
 

raftinthomas

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ich hab das übrigns eben ernst gemeint:
unter rationalen gesichtspunkten (zb der derzeitigen marktsituation) kann man eigentlich von dem beruf nur abraten. es stehen eine ganze menge (gute) leute auf der strasse, die automation nimmt weiter zu (cnc) und halbfertigprodukte werden immer mehr aus dem ausland bezogen.
ich kenne keine tischlerei, der es wirtschaftlich gut geht, alles zwischen läuft ganz ok(dh muss niemand entlassen werden) und wirtschaftlich total unrentabel.
ich selbst (über)lebe im augenblick auch nur vom geld meiner frau.
 

michael

cheffe
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lieber thomas,

du versaust mir gerade die Woche!
Gerade versuche ich die Tatsachen mit rosaroter Brille zu sehen,
indem ich mir sage: ach lieber Michael, dass wird schon irgendwie wieder.
Da kommst du mit der Realität.
Was soll das ? (Alte Spassbremse)

Nein, es wird alles wieder gut und ich mache auch morgen noch gute Geschäfte.
Der Thomas hat nicht recht.

Nein, es wird alles wieder gut und ich mache auch morgen noch gute Geschäfte.
Der Thomas hat nicht recht.

Nein, es wird alles wieder gut und ich mache auch morgen noch gute Geschäfte.
Der Thomas hat nicht recht.

Nein, es wird alles wieder gut und ich mache auch morgen noch gute Geschäfte.
Ich hoffe der Thomas hat nicht recht !?

nein nein nein.... :emoji_wink:
 

Dingsda42

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Aber im Grunde wissen wir doch alle, das Thomas irgendwo recht hat, so wenig wir das auch einsehen wollen.
Nicht ohne Grund werd ich im Herbst nen kompletten Neuanfang beginnen und ein Informatik-Studium anfangen.
Ich habs einfach satt, jeden Frühling zum Arbeitsamt zu rennen. Und zwischendurch auch immer öfter mal langeweile zu schieben, weil nichts zu tun ist.
Ich bereue es zwar in keinster Weise, das ich Tischler gelernt habe, ganz im Gegenteil sogar. Allerdings würde ich heute niemandem mehr dazu raten.
Tischlereien bilden alle zwei bzw. drei Jahre einen Lehrling aus. Es gehen aber nicht so viel alte Tischler in Rente, als das diese neuen Gesellen irgendwo übernommen werden könnten.
Aus meinem Ausbildungsjahrgang kenn ich keinen mehr, der noch als Tischler arbeitet.
Und Möbelbau ist heute sowieso nicht mehr.
Ich hatte neulich mal die Ehre, Holzlocken hobeln zu dürfen! Eine Stunde mal wieder die Raubank schwingen, hat wirklich Spass gemacht.
Naja, und vorletzte Woche sah ich so aus:
Wenn ich Möbel bauen will, dann nur für mich selber, nur leider hab ich Momentan nicht die Zeit, alle meine Vorstellungen zu verwirklichen, so ein paar Ideen hab ich da noch, die ich in den nächsten 2 1/2 Monaten noch schaffen muss :emoji_slight_smile:
 

MaHo

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Beruf zum Hobby machen

Hi,
Ja, bei mir läufst zur Zeit umgekehrt
habe mehrere Projekte (massivholzmöbel) laufen,noch soviel Holz im keller :emoji_grin:
werde berichten
mal ne Frage:Stollenmöbel:Stollen in Ahorn und Rahmentüren in Buche -passt das zusammen? :rolleyes: Füllung wiederum in Ahorn :confused: soll Wäscheschrank werden-mein Spanplattenschrank :rolleyes: soll weg !! :emoji_wink:
über Geschmack lässt sich streiten

Beruflich arbeite ich derzeit in der Flugzeuggepäckabfertigung(wie tief mag man noch sinken ..seuffz ),hab aber viel zeit (~70 std.)für nebenbei und krieg volles Gehalt(152 Std.)Randstad machst möglich :emoji_wink:

zur Tischlerlehre würd ich weiterhin raten :emoji_slight_smile: ,schaut euch aber den Betrieb an!!!
machen die Büromöbel,Trockenbau und Fensterbau-lasst die Finger davon :rolleyes:

Nicht ganz Ernst gemeint:ein bisschen mehr Idealismus,meine Herren Tischlermeister :emoji_wink: schmeißt die Kunden raus,die nur Spanplatte und Gips wollen :emoji_grin: zeigt denen die Wertigkeit des Handwerks und des materials vollholz
 

fink206

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Hallo

Ja gut als tischler verdient man nicht die Welt aber es anderen
Berufen auch so wenn man in der lehrzeit ist.

ich komme im August ins 3 Lehrjahr und habe mir auf oft gedacht
"geh scheiß beruf i mog nimma " oba wos is etz kim ins 3 lehrjahr

ich bin in einer Tischlerei wo man noch mit massivholz vieles macht
wir arbeiten natürlich auch mit spannplatte usw. aber ich bin froh
das ich tischler lerne was ich nachher mache is mir über lassen

Am besten ist es immer du hast entwas in der Hand ( Gesellenbrief) als du
bist irgend ein hilfsarbeiter hat zwar nicht mit dem thema zum tun aber
das wollte ich schreiben.

also ich würde zwar nicht nochmal lernen anfangen aber ich
mag den beruf .

mit freundlichen gr.

fink 206
 

Eurippon

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Hallo liebe Forumsgemeinde...
Habe mir die obigen Beiträge mal durchgelesen. Am besten gehen wir gleich alle zum Arbeitsamt und warten auf Hartz4. Der Beruf Tischler am besten abschaffen und Massivholz nur noch zum Grillen verwenden.... QUATSCH, BLÖDSINN

Natürlich sollte man noch Tischler lernen. Ist nach wie vor ein schöner und vielseitiger Beruf, welcher auch perspektiven bietet. Das es im Moment für viele Kollegen nicht so rund läuft ist auch nicht von ewiger Dauer. Wird schon alles wieder werden. Kann ja nicht immer so weiter gehen. Es gibt immer noch Zweige für Tischler die nicht ausgeschöpft sind und deren Markt erst aufgebaut werden muss.
Mein Gott Leute: Wir sind doch soooo vielseitig. Mal über den Tellerrand schauen. Wer konkrete Beispiele sucht kann mich ja gerne per PN anschreiben....
Natürlich war ich damals, als ich anfing zu lernen etwas enttäuscht. Da war die Meister-Eder-Romantik schnell hin und Ernüchterung machte sich breit. Kann nicht immer alles aus Massivholz sein. Die schönen Sachen mache ich auch nur wenn ich nach Feierabend Zeit habe, und dann für mich. Arbeite ja jetzt nicht mehr als Tischler direkt, sondern im Vertrieb von Fenstern und Wintergärten. Auch da wird gejammert. Ist aber alles Ansichtssache.
Jede gute alte Zeit war mal eine schlechte Neue. Vor 10 Jahren haben wir alle auch schon gejammert. Damals dachte keiner, dass es mal so werden würde. Das selbe denken wir in 10 Jahren wieder. Kopf hoch und gekämpft...

Grüsse

Michael
 

derdad

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ENDLICH!

Danke Michael!
Endlich einer der positiv denkt.
Ich geb dir vollkommen recht. Wie ich immer sage:"in der guten alten zeit war die gute alte zeit auch weit besser"
Manchmal kommt es mir wirklich so vor als wenn wir nur mehr in einer welt aus lauter jammerern leben.
Die welt ist einfach veränderung und wir leben im jetzt und gehen der zukunft entgegen. Jede zeit hat ihr gutes und schlechtes. Ich befasse mich viel mit kunst und geschichte, was unweigerlich kunstgeschichte ergibt. Und da stell ich immer wieder (nicht überraschend) fest, dass jede neuerung, zu jeder zeit zuerst kritisiert wurde. Oder glaubt jemand im ernst dass die ersten pyramiden bei deren errichtung von allen gutgeheissen wurden?
Würde der mensch nicht immer nach neuem streben und vereinfachungen suchen, würden wir wahrscheinlich jetzt noch irgendwie wie die gute alte "lucy" vor millionen von jahren in der africanishen steppe herumlaufen.
Bitte kollegen, lest euch einmal die lebensgeschichte eines Michael Thonet. Dann könnt ihr sehen dass nur innovation, qualität und letztlich positive einstellung zum erfolg führt. Oder in neuerer zeit die geschichte von Team7. In beiden fällen spielen insolvenz und gute ideen ein grosse rolle.
Leider muss ich auch immer wieder feststellen dass wir tischler sehr konservativ sind, und auf neuerungen nur schwerfällig reagieren. Und sehr neidisch auf jeden der neue ideen hat und damit zum erfolg kommt.

Ich freue mich über jeden dikussionsbeitrag in dieser richtung. Das hilft uns, uns weiterzuentwickeln.

In diesem sinne
gerhard
 

raftinthomas

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sagt mal jungs, ist euch klar, was für eine kacke ihr da schreibt ?
ich will gar nix schlecht reden, aber auch nix besser als es ist. von den 23 gesellen der prüfung letztes jahr (unseres damaligen azubis) sind meines wissens satte 4 jungs als tischler beschäftigt. die anderen sind vor allem arbeitslos bzw arbeitssuchend.
habt ihr eine ahnung, wieviele mittelmässigen (und gute) leute sich auf der strasse stapeln?
und ihr könnt mir ja gerne mal verraten, wo in 10 jahren die kaufkraft herkommen soll, die uns alle beschäftigt. denn, wenn man ganz ehrllch ist, stellen wir vor allem luxus-güter her. und die gesammte mittelschicht reduziert sich seit jahren, das ist kein geheimnis. also erzählt mal, wo das geld herkommen soll.
für den, ders noch nicht gemerkt hat: alufelgen, urlaub in der domrep und ein flachbildschirm sind dem durchschnittsdeutschen wichtiger als ein schöner einbauschrank. dfen holt er sich für kleinstes geld beim discounter oder im mittelmässigen möbelhandel für 500 euros incl. mwst und beleuchtung. den sieht er aber nur kurz, weil entweder arbeitet er, guckt fern, steht im stau oder liegt am strand.
wenn nicht, sitzt er bei der arbeitsagentur.
ich bleib dabei: wer nicht gerade idealist ist und hier seine berufung sieht, sondern vor allem einen soliden, dauerhaften arbeitsplatz sucht, sollte sich was anderes überlegen.
 

raftinthomas

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@derdad: ich hab keine ahnung, wie das bei euch in wien ausschaut, aber hier in westdeutschland hat der tischler VIEL weniger stand als vor allem in der alpenregion.
oft, wenn ich in (süd)tirol bin, denk ich ans wechseln dorthin. da fährt man tatsächlich an betrieben vorbei, an denen steht "tischler gesucht". hier undenkbar.
wenn ich einen gesellen suchte, würde ich weder übers arbeitsamt noch über die tageszeitung suchen. denn da kommen schnell zwei bis dreihundert bewerbungen zusammen. das kostet schon mal alleine 300 euro nur rückporto für die abgelehnten, verstopt den briefkasten und braucht zwei arbeitstage (wenn du schnell bist) für anschreiben und eintüten.
so siehts aus.
 

raftinthomas

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und noch 2 dinge:
1. was bitte soll der azubi mit qualitätswillen, kreativität und positiver einstellung bewirken ? der kann dann hinterher auf dem arbeitsamt beim warten die fussleiten wieder ordentlich befestigen.
2. wenn du der meinung bist, insolvenz wäre ne tolle sache weil kreativitäts- und kräftefreisetztend, darf ich gar kein geeignetes wort posten.

vor allem darf bei einer solchen diskussion nicht vergessen werden, dass es NICHT um die besten geht, sondern um den durchschnitt (muss).
die elite wird nie grosse probleme haben, das ist in (fast) jedem beruf so.
 

raftinthomas

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quote:

Das es im Moment für viele Kollegen nicht so rund läuft ist auch nicht von ewiger Dauer. Wird schon alles wieder werden. Kann ja nicht immer so weiter gehen.


wieso nicht? gibts da irgendeinen volkswirtschaftlichen beleg oder gar nur hinweis drauf ?

schon mal die branchenbriefe der letzten 10 jahre gesehen ? betriebsentwicklungen und beschäftigtenanzahl? komisch, die sinken. und bestimmt nicht, weil keiner mehr die arbeit machen kann.
 

florian

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Hallo
also ich muss mich jetzt auch mal melden. ersteinmal danke das ihr mir als Azubi bald im 2. lehrjahr soviel mut macht in dem betirbe in dem ich auser Spanplatten kaum etwas sehe und eigentlich nicht sehr viel lerne weiterzumachen. auf der anderen seite habt ihr leider recht.
Allerdings muss ich feststellen, die Anzahl der neuen Gesellen die Dazu kommen wird immer geringer. In meiner Klasse haben von 18 Schülern das lernziehl der Grundstufe 8 stück nicht erreicht (ich habe es mit einem schnitt von 1,2 geschafft). Ich glaube kaum, das die alle nächstets Jahr noch dabei sind. Dann kommen noch die, die von 42 Schultagen 25 anwesend waren und an denen noch mindestens 15 min zuspät, oder die im Unterricht eingeschlafen sind. Die Ausbildungsbetriebe werden dadurch natürlich auch immer weniger. Wie oft musste ich mir bei meinen Beqwerbungen anhören wir nehmen keine Lehrlinge mehr zuviel probleme. Die meisten haben noch nichteinmal nach dem Zeugnis geschaut. Da Schreiner eigentlich immer gebraucht werden, und immer weniger nachkommen (die durchfallquote bei den prüfungen ist ja auch ned 0), denke ich lohnt es sich doch schon Tischler zu lernen. Allerdings nur wenn man wirklich interresiert ist und auch nicht abgeneigt ist etwas über den Tellerrand zu schauen. Also auch mal eine Gipswand stellen, Fliesen legen oder Tapezieren.

Das ist meine meinung
Florian
 

raftinthomas

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hallo florian, ich wollte dich nicht entmutigen :emoji_grin:
aber man muss ja auch mal realistisch in die zukunft gucken.
wobei mit einem schnitt von 1,2 bist du ja teil der priveligierten elite und brauchst dir weniger sorgen machen.

aber:
quote: Da Schreiner eigentlich immer gebraucht werden

halte ich für eine unzulässige verallgemeinerung. wenn man sich mal eine historische entwicklung anschaut, dann wurden bzw. in den 50ern noch alle zimmertüren (und futter) vom tischler angefertigt. heute vielleicht noch jede 500ste. und zum einbau brauchts nun mal nicht unbedingt den vielseitig ausgebildeten fachmann.
natürlich wird es immer nischen geben, die frage ist nur, wie gross diese ausfallen werden.
sag mir einfach mal, wen du so im bekannten- und freundeskreis hast, der in den letzten zwei jahren etwas vom tischler hat anfertigen/modernisieren/reparieren lassen (keine schwarzarbeit).

und das trockenbau, tapezieren und fliesen legen wirklich GAR NIX mit tischlerhandwerk zu tun hat, ist dir schon klar?

und zum schluss: ich verteufel spanplatte übrigens kein stück, im gegenteil. mit massivholz ist das rein quantitativ alles gar nicht zu realisieren, vom finanziellen aspekt ganz abgesehen.
 

florian

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raftinthomas schrieb:
...sag mir einfach mal, wen du so im bekannten- und freundeskreis hast, der in den letzten zwei jahren etwas vom tischler hat anfertigen/modernisieren/reparieren lassen (keine schwarzarbeit)...

Hmm. Das wäre erstens mal unsere Haustür, die Fenster sind schon ein wenig länger drin, dann unser Bekannter mit seinen neunen Fenstern im kompletten Haus und der neuen Treppe. ansonst fällt mir jetzt direkt nichts ein, an Schwarzarbeit aber auch nichts.

Allerdings gibt es immer wieder Um- und Neubauten in öffentlichen gebäuden, und die Möbel dort wird dann vom Schreiner hergestellt. Auch die großen Möbelfirmen brauchen Schreiner, und in Altbauten ist man (fast) immer auf Sonderanfertigungen angewiesen. Also aussterben wird der Schreiner nie.

Zu dem gipsen, tapezieren, fliesen: Das dies garnix mit Svhreiner zutun hat ist mir auch klar. Nur ich habe schon von Gesellen und Lehrlingen in Betrieben, die eben mehr für private Leute, auch aus der Mittelschicht, arbeiten, das es heute des öfteren so ist, das die Leute wenn sie z.B eine neu Küche bekommen auch gleich neue Tapeten haben wollen. Und da es Schreinereien gibt, die dann auch noch Tapezieren, haben die eine Vorteil, vor den anderen. Denn die Kunden möchten möglichst wenig arbeiter im Haus haben.
 

Dingsda42

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florian schrieb:
Allerdings gibt es immer wieder Um- und Neubauten in öffentlichen gebäuden, und die Möbel dort wird dann vom Schreiner hergestellt.

Nur sind die öffentlichen Kassen auch leerer als leer und es wird kaum noch was gemacht. Jedenfalls in unserer Gegend.
Vor ein paar Jahren konnte man noch mit öffentlichen Aufträgen gut leben, heute hat man Glück, wenn man noch was abbekommt, denn solche Bauvorhaben müssen schließlich europaweit ausgeschrieben werden.
 

Eurippon

ww-robinie
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Liebe Kollegen;
vor ein paar Monaten stand in einem grossen dt. Schreinermagazin ein interessanter Beitrag. Thema: Was machen Betriebe, die ein dreiviertel Jahr Vorlauf haben, anders als andere??
Die Lösung war ganz einfach: Sie werben anders. Gehen zum Kunden und warten nicht, dass der Kunde zu ihnen kommt.
Das wird auch in Zukunft das Erfolgsprinzip sein. Es ist schon seit Jahren (da gebe ich Ch.Hülsen Recht) nicht mehr rentabel von öffentlichen Aufträgen zu leben. Und im Büro zu sitzen und warten bis das Telefon klingelt erst Recht nicht.
Warum so viele Tischlerbetriebe mit dem Rücken zur wand stehen hat verschiedene Ursachen: Warten aufs Geld vom Kunden, zu viel (offensichtliche) Konkurrenz, falsche oder gar keine Kundennachbetreung für evtl. Folgeaufträge, falsches Marketing, etc., etc., etc.......
Will hier aber niemandem diese Fehler unterstellen; nur: Jeder sollte sich fragen warum das so ist. Das deutsche Volksvermögen ist so hoch wie niemals zuvor. Nur die potentielle Kundschaft hat momentan offensichtlich Angst es auszugeben. Deshalb müssen mehr Premiumkunden her, und der normale Verbraucher muss wieder mehr fürs Geld bekommen. Natürlich rennt er ins schwedische Möbelhaus oder zu Möbel-Gustel um die Ecke: Aber warum??? Weil ihm nicht klargemacht werden kann warum er beim Schreiner angeblich sooooviel mehr bezahlen soll. Da fehlen meistens die passenden Verkaufsargumente. Wenn ich natürlich Spanplatte dekor anbiete fehlt mir jede Diskussionsgrundlage.

Ein Beispiel: Ein Freund von mir hat auch einen Tischlerbetrieb. Er sollte für einen Kunden einen Konferenztisch fertigen. Vorgabe: Span-grau mit Metallfüssen. Ich riet ihm parallel ein Alternativangebot für eine "richtigen" Tisch aus Buche mit Ahorn und Kork für Platte und Buche mit Ahorn und schwarzem MDF fürs Gestell zu erstellen. Den Fertigungsablauf, sowie Zeichnung und Hilfestellung bei der Argumentation bekam er von mir, da dies ein Entwurf von mir war. Kosten waren zwar knapp, aber ausreichend kalkuliert.
Der Kunde war begeistert und nahm dieses Angebot an, da dies eine andere Liga war als das ursprünglich gewollte. Vorraussichtlich folgen weitere, da der Tisch im Bekanntenkreis des Kunden Anklang fand.
Hätte auch schief gehen können - aber: Das ist eben das Risiko.

Ich bin ja im Vertrieb von Bauelementen tätig. Da machen bei uns im Saarland jeden Tag Betriebe auf und wieder zu. Trotzdem läuft es in unserem Unternehmen. Warum??

Weil wir den Weg zum Kunden gehen. Ausschreibungen und Angebotssammler jucken uns nicht. Sind nicht unsere Kundschaft. Mit den Preisen rumschreien wie auf dem Markt ist auch nicht unser Credo. Wenn ich Euch schildern würde, wie wir an unsere Kunden kommen und welcher Umstz dabei raus kommt, würde das die eine Hälfte nicht glauben, die andere würde sich schlapplachen und anmerken, dass dies nicht funktionieren würde. Tut es aber. Bei Interesse bitte PN an mich.

Es gibt noch so viele Marktnischen für Tischler....denkt von Euch wahrscheinlich keiner dran...auch hier kann ich unentgeldlich Abhilfe schaffen....spielt von Euch einer zufällig Schlagzeug??

Gruss

Michael
 
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