Marterl/Feldkreuz aus Holz - selbst bauen

ekiendl

ww-pappel
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Hallo liebe Woodworker!

Bei der Suche nach einer ungefähren "Bauanleitung" für ein Holz-Marterl bzw. Feldkreuz bin ich auf dieses wunderbare Forum gestoßen.

Gibt es hier vielleicht jemanden, der so etwas schon einmal gemacht hat und mir ein paar Tipps geben könnte? Im Internet konnte ich diesbezüglich leider nichts finden. :mad:

Das Einzige, was ich weiß, ist, dass das Holz für den Außenbereich geeignet sein muss (eh klar), also beispielweise Eiche.

Ich habe schon immer gerne mit Holz gearbeitet (Pavillon, Schuppen, Pergola etc.), aber das waren eher "grobe" Arbeiten - bei so einem Marterl kann ich ja nicht mit Winkeln, Schrauben o.Ä. arbeiten.

Würde mich wirklich sehr über Eure Anregungen freuen! :emoji_slight_smile:

Vielen Dank, Lizzy
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Lizzy,

mit Kreuzen ist das so ein Kreuz.
Konstruktiv ideal läßt sich so etwas kaum machen:
Die Verbindungsstellen, an denen Quer- auf Langholz trifft, sind immer Problempunkte.
Wenn die Flächen breit sein sollen, so daß noch Text oder Bild aufgebracht werden können, wird das wegen der witterungsabhängigen Veränderungen noch kritischer.
Wasser/Regen ist kaum aus den Anschlüssen fernzuhalten.
Dazu kommt noch, daß der Querbalken durchgehen soll und damit waagerechte Fugen dominieren.

Ich würde das Thema mal mit sichtbaren Fugen
und einem auf 1/2 cm freigesetztem Querbalken mit schrägen Übergängen für Wasserablauf angehen.

Meine Skizze geht von einem Querschnitt von 15/5 cm aus.
Holz wäre bevorzugt Eiche, noch besser Robinie.

Die Konstruktion sieht übertrieben aus, kommt dem Streben nach konstruktivem Holzschutz aber näher.

Gruß Fritz
 

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Hallo Lizzy,
ich weiß ja nicht, aus welchem Teil der Republik Du kommst, aber im süddeutschen, insbesondere im bayerischen Raum sowie bei den Sorben in Sachsen und Brandenburg kann man sich das vielleicht abgucken oder auch den örtlichen Popen fragen, wer solche Kreuze wie baut.
Davon abgesehen weist Fritz schon darauf hin, dass alle Verbindungen so ausgeführt werden sollten, dass Feuchtigkeit möglichst schnell wieder verschwindet. Ich habe mal ein Friedhofskreuz aus Eiche gebaut und die Flächen nach oben mit einem Kupferblech abgedeckt, so dass wenigstens von dort keine Nässe ins Holz gerät. Ob solche Kupferdächer bei Marterln üblich sind, weiß ich allerdings nicht.
 

dascello

ww-robinie
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Bei uns in der Eifel macht man die aus Basalt Lava. Die ältesten stammen von vor 1500. Ohne konstruktiven Holzschutz.....


Gruß aus der Eifel

Michael
 

Uwe4711

ww-nussbaum
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Ich habe vor einigen Jahren ein Grabkreuz gebaut und habe damals ähnliche Überlegungen angestellt.

In die Erde ein Betonsockel, darauf mit Gewindestiften M8 eine kleine Konsole aus Holz, an der das Kreuz angeschraubt ist. Diese verlorene Konsole kann ggf. faulen aber auch ersetzt werden.

Eine Art "Schrägdach" oberhalb der Kreuzform kann den Bereich gegen Witterung schützen, der sich unterhalb befindet (habe ich damals nicht gemacht, weil das Kreuz einfach sein sollte).

Alles aufgesetzte Holz mit Plastikunterlegscheiben auf das darunterliegende geschraubt, damit Regenwasser in keiner Ritze stehenbleibt, sondern schnell abläuft.

Wo es möglich war, Tropfkanten an den Unterseiten. So kann Wasser an den Unterseiten nicht irgendwohin entlanglaufen, sondern tropft möglichst umgehend ab.

Alle Teile vor dem Montieren mehrfach mit Bootslack "Le Tonkinois" gestrichen.

Edit: Bei Interesse fahre ich mal zum Friedhof und mache ein Foto.
 
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