Massive Tischplatte für den Aussenbereich. Fertigungstipps?

ThomasBusch

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Hallo,

Ich bin Schreinerlehrling und will für unsere Terrasse einen Tisch bauen.
Er wird relativ schmal und soll 2200 lang werden.
Die beiden Beine werden auf Gehrung an den enden verleimt.
Als Material würde ich gerne entweder Eiche oder sibirische Lärche nehmen.

Jetzt frage ich mich was da konstruktiv die beste Lösung ist für die Tischplatte und Beine ist, Leimholzplatte? Wenn ja selber herstellen?
Oder Grössere Eichenbretter 2schichtig und "sperrend" verleimt?

Wie befestige ich am besten einen Steg unter der Platte an den beiden Beinen? Einfache Zinkenverbindung?
Sind gratleisten nötig (Ich habe keine Handoberfräse zur Verfügung)?

Vielen Dank für eventuelle Antworten!

Thomas
 

holzkopf78

ww-kastanie
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Die beiden Beine werden auf Gehrung an den enden verleimt.

Wie meinst du das? willst du 2 umgedrehte "U's", oder 4 Winkel die die Ecken der Platte umgreifen? am besten du hängst eine grobe Skizze an.

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Jetzt frage ich mich was da konstruktiv die beste Lösung ist für die Tischplatte und Beine ist, Leimholzplatte? Wenn ja selber herstellen?
Oder Grössere Eichenbretter 2schichtig und "sperrend" verleimt?
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Wichtig!!!! 2-schichtig kannst du nicht sperrend verleimen!!!!! egal ob du die lagen zu einander verdrehst oder nicht, du erzeugst dadurch eine platte, die wie ein Bi-Metall-Relais reagiert! Wenn dann immer eine ungerade Anzahl Schichten!

Die meisten angebotenen Leim- und 3-Schichtplatten sind nicht wasserfest verleimt!

Generell sollte gesagt sein, daß ich mich an Deiner Stelle von Plattenverleimungen im bewitterten Außenbereich distanzieren würde.

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Wie befestige ich am besten einen Steg unter der Platte an den beiden Beinen? Einfache Zinkenverbindung?
Sind gratleisten nötig (Ich habe keine Handoberfräse zur Verfügung)?

Vielen Dank für eventuelle Antworten!

Thomas[/QUOTE]

zinken unter der Platte?? sorry aber das kann ich mir technisch nicht vorstellen??
Gratleisten klingen da schon besser! und du wirst sie brauchen!

Wenn du eine skizze hochlädst, helf ich dir gern mit konstruktion und detaillösungen. du kannst alle verbindungen auch händisch ausarbeiten, trotzdem wäre auch interessant, welche Maschinen du zur verfügung hast.

bis dann

grüße

martin
 

ThomasBusch

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Hallo Martin,

Vielen Dank erstmal für deine Hilfsbereitschaft!
Nachdem ich deine Antwort gelesen hatte, habe ich bemerkt das mein Post wirklich nicht sehr verständlich formuliert war...

Also ich habe eine Skizze gefertigt und diese angehängt, entschuldige die schlechte Qualität, aber bin nicht zuhause und hatte deswegen nur die Kamera meines Handys verfügbar....

Im Grunde soll das ein sehr "minimalistischer" Tisch werden, bei dem das holz als Linie einmal rumherum läuft...wobei ich jetzt auf die Gehrung der beiden Tischbeine zur Platte nicht festgelegt bin.

Die platte würde ich in Streifen mit 50 breite und 50 dicke verleimen. Denkst du das ist okay?
Wären gratleisten unter der platte dann immer noch nötig? Wenn ja, diese kann ich ja auch bündig machen oder?

Ich habe ein bisschen bedenken das die Platte wegen der Länge durchhängt, deswegen wollte ich noch eine Strebe von Bein zu Bein befestigen die die Platte unterstützt, mit einfacher stemm Verbindung...ist das sinnvoll?

Ich kann die Maschinen eines Holzhandels in meinem Dorf benutzen, ich weiss das er Formatkreissäge, Dickenhobel, Abrichte und Vierkanter hat. Kann mir vorstellen das noch mehr zur Verfügung ist, weiss ich aber nicht sicher...

Vielen Dank schonmal,

Thomas
 

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WinfriedM

ww-robinie
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Der durchgehende Eisenwinkel verträgt sich nicht mit dem arbeitenden Holz. Das Holz möchte gerne mal bei der Breite 5-20 mm quellen, darf aber durch den Winkel nicht. Was die entstehenden Kräfte dann aus dem Tisch machen, da bin ich gespannt :emoji_wink:
 

holzkopf78

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hi thomas! wie schon erwähnt, würd ich im aussenbereich keine platte verleimen. nicht weils keine leime gibt, die der bewitterung nicht standhalten, sondern weil auf einer großen Fläche einfach leichter Wasser stehen bleibt.
Dass die Platte besser stehen bleibt je schmäler die einzelnen Friese sind ist klar, ich persönlich arbeite lieber mit breiten Teilen, da sich so, unter anderem, ein schöneres Bild setzen lässt - Geschmäcker sind verschieden.

Da ich Dich nicht kenn, nicht weiß was Dir wichtig ist und wie bzw. mit wieviel Erfahrung Du dem Thema Massivholz gegenüber stehst, erzähl ich Dir folgend, wie ich diesen Tisch bauen würde. Ich will Dir nichts einreden und kann Dir auch nichts garantieren. Dass einzelne Leisten mit Luft zueinander "richtiger" wären hab ich ja schon erwähnt, ich will Deiner Variante aber nicht ganz abgeneigt gegenüberstehen. Die Entscheidung mußt eh Du treffen.


zum Material:

ich würde Dir die Eiche empfehlen, da sie doch langlebiger und in den Mengen, die Du brauchst, der Kostenunterschied nicht so hoch ist. Lass Dir beim Hänlder nichts andrehen, sondern such Dir Deine Pfosten selbst aus.
Wichtig dabei: Pack einen Schlicht-, Doppel- oder groben Putzhobel (keine besonderen Anforderungen außer einem halbwegs scharfen Eisen) und, wenn Du hast, eine Japansäge für Querschnitte mit grober Zahnung ein. Lass Dir Zeit bei der Auswahl der Pfosten und nimm welche, die gerade und feinjährig gewachsenen sind und "stehende Jahre" haben (Jahresringe stehen senkrecht zur Fläche). Somit gibts schon von vornherein weniger Probleme mit Verzug. Durch den Kettensägenschnitt sieht man das Hirnholz nicht immer ganz klar, wenn Du Dir also nicht sicher bist, kannst du mit dem Japaner einen frischen, sauberen Anschnitt machen, sofern Dein Händler das erlaubt. Bei unbesäumter Ware sagt die Baumkante in dieser Hinsicht eigentlich auch schon genug aus. Die stehenden Jahre kannst du aber auch auf der Fläche sehen. Schlichte Maserung -> stehend, gefladert -> schräg bis liegend.
Weiters wäre es von Vorteil, wenn Du luftgetrocknetes Holz bekommst, da du für den Aussenbereich fertigst und kammertrockene Ware verhältnismäßig mehr quellen würde. Außerdem tust Du Dir beim empfohlenen Finish leichter, aber dazu später.

Je nachdem wie das Holz am Platz liegt (Packet- oder Stammweise) liegt es an Dir, die 2 richtigen zu finden! Stammweise ist hierbei natürlich schöner und leichter, da nimmst du die beiden Mittelpfosten (am besten wenn direkt durch die Markröhre getrennt) und bekommst eine farblich und texturmäßig perfekt harmonierende Fläche. Kaufst du irgendwelche Teile von verschiedenen Bäumen, kannst du sie an verschiedenen Stellen zart anhobeln um zu sehen, was sich unter dem Gatterschnitt verbirgt.
Die perfekte Rohlänge wäre 4 m, so könntest Du die Maserung um die Ecke in die Seitenteile überfließen lassen. Je nachdem was Du bekommst, rechne auf alle Fälle mit 30 cm Längenverschnitt vom rohen Holz. Auch wenn Du keine Längseinrisse sehen kannst, ists immer besser beidseitig je 15 cm zu kappen.
Die Rohdicke richtet sich nach Deinen Möglichkeiten - am schönsten ists natürlich eine lange Platte zu verleimen und diese dann erst auf Maß zu schneiden, so verliert man am wenigsten an den "Bildübergängen", nur sind 370 cm nicht unbedingt leicht abzurichten, besonders wenn man alleine ist oder/und nur eine relativ kurze Hobelmaschine zur Verfügung hat - und den verfügbaren Pfosten (wie gerade sind sie wirklich). Wenn du lange Friese hobeln kannst und willst, würd ich Dir sicherheitshalber eine Rohdicke von 70mm empfehlen, längst Du vor der Hobelei grob ab, reichen wahrscheinlich auch 60-er.

Die Breite richtet sich vor allem danach, wieviele Friese Du verleimen willst und natürlich nach dem was an Holz zur Auswahl steht. Bei Eiche in dieser Dicke solltest du aber leicht 2 Mittelpfosten mit 65 bis 70 cm Breite finden.

WICHTIG bei der Auswahl und beim Auftrennen!!!! Schneide das Splintholz unbedingt zur Gänze weg. Eichenkernholz überdauert ohne Probleme 500 Jahre, um so weniger beständig ist allerdings der Splint!

Verbindungen:

Da gibts nun unzählige Möglichkeiten..... Für die, von mir angenommenen 3 Längsfugen - ich würd mit 4 Friesen á 150 mm Breite arbeiten, wäre eine durchgehende fremde Doppelfeder (Teilung 5 mal 10 mm) nett, oder ein Verleimfräser, der beidseitig eine winkelrechte Brust stehen läßt. Eine stumpfe Fuge ist doch etwas riskant. Bei der Variante mit der Doppelfeder wärs, genauso wie bei der stumpfen Fuge, besser die Friese mit der Kreissäge zu fügen, als die Kanten abzurichten, weil eine frisch geschnittene Kante immer eine bessere Leimfläche ist, als eine gehobelte. (sie ist rauher und bietet eine größere Angriffsfläche für den Leim).

Die Eckverbindungen könnte man graten (Gratnut- und Feder, oder fremde beidseitige Gratfeder), verdeckt zinken, denkbar wäre auch eine Gratleiste, mit zwei 90° zueinander angefrästen Gratfedern, quasi eine Gratleiste für waagrecht und senkrecht zugleich,...... oder ebenfalls mit einer Doppelfeder versehen. Auch die verschiedensten Kombinationen der genannten, und anderer Verbindungen wären möglich - da wirds aber dann schon wirklich aufwändig!

Das leichteste wär die fremde Feder, oder besser Doppelfeder.

Zusätzlich kannst du selbstverständlich die genannten Metallwinkel setzten, laß Dir da vom Winfried nichts ausreden! Grundsätzlich hat er schon recht. Wenn Dir allerdings die Zeit bis der Tisch fertig ist, nebensächlich ist und du die Teile zwischen den einzelnen Arbeitsschritten immer wieder mind 2 - 3 Wochen ins Freie legst (Sonne und Regen), arbeiten sie im fertigen Zustand nicht mehr ganz soviel. Wenn man dann noch Langlöcher in die Winkel bohrt (einfach 2 oder 3 nebeneinander, den Rest feilen, schneiden oder flexen, besser das Loch ist etwas länger als zu kurz) und Panhead-Schrauben nimmt (evtl. noch mit Teflon oder Kunststoffbeilagscheiben), kann die Platte in beide Richtungen arbeiten. Bei Eisen ist eine gute Rostschutzgrundierung wichtig - und die erst nach dem Bohren und auch in den Löchern - da sonst durch den entstehenden Rost bald die ersten blau-schwarzen Verfärbungen entstehen (besonders unhübsch, wenn die "Rostsuppe" an den Innenseiten der beiden Wangen hinunterläuft). Alternativ kannst Du natürlich auch Niro verwenden. Auch die Schrauben sollten rostfrei sein!

Zum Finish:

Ich würde die Fläche nur mit einem scharfen, gut eingestellten Putzhobel bearbeiten und roh belassen. Geschliffene Flächen saugen schneller, besser und somit mehr Wasser.

Wenn Du zum Thema mögliche Oberfläche mehr wissen möchtest, sag bescheid, für heut hab ich aber eh schon genug geschrieben.

Lg

Martin
 
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