Massivhölzer verleimen

khings

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Hallo,
mich quält eigentlich schon seit längeren die Frage, wie ich am vernünftigsten Massivhölzer z. B. zu einer Tischplatte verkleben kann. Der eine Tischler meint, dass das nur mit einem Verleimfräser-Nut und unter einer Druck verklebten Fläche klappt. Der andere meint jedoch, dass hier nur eine Nutfräße mit den kleinen Plättchen funktioniert.

Was meint Ihr? Wer hat mit welcher Variante gute Erfahrungen gemacht oder gibt es sogar eine bessere Möglichkeit?

Ziel ist bei mir mal eine Gartenmöbel zu bauen und evtl auch noch einen Schreibtisch.

Gruß Kristian
 

Eurippon

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Für Gartenmöbel würde ich die Hölzer auf keinen Fall verleimen, sondern mit Abstand zueinander (10mm) auf dem Unterrahmen verschrauben damit das Holz in Ruhe arbeiten kann.
Für einen Schreibtisch braucht man auch keinen Verleimfräser oder Lamellos (die kleinen Holzplätzchen), stumpf verleimt geht das genauso. Zum bündigen Verleimen in der Fläche helfen Zulagen - die man über die Platte spannt - gegen das verrutschen.
Auf jeden Fall relativ unerlässlich ist bei Massivholzplatten die unten eingefräste Gratleiste bzw. Stahlvierkant damit die Platte später nicht krumm wird.
 

khings

ww-pappel
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Hallo Michael,

hast du evtl. ein Bild der Zulagen und zur Einarbeitung der Gratleiste? Kann mir das im Moment schlecht vorstellen.

Bei einen Verwandten ist die Tischplatte auch in einer Fläsche verklebt/verschraubt (muss mal genau nachschauen). Diese Tischplatte ist sicherlich auch 40-50mm stark. Das ist etwas rustikaler gehalten.

Gruß Kristian
 

derdad

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Die Einfachste Methode sind sicherlich stumpfe Fugen. Diese lassen sich auch händisch mit einem Hobel berstellen.
Eine Verleimfuge ist sicherlich eine gute Sache, vergrössert die Leimfläche und hilft beim Zusammenleimen. Dies alles aber nur wenn die "Schnürlfuge" auch wirklich exakt gemacht wurde. Das verlangt gutes Werkzeug und exakte Maschinen. Ich hab es selbst noch nicht probiert, kann mir aber nicht vorstellen, dass ich mit einer Oberfräse eine wirklich exakte Fuge über 2m bei einem 30mm dicken Brett fräsen kann. Es wird zwar die Fuge halten, aber optisch wird man keine saubere Fuge erreichen- glaub ich zumindest. Mit einem Fräser an einer stationären Tischfräse ist das etwas anderes.
Lamello, Dübel, etc, sind hauptsächlich als Verleimhilfen gedacht. Damit die Bretter bündig bleiben.
Von einer durchgehenden Fuge mit fremder Feder halte ich persönlich nicht sehr viel. In meinen Augen ist das sogar eine Schwächung der Verleimung.

Für einen gartentisch schließe ich mich Michael an: Einzelne Bretter, mit Abstand auf eine Unterkonstruktion verschraubt.

gerhard
 

wwwaldi

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Hallo Eurippon,

ich trage mich mit einem ganz ähnlichen Plan, nur soll es bei mir ein großer Esstisch mit etwa 5-6 cm dicker Platter werden. Über eine Vorrichtung zum Verleimen (im Prinzip eine mechanische Presse) habe ich schon nachgedacht, was Verleimhilfen hoffentlich überflüssig machen wird, weil die einzelnen Kanthölzer wo aufliegen.

Was ich jetzt schon echt häufig gelesen habe ist, das man eine Gratleiste braucht. Ich habe trotz diverser Bücher für Laien und eifrigem Forumlesen noch nicht verstanden, was eine Gratleiste ist, und warum man die kaum weglassen oder durch was anderes ersetzen kann. Die Platte wird doch auf irgendeiner Art von Zarge aufliegen. Warum kann ich die nicht einfach darauf festschrauben? In meiner Küche ist schließlich auch stabverleimte Buche, die sich ja stark wölben soll auf einer Balkenkostruktion verschraubt und da bewegt sich nix.

Ich würde mich freuen, wenn das jemand für ganz doofe erklären könnte (so fühl ich mich hin und wieder...).
 

Pumuckl

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Eine Gratleiste "zieht" korrekter Weise 2/3 der Stärke, wodurch das arbeiten des Holzes erlaubt, ein werfen der Platte aber verhindert werden soll. Die 2/3 werden nicht immer eingehalten, da hat ein jeder seine Erfahrung. Je nach Holzart ohnehin anders möglich, manche Holzart erlaubt es nicht anders.
Schrauben geht, sie lassen auch ein arbeiten zu - bedingt. Die Kräfte des Holzes beim arbeiten sind stärker als jede Verschraubung. Deine Platte bewegt sich siche auch, Du merkst es nur nicht. Miss mal nach :emoji_wink:

http://www.ellensohn.or.at/Techniken/big/grat_3_500_375.jpg

(Ein nicht gerade lobenswertes Beispiel :emoji_slight_smile: )
 

raftinthomas

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also zu der gratleiste: die ist sicherlich kein grundsätzliches muss. besonders bei guter holzauswahl kann man an einem zargentisch darauf locker verzichten.
etwas anders ist das arbeiten des holzes in der breite: das wird es immer tun, egal wie "gut" die platte verschraubt wird. das holz ist stärker, mit dieser kraft wurden seit jahrtausenden steinblöcke in steinbrüchen abgesprengt.
 

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Tach,
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- Grobzuschnitt
- Alle Hölzer abrichten
- Alle Hölzer grob aushobeln
- Fläche nach „einschlägigen“ Gesichtspunkten zusammenlegen
- Anzeichnen
- Beim anschl. Fügen an der Abrichte die „Hin- und Weg-Regel“ einhalten, das heißt, die Zeichenseite liegt oben und bei jeder Fuge „schaut“ das erste Brett hin zum Anschlag, das nächste weg davon! (dadurch werden geringe Abweichungen des Anschlags ausgeglichen)
- Zum Verleimen, alle ca. 40 cm die Fläche mit 2 Zulagen (quer z. Maser) gerade spannen, und dann von der Mitte her nach außen die Zwingen setzen.

… so sollte man nach dem endgültigen Aushobeln eine Fläche erhalten, bei der man beim Betrachten „hin- und weg“ ist.

…hat mir mal ein alter Meister gesteckt…

Gruß Clemens
 

khings

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Tach,
Tips zum Flächenverleimen aus Blockware:

- Grobzuschnitt
- Alle Hölzer abrichten
- Alle Hölzer grob aushobeln
- Fläche nach „einschlägigen“ Gesichtspunkten zusammenlegen
- Anzeichnen

... bis hier alles klar

- Beim anschl. Fügen an der Abrichte die „Hin- und Weg-Regel“ einhalten, das heißt, die Zeichenseite liegt oben und bei jeder Fuge „schaut“ das erste Brett hin zum Anschlag, das nächste weg davon! (dadurch werden geringe Abweichungen des Anschlags ausgeglichen)
- Zum Verleimen, alle ca. 40 cm die Fläche mit 2 Zulagen (quer z. Maser) gerade spannen, und dann von der Mitte her nach außen die Zwingen setzen.

... irgenwie verwirrend :emoji_frowning2:

Hallo Clemens,

kannst du bitte die letzten beiden Punkte näher erklären? Verstehen hier leider nur etwas Bahnhof :emoji_slight_smile:.

Gruß Kristian
 

Inder

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hallo, habe auch mal ne fräge dazu:

kann man bei einer kleinen leimholzplatte, sagen wir mal 40x30 cm und 22mm dick, auf die gratleiste verzichten und eine multiplexplatte aufkleben bzw. schrauben um verzug entgegenzuwirken, oder wäre das nur ein tropfen auf den heissen stein ?

gruß inder
 

Pumuckl

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Kann man drauf verzichten, bloß nicht kleben (leimen) dann hast Du den Gegeneffekt weil die Platte dann nicht so arbeiten kann. Verschraubungen lassen das zu.
 

Pumuckl

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Nö,
in der Größe der Platte sind die Schwundmaße gering, das fängt "die Biegung der Schraube" locker auf :emoji_wink:

Gruß'
~Arno
 

raftinthomas

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kann sein, muss aber nicht. kommt einfach auf den speziellen fall an, gerade mit multiplex.
es ging mir speziell um eine pauschalisierte aussage (schraube ja-leim nein).
 

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Also gut, ich versuche es mal:
Nach dem groben Aushobeln, legst Du Dir die Hölzer so auf den Böcken zusammen, wie die Fläche werden soll; dann zeichnest Du das Dreieck drauf (das bedeutet „Zeichenseite liegt oben“)
Beim anschließenden Fügen drehst Du bei der ersten Fügekante das Zeichen hin zum Anschlag, bei der zweiten weg davon, usw. Das hat den Effekt, dass die Fuge auf jeden Fall dicht wird, auch wenn der Anschlag nicht genau 90° zum Abrichttisch steht. (Skizze 1)

…und das mit dem Verleimen sollte auf Skizze 2 zu erkennen sein; auf die Schnelle habe ich mal keine Zwingen gemalt, aber natürlich müssen die Zulagen auch festgespannt werden, damit die Fläche plan wird.
Ich hoffe mal, dass das Ganze jetzt etwas klarer ist!
 

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khings

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Klasse. Jetzt hab ich es auch geschnaggelt :emoji_slight_smile:

Welchen Leim sollte ich da verwenden?

Gruß Kristian
 

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Und für Wo?

Für den Schreibtisch reicht eine D2- Verleimung vollkommen aus; für draussen, wenns mitunter im Regen steht, ist eine Flächenverleimung sowieso nicht angesagt...

Gruss Clemens
 

khings

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Hallo Clemens,

ja für meinen Schreibtisch drinn. Die Gartenmöbel stehen draußen aber überdacht. Hier ist es mir schon klar, zu Schrauben zu greifen.

Gruß Kristian
 

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Hallo Kristian,
D2 heisst der billige Holz(-weiss-)leim dorten drin im Baumarkt;
steht so geschrieben, hinten drauf, auf dem Becher...
 

derdad

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Hallo!
Nimm aber keinen Billigleim aus chinesischer o.Ä. Produktion, wie man ihn fallweise im Baumarkt bekommt.
In Afrika haben sie zuerst beim Verleimen den Leim verwendet der gerade am billigsten beim Store zu haben war. Meist Chinesen oder Inder Produkt. Resultat: ewige Probleme mit öffnenden und schlecht haltenden Fugen. Nachdem ich aus der Hauptstadt, direkt vom Henkel Lager, den guten alten Ponal mitgenommen habe, hatten wir keine Probleme mehr.
daraus hab ich gelernt.

gerhard
 

khings

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So wie ich jetzt bei Ebay gelesen habe. ist der Ponal SUper 3 doch auch für außen geeignet. Meint ihr das klappt oder sollten es doch lieber Schrauben sein?

Gruß Kristian
 

carsten

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Hallo

vergiß ebay da kauft man echt keinen Leim und als Infoquelle taugt der "Laden" gleich garnicht.
D3: Geeignet für den Innenbereich mit häufig kurzzeitiger Wassereinwirkung oder höherer Luftfeuchte. Geeignet für den Außenbereich ohne Aussetzung einer direkten Bewitterung. Ob das bei deinem Tisch ( für draußen) gegeben ist weiß ich nicht. Für draußen würde ich jedenfalls nen D4 Leim verwenden ( das ist ein D3 Leim mit passendem Härter ( hierbei unbedingt die Herstellerangaben beachten). Für den Schreibtisch kannst du ach den D3 nehmen. Dann musst du keine 2 Sorten Leim kaufen. Wichtiger als der Leim wäre aber auch die Konstruktion bzw beachten der Verleimregeln.
 

maclean

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Gruß Clemens

Hallo Clemens,

ich habe deinen Beitrag gelesen und der macht echt Sinn:emoji_slight_smile: Ich bin noch in den Anfängen der Leimholzherstellung und würde gerne nach deiner Vorgabe arbeiten. Ganz klar ist es mir noch nicht wie du vorgehst.

Grobschnitt ist klar. Dann richtest du ab. Heißt das du richtest die eine Seite per Hand auf der Maschine und dann die andere Seite im Dickenhobel bevor du die Fläche zusammenlegst? Da du später die Hin und Weg Regel anwendest, müssten doch beide Flächen plan sein, oder? Da du beim fügen einmal die gezeichnete Seite am Anschlag hast und beim nächsten Brett die ohne Zeichen. Auch das mit dem grob aushobeln hab ich nicht so richtig verstanden. Meinst du mit dem Handhobel?

Würde mich freuen, wenn du meine Fragen beantworten könntest, da dein Beitrag doch recht lange her ist.

LG
Mark
 
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