Massivholzdielen in Küche

eusmilus

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Hallo zusammen,

habe mir für die Renovierung meiner Küche Massivholzdielen aus Esche hergestellt, so ca. 170mm breit, 3m lang.
Mein Freund hat mir diese dann auf einer Weinig zu Nut-und Federbrettern gehobelt, vorher wurden sie auf 7% runtergetrocknet.
Nach dem Verlegen auf einem bestehenden Holzfussboden (dazwischen Trittschalldämmung 10mm) mit Schrauben so alle 50cm wurde dann geschliffen und dreimal lackiert.
Jetzt so nach 2 Monaten tauchen alle 100cm Fugen auf, so ca 2-3 mm breit.
Kann ich da was dagegen tun, z.B. mit Silikon ausfugen?
Oder soll das mit dem Lack ausgefüllt werden?

Was ist anzuraten?
 

manuel01

ww-kastanie
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Hallo
dass mit dem Sili würde ich nicht machen. Weil die Fugenkante nach und nach ausfranzt. Durch den abrieb beim drüberlaufen und putzen nämlich. Lack ist auch nicht so toll weil der abreist von der Brettkante, und dann gibst schön häsliche Haarriße.
Wir haben bei uns zuhause auch Dielenboden (schon ca.12jahre). Haben den auch dicht verleget und angeschraubt. Da gibtes auch Fugen von 2-4 mm. Haben die einfach ofen gelassen.

MfG manuel

P.S. Holz arbeitet immer und somit gibs auch Fugen.
 

raftinthomas

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wie bitte hast du die denn verlegt ? schwimmend ?
ausserdem wundre ich mich etwas, dass ein fussboden mit 7% einbaufeuchte noch mal deutlich schwindet, das kann ich mir nicht recht vorstellen.
 

500/1

ww-esche
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Hallo,
welches Klima herrscht bei Dir?
Und wie wurde getrocknet?
Sind diese 7% absolut sicher oder nur in der Gegend von 7%?
 

vollholz

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Hi,
ganz ehrlich-ich habs nicht geblickt: Schrauben alle 50cm, nur wo, Risse alle 100cm, in welcher Richtung, 7% Feuchte und dann doch wieder 3mm Spalt...
Etwas Erklärung wäre von Vorteil-zumindest für mich. :emoji_slight_smile:
Gruß,
Jens
 

Norbert

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Hallo eusmilos,

ich glaube, der darunterliegende Boden schläft trotz seines Alters noch immer nicht sondern "arbeitet". Na ja, und somit zeigen sich die Fugen dort, wo einer von beiden (unten oder oben) nachgibt.

Ich erzähle mal ein Beispiel aus einer anderen Welt: früher wurden Eisenbahnschienen so verlegt, daß sie sich gemäß der Umgebungstemperatur dehnen und zusammenziehen konnten. Das ergab Schienenstöße, die mit ihrem typischen dadam dadam die Reisenden begleiteten. Seit ca. 50 Jahren werden die Stöße verschweißt. Dafür müssen aber die Schwellen so dicht gesetzt werden, daß sie die Dehnung/Schrumpfung einfach vehindern. Die Spannungen der Schiene (wirken wie Federn) müssen von den Schwellen in den Untergrund abgeleitet (=festgehalten) werden.

500 mm Befestigungsabstand (= Schwellenabstand) sind bei weitem zu groß. Rechne mal die Dehnung/Schrumpfung aus bei 5% Luftfeuchteänderung und 0,15% relativem Schrumpfmaß: das ergibt 0,75% = 3,8 mm bei 500 mm.

Also wird umgekehrt ein Schuh daraus: schmale Riemen (60 - 80 mm ) verwenden und jede einzeln befestigen, aber quer zum Unterboden. Dann gibt es zwar viele Ritzen , aber die sind alle unter 0,5 mm breit, was das Auge so gut wie garnicht registriert.

Übrigens: wenn das Holz wirklich auf 7% heruntergetrocknet worden wäre, hättes Du keine Lücken, sondern Berge zwischen den Befestigungspunkten. Es sei denn, du wohnst bei 5% Luftfeuchte (Wüstenklima).

Gruß

Norbert
 

eusmilus

ww-kastanie
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Besten Dank für eure Infos.
Das mit den 100 cm verhält sich so, dass nach etwa 6 Dielen (a 17cm) eine Fuge da ist, schön regelmäßig so alle 100cm.

Ich werde mal alles so belassen und schauen, was da im Frühjahr passiert.
 

Unregistriert

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Die Fuge

Gott schuf das Holz
mal hart mal weich
doch eins sprach er
ist immer gleich
es wird nie rasten
und nie ruhn
wird arbeiten und stets was tun

und da gab er dem holz die Zellen
jetzt konnt es schwinden
und auch quellen
doch als es schwand wurds plötzlich klar
da war ein stück wo nichts mehr war

und da sprach unser Herr der Kluge
mein liebes Holz das ist die Fuge
trag sie mit achtung und mit stolz an ihr erkennt
man dich als Holz
auch fugen sind ein stück natur
begreif es mensch sei nicht so stur
 

HOLZREICH

ww-fichte
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ich würde mal auf eine kantenverleimung tippen d.h. durch das lackieren des holzfußbodens wurden die dielen durch den eindringenden lack verklebt.nun möchte der fussboden unberücksichtigt deiner feuchtigkeitsangaben "arbeiten" und der lack versucht sie ähnlich einer verleimung zusammenzuhalten.daraufhin bricht nun die schwächste verklebung auf und es entstehen fugen in der breite des schwundmaßes von ca 6 st.dielen zusammen.deswegen lehne ich es kategorisch ab massivholzdielen zu lackieren.der letzte kunde von dem ich mich breit schlagen ließ hatte nach einem halben jahr eine fuge von ca.1,5 cm!! (mitten im raum - holzart buche) er hatte lackiert obwohl ich ihn genau davor gewarnt habe. reklamiert hat er nicht aber seither gibt es nur öl zu den dielen oder gar nichts - basta !
 

splint71

ww-pappel
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ich würde mal auf eine kantenverleimung tippen... daraufhin bricht nun die schwächste verklebung auf und es entstehen fugen in der breite des schwundmaßes von ca 6 st.dielen zusammen.deswegen lehne ich es kategorisch ab massivholzdielen zu lackieren...

Kann ein verkleben durch aushärtende Öle zum gleichen "Problem" führen?
Sei es durch reichliche Ölung bzw. Nachbehandlung in stark beanspruchten Bereichen oder wie in anderen Beiträgen als Vorschlag bei knarzenden Dielen zu lesen war - Öl in die Fugen einbringen - auch dazu kommen?

Was hat der Befestigungsabstand im Beitrag von Norbert damit zu tun? (Habe ich da was nicht verstanden? Ich möchte bei meiner anstehenden Dielenverlegung keine Fehler machen...)
 

buggy-x

ww-ahorn
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mein liebes Holz das ist die Fuge
trag sie mit achtung und mit stolz an ihr erkennt
man dich als Holz
auch fugen sind ein stück natur
begreif es mensch sei nicht so stur

:rolleyes:

genau das ging mir durch den Kopf, als ich den Eröffnungspost gelesen hatte. Fugen und Maserung sind für mich der Reiz am Holz. UNd wer das vermeiden will soll VA Blech nehmen
 
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