Massivholzküche Schreiner vs. Küchenstudio

FredT

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Unter Spüle und Geschirrspüler gibt es kein Feuchtigkeitsproblem. Oben ist alles dicht und überwacht; der Spüler steht auf dem Fußboden...
 

Helios_8512

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Ich für mich würde -und man sieht hier doch wie die Meinungen auseinander gehen- folgendes @Helios_8512 zur Überlegung mitgeben jedoch zuvor einiges zur (nenn ich jetzt einfach mal so) Holzküche anmerken.

Mir persönlich erweckt sich der Eindruck, dass die Anforderungen von @Helios_8512 nicht mit einer massiven Küche zu vereinbaren sind. Du bist mir bitte nicht böse, wenn ich mal meine Sichtweise schreibe.

Massivholzküchen haben was ja, aber auch teuer zum Verhältnis was man letztendlich von aussen sieht. Hier lass ich mal das Argument der leichteren Reparatur zwar gelten, stelle aber gleichzeitig die Frage, wass soll da denn ggf. repariert werden müssen?

Stabilität der einzelnen Korpen (US, HS, OS) erreicht man ganz sicher auch mit beschichteten Span/MDF/HDF Platten. 18 oder 19mm Seiten und Böden -wobei ich bei der Verwendung einer Steinarbeitsplatte einen oberen Boden und keine Traversen nehmen würde, da dadurch keine Hohlstellen entstehen und eine durchgehende stabile Auflagefläche hat- die Rückwand 6-8mm (T7 z.B. hat 4mm) eingeleimt.

Fronten wären dann 20mm furniert, Kanten Vollholz 3mm mit PU Kleber verleimt. Will man den Charakter einer Vollholzfront erzeugen so können je nach Faserverlauf Hirnholzkanten aufgeleimt werden. Die Kanten gefaßt oder R3 gerundet.

Vorteil ist, es sind sehr filigrane Fugen machbar, was das ganze Frontbild mMn ruhiger wirken lässt.

Die Kopusfarbe nimmt man entsprechend dem Farbton der Front, sichtbare Seiten durch Wangen in Korpusfarbe, was einen schönen Kontrast ergeben kann oder ebenfalls furniert. Ich favorisiere an der Stelle korpushohe anstatt bis zum Boden gehende Wangen.

Wenn doch Massivholzkorpen, dann wie von @yoghurt erwähnt.
Hier Vorteil, angeschraubte Beschläge halten besser, aaaaber auch in Span/MDF/HDF halten Schrauben gut, verwendet man Spreizmuffen.

Ob die Schubladen aus Vollholz sein müssen, na ja wenn man jedesmal Freudensprünge macht wenn man sie öffnet, dann solls so sein. :emoji_wink:
Erstmal vorweg, ich bin überhaupt nicht böse wenn jemand eine andere Meinung hat. Die Wahrheit ist meist nicht wie Binärcode und liegt irgendwo in der Mitte. D.h. denke ich auch nicht, dass es die optimale Lösung gibt.

Zu den Anforderungen:
  • Dass ich grundsätzlich nichts gegen Furnier habe, habe ich hoffentlich mit dem Verweis auf David Roentgen Möbel verdeutlicht. Selbst dort wurde schon vor über 200 Jahren auf Massivholz, Furnierholz aufgetragen - im Kunstmöbelbau. Daher auch meine Meinung dazu in anspruchsvollen Arbeitsbereichen wie der Küche: Soviel wie nötig, so wenig wie möglich.
  • Ich weiß, wie Kornmüller Küchen nach 25 Jahren aussehen. Und diese haben folgenden Aufbau: Fronten mit Rahmen/Füllung Eiche, Schubladen Vollholz Eiche, Korpen aus keilverzinkter Buche, sichtbaren Außenflächen der Korpen in stabverleimter Eiche mit Spaltmaßen in ca. 6mm. Und das sieht trotz intensiver Nutzung bis heute gut aus - ohne irgendwas austauschen oder raparieren zu müssen.
Die Abweichungen von diesen Anforderungen haben mich natürlich erstmal verunsichert (Kanten furniert, sichtbaren Außenflächen in 3S, 4mm Spaltmaß). Aber dafür bin ich hier.

Zu den Korpen: Ob keilverzinkte Eiche oder Buche ist mir eigentlich egal, eines von beiden sollte es aber sein. Wie gesagt, das ganze Span/MDF Zeugs ist stabil aber auch nur solange, wie die Oberfläche unbeschädigt ist. Und gefällt mir optisch überhaupt nicht: Innen noch weiß zu furnieren könnte man machen, aber das ist wohl Geschmackssache. Und über Geschmäcker streitet man nicht: Klinisch weiß habe ich auf Arbeit beispielsweise genug, da freue ich mich in meiner Freizeit über den Individuallook von Massivholz.
 

yoghurt

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Hallo,
hast Du erst später ergänzt, dass Du in Berlin wohnst oder habe ich es nur übersehen? Egal - meine Tischlerselbstständigkeit ist vorbei, sonst wäre ich gerne mal vorstellig geworden!

Ob das Glück nun am Spaltmaß hängt? Ob die Dreischichtplatte so sehr arbeitet? Man darf ja immer nicht vergessen, dass auch anderes Plattenmaterial arbeitet. MDF gar nicht so wenig und auch in der Spanplatte und im Sperrholz gibt es Bewegung.
 

brubu

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Unter Spüle und Geschirrspüler gibt es kein Feuchtigkeitsproblem. Oben ist alles dicht und überwacht; der Spüler steht auf dem Fußboden...
Hallo
Dann ersetzen wir oftmals diese Korpen umsonst und wissen nicht wieso die Platten aufgequollen sind. Ich habe wohl ein Brett vor dem Kopf.:emoji_wink:
Gruss brubu
 

quenten

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Unsere Küche ist von "RS-Möbel" (bzw. zur Hälfte ist die bereits aus Bayern nach Nordhessen mitgekommen und deswegen zum Teil von Möbelum ... was dieselbe Firma ist)
Haben wir auch eine von Möbelum, letztes Jahr gekauft, in Buche/Kernbuche. Sehe ich übrigens genauso, wieso sollte nicht sichtbares nicht massiv sein dürfen! Massiv kann ich selber leicht reparieren oder anpassen, notfalls was neues draus bauen.

Fronten sind bei Möbelum/RS Dreischicht, außer bei schmalen Schubladen, dann massiv. Maserung aller Fronten horizontal.
Bei Buche sind die Seiten bei den Unterschränken mit durchgehenden Lamellen! (Vermutlich auch bei Eiche, bei Fichte weiß ich nicht mehr ob der Korpus inzwischen nicht auch Dreischicht ist bei Unterschränken.)
Bei den Hochschränken sind die Seiten keilgezinkt, die Böden durchgehend.
Blenden vermutlich durchgehend zu haben (haben wir keinen).
Unterschränke kommen komplett montiert (inkl. Schubladen), größeres zum Selbstaufbau.

Es gab auch lange Zeit Fichte Korpus mit Buche Fronten. Haben wir einen schmalen Oberschrank aus dem Resteverkauf. Ist halt einfach mal um einiges leichter.
 

Helios_8512

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Hallo,
hast Du erst später ergänzt, dass Du in Berlin wohnst oder habe ich es nur übersehen? Egal - meine Tischlerselbstständigkeit ist vorbei, sonst wäre ich gerne mal vorstellig geworden!

Ob das Glück nun am Spaltmaß hängt? Ob die Dreischichtplatte so sehr arbeitet? Man darf ja immer nicht vergessen, dass auch anderes Plattenmaterial arbeitet. MDF gar nicht so wenig und auch in der Spanplatte und im Sperrholz gibt es Bewegung.
Schade darum! Aber umso dankenswerter, dass du in Foren den wenigen Massivholzenthusiasten noch mit Rat zur Seite stehst. Mittlerweile habe ich das Angebot bei einem Schreiner auch abgegeben, nächste Woche geht es in die Detailplanung. Und da werde ich jeden wertvollen Hinweis, abweichend von meinen Anforderungen, mitnehmen. Besten Dank an der Stelle.

Melde mich zurück, wenn ich die ersten Muster bekommen habe
 

Neige

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Und da werde ich jeden wertvollen Hinweis, abweichend von meinen Anforderungen, mitnehmen.
Vielleicht gäbe es ja dann noch bei der Planung der Küche Hinweise. Also wenn du deine Planung hier einstellen möchtest, kann man schauen, was ggf. noch verbessert/geändert werden könnte.
 

Jowe

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Völlig OT
Technische Dinge darf man sehen.
Das ist ein Arbeitsplatz.
Und Ergonomie geht vor.
FFF , S. Frankfurter Küche, o.ä.
Sollte selbstverständlich sein.

Moden sind leider ein Problem, aber auch berufliche Allergien zB Hochglanz oder P43,44,45...

Ich bin auch Anhänger von Wohnküche, also kein großer Wohnraum, wenn ich einmache, Marmelade, Kohl etc koche, ein Schaf zerlegen, finde ich es nicht gut, wenn das ganze Haus danach riecht.
Wie riecht denn ein zerlegtes Schaf?
 

Jowe

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Ich koche auch gerne und fast immer frisch (die TK Pizza sei den Kids ab und an gegönnt) aber größer als Huhn oder mal ne Lammkeule/schulter auslösen hab ich noch nicht gemacht.
Da hab ich schon Respekt vor den Leuten die das machen.

Nur mal so nebenbei azs Interesse gefragt, mit "Schaf" meinst Du Lamm oder erwachsenes Schaf. Letzteres ist doch geschmacklich eher "streng"......

Bei Ziege ist das anders. Nur leider ist das in Deutschland nicht so 'hipp" wie billiges Schwein aus Massentierhaltung und schwer zu bekommen.
Da freue ich mich jedes Mal drauf wenn ich nach Kreta komme. In einer netten Taverne in einem Dorf abseits der Touripfade......
 

Manohara

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"geschmacklich eher streng" ... :emoji_grin:

Kürzlich habe ich von der "anderen Umgangsweise" der Mittelmeerländer mit Hammel gelesen - die keine Scheu vor "kräftigerem Geschmack" haben ... und war beeindruckt.

Wennn jemand etwas gut schmeckt - und andere die Nase rümpfen - wer ist der Schlauere?

Es gibt einiges, was in anderen Ländern gegessen wird, was ich vermutlich nicht über die Lippen brächte, aber je länger ich was vom Leben schmecke, um so mehr Respekt habe ich vor "anderen Sitten".
Dass es zum Beispiel Leute gibt, die Epoisse-Käse nicht mögen sehe ich zwar, aber sie tun mir echt leid, dass sie diese Köstlichkeit nicht mitbekommen ... und da gibt es noch Einiges ...
 

Jowe

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Ich liebe Epoisse und bin dank der Nähe zu Luxemburg in der glücklichen Lage diesen auch in Nicht- Exportqualität käuflich erwerben zu können. Je mehr Ammoniakgeruch desto leckerer

Was das Schaf angeht weiß ich auch um Hammelfleisch. Aber ehrlich gesagt habe ich das zumindest bislang noch nicht in Griechenland irgendwo angeboten bekommen und ich habe auf Kreta in sicherlich 70 Restaurants gespeist die auch abseits der Touristenpfade gelegen waren.
Ich meine mich daran erinnern zu können das das was mit Urinsäure(?) zu tun hat, die sich bei adulten Tieren entwickelt.
Evtl. Wird das Fleisch noch diversen Proteduren unterworfen um diesen Geschmack zu mildern. Probieren würde ich es in jedem Fall mal.

Dahinter steckt ja der durchaus sinnvolle Gedanke möglichst viel von dem Tier zu verwenden. Dieser Grundgedanke ist in diesen Ländern mehr vorhanden aks vri uns immer nur Filet, Schnitzel, Hühnerbrust und Steak.
Da liegen auch Köpfe beim Metzger in der Auslage.vieles was früher auch aus Armutsgründen gegessen wurde ist heute eine Spezialität.

In diesem Sinne habe ich mich schon einmal überwunden Kokoretsi zu essen. Ein Spieß, gewickelt aus Innereien und Därmen. Muss ich auch kein 2. Mal machen. Durianfrucht in Thailand dagegen ging garnicht.
 
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