Massivholztisch aus Eichenbohlen bauen

Solace

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Hallo zusammen,

ich plane gerade einen Massivholztisch aus Eichenbohlen zu bauen und habe vorab ein paar Fragen bzw. würde ich gerne meine Vorgehensweise kritisch besprechen.

Ich habe vor 2-3 abgerichtete Eichenbohlen zu erwerben, diese mit einer Kreissäge und einer Führungsschiene aus Vierkant (Metall) an den Seiten abzusägen und mit einer Lamellofräse und Leim zu verbinden. Für das Verbinden möchte ich Spanngurte nehmen, da ich keine so langen Zwingen auftreiben kann und später den Tisch mit einem Bandschleifer fertig bearbeiten.
Durchführen möchte ich alles auf meiner Dachterasse mit Böcken. Und an Werkzeugen würde ich halt Kreissäge, Lamellofräse, Böcke, Bandschleifer mieten bzw. leihen.

Ist das Vorgehen erstmal so möglich oder gibt es schon hier grobe Planungsfehler?

Desweiteren habe ich ein Angebot für abgerichtete Eichenbohlen, welche 2 Jahre draußen abgelagert wurden und eine Restfeuchte von noch 20 Prozent aufweisen. Der Verkäufer erzählte mir, dass einige Kunden hier draus Tischplatten gebaut hätten und diese sich nicht sonderlich verzogen hätten. Ich würde aber gerne wissen, wie hoch hier das Risiko des Verzugs ist - paar Risse wären nicht schlimm, aber wenn die Beine nachher 90 Grad abstehen, wäre das nicht akzeptabel.

Mein Budget für das ganze Projekt beläuft sich auf 500 Euro. Ich komme aus Berlin und finde ansonsten keinen Händler, welcher abgerichtete Bohlen verkauft. Bei einer Tischlerei ist man schnell über tausend Euro, wenn man total abgelagertes und abgerichtetes Holz ordert... Vielleicht hat hier jemand noch einen Tipp für mich...

Schönen Gruß

Solace
 

roland44

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20% ist zu feucht würde ich sagen. 2 Jahre ist für Bohlen, also ab ca 40mm, auch zu wenig. Faustregel ist pro cm 1 Jahr.
Die Gurte werden nicht um die Stirnseiten rutschen beim Anziehen und so die Bohlen von den Rändern her nach oben ziehen.
Vielleicht kannst Du 2-3 ausreichend lange Zwingen besorgen. Es gibt zur Not auch Spanner für Wasserleitungsrohre. Ob das funktioniert weiß ich aber nicht.
Dein Tisch sollte entweder starke Zargen haben, oder Du informierst Dich über Gratleisten. Sonst könnte es Probleme mit späterem Verzug geben.
Gruß
Roland
 

roland44

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OK. dann ausführlich: auch bei hinreichend trockenem Holz sind Maßnahmen zur Verhinderung von Verzugserscheinungen :emoji_wink:
 

WoodyAlan

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Wenn du dir die Werkzeuge erst mieten musst, gehe ich davon aus, dass du das zum ersten Mal machst. Überaus ambitioniert, selbst mit geeignetem trockenen Holz.

Bei 20% Restfeuchte würd ich die no ned mal einheizen!

Endbehandlung mit Bandschleifer ist auch ungeeignet wg viel zu hohen Abtrag. Mit dem kannst nach dem Verleimen und schleifrahmen die Überstände der Leimfugen abnehmen.

Nur mit Spanngurten pressen beim verleimen wird a eher schiefgehen.

Für welchen Zweck soll der Tisch den dienen?
 

Vaultdoor

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Hallo Solace,

die Leute hier haben schon viel Pessimismus (der aus deren eigenen Erfahrungen herrührt) verlauten lassen und ich möchte nochmal kurz versuchen, das ganze etwas auszuführen:

Du möchtest aus Eichenholzbohlen einen Tisch bauen. Klar, man sieht viele Videos auf youtube, bei denen Leute sowas auch machen (wobei ich mich eher daran erinnere, dass die Leute Nussbaum, Fichte, oder andere nicht ganz so garstige Hölzer genommen haben, aber ich mag mich irren). Angenommen du hättest das Problem der Restfeuchtigkeit in diesen Bohlen nicht, so blieben immer noch andere Hürden:
1. Eichenholz ist wirklich zusammen mit Buchenholz der "Stahl" unter den Hölzern. Die Werkzeuge werden schnell stumpf, man braucht viel mehr Kraft, als bei Weichholz, etc.
2. Eiche ist teuer, wie du festgestellt hast, insbesondere, wenn es ein schöneres Brett sein soll. Ich persönlich finde Eiche eher langweilig, was die Maserung betrifft, aber das ist nur meine Meinung.
3. Du sagst:
"Durchführen möchte ich alles auf meiner Dachterasse mit Böcken. Und an Werkzeugen würde ich halt Kreissäge, Lamellofräse, Böcke, Bandschleifer mieten bzw. leihen."
Wie gesagt, Eiche ist garstig. Wie lange möchtest du mit dem Bandschleifer (das möchte ein richtiger Männerschleifer sein, nicht so ein Plastikteil mit 600 Watt) auf diesem Holz auf deiner Dachterasse (!) schleifen? Das wird lange brauchen und die Gefahr, dass nachher Riefen im Holz vom Schleifen zu sehen sind, ist hoch. Der Rest, also Kreissäge (du meinst sicher Handkreissäge), Lamellofräse, etc. ist ja in Ordnung.
4. Der schon angesprochene Verzug: Da helfen natürlich die bereits diskutierten Gratleisten. Geht ja auch alles, aber bei dem Format müssen die Gratnuten tief genug sein und dafür braucht man eine Oberfräse, die du natürlich auch leihen musst. Und bei Eiche kann ein zugehöriger Gratnutfräser auch mal schnell stumpf werden.

So, jetzt habe ich genug rumgemosert. Nun zum konstruktiven Teil:

Hier mein Vorschlag für dich:
1. Warum muss es Eiche sein? Du hast 500 EUR, damit kannst du potentiell einen absolut großartigen Tisch aus anderen Holzarten herstellen, bei denen du nicht verzweifelst. Warum nicht Kiefer oder Fichte für den Anfang nehmen? Das sind wohlgefällige Hölzer, die Fehler zulassen und dir nicht permanent den Mittelfinger zeigen, wenn du mal was falsch machst.
2. Nachdem du nun noch locker 400 EUR übrig hast, könntest du dir Geräte kaufen, statt zu leihen. Kauf dir für 50 EUR eine schöne gebrauchte Handkreissäge, für 50-100 EUR eine tolle Scheer Oberfräse mit hinreichend viel Leistung, für 100 EUR einen guten Bandschleifer und für den Rest einen elektrischen Handhobel (meiner kam 50 EUR, ist von Holz-Her, hat 1000 Watt und schafft bis 3mm - ein absolut tolles Teil!). Mit den passenden Profilfräsern der Oberfräse kann man übrigens sehr schöne Verzierungen in den Tisch einarbeiten. Das sieht einfach kunstvoll dann aus.
3. Statt der Lamellofräse kannst du auch mit normalen Dübeln arbeiten - das geht wunderbar. Eine Bohrmaschine hast du bestimmt schon.
4. Auch eine Fichtenoberfläche kann mit einer Schellackpolitur unheimlich schön aussehen. Daher würde ich dich ermutigen, damit mal auf Tuchfühlung zu gehen. Das ist eine schöne Handarbeit und man lernt viel dabei über Oberflächenbearbeitung.

Hier ein kleines Beispiel:
https://bonjovifans.club/wp-content...raucht-ausergewohnlich-szenisch-alt-ti131.jpg

Ich hoffe, ich habe dich nicht abgeschreckt, sondern dir eine brauchbare Alternative gezeigt.

Viele Grüße

Maik
 

AhornBay

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Hallo Solace,

da hast Du dir ein anspruchsvolles Projekt ausgesucht. Sowohl, was die benötigten Werkzeuge als auch das Know How angeht.

Hast Du denn - irgendwie - die Möglichkeit, das schöne Projekt mit jemandem "zusammen" zu machen? Z. B. im Rahmen einer Werkstatt, bei der man dann sowohl Zugriff auf das benötigte Werkzeug hat als auch jemand da ist, der einem den ein oder anderen "Kniff" mitgeben kann. Sollte diese Möglichkeit nicht gegeben sein, wäre von Interesse, welchen Anspruch Du an das fertigte Möbel hast. "Rustikal" ist ja derzeit in, das geht sicherlich (z. B. Verzug, Riss, Äste). Wenn's aber eher in Richtung "edel" gehen soll, wachsen auch die Anforderungen am anderen Ende (Werkzeug, Know How).

Zur Platte:
- mit der Handkreisäge die Bohlen besäumen ("gerade machen")
- Verleimen (stumpf); ohne Zwingen könntest Du dir auch eine "Presse" improvisieren (Brett mit einem Druckpunkt an einer Seite, an der anderen SEite mit einem Keil)
- Oberfläche schleifen (z. B. sehr guten Bandschleifer mit Schleifrahmen ausleihen)

Zum Gestell:
- Zargenkonstruktion
- Verbindung Gestell/Platte mit Halteklötzchen

Eine Alternative zu dem (in meinen Augen viel zu nassem) angebotenen Holz wären Bohlen, die Du vom Schreiner vor Ort in der Maschine hobeln lässt und wo das Holz eine Feuchte hat, die verarbeitbar ist (d.h. so um die 10 %).

Viel Erfolg!

Herzliche Grüße

Tom
 

Besserwisser

ww-robinie
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4. Der schon angesprochene Verzug: Da helfen natürlich die bereits diskutierten Gratleisten. G

Das ist doch Mumpitz. Wenn man eine Eichenbohle unaufgetrennt von 20% auf 9% trocknet, helfen auch die dollsten Gratleisten nix. Dasx wird rund wie ne Schüssel.
Mal abgesehen davon, dass, wie schon mannigfaltig erwähnt, das Anfertigen und Einpassen einer fachgerechten Gratleiste eine extrem anspruchsvolle Sache ist, die 90% der Leute schon in der Theorie nicht hinbekommen. Geschweige denn ein Laie, der sich mal ein paar Werkzeuge ausleiht.
Das Ganze ist ne mentale Totgeburt, es sei denn, mann macht riesige Abstriche bei den Ansprüchen.
und auch das hab ich schon oft geschrieben: Man sieht immer nur die tollen Fotos und Filmchen. Aufm Foto schaut das auch nett aus. Bei Inaugenscheinnahme oft ganz anders, erst recht, wenn ein wenig Zeit ins Land gegangen ist.
 

pkraus1

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Hallo,
find ich toll das du so ein Projekt ins Auge fasst. Man muss irgendwann ja mal Anfangen. Ich selber habe erst vor kurzem meinen zweiten grossen Eichentisch fertiggestellt. Beide sind mir nach einigen voran gegangenen Problemchen ganz gut gelungen.
Ich kann aus meinen Erfahrungen als "Hobbyschreiner" den Profis nur zustimmen. Ohne das richtige Holz und das richtige Werkzeug wird das wahrscheinlich nix. Ich kann mir zum Beispiel nicht vorstellen das du gesägte Riegel mit Spanngurten so zusammenpressen kannst das man keine Fugen sieht. Das klappt wahrscheinlich nicht mal wenn die gehobelt sind. Vom Schüsseln ganz zu schweigen. Eine Erfahrung mit zu nassem Holz hab ich auch schon gemacht. Bei mir hats das Holz geworfen und die Riegel sind unterschiedlich geschwunden. Konnte ich nach nem halben Jahr im Ofen entsorgen.
Aber dennoch viel Erfolg.
Grüssle Peter
 

danielewitz

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Hi, ich hätte ebenfalls eine Frage. Ich baue mir nun auch meinen eigenen esstisch aus einer eichenbohle mit den Maßen 180x100x7cm. Sie wurde vor 7 Monaten geschlagen und lagert seitdem. Ich würde den Trocknungsvorgang gerne beschleunigen, kennt jemand eine trockenkammer im Raum nrw die auch Eiche trocknet, und was kostet so eine technische Trocknung? Die 1 Jahr pro cm ist mir zu lang, kennt ihr vielleicht einige DIY Lösungen zum trocknen?
Schon mal danke im voraus!!!
 

IngoS

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Hallo,

Für die technische Trocknung braucht man eine Trockenkammer bei der Temperatur und Luftfeuchtigkeit in bestimmten Verhältnis geregelt werden müssen. Bastellösungen sind da unmöglich.
Wenn du keinen findest, der das professionell trocknet, musst du halt entsprechend lange Geduld haben, oder du kaufst dir eine technisch getrocknete Bohle beim Holzhandel. So ein "Baumtisch ist eine ausgesprochen knifflige Geschichte, wenn er sich denn später nicht verziehen und nicht weiter reißen soll. Ich kenne da mehrere Beispiele, wo das schief gegangen ist.
Kenne aber auch eine Tischlerei, die sich auf so etwas spezialisiert hat.

Gruß

Ingo
 

danielewitz

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Erstmal danke für die schnelle Antwort, das ich die nicht selbst trocknen kann habe ich mir schon gedacht. Welche Kosten würden denn auf mich zukommen wenn ich das trocknen einer Firma überlasse? Verziehen sich Bohlen auch noch nachdem sie getrocknet wurden?
 

IngoS

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Verziehen sich Bohlen auch noch nachdem sie getrocknet wurden?

Hallo,

ja, Holz arbeitet immer etwas. Hat man tatsächlich 8 bis 10% Feuchtigkeit ist das Arbeiten relativ gering. Um dem möglichst entgegen zu wirken, baut man eine Tischplatte üblicher Weise aus einzelnen Lamellen, die nach gewissen Regeln verleimt werden.

Gruß

Ingo
 

danielewitz

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Hallo,

ja, Holz arbeitet immer etwas. Hat man tatsächlich 8 bis 10% Feuchtigkeit ist das Arbeiten relativ gering. Um dem möglichst entgegen zu wirken, baut man eine Tischplatte üblicher Weise aus einzelnen Lamellen, die nach gewissen Regeln verleimt werden.

Gruß

Ingo
Sehr lieb das du mir grade so weiter hilfst, letztendlich kann ich sie nach 7 Monaten trocknen nicht so einem Tisch machen. Ist jetzt So. Die Frage auf die ich nur dringend eine Antwort brauche ist die wie teuer so eine technische Trocknung ca. ist.
Nochmal danke für eine Hilfe
 

VolkerDK

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Die 1 Jahr pro cm Dicke hoert man immer wieder. Im US Raum ist es 1 Zoll pro Jahr als Fausformel. Und die Hoelzer sind die gleichen.
Soviel zu den "Fausformeln", mal eben Faktor 2,5 dazwischen.
Unterm Carport oder in der Garage kannst du deine Bohle 30 Jahre lang liegenlassen, die wird halt nie "trocken" wie es fuer den Innenbereich notwendig ist. Und wenn du sie trocknest, und dann wieder in der Garage liegenlaesst, wird sie wieder feucht.

So eine dicke Bohle muss am besten schattig unter freiem Himmel 1 oder 2 Jahre vorgetrocknet werden. Durch regelmaessiges Regenwasser waescht sich auch die Gerbsaeure raus. Danach muss die Bohle rein und dann weitergetrocknet werden. Oder eben unter einem Vordach. Endtrocknung muss dann in einem beheiztem, trockenem Raum sein.
Es dauert halt jahrelang. Verziehen tut sich eine Bohle auch in der technischen Trocknung. Ich habe gelesen, dass es bei trocknung im Vakuum Autoclaven zu weniger Ausschuss und weniger Verziehen kommt. Weil dort das Wasser entsprechend aktiv aus dem Holz gezogen wird, und natuerlich viel leichter in Dampf uebergeht als bei normalem Druck.
Weiss nicht wo sowas angeboten wird, und ob das fuer Privatkunden moeglich ist. Auf Youtube hat ein grosser US Holzpplattenhaendler das vorgestellt.

Ich benutze Anchorseal (so ein Fluessigwachs) auf den Stirnseiten. Bilde mir ein, dass nuetzt etwas und vermindert die Neigung zu den vielen kleinen Rissen in den Stirnseiten.

Das Trocknen ist der Grund, warum eine getrocknete, gerade, halbwegs rissfreie Bohle das 5 fache kostet von einer frischen.
Aber man kann bei einem rustikalen Bohlentisch auch Abstriche machen, ohne dass es die Optik stoert.
Ich war in einem bodenstaendigen Restaurant, da waren die Tische aus Eichenbohlen. Schlimm zusammengezimmert fand ich. Alle anderen fanden die Haptik und Optik der fetten, natuerlich geworfenen Bohlen toll. Muss halt passen mit deiner Einrichtung.
 

danielewitz

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Die 1 Jahr pro cm Dicke hoert man immer wieder. Im US Raum ist es 1 Zoll pro Jahr als Fausformel. Und die Hoelzer sind die gleichen.
Soviel zu den "Fausformeln", mal eben Faktor 2,5 dazwischen.
Unterm Carport oder in der Garage kannst du deine Bohle 30 Jahre lang liegenlassen, die wird halt nie "trocken" wie es fuer den Innenbereich notwendig ist. Und wenn du sie trocknest, und dann wieder in der Garage liegenlaesst, wird sie wieder feucht.

So eine dicke Bohle muss am besten schattig unter freiem Himmel 1 oder 2 Jahre vorgetrocknet werden. Durch regelmaessiges Regenwasser waescht sich auch die Gerbsaeure raus. Danach muss die Bohle rein und dann weitergetrocknet werden. Oder eben unter einem Vordach. Endtrocknung muss dann in einem beheiztem, trockenem Raum sein.
Es dauert halt jahrelang. Verziehen tut sich eine Bohle auch in der technischen Trocknung. Ich habe gelesen, dass es bei trocknung im Vakuum Autoclaven zu weniger Ausschuss und weniger Verziehen kommt. Weil dort das Wasser entsprechend aktiv aus dem Holz gezogen wird, und natuerlich viel leichter in Dampf uebergeht als bei normalem Druck.
Weiss nicht wo sowas angeboten wird, und ob das fuer Privatkunden moeglich ist. Auf Youtube hat ein grosser US Holzpplattenhaendler das vorgestellt.

Ich benutze Anchorseal (so ein Fluessigwachs) auf den Stirnseiten. Bilde mir ein, dass nuetzt etwas und vermindert die Neigung zu den vielen kleinen Rissen in den Stirnseiten.

Das Trocknen ist der Grund, warum eine getrocknete, gerade, halbwegs rissfreie Bohle das 5 fache kostet von einer frischen.
Aber man kann bei einem rustikalen Bohlentisch auch Abstriche machen, ohne dass es die Optik stoert.
Ich war in einem bodenstaendigen Restaurant, da waren die Tische aus Eichenbohlen. Schlimm zusammengezimmert fand ich. Alle anderen fanden die Haptik und Optik der fetten, natuerlich geworfenen Bohlen toll. Muss halt passen mit deiner Einrichtung.

Ja, mit den trocknungszeiten ist es überall anders. Mal angenommen ich lasse diese Bohle nun 2 3 Jahre trocknen und verarbeite sie dann zum Tisch, mit Schleifen ölen allem drum und dran. Was würde dann im.schlimmsten fall passieren, bzw was könnte passieren?
 

VolkerDK

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Ein jahr draussen, ein Jahr unter Carport / Garage schoen luftig und ein Jahr im Wohnraum?
Dann wuerdest du auf jeden Fall sehen, wo die Reise hinfuehrt. Sie muss auch schoen flach liegen, das alleine wirkt schon wunder.
Platten von 5cm verziehen sich doppelt so stark bei mir wie die mit 6,5cm, und die wieder mehr als die 7,5cm. Die bleiben fast gerade...

Die Risse in der Platte koennten dann im Wohnraum noch weiter aufgehen (oder aufplatzen, wenn du sie mit Epoxy bearbeitest. Sie koennte sich kruemmen um einen Betrag, der dir Zargen krumm zieht oder Schrauben rausreisst...
"Koennte"...wir haben ja keine Glaskugel...wir haben nichtmal ein Bild von der Platte (aus welchem Stammbereich kommt sie)...wir wissen nicht wie gut die Trocknung verlaeuft.

Bist du gut mit dem Handhobel? Dann kannst du die Platte ja nachhobeln im Wohnraum, wenn sie sich noch ein paar Millimeter wirft. Fuer viele Profis hier ist das natuerlich ein Ausschluss Kriterium. Wenn sie von der Zarge losreisst, kannst sie wieder festschrauben...
Was fuer Profis nicht geht, wenn man was verkaufen will, ist fuer dich ja vielleicht aktzeptabel.

Gekeilte Zapfen kann man nachsetzen. Wenn die Platte mit so Nutsteinen an der Zarge fest ist, kann kan sie abschrauben, nach hobeln, wieder festschrauben...
 

ChrisOL

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Eine Bohle mit 100cm wird sich dem Trocknen immer verziehen. Wie stark hängt von der Lage der Jahresringe ab.
https://www.befestigungsfuchs.de/blog/wp-content/uploads/2017/05/schwindrichtungen.jpg

Die Mittelbohle verzieht sich am wenigsten, reißt aber im Kern. Die äußere Bohle schüsselt. Ganz einfach gesagt versuchen die gekrümmten Jahresringe gerade zu werden.

Da wird man bei der Breite wohl nicht um hin kommen die Bohle in ein paar Teile aufzusägen. Aber Versuch macht klug.

Ich würde Sägewerke in der Umgebung fragen ob die dir eine Eichenbohle trocknen können/wollen.
 

danielewitz

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Die Platte muss für mich nicht hundertprozentig grade sein, ein paar Millimeter Krümmung würde ich wahrscheinlich nicht mal bemerken. Das Bild zeigt die Bohle, ich weiß nicht ob euch das weiterhilft. Ich habe schon bestimmt ein halbes Dutzend sägewerke im Raum nrw angefragt, keine will sie mir trocknen. Was das kostet weiß ich auch immer noch nicht...
 

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LuckyDanni

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Sehr schönes Holz.
Ich würde das in der Mitte auftrennen, dann trocknen, dann abrichten, fügen, hobeln und in gleicher Lage wieder verleimen.
Dann sollte das halbwegs gerade bleiben und trotzdem sein Bild behalten.
 

danielewitz

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Was kostet es denn die Bohle ein paar Wochen in die trocknungskammer zu geben? Bisher konnte mir das keine Firma sagen
Wie lange sollte die Bohle lagern bevor man sie in eine teocknungskammer gibt?
 
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